31 | Besuch mit einem Deal

Adrianos POV

Müde streckte ich mich etwas auf der Couch, wobei ich aus versehen die Chipsschüssel, die ich mir genommen hatte, von der Lehne der Couch fegte.
Genervt stöhnte ich einmal auf, bevor ich schließlich die Lautstärke des kleinen Fernsehers, den ich mal geklaut hatte, herunter drehte.

Dann bückte ich mich, um die Chips vom Boden wieder aufzusammeln.
Lucia, die sich mit ihren Einhörnern, ins kleine Wohnzimmer verlegt hatte, spielte dabei seelenruhig weiter.

Für einen kurzen Moment schaute ich ihr nur dabei zu, wie sie die Einhörner über den Boden hüpfen ließ und dabei völlig in ihrer eigenen Welt versunken war.
Sie hatte sich riesig gefreut, als Valeries Schwester ihr, am letzten Tag an dem ich bei ihr gewesen war, die Einhörner geschenkt hatte.

Spielzeug passte leider oft nicht ins Budget, weswegen die Freude immer um so größer war, wenn sie mal etwas vernünftiges zum spielen hatte.

Nachdem ich die Chips wieder alle in die Schüssel getan hatte, wurde ich von einem lauten Hämmern an der Tür wieder aus den Gedanken gerissen.
Verwundert schaute ich auf und konnte sehen wie Lucia bereits schon vom Boden aufgesprungen war.
„Soll ich aufmachen, Adriano?", konnte ich sie auch schon fragen hören, worauf ich nur den Kopf schüttelte.

Verwirrt schaute sie mich an, was mich nur abermals den Kopf schütteln ließ.
„Nein, lass mich das machen. Geh du ins Zimmer"
Kurz blickte sie mich nur etwas verängstigt an, bevor sie mit dem Kopf nickte und in ihrem kleinen Zimmer verschwunden war.

Langsam erhob ich mich von der Couch, worauf es auch schon ein zweites Mal laut an der Tür hämmerte.
Genervt öffnete ich diese nur, wobei ich im letzten Moment aber noch ein Messer in meiner Gürtelschnalle versinken ließ, was ich in einer der Kommoden lag, die neben der Haustür standen.

Schließlich wusste man nie wer sich hinter der Tür befand.
Langsam öffnete ich diese und durfte darauf in das genervte Gesicht eines Mannes schauen, dass mich musterte.
„Na endlich mal, Martello", nannte mich der Mann beim Nachnamen, worauf sie meine Muskeln entspannten und ich die Tür komplett öffnete.
Auch wenn ich sie ihm am liebsten gleich wieder vor der Nase zu geknallt hätte.

Denn der Mann vor mir war niemand anderes als der Vermieter.
„Du weißt weswegen ich hier bin", konnte ich ihn fragen höre, worauf ich jedoch nur eine Augenbraue hochhob.
Natürlich wusste ich warum er hier war.
Die Miete war seit mehreren Tagen überfällig.

Jedoch waren wir in letzter Zeit ziemlich knapp bei Kasse, weswegen es einfach nicht reichte.

„Die Miete", sprach der Mann auch schon meine Gedanken aus.
„Du bist seit einer Woche überfällig und wenn ich in den nächsten Tagen bald nichts bekomme, dann muss ich wohl zu anderen Maßnahmen greifen"

Angespannt kratzte ich mich am Kopf.
Ich wollte ihm nicht direkt sagen, dass ich sie momentan nicht zahlen konnte, wahrscheinlich konnte er sich das eh schon denken. Und nun bei ihm angekrochen und um eine weitere Woche zu betteln bis er das Geld bekam, war auch nicht mein Ding.

„Wie wäre es mit einem Deal?", fragte ich schließlich, worauf ich sehen konnte, wie der Vermieter seine Augenbraue anhob.
„Und der wäre?", hakte er nach.
Sofort klopfte ich mir innerlich auf die Schulter. Es war klar, dass er sofort drauf ansprang. Schließlich wusste ich schon seit längere das der Typ mehr als nur Drogen anhängig war und wenn ich ihm etwas kostenlos besorgen konnte, dann würde er schließlich nicht nein sagen.

„400g Kokaine und du erlässt mir die Miete für diesen und den nächsten Monat"
Verwundert schaute er mich an, worauf er jedoch nur den Kopf schüttelte.
„Nur diesen Monat"
„Gut , dann aber auch nur 200g", korrigierte ich mich. Nun veränderte sich die Miene des schwarzhaarigen Mannes wieder und ich konnte erkennen, wie er wahrscheinlich gerade mit sich selber diskutierte.

„Gut", gab er schließlich bissig von sich.
„400g und diesen und nächsten Monat musst du nicht zahlen. Aber ich will es übermorgen haben, sonst fliegst du mit deiner kleinen Schwester noch an dem Tag"
Dabei schenkte er mir nur einen bösen Blick, den ich jedoch einfach ignorierte.
„Okay, dann sehen wir uns übermorgen"

Anschließend hatte ich ihm die Tür vor der Nase zu geknallt.
Ich wusste schon ganz genau, wie ich an das Zeug rankommen würde, aber dafür brauchte ich bestimmt ein bis zwei Tage und ganz ungefährlich war die Sache auch nicht.
Aber für zwei Monate keine Miete zahlen, war es mir das wert.

Das laute Klingeln meines Telefons riss mich aus den Gedanken, worauf ich etwas zusammen zuckte.
„Ja?", fragte ich nur in den Hörer, nachdem ich ohne vorher aufs Display zu gucken, den Anruf entgegengenommen hatte.
„Hi, Kiano hier", konnte ich die dunkle Stimme meines Kumpels auch schon hören. „Sag mal das mit übermorgen steht noch?"
„Übermorgen?", hakte ich nur verwirrt nach.

Was hatte ich da bitte mit ihm ausgemacht.
Ich sollte echt mal dafür sorgen, dass ich meine Vereinbarungen besser im Gedächtnis behielt.
„Na das mit der Ladung Crystal", setzte Kiano auch schon an, worauf es mir wieder einfiel.
Wie automatisch schlug ich mir darauf auch schon an die Stirn.

Ich hatte Kiano versprochen, dass ich für ihn eine ziemliche Ladung Crystal abholte, der in ein paar Tagen für wenige Stunden nach Vegas kommen würde.
Er hatte mir als Dankeschön dafür 30 Prozent Anteil versprochen.
Zu meinem Pech würde dies jedoch total mit meinem Zeitplan das Kokaine zu besorgen kollidieren.

„Die Ladung Crystal, von dem Dealer", probierte mir Kiano auf die Sprünge zu helfen, was mich mit dem Kopf nicken ließ.
„Ich wei, ich weiß. Hör zu, ich kann dir nicht genau sagen, ob ich das schaffen werde...", da hatte Kiano mich aber auch schon unterbrochen.
„Alter, Adriano. Wir hatten das seit mehreren Wochen abgemacht"

„Ja, ich weiß. Ich such mir einen Ersatz. Höre zu, du bekommst das Zeug noch, versprochen"
Nun war ein Seufzen von Kiano zu vernehmen.
„Und was wenn nicht? Ich würde ziemliche Verluste haben und in der Zeit, wo der Dealer hier ist, bin ich nicht in der Stadt"
„Wenn ich es nicht bekommen sollte, dann ersetz ich dir den Kram, okay? Ist das ein Deal?"

Für ein paar Sekunden vernahm man nichts von der anderen Seite des Hörers, bevor ein leises Seufzen erklang.
„Na gut, einverstanden"

Mal schauen was für Ideen sich Adriano da noch ausdenkt. Eins kann ich euch sage...Valerie wird damit zu tun haben 🤫

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