Zwei Tage
Yoongi
Zwei Tage sind vergangen.
Zwei Tage, in denen ich während meiner Arbeitszeiten nur auf meinen Notizblock starre und Taehyung mich mehr oder weniger mit Schokolade füttert.
Zwei Tage, in denen ich abends nicht mehr schlafe, sondern stattdessen mitten in der Nacht mit dem Auto durch die Gegend fahre, um Jimin an irgendeiner Straßenecke zu finden.
Zwei Tage, in denen ich fast umkomme vor Sorge und mich selber mit so vielen Vorwürfen überschütte, dass ich mich nicht mehr im Spiegel anschauen kann.
Zwei Tage sind vergangen seid Jimin weg ist und verdammt, ich vermisse den Kleinen mehr als ich sollte. Ich gestehe mir sicherlich nicht ein mich in ihn verliebt zu haben, aber ich habe mich so sehr an seine Anwesenheit gewöhnt, dass mein Haus viel zu still ohne ihn ist.
Keine zweideutigen Sprüche mehr, kein Verlangen und auch nicht mehr das süße Lachen von dem Engel. Ich vermisse seinen Jibooty und seine süßen Grübchen und ihn als Kissen, wenn ich abends schlafen will.
Seufzend knabbere ich mir auf meiner Unterlippe herum und versuche krampfhaft nicht wieder traurig zu werden. In diesen zwei Tagen habe ich es nichtmal mehr geschafft meine Mutter zu besuchen, da es mir einfach zu viel ist.
Aber verdammt, ich bin ja selber schuld. Nur weil ich Angst habe mich zu verlieben und wieder verletzt zu werden habe ich Jimin aus dem Haus geekelt. Jetzt ist er ganz alleine und hat niemanden mehr.
"Yoongi, dass geht so nicht weiter," murmelt Namjoon, der auf meinem Sofa lümmelt. Heute hat er ausnahmsweise Jin nicht mit dabei, obwohl die beiden sonst wie Kletten aneinander hängen. Aber ihr Glück so direkt vor Augen geführt zu bekommen, hätte ich nicht ertragen.
Ich antworte nicht auf Namjoons Aussage und seufzend steht er auf und kommt auf mich zu. Ehe ich reagieren kann, packt er mich am Handgelenk und zieht mich aus meinem gemütlichen Sessel. Ich will protestieren, aber dazu fehlt mir die Kraft.
Namjoon schleppt mich in den Flur und deutet anklagend auf meine Schuhe. "Wir haben es Samstag und wir haben samstags immer etwas gemeinsam gemacht. Willst du unser Ritual und unsere Freundschaft so schleifen lassen? Nein. Also komm. Wir können auch nur spazieren gehen oder so, Hauptsache du kommst mal raus. Das abends rumfahren macht dich ja noch ganz kirre."
Ohne zu antworten lasse ich mich auf meinen kühlen Granitboden fallen und greife nach meinen Schuhen. Wenn Namjoon so viel auf einmal mit mir schimpft, dann muss es ihm ernst sein.
Und er hat ja auch recht. Ich mache garnichts mehr, schaffe es nichtmal richtig zu duschen ohne daran zu denken, wie Jimin und ich uns dort geliebt haben. Überall in meinen Gedanken ist der Engel und Sorge, Frust und Selbsthass fressen mich von innen auf.
"Wir können," murmele ich mit rauer Stimme und nehme meine Jacke vom Haken. Namjoon war viel schneller als ich und hat sich schon startbereit gemacht.
"Vielleicht sehen wir ihn unterwegs ja," versucht er mich aufzumuntern und tatsächlich klappt es etwas.
Ich stecke noch einen Haustürschlüssel und mein Handy ein, dann machen wir uns auf den Weg. Die erste Zeit laufen wir stumm nebeneinander her und ich merke, wie ich mich immer mehr entspanne. Durch das ruhige laufen fällt ein Teil der Last von mir ab und als wir schließlich nur noch zwischen blühenden Wiesen gehen, beginne ich doch tatsächlich ein echtes Gespräch mit meinem besten Freund.
Über eine Stunde laufen wir einfach nur und reden über alle möglichen belanglosen Themen. Die schlechtesten Witze sind dabei und trotzdem bringen Sie mich zum grinsen.
"Was ist braun und hinter Gittern?," fragt Namjoon mich und ich sehe zu ihm.
"Keine Ahnung," meine ich und beiße mir gespannt auf die Lippe.
"Eine Knastanie!," ruft er und ich beginne unmännlich zu kichern.
"Und was ist grün und schaut durchs Schlüsselloch?," fragt er weiter und ich zucke grinsend mit den Schultern.
Namjoon will gerade antworten, da ertönt auf einmal eine Stimme hinter uns.
"Ein Spionat."
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Wer das wohl ist;)
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