Yoongis broken heart

Yoongi

Mit verschränkten Armen sitze ich im Wartezimmer des städtischen Krankenhauses. Namjoon wurde eben erst drangenommen, da die Ärzte Notfälle hatten, die wesentlich dringender waren.
So mussten wir hier über eine Stunde warten, denn nur Jin durfte mit.

In der Zwischenzeit habe ich schon meine Mutter besucht, aber sie liegt wie immer in ihrem Bett. Es macht mich traurig zu wissen, dass sie vielleicht nie wieder richtig leben wird, aber ich werde die Geräte nicht abstellen.

Auch wenn die Chance, dass sie wieder aufwachen wird gering ist, so halte ich mich an dem kleinen Strohhalm fest.

"Jetzt schau nicht so mürrisch," brummt Jimin, der auf einem Stuhl mir gegenüber sitzt. Ich werfe ihm einen missgelaunten Blick zu und hebe die Augenbraue.
"Wie soll ich dann deiner Meinung nach schauen?"

"Du hast deinen besten Freund verprügelt. Vielleicht einfach mal ein bisschen Reue zeigen?," schlägt Jimin vor und verschränkt ebenfalls die Arme vor der Brust.

Ich schnaube nur verächtlich.
"Hast du mal darüber nachgedacht, warum ich ihn geschlagen habe?"
"Nein."
"Siehst du. Dann denk mal scharf nach."

"Ich habe doch keine Ahnung, warum du so überreagierst," zickt Jimin und ich ziehe die Augenbrauen zusammen.
"Überreagieren? Ich war ja nicht derjenige der einem anderen Typen eine Stripshow geben wollte!"

"Dafür hast du doch die Nummer von dem Barkeeper genommen," rechtfertigt sich Jimin, aber das macht mich noch wütender.
"Das war doch nach deinem Flirt mit Namjoon!," rufe ich und senke dann wieder meine Stimme, weil mich eine Krankenschwester böse anstarrt.

"Das war doch bloß Spaß, Mann. Namjoon und ich haben nur ein bisschen rumgeblödelt, ist doch nur ne Stripshow," meckert Jimin und ich starre ihn wütend an.

"Ist doch nur ne Stripshow? Weißt du wie ich mich gefühlt habe? Ich bin immerhin dein fester Freund!," fauche ich, aber Jimin rollt bloß unbeeindruckt mit den Augen.

"Hätte ich gewusst, dass eine Beziehung mit dir so anstrengend und einengend ist, hätte ich dich direkt abserviert!," spuckt er mir ins Gesicht und das ist für mich wie ein Schlag in den Magen.

"Ich glaube, du weißt einfach nichts von Treue, Ehrlichkeit und Vertrauen. Das sind Übrigens die Grundlage für eine gute Beziehung. Du hast in zwei von den drei Punkten komplett versagt," zische ich Wütend und balle die Hände zu Fäusten.

"Ach ja, wer sagt dir denn das ich nicht in allen drei Punkten komplett versagt habe? In deinen Augen bin ich ja auch ein kompletter Loser, nur weil ich nicht lesen oder Autofahren kann!," schreit Jimin Jetzt aufgebracht und ich sehe aus dem Augenwinkel, wie die Frau an der Rezeption Wütend zu uns starrt.

"Naja, du bist ja gerade schon gnadenlos ehrlich zu mir," stelle ich kalt fest und ziehe die Augenbrauen noch ein bisschen mehr zusammen.
"Und ich wüsste jetzt nicht in welcher Situation du mich hättest sonst belügen können."

Jimin kneift als Antwort nur die Lippen aufeinander.

Ich bin eh schon Wütend und verletzt, aber die Tatsache, dass er mich jetzt scheinbar noch angelogen hat, macht mich noch tausendmal wütender. Gott, wie ich mich in diesem Engel getäuscht habe.

"Du bist so ein Arschloch, kein Wunder das doch Gott aus dem Himmel geschmissen hat," fauche ich Wütend und Jimin lacht.
"Mein Arschloch ist halt sehr begehrt."
Selbst in solchen Momenten konnte er noch niveaulose Witze reißen.

"Ich bereue es gerade wirklich dich überhaupt bei mir aufgenommen zu haben. Hättest du meine Mutter nicht gerettet, dann hätte ich dich auf die Straße gesetzt," keife ich jetzt und Jimin schnaubt verächtlich.

"Hat eh nichts gebracht."
"Was?," frage ich verwirrt und komme nicht ganz mit dem Themenwechseln mit.
"Nichts," meint Jimin schnell, aber ich lasse nicht locker.
"Jetzt sag schon," knurre ich und der Engel zieht seine Augenbrauen zusammen.

"Die Rettung deiner Mutter hat eh nichts gebracht," presst er schließlich zwischen den Zähnen hervor.
"Da habe ich dich angelogen. Ich weiß, dass deine Mutter nie wieder aufwachen wird. Du kannst die Geräte abstellen und musst dir keine Hoffnungen machen, jemals wieder mit ihr sprechen zu können."

"Arschloch!," zische ich und springe auf. Dabei reiße ich einen Halter mit irgendwelchen Klatsch und Tratschmagazinen um, die sich alle im Wartezimmer verteilen.

Ich aber renne bloß kopflos aus der Tür, vorbei an der Frau an der Rezeption und raus auf den Parkplatz. Es ist dunkel und mit Tränen in den Augen stolpere ich zu meinem Wagen, während ich nicht glauben kann, wie Jimin so auf meinem Herzen herumtrampeln konnte.

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