Freunde des Ex
Yoongi
Wo zum Teufel steckt Jimin? Nicht nur das ich wegen ihm heute morgen zu spät zur Arbeit gekommen bin, weil ich bei ihm geschlafen habe, jetzt ist der Kleine auch noch spurlos verschwunden!
Vielleicht ist er ja zurück in den Himmel, weil Gott doch nicht ohne diesen dauergeilen Jibooty leben kann, denke ich bissig.
Dann hätte sich Jimin aber wenigstens verabschieden können.
Ich habe ihm sogar noch einen Zettel geschrieben!
In mir macht sich neben der Wut noch ein anderes Gefühl breit, aber ich schiebe es beiseite. Wenn man über Park Jimin spricht oder nachdenkt, dann sind Gefühle das allerletzte, was dazugehören sollte.
Und schon gar keine Gefühle von mir, für ihn. Ich bin ihm nur dankbar, das er meine Mutter gerettet hat, wobei sie immer noch nicht aus dem Koma aufgewacht ist. Traurig denke ich an meinen Krankenhausbesuch von eben, aber ich sollte mich nicht so sorgen.
Schließlich liegen Komapatienten teilweise Monate still in ihren Betten und wachen wieder auf. Ich sollte mich in Geduld üben und den Ärzten vertrauen, die meine Mutter behandeln.
Leise seufzend nehme ich meine Kaffeetasse und stelle sie in die Spüle. Wir haben es kurz nach acht, der Tatort fängt gleich an und ich habe schon meine zweite Tasse Kaffee getrunken.
Aber das Ganze beruhigt mich kein bisschen, also schlendere ich nach unten in den Keller meines Hauses und hole mir einen guten Wein. Wehe, der beruhigt meine Nerven nicht.
Als es aber plötzlich an der Haustür klingelt, lasse ich die Flasche fast fallen und haste in den Flur. Mit Schwung reiße ich die Tür auf, sehe Jimin und irgendeinen Idioten und seufze erleichtert.
"Ich dachte dir wäre was passiert, du Dumpftröte," meckere ich ohne Jimin zu begrüßen, aber ich grinse trotz der Bösen Worte. Kann mal jemand mein Lächeln ausschalten?
Dann gleitet mein Blick zu dem Typem neben Jimin und ich verziehe sofort das Gesicht.
"Und du bist?," frage ich und verschränke die Arme vor der Brust. Mein Blick wandert missbilligend an der dreckigen Kleidung meines Gegenübers herunter.
Jimin drängelt sich ohne etwas zu sagen an mir vorbei in den Flur und irritiert bemerke ich dabei die dreckigen Schuhabdrücke, die er auf meinem Granitboden hinterlässt.
"Jeon Jungkook," stellt sich mein Gegenüber jetzt vor und reicht mir die Hand.
"Wir waren zusammen auf der selben Schule, ich bin ein guter Freund von Hoseok."
Zähneknirschend erwidere ich den Händedruck.
"Danke, jetzt kann ich mich wieder erinnern."
Ich sehe aus als hätte ich auf eine Zitrone gebissen.
Aber plötzlich fällt mir wieder was ein und ich fixiere meinen Gegenüber. "Du Unschuldsengel hast uns mal beim Sex erwischt und fast geweint, weil du dich so befleckt gefühlt hast."
Ungewollt muss ich bei der Erinnerung grinsen, stattdessen verzieht jetzt Jungkook das Gesicht.
"Das ist nichts, woran ich mich erinnern möchte."
"Was, du bist noch unschuldig?," ertönt plötzlich eine überraschte Stimme und Jimin taucht neben mir auf, diesmal nur auf Socken.
"Ich dachte so n heißer Kerl wie du hat schon mal wen so richtig durchgenudelt."
Jungkook wird wenn möglich noch röter und beginnt sogar etwas zu stottern.
"Ich bin nicht unschuldig! Also ich hatte das schon mal, also Dingens hier, ihr wisst schon, ähm...sowas halt...Sex."
Jetzt gleicht Jungkooks Gesicht einer roten Ampel.
Ehe Jimin etwas dazu sagen kann, verabschiedet sich sein Chauffeur.
"Also dann, ich muss dann auch mal Kühe reinbringen...wir sehen uns Jimin. Und wir uns bestimmt auch nochmal," meint er in meine Richtung, ehe er Reiss aus nimmt und schnell verschwindet.
Stirnrunzelnd sehe ich zu dem Bauern der hektisch zum Traktor am Strassenende rennt und schüttele dann den Kopf. Seltsamer Junge.
Schließlich gehe ich wieder ins Haus und schließe die Haustür hinter mir. Jimin lehnt im Flur an einer Wand und starrt die Decke an.
"Ich kann nicht glauben, dass er so schüchtern ist und noch nicht einmal Sex sagen kann. Sex, Sex, Sex. Sexsexsexsexsexsex." Jimin grinst und verhaspelt sich manchmal, so oft wie er am Stück Sex sagt.
Ich interessiere mich dafür gerade allerdings herzlich wenig und baue mich stattdessen vor ihm auf, sodass er überrascht seinen Blick von der Decke zu mir wendet.
"Wie kommt es eigentlich, dass ich mir den ganzen Abend Sorgen um dich machen musste und du dann schließlich komplett verdreckt von irgendeinem heißen Bauern hier abgeliefert wirst, der dazu auch noch mit meinem Arschloch-Ex befreundet ist?"
Meine Stimme wird aus dem Nichts lauter und Jimin sieht erschrocken zu mir.
Ich habe die Arme vor der Brust verschränkt und atme schwer. Dieser ganze Tag ist eine reine Katastrophe.
"Sorry. Aber ich...ich kann nicht lesen. Und ich dachte auf dem Zettel steht, dass ich Essig auf einer Kuhweide suchen gehen sollte," murmelt er und verblüfft sehe ich, wie sich seine süßen Wangen rot färben.
Kurz ist es still und der sonst so taffe Jimin schafft es nichtmal mir in die Augen zu schauen. Stattdessen starrt er auf seine weißen Socken und wackelt mit den Zehen.
"Dann sollte ich dir wohl mal lesen beibringen," murmele ich und kratze mich am Kopf. Plötzlich kann ich gar nicht mehr sauer auf Jimin sein, obwohl ich ihm eben noch am liebsten den Hals umgedreht hätte.
"Ich geh aber erstmal duschen," murmelt er jetzt und lächelt schon wieder. Und er sieht verdammt süß aus, wenn er lächelt.
Langsam joggt der Engel die Treppe hoch, als mir auf einmal ein Geistesblitz kommt und ich ihm aufhalte.
"Warte! Ich komme mit," grinse ich.
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