4 | Der Tanz
„Kassy, du bist dran.“ Meine Freundin grinste bis über beide Ohren, doch ich war nervös. Ich erhoffte mir etwas Ähnliches wie den Schnaps holen, anstatt jemand Fremden leidenschaftlich küssen zu müssen.
Langsam und hoffend, dass ich gleich ohnmächtig umfallen würde, ging ich dem Stapel entgegen. Bewusstlos zu werden, war für mich im Moment tatsächlich eine Option. Doch, wie es das Leben nun einmal so wollte, wurde ich weder ohnmächtig, noch geschah irgendetwas anderes, was mich davon abgehalten hätte.
Ich zog also die oberste Karte vom Stapel, und schaute sie mir an. Als ich die Karte umdrehte, standen dort haargenau die gleichen Worte. Ich war verwirrt, denn ich kannte mich nicht aus. Was bedeutete das nun?
„Sie hat die Play with me Karte gezogen!“, jubelte irgendwer aus der Runde.
Na toll, ich hatte also eine Karte gezogen, die womöglich noch weitaus schlimmer war, als ein leidenschaftlicher Kuss mit einem Fremden.
Ich blickte meine Mitbewohnerin hilfesuchend an, doch sie lächelte nur verschmitzt. Dieses Grinsen wollte ich ihr am liebsten aus dem Gesicht wischen, und ihr die Karte selbst geben. Doch so wie ich Anja kannte, würde sie sich über die Karte auch noch freuen, und Jubelsprünge machen.
„Gabriel, hast du nicht die zweite Play with me Karte?“, wollte jemand anderes aus der Runde wissen. Nun wanderte mein Blick weiter zu ihm, welcher nur abwesend nickte, und auf mich zukam.
Weil ich keine Anstalten machte, irgendetwas zu tun, nahm er mir die Karte aus der Hand, ließ sie auf den Boden gleiten, und ging aus dem Zimmer. Ich folgte ihm kurz entschlossen, eilte ihm regelrecht hinterher.
„Wo gehst du hin?“, fragte ich verdutzt.
Als er bemerkte, dass ich nun neben ihm ging, packte er mich sanft am Handgelenk, und führte mich stumm weiter, bis in den ersten Stock hinauf. Konnte er spüren, wie sehr mich seine Nähe durcheinanderbrachte? Meine Haut glühte förmlich, dort wo er mich berührte, es machte mich vollkommen kirre.
Im Obergeschoss war es im Gegensatz zum Erdgeschoss ziemlich ruhig. Auch die Musiklautstärke hatte sich mit der Zeit eingestellt, und es war etwas leiser geworden.
„Wir gehen in mein Zimmer“, meinte er nun doch leise, ohne mich dabei anzuschauen.
„Ich dachte, das Haus gehört deinem Freund.“
„Das gehört es auch, aber ich übernachte hier ziemlich oft, weswegen mir seine Eltern gleich das Zimmer seines Bruders überließen.“ Wir standen jetzt vor seiner Zimmertür, die er nun öffnete und eintrat. Ich blieb im Türrahmen stehen, wusste nicht was ich tun sollte, beziehungsweise was Gabriel vorhatte.
„Willst du nicht hereinkommen?“ Gabriel drehte das Licht auf, und wartete auf mich. Ich wollte nicht unhöflich erscheinen, und hoffte einfach darauf, dass Gabriel nichts machen würde, was ich nicht bejahte. Also setzte ich einen Fuß vor den anderen, und schloss die Tür hinter mir.
Gabriel irritiere mich. Er hatte einen neutralen Gesichtsausdruck aufgesetzt, der keinerlei Emotionen zeigte. Das war ich von ihm nicht gewohnt, und ehrlicherweise ängstigte es mich ein klein wenig.
„Was machen wir hier?“, wollte ich deshalb etwas eingeschüchtert von ihm wissen.
Er stand neben dem großen Doppelbett, und starrte mich an. „Das weißt du nicht?“
„Nein, ich kenne dieses Spiel doch gar nicht. Also, was machen wir hier?“ Ich konnte mir schon denken, was normalerweise in seinem Zimmer gemacht wurde, doch ich hoffte sehr, dass ich mich irrte.
„Normalerweise haben wir Spaß, wälzen uns vielleicht im Bettlaken, und vergnügen uns. Allerdings, wenn du mir jetzt sagst, dass du einen Freund hast, und du ihn doch nicht hintergehen möchtest, könnte ich das sehr gut nachvollziehen.“
„Wie bitte?“ Fassungslos beäugte ich Gabriel.
„Also hast du keinen Freund?“
„Nein. Und wenn ich einen hätte, würde ich ganz sicher nicht daran denken, ihn hintergehen zu wollen“, war meine entsetzte Antwort.
„Na dann, komm her.“
„Und dann?“
„Dann haben wir Spaß.“
Ich starrte ihn endlos lange an, doch schüttelte endlich den Kopf. Wie hatte ich bloß denken können, dass wir uns jemals wieder so verstehen würden, wie damals? Es hatte sich so viel verändert, und wie es schien, wiesen Gabriel und ich zwei total unterschiedliche Weltansichten auf.
Ich drehte mich um, drückte die Türklinke runter, und eilte so schnell ich konnte weg von diesem Zimmer. Weg von Gabriel. Es mochte Mädchen geben, die so waren wie er sich das vorstellte, vielleicht sogar alle, die beim Spiel mitmachten, doch ich war anders. Anja hätte mir ruhig erzählen können, worum es bei dem Spiel wirklich ging. Denn ich fand das nur abscheulich.
„Kassy, bleib stehen.“ Gabriel hatte mich schneller eingeholt, als mir lieb war. Beziehungsweise, ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mir nachlaufen würde. „Ich dachte, du willst das so. Immerhin hast du mitgespielt.“
Ich blieb stehen, funkelte ihn ungläubig an, und schüttelte den Kopf. „Aber ich hatte doch keine Ahnung, um was es bei dem Spiel wirklich geht. Es tut mir zwar leid für dich, aber ich mache da nicht mit.“
„Nein, es muss dir nicht leid tun. Ich bin sogar ... ähm ... also froh darüber, dass du es nicht willst.“
„Was?“ Ich verstand nicht recht. Nun schaute ich ihm in die Augen und konnte Ehrlichkeit darin erkennen.
„Ich habe dich jetzt erst wiedergefunden. Du scheinst anders als die anderen Frauen zu sein, die ich kenne, und ich möchte dich auf eine andere Weise kennenlernen, als im Bett.“
Ich räusperte mich kurz und musste wegschauen. Was sollte ich darauf nur antworten?
"Das klang blöd", flüsterte er kaum verständlich. "Aber wenn du möchtest, können wir trotzdem ins Zimmer zurückgehen", murmelte er noch. Er war mir in der Zwischenzeit verdammt nahe gekommen.
„Habe ich mich nicht klar ausgedrückt?“ Langsam wurde ich wütend.
„Nur um zu reden, sonst wird nichts passieren. Ich gebe dir mein Wort.“ Beschwichtigend hob er die Hände in die Höhe. Um seine Mundwinkel zuckte es verräterisch. Amüsierte ich ihn etwa?
Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete ich den Mann vor mir für einige Sekunden, nickte jedoch schließlich.
Als wir erneut im Zimmer ankamen, setzten wir uns auf das Sofa, und schwiegen uns minutenlang an. Ich war die erste, die die Stille durchbrach, weil sie mir so ohrenbetäubend laut vorkam.
„Ich habe dich vermisst. Mir zerreißt es das Herz, wenn ich an unseren letzten Tag denke“, wisperte ich. Ich wusste nicht, warum ich diese Worte laut ausgesprochen hatte, doch sie entsprachen der Wahrheit.
„Das kann ich verstehen. Es ist auf jeden Fall keine schöne Erinnerung.“
Wieder war es viel zu lange still, bis ich den Kopf schüttelte. „Es tut mir leid, ich wollte das nicht laut sagen. Das verdirbt einem nur die Stimmung.“ Ich rang um ein Lächeln. „Also, du studierst Medizin?“
„Ja, irgendwie erfüllt mich der Gedanke, einmal Arzt zu sein und Menschen helfen zu können, mit Freude. Ich schätze, deswegen mache ich das.“
„Als wir noch Kinder waren, hätte ich mir nicht gedacht, dass du jemals Arzt werden würdest. Aber wenn ich jetzt darüber nachdenke, denke ich, dass du ein guter Arzt werden könntest.“ Ich zuckte mit den Schultern. Was wir beide redeten, war nur eine Überbrückung, damit wir nicht still in seinem Zimmer saßen, und nichts taten.
„Warum möchtest du Lehrerin werden?“, wollte Gabriel im Gegenzug wissen.
„Mir macht es Spaß zu unterrichten, und in der Schule hielt ich gerne Referate. Außerdem liebe ich die Literatur, und mich interessiert die Historik. Ich möchte den Kindern etwas Sinnvolles beibringen.“
„Das klingt toll.“ Gabriel lächelte mich ehrlich an. „Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie dir deine Mutter immer gesagt hat, dass du niemals arbeiten gehen musst, weil du bestimmt einen stinkreichen Mann heiraten wirst, der für dich und deine Familie sorgen wird. Gut zu wissen, dass du es trotzdem vorhast.“
„Oh.“ Ja, daran konnte ich mich auch noch gut erinnern. Ebenso gut, wie an jenen Tag, als mein Vater starb, und meine Mutter auf sich allein gestellt war. Sie hatte nie wirklich einen Job ausgeübt, doch ab diesem Zeitpunkt hatte sie plötzlich für zwei Kinder zu sorgen, wurde von den Schulden meines Vaters überflutet, und musste irgendwie überleben. Das war die schlimmste Zeit in unserem Leben gewesen. Besonders für meine Mutter war es nicht leicht gewesen. Mittlerweile arbeitete sie in einem angesehenen Hotel als Putzfrau.
Das war der Grund, wieso sie ihre Meinung zur Heirat mit vermögenden Männern geändert hatte. Mittlerweile bestand sie darauf, dass ich Karriere machte.
„Habe ich etwas Falsches gesagt? Du siehst unglücklich aus.“
„Ja, ich … ähm, ich denke, dass ich für dieses Thema noch nicht bereit bin. Aber meine Mama hat ihre Meinung dazu geändert, falls du das wissen wolltest.“ Ich versuchte zu lächeln, doch es misslang mir. „Können wir über etwas anderes reden?“
„Über was auch immer du willst, Kassy.“
„Es tut mir wirklich leid, es ist nur ...“, setzte ich an.
„Kassy, du musst dich für nichts entschuldigen, und schon gar nicht rechtfertigen. Wir haben uns seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, und wenn du über etwas nicht reden möchtest, dann musst du das auch nicht.“
Es herrschte abermals eine Totenstille in diesem Raum. Ein jeder von uns hing seinen eigenen Gedanken nach, aber langsam wurde mir dieses Schweigen zu erdrückend, zu unangenehm.
„Wie würdest du es finden, wenn wir uns wieder zu den anderen gesellen?“, wollte ich von ihm wissen. Denn im Moment hielt ich diese Stille zwischen uns nicht aus. Außerdem konnte ich dieses Gefühl nicht beschreiben, welches in mir hervorgerufen wurde, wenn ich Gabriel so nahe war. Es war ein seltsames, aber schönes, und gleichzeitig beängstigendes Gefühl.
„Natürlich. Vielleicht gewährst du sogar einem alten Freund von früher einen Tanz.“
„Einen Tanz?“ Ich war überrascht.
„Ja, einen Tanz zu Elvis Presley.“ Gabriel stand auf, stellte sich vor mich, und reichte mir seine Hand. „Darf ich bitten?“
„Hier?“
„Nein, unten auf der Tanzfläche.“ Er grinste mich noch immer schief an.
„Aber ich kann überhaupt nicht tanzen. Ich werde dich nur blamieren.“
„Quatsch, Kassy.“ Er schmunzelte. „Eine Frau muss sich nur führen lassen. Den Rest überlässt du mir. Und für den Fall, dass wir uns tatsächlich blamieren sollten, was vollkommener Irrsinn ist, dann tun wir das eben gemeinsam.“
Ich musste grinsen, da ich tatsächlich große Lust hatte, einmal richtig zu tanzen. Zu zweit, und nicht allein. Deswegen nahm ich Gabriels Hand an, um mir aufhelfen zu lassen, und ging mit ihm wieder ins Erdgeschoss, wo der Spieleabend noch immer am Laufen war.
„Lukas!“, schrie Gabriel, als wir am Treppenende standen. Ein Junge, der anscheinend für die Musik zuständig war, schaute zu uns herüber. Seine Haare waren hellblau gefärbt, und er strahlte irgendwie etwas Verrücktes aus. „All shook up!“ Gabriel schwang die Hüfte und nickte Lukas zu, als er ihm den Daumen hochhielt.
„Wir tanzen also wirklich zu Elvis Presley?“ Irgendwie tat mir der Gedanke weh, doch gleichzeitig erfreute er mich. Mein Vater hatte diesen Sänger geliebt. Er hatte ihn vergöttert, und meinem Bruder und mir oft ein Lied von ihm vor dem Schlafengehen vorgespielt.
„Ja, genau.“ Gabriel schaute in einen blauen, getrübten Ozean. Er musste mein Gefühlschaos mitbekommen, denn er war schon immer ein Meister darin gewesen, herauszufinden, wenn es seinem Gegenüber nicht sonderlich gut ging. „Wenn du aber nicht willst, dann musst du das nicht. Ich zwinge dich zu nichts, Kassy.“
„Nein, das ist es nicht. Vielleicht irgendwie schon, aber eigentlich möchte ich zu diesem Lied tanzen", brachte ich wirr hervor.
Meinem Vater hätte es mit Sicherheit gefallen, wenn ich zu einem Song von Elvis Presley getanzt hätte. Noch dazu mit Gabriel. Das hätte ihn bestimmt überrascht, doch er wäre glücklich für mich gewesen, dass ich meinen Kindheitsfreund wiedergefunden hatte. Im Gegensatz zu meiner Mutter. Am besten ich erzählte ihr nicht einmal davon, denn sie würde toben vor Wut und Enttäuschung.
Die ersten Takte von All shook up drangen aus den Boxen, und Gabriel schnappte sich meine rechte Hand. Die andere legte ich auf seine Schulter. Meine ersten Tanzversuche waren kläglich, denn als ich einen Schritt nach vorn setzte, wäre ich beinahe gestolpert. Ich biss mir auf die Unterlippe und versuchte mich Gabriels Schritten anzupassen, und konzentrierte mich vollkommen darauf, ihm nicht auf die Füße zu steigen. Meine Hoffnung war, dass uns niemand zusehen würde, gar diese Demütigung filmte. Ich taumelte nur hin und her, während Gabriel sich elegant und schwungvoll bewegte.
Irgendwann, mitten im Lied, drang ein leises Lachen an mein Ohr. „Hör endlich auf nachzudenken. Lass dich einfach von mir führen“, raunte mir Gabriel zu. Danach zog er mich in eine Drehung, wobei ich am Ende wieder an seiner Brust landete. Mein Herz pochte wild.
„Das ist leichter gesagt als getan“, knurrte ich leise nuschelnd, als er mich ein weiteres Mal drehte. „Ich kann nämlich gar nicht tanzen. Du hingegen scheinst einen Tanzkurs belegt zu haben.“
Gabriel lachte in sich hinein, und wirbelte mich ein weiteres Mal umher. „Denk nicht so viel. Schließe deine Augen, und lasse die Musik auf dich wirken.“
„Aber ...“, setzte ich an, doch Gabriel ließ mich nicht zu Ende reden.
„Kein Aber. Versuche es zumindest.“
Also tat ich ihm den Gefallen und schloss meine Augen.
Elvis Presleys Stimme weckte Erinnerungen in mir. Schöne Erinnerungen, sowie Traurige. Mein Vater hatte unbedingt gewollt, dass zu seiner Beerdigung die Stimme von Elvis zu hören war. Diesen Gefallen hatten wir ihm selbstverständlich getan, doch meine Mutter hatte dies nur schwer verkraftet. Ein paar Wochen darauf, hatte sie so viele CDs von Vaters Sammlung im Internet zu verkaufen versucht, wie nur möglich. Ich war froh darüber, dass ich mich eines nachts heimlich in sein Arbeitszimmer geschlichen hatte, und einige CDs und Schallplatten vor Mutters Trauerausbruch, oder wie man das nennen sollte, retten konnte. Ich hatte dies meiner Mutter nie erzählt, da sie niemals gezeigt hatte, dass es ihr leid tat, solche wertvollen Erinnerungen verkauft zu haben.
Die Musik hatte ich ganz vergessen, doch als ich mitten im Tanz plötzlich mitbekam, dass das schon lange nicht mehr All shook up war, öffnete ich meine Augen.
„Ich habe dir doch gesagt, dass wir uns nicht blamieren werden“, flüsterte mir Gabriel ins Ohr, als er mich eng an sich zog, nur um mich danach in eine weitere Drehung zu bewegen.
Ich musste zugeben, dass mir das Tanzen Spaß machte. So viel Freude hatte ich schon lange nicht mehr verspürt. Es war ein kurioser Tag, doch ich wollte ihn noch bis zum Ende genießen.
„Was ist das für ein Lied?“, wollte ich neugierig von ihm wissen. Dass es ebenfalls von Elvis Presley gesungen wurde, war mir klar, aber mein Kopf war gerade wie leergefegt. Allein Gabriels Hände an meinem Körper waren Schuld daran. Sie brachten mich ganz durcheinander.
Why can’t you see,
what you’re doing to me,
when you don’t believe a word I say?
„Suspicious Minds.“ Gabriels Mundwinkel hoben sich.
„Ich wusste gar nicht, dass Tanzen so viel Spaß machen kann“, gab ich nach einer Weile zu. Ich hatte die Schritte zwar nie gelernt, doch mein Körper hatte irgendwann den Autopiloten eingeschalten, sodass ich nun mit Gabriel über die provisorische Tanzfläche schwebte. Beinahe so, als würden wir das jedes Wochenende tun. Die Menschen um uns herum hatte ich schon lange ausgeblendet. Einzig und allein der Tanz zählte.
Das Lied verstummte, als mich Gabriel ein letztes Mal in eine Drehung zog. Als unser Tanz endete, waren unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich konnte den wilden Herzschlag von Gabriel spüren, und er musste wohl meinen wahrnehmen. Der Tanz war einzigartig gewesen.
Ein anderer Sänger begann aus den Boxen zu schallen, während Gabriel und ich noch immer auf der Tanzfläche standen, und uns fragend anstarrten. Er blinzelte und lächelte unsicher.
Mir wurde heiß. Er hatte so leidenschaftlich und gekonnt getanzt, als würde er das professionell und tagtäglich machen.
Ich schaute ihm in seine dunklen Augen, die eine gewisse Verschlossenheit ausstrahlten, irgendwie geheimnisvoll wirkten. Doch blickte ich tiefer, erkannte ich eine vertraute Sanftheit in seinen Iriden, die mein Herz schneller schlagen ließ. Unterhalb meines Bauchnabels knotete sich etwas zusammen, als er fragend eine Augenbraue hob.
Bevor wir irgendetwas tun würden, was wir später vielleicht bereuten, brachte ich Abstand zwischen uns. Wir hatten uns erst vor ein paar Stunden wiedergesehen und ich war nicht darauf erpicht, ihn so schnell wieder zu verlieren.
„Der Tanz war unglaublich. Ich danke dir dafür", hauchte ich, ehe ich mich mit rasendem Herzschlag aus seinen Armen befreite.
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