12. Kapitel - Engaged
(P.o.V. Tooru Oikawa)
Mittlerweile waren sicherlich schon zwei Jahre vorüber. So sicher war ich mir da tatsächlich auch nicht, da ich mich einfach in der Zeit etwas gehen lassen hatte. Eigentlich hätte ich nach Argentinien versetzt werden sollen, allerdings gab es mehr als einen Grund, weswegen ich hier blieb. Problem war, ich hatte Hajime bisher nur einen Grund genannt, weil ich mir recht unsicher war, wie er bei meinem Hauptgrund reagierte. Mein Nebengrund war, dass ich ihn nicht alleine hier lassen wollte und lieber meiner Liebe nachging, als einem zeitlich begrenzten Volleyballtraum, zwar war es mit dem Hauptgrund umso verständlicher, allerdings konnte ich es mit ach und Krach auch so durchbringen. Doch die Problematik bei dem Dämon war, dass er recht schnell misstrauisch wurde und so war es mittlerweile bei ihm der Fall.
"Bin zu Hause!", rief ich in die kleine Wohnung, bekam aber nur ein Schnauben als Reaktion darauf. "Schatz wir müssen reden!" Keine Reaktion. "Liebling?" Wieder nichts. "Hajime Iwaizumi, komm jetzt sofort her!", übernahmen meine Hormone darauf das wilde Treiben und binnen weniger Sekunden stand er vor mir. "Was denn?", seufzte er, doch es war nicht schwer zu erkennen, dass es ihm durchaus zu schaffen machte, dass ich etwas vor ihm verheimlichte. Vorsichtig nahm ich seine Hände in meine, zog ihn zum Sofa und drückte ihn an den Schultern hinab. Fing seinen verwirrten Blicka auf. Schwer schluckte ich, doch da schien ich allmählich auch seine volle Aufmerksamkeit zu haben. In mir schien es sich kurz etwas zu drehen, hatte ich nun noch mehr Panik vor seiner Reaktion. "Spucks schon aus", brummte er, wirkte allerdings recht verletzt. "Versprich mir, dass du nicht wütend wirst!" "Tooru, ich kann darauf keine Garantie geben.. ich bin ein Dämon.. A-Aber ich kann dir versprechen, nicht aufzuhören dich zu lieben." "Ich bin schwanger." Schock und Verwirrung lagen in seiner Miene. Verdammt, hätte ich doch einfach abgetrieben! Oder wäre abgehauen! Oder hätte es verheimlicht! "A-Aber wie?", fragte er irritiert. "Bei der letzten Hitze... Wann anders kann es nicht gewesen sein..." "Aber ich war auf Geschäftsreise? Tooru... du... du bist doch nicht...?", der Schock in seinem Gesicht wuchs, worauf ich heftig den Kopf schüttelte. Wie kam er denn darauf? Wie konnte er denken, dass ich mit einem anderen Kerl in dieser Phase fremdging? "Um Himmelswillen nein! I-Ich hab mich in der Woche verrechnet und bei dem letzten Mal zuvor ist uns irgendwie das Kondom geplatzt... gerissen... Was weiß ich? Vielleicht haben wir es weg gelassen? Na ja auf jeden Fall... War es kurz vor der Heat, was ich ja nicht auf dem Schirm hatte... Weil ich mich wie gesagt in der Woche verrechnet habe... Irgendwie hab ich es dann vergessen... und, ach keine Ahnung, das ist auch für mich verwirrend und seltsam und k-keine Ahnung", plapperte ich verunsichert drauf los, spürte wie mir die Tränen in die Augen schossen. Es entsetzte mich, dass er mir so etwas vorwarf und gleichzeitig enttäuschte es mich. Andererseits konnte ich bei Sicht auf die Vergangenheit seine Paranoia gut verstehen. "E-Entschuldige... Tooru ich wollte dir das nicht so vorwerfen... Meine Gedanken und Ängste sind einfach mit mir durchgegangen", stellte er seufzend fest, ehe seine Arme sich um mich schlangen. Erleichtert sank ich gegen seine Brust. Die Spannung fiel allmählich ab, während das Adrenalin in meinem Blut sich langsam auch wieder abbaute. "Ich liebe dich... und unser ungeborenes Kind", stellte er leise fest, was mich erschaudern ließ, da seine Hände unter mein Oberteil fuhren. "I-Ich dich auch..." Automatisch spannte ich mich etwas an. "Hey, bist du wirklich okay?" "Ja... Nein... Also... Doch schon, aber meine Hormone sind etwas... unkontrolliert", gab ich mit roten Wangen zu. Wir beide erröteten schlagartig und so sah ich schüchtern zur Seite. Keineswegs war mein Plan, dass ganze in eine solche Richtung zu tragen, aber da ich weder unter Morgenübelkeit noch unter sonst irgendwelchen Beschwerden litt, schienen einfach die Hormone mit mir durchzugehen.
Seit diesem Abend waren weitere sechs Monate vergangen. Ich war mittlerweile hochschwanger, ein Wrack meiner Emotionen und hatte das Gefühl meinen Geliebten eigentlich nur noch zu nerven. "Hajimeeeeee", jammerte ich, schmerzte mein Rücken eigentlich dauerhaft, mal davon abgesehen, dass ich die ganze Zeit auf die Aufmerksamkeit des Dämons bestand. "Babe, du weißt doch, dass ich einkaufen muss", meinte er sanft und sah mir in die Augen. Seine Hände streichelten über meinen kugelrunden Bauch. "Ich möchte aber mit", quengelte ich und versuchte auf meine Beine zu kommen. "Das kannst du sowas von vergessen. Aber du kannst so lange Abendessen machen, damit wir unser Candlelight-Dinner genießen können", meinte der Braunhaarige nun mit einem Lächeln. Ein unzufriedenes Geräusch verließ meine Kehle, ehe meine Vernunft doch endlich durchdrang und ich einwilligte.
Somit stand ich nun seit einer Stunde in der Küche, fluchte eigentlich dauerhaft und versuchte irgendwie etwas Essbares zu kochen. Erst als sich ein Paar Arme um meine Taille schlang, entspannte ich mich. Seine Lippen wanderten über meinen Hals und ich verlor ein zufriedenes Keuchen. "Entschuldige, aber du kennst meine Antwort", murmelte er leise, was mich schon wieder unzufrieden stimmte. Schweigend setzten wir uns an den Tisch, um zu essen, doch Iwaizumi kam mir zuvor, als er ein paar Kerzen anzündete. "Oh wie romantisch, Iwalein", gluckste ich, doch schob mir eine Gabel Spaghetti in den Mund. Irritiert starrte ich ihn an, als er aufstand, doch als er etwas aus der Hosentasche zog und langsam auf ein Knie sank, rutschte mir das Herz in die Hose. "N-Nein.. nein, nein! Hajime! I-Ich, also ja, aber nein, ach Mensch Hajime! Was willst du denn von mir, also warum?", platzte alles Mögliche aus mir heraus, doch ein nervöses Lachen lockte die Aufmerksamkeit meinerseits wieder zu meinem fast Verlobten. "Sag doch einfach 'Ja'", meinte er dann leise, also nickte ich. "Ich sage doch ja, aber ich will wenigstens eine Begründu- argh", ein mich durchzuckender Schmerz unterbrach mich, doch verging sogleich wieder.
Rückblickend war es vielleicht nicht die schlauste Idee von meinem Verlobten, mir einen Antrag zu machen, während ich hochschwanger war. Wir waren gerade frisch aus der kleinen Praxis raus, die sich auf 'besondere Fälle' spezialisiert hatte. Ich war nicht nur ungeplant viel zu früh in meiner Karriere als männlicher Volleyballspieler schwanger geworden, sondern natürlich waren es Zwillinge. Ein Sohn mit dem Namen Kazuki und eine Tochter mit dem Namen Sayuri. Es schienen Stunden zu sein bis wir nachhause kamen. Erschöpft fiel ich auf das Sofa, während Hajime die Kinder ins Bett brachte. Es war total seltsam jetzt Kinder zu haben, wo ich vor etwa einem Jahr noch nach Argentinien sollte. Mein eigentlich Verlobter sank nun neben mich und nahm meine Hand. Verwirrt sah ich ihn aus müden Augen an, ehe er mir den schmalen Goldring ansteckte. "Den haben wir in dem ganzen Wirbel fast vergessen", murmelte er errötend, wofür ich ihm einen zarten Kuss auf die Wange gab. "Lass uns ins Bett gehen", jammerte ich nun, japste aber leise auf, als er mich hochhob und ins Bett trug.
"Und ich dachte am Anfang wirklich, ich wäre dein Spielzeug..."
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