9. The mark and its powers
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Yeah ich habe doch WLAN...deshalb dachte ich tue ich uns allen einen Gefallen und poste ein neues Kapitel - ihr wisst ja wie glücklich mich eure Kommentare/Votes machen. Dabei wollte ich mich auch grad mal bei den vielen Reads (schon fast wieder 1k) bedanken ❤️ ihr seid echt die Besten
LG CoolerBenutzername
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Sprintend stürme ich durch den dunklen Wald.
Äste zerbrechen knirschend unter meinen Laufschuhen, während herabgefallene Blätter leise unter meinen Sohlen rascheln und sich meine schnelle Atmung mit der nächtlichen Stille des Waldes vermischt. In meinen Ohren dröhnt laut die Rockmusik einer Band, deren Namen ich nicht kenne. Doch ihren Namen brauche ich auch nicht, um meine Füße im Takt des rasend schnellen Beates kraftvoll auf dem weichen Waldboden aufzusetzen und mich doppelt so kräftig wieder abzustoßen. Dabei spüre ich sogar langsam ein leichtes Ziehen in meinen Oberschenkeln, welches mich das Kribbeln in meinem linken Arm vergessen lässt.
Genau in diesem Moment nehme ich eine Bewegung rechts von mir wahr und abrupt bremse ich in meiner Bewegung ab. Dadurch schlittere ich wenige Meter durch das, auf dem Boden liegende, Laub und komme schlussendlich zum Stehen. Dabei werfe ich nahezu sofort meinen Blick aufmerksam durch den Wald, während ich mit einer Hand meine Kopfhörer aus den Ohren ziehe.
Dadurch dringen die Umgebungsgeräusche besser an mein Ohr, wodurch ich auch erst jetzt die beiden männlichen Stimmen höre, die leicht angetrunken miteinander sprechen. Passend dazu steigt mir der beißende Geruch von Alkohol und Zigarettenrauch in die Nase, die ich daraufhin angewidert hochziehe. Wie so oft ist mein übernatürlicher Geruchssinn eher ein Leid als ein Segen. Doch bevor ich diesen Gedanken weiter ausführen kann, sehe ich auch den Ursprung des strengen Geruchs und der zuvor bemerkten Bewegung in meinem rechten Augenwinkel.
Es sind – wie bereits erwartet – zwei leicht angetrunkene Männer, die in der Dunkelheit etwas unbeholfen durch den Wald stampfen. Doch genau in dieser Sekunde hebt der eine von ihnen den Blick und starrt mir direkt in die Augen. Sekundenlang halten wir den Blickkontakt, bevor er seine Stimme erhebt und mir laut entgegenruft: „Hey, du da! Alleine unterwegs?"
Gleichzeitig zieht er seinen Freund, der mich erst jetzt zu bemerken scheint, unsanft mit sich. Somit kommen beide auf mich zu geschlendert, wobei sie in dieser Sekunde wieder recht nüchtern wirken. Ich bleibe dabei weiterhin auf der Stelle stehen, während das Mal an meinem linken Arm aufgeregt anfängt zu Kribbeln.
„Wie ist dein Name, Süße?" stellt der Mann mir eine neue Frage und jetzt wo er vor mir steht, kann ich auch seine pechschwarzen Haare und sein zweifelhaften Modestil erkennen. Denn während sein weißes T-Shirt normalerweise auch als Kleid durchgehen könnte, hängt seine Hose so locker nach unten, dass ich mir noch nicht einmal sicher bin, ob die Hose jetzt an seiner Hüfte oder an seinen Kniekehlen beginnt. Gleichzeitig kann ich an seiner Hand einen dicken Ring erkennen, während er in diesem Moment mit der Anderen durch seine glänzenden Haare färbt.
„Du möchtest mein Name wissen?" stellte ich ihm jetzt eine Gegenfrage, wobei ich verführerisch lächele. Dabei spüre ich das Mal so deutlich an meinem Arm pulsieren, dass ich fast schon schwören könnte, die Form nur anhand dieses Gefühls aufmalen zu können. „Ja, das wollen wir!" antwortet jetzt der zweite Typ und kurz lasse ich meinen Blick auch über ihn schweifen. Er hat dunkelbraune Haare, ein Drei-Tage Bart und einen wesentlich besseren Modegeschmack als sein Freund. Zu mindestens trägt er eine normale Jeanshose, ein weißes Shirt und darüber eine schwarze Lederjacke, die mir persönlich sogar ziemlich gut gefällt. Gleichzeitig hat er sogar ein recht gutes Aussehen.
„Dann habt ihr wohl Pech gehabt. Denn ich bin keine verdammte Auskunft und ihr solltet jetzt lieber von hier verschwinden!" weise ich die beiden Männer jetzt grob ab, während ich genau in dieser Sekunde mein scheinheiliges Lächeln von meinem Gesicht verschwindet. In diesem Moment gebe ich ihnen mit meiner abweisenden Art und meinen klaren Worten noch die Chance zu verschwinden. Denn würden sie noch länger bleiben, würde ich für nichts mehr garantieren können.
„Ach ja, Kleine. Bist wohl ganz taff!" grunzt jetzt der schwarzhaarige Typ höhnisch und greift in seine Hosentasche. Nur durch diese kleine Bewegung spannen sich meine Muskeln instinktiv an und das Mal an meinem Arm scheint förmlich zu explodieren. Das Kribbeln wird stärker, genauso wie das Pulsieren. Adrenalin macht sich in meinem Körper breit und ich spüre die altbekannte Vorfreunde. Ich hatte den Männern eine faire Chance zum Gehen gegeben.
Ab jetzt sind sie für die nächsten Geschehnisse verantwortlich.
„Mal sehen wie taff du noch bist, wenn du dem Tod in die Augen siehst!" kündigt der Schwarzhaarige mir jetzt weiter an und zeigt mir das kleine Messer, dass er in diesem Moment aus seiner Hosentasche ans Licht befördert. Sein braunhaariger Freund nickt neben ihm zustimmend, sagt jedoch nichts. „Oh nein er hat ein Messer!" heuchle ich jetzt gespielt geschockt, bevor ich genervt die Augen verdrehe und die beiden Männer unbeeindruckt mustere.
„Das ist schon alles? Mehr habt ihr nicht zu bieten? Ach kommt schon...noch nicht mal eine Schusswaffe?" stelle ich den beiden Männern daraufhin belustigt eine Frage, obwohl ich schon längst ihre Gefühlsänderung riechen kann. Denn wo sie anfangs noch voller Stolz und Überlegenheit waren, kann ich jetzt den Geruch von unterdrückter Wut wahrnehmen.
Oh...scheinbar habe ich ihr Ego verletzt.
„Geld her!" knurrt der schwarzhaarige Typ jetzt und baut sich – scheinbar soll es bedrohlicher aussehen - vor mir auf, während er das winzige Messer drohend in meine Richtung streckt. Das Kribbeln an meinem Arm wird stärker, während ich innerlich fast schon hören kann, was mir das Mal so verzweifelt versucht zu sagen: Töte sie.
„Hab' leider kein Geld dabei!" antworte ich jetzt schulterzuckend und vollkommend ehrlich. „Dann dein Handy!" meldet sich jetzt auch mal der braunhaarige Typ zu Wort und kurz nehme ich mir Zeit um über seine Forderung nachzudenken.
„Wisst ihr Jungs, ich glaube ich brauche das Handy noch!" sage ich anschließend kumpelhaft, was den beiden Männern natürlich nicht gefällt. Beide spannen kampfbereit ihre Muskeln an, was das Mal an meinem Arm nur noch verrückter spielen lässt. Das Pulsieren wird stärker und ohne es wirklich kontrollieren zu können, kann ich spüren, wie sich meine linke Hand bereits zu einer Faust ballt.
„Rück jetzt sofort dein scheiß Handy raus oder ich stech' dich ab!" sagt der Schwarzhaarige jetzt wütend und lässt die Klinge seines Messer leicht in meine Richtung schwenken. Dabei reflektiert das Metall für wenige Sekunden den trüben Schein des Mondes. „Versuch's doch!" sage ich in diesem Moment herausfordernd an den jungen Mann gewandt und schenke ihm ein spielerisches Lächeln. Daraufhin macht dieser sofort einen übermütigen Satz auf mich zu, wodurch er genau so reagiert wie von mir bereits erwartet.
Dadurch fällt es mir auch in keiner Weise schwer, ihn zu entwaffnen und ihn in der nächsten Sekunde bereits mit verdrehtem Arm auf den kalten Waldboden zu drücken.
„Bin ich jetzt immer noch Süß?" hauche ich ihm jetzt leise ins Ohr, bevor ich meine Hand in seinen mittellangen Haaren vergrabe und ihn gewaltsam hochreise. Dabei gibt er ein leises Stöhnen von sich, bevor er lautstark anfängt zu fluchen, etwas, was mir nur noch besser gefällt. Deshalb frage ich jetzt amüsiert an ihn gewandt: „Und was machst du jetzt?! Jetzt wo dein ach-so-tolles Messer weg ist?" Gleichzeitig fixiere ich mit meinen Augen das kleine Messer auf dem Boden und verpasse ihm einen stärkeren Tritt. Dadurch fliegt es wenige Meter durch den Wald, bis es in irgendeinem Busch landet und dadurch unerreichbar für die zwei Männer wird.
„Lass mich los du Schlampe!" flucht der junge Mann weiterhin vor sich hin und lachend erwidere ich: „Aber bitte. Nicht so ein Wortschatz!" Gleichzeitig kann ich eine bedrängende Adrenalinwelle durch meinen Körper rauschen spüren, die mich zu mehr zwingt und dieses Mal kann ich mich nicht länger zurückhalten und kontrollieren.
Deswegen umfasse ich - bevor der Schwarzhaarige mich weiter vorlaut beleidigen kann - seinen Arm mit einem festen Griff und breche seinen Knochen mit nur einer flüssigen, gekonnten Bewegung.
Unkontrolliert. Ungewollt. Unbedacht.
Mit einem lauten Schmerzensschrei sinkt der Schwarzhaarige in meinen Armen zusammen und während er wahrscheinlich versucht seine Tränen zurück zu halten, lasse ich ihn unachtsam auf den dreckigen Waldboden sinken und wende mich an seinen Freund. Dieser ist bereits ein paar Schritte zurückgetaumelt und mustert mich jetzt mit großen Augen. Er ist nur noch ein paar Sekunden davon entfernt, sich umzudrehen und wie ein Weichei vor mir zu fliehen. Etwas, dem das Mal an meinem Arm streikend entgegensteht.
„Bitte, lass mich gehen. Du weißt schon. Eigentlich sind er und ich gar nicht so gute Freunde. Ich...Ich habe ihn sogar erst heute Nacht in diesem Club kennengelernt. Ich werde auch nichts sagen, versprochen!"
„Wow...so schnell verleugnest du also deinen Freund?" frage ich jetzt gespielt staunend, auch wenn ich in Wirklichkeit nichts anderes von ihm erwartet hätte. Denn solche Leute sind immer gleich. Sie wollen immer nur ihren eigenen Arsch retten und hauen dabei jeden übers Ohr – auch den besten Freund. Klingt eigentlich ziemlich nach mir, mit dem Unterschied, dass ich schon von vorne rein keine Freunde haben, einfach aus dem Grund, weil ich es wahrscheinlich nicht ertragen könnte meine Freunde jedes Mal aufs Neue zu hintergehen und zu enttäuschen.
Aber hey...so bin ich nun mal.
„Wir sind keine Freunde und...es war auch seine Idee. Also...also das mit dem Ganzen, dich ansprechen und so. Ich würde so etwas nie tun!" versucht sich der braunhaarige Mann weiterhin mit seiner zitternden Stimme herauszureden, wofür ich in diesem Moment nur noch ein amüsiertes Lächeln übrig habe. Denn jetzt wo ich auf den Geschmack gekommen bin, muss ich einfach weitermachen. Schon allein wegen dem Mal.
Denn jetzt, nachdem ich dem schwarzhaarigen Großmaul Schmerzen zugefügt habe, kann ich das Adrenalin nur so durch meinen Körper rauschen spüren. Genauso wie ich in diesem Moment den Hunger nach mehr habe.
Doch auch wenn ich in diesem Moment komplett im Rausch des Mals gefangen bin, weiß ich, dass ich mich normalerweise spätestens jetzt einfach umdrehen und gehen würde. Dass ich es normalerweise nicht riskieren würde, geschnappt oder erinnert zu werden, nur um zwei Möchte-Gerne eine Lehre zu erteilen. Denn normalerweise würde meine Vernunft siegen. Ich würde kein Risiko eingehen. Nicht für solche Idioten.
Doch wie schon die vier Monate zuvor siegt schlussendlich das Mal
...und ich ziehe mein Messer.
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