56. Scott McCall #businesscall

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So nachdem mein WLAN Zuhause ständig spinnt (ich hasse es) und mein Handy sich aus irgendeinem Grund weigert das Kapitel anzuzeigen (kurzer Herzinfarkt), update ich nach drei Tagen endlich mal wieder XD ich hoffe ihr verzeiht mir für den "langen" Hänger und vor allem auch wenn ich euch nicht sofort auf eure supersüßen Kommentare antworte - weil wie gesagt führt mein WLAN gerade eine On-Off-Beziehung, sodass ich keine richtige Lust mehr darauf hab ständig auf das blöde Internet zu warten. Aber euch jetzt erstmal viel Spaß bei diesem Kapitel.

LG CoolerBenutzername

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Das Klingeln von McCalls Handy unterbricht unser Schweigen und sofort zieht der Alpha es aus seiner Hosentasche hervor. „Es ist Deaton," erklärt er mir anschließend informierend, während er bereits vom Sofa aufsteht, „Da sollte ich rangehen!" Ein entschuldigender Unterton schwingt in seiner Stimme mit und dass obwohl er ohne zu Zögern das Zimmer verlässt. Ich lehne mich seufzend im Sofa zurück und schaue mich kurz im Wohnzimmer um. Dabei entdecke ich auch mein Handy, dass offen auf dem Esstisch liegt. Sofort stehe ich vom Sofa auf. Seit dem Ball und dem Gespräch mit Liam hatte ich es nicht mehr richtig in die Hände genommen.

Der Bildschirm leuchtet automatisch auf, als ich das Handy in die Hände nehme. Ich habe fünf verpasste Anrufe, die dieses Mal alle von Lewis - und zur Abwechslung mal nicht von Matty - stammen. Dadurch fällt mir auch wieder ein, dass Lewis den ganzen gestrigen Tag, an dem ich die Hälfte der Zeit scheinbar ohnmächtig war, versucht haben muss mich zu erreichen. Immerhin habe ich ihm versprochen, unser - am Vortag - unterbrochenes Gespräch während des Balls weiterzuführen.

Er muss krank vor Sorge sein.

Während ich die Nummer von Matty wähle - Lewis würde sein Handy um diese Uhrzeit nie im Leben klingeln hören - drücke ich mir das Handy fest ans Ohr und lasse mich zurück auf das Sofa fallen. Dabei höre ich für kurze Zeit die Stimme von McCall und - mit etwas Konzentration - sogar die des weit entfernten Tierarztes.

„Raven?!" ertönt jetzt die verschlafene Stimme von Matty am anderen Ende der Leitung, wodurch meine Aufmerksamkeit zurück zu meinem eigenen Telefonat schweift. „Ja ich bin es Matty," beantworte ich die Frage meines Ersatzvaters sofort beruhigend. Auch wenn seine Frage wahrscheinlich mehr rhetorisch als ernstgemeint ist. „Lewis hat versucht dich gestern den ganzen Tag über zu erreichen," sagt Matty jetzt mit einem viel gefassteren Unterton und klingt dadurch um einiges wacher, als nur wenige Sekunden zuvor. „Ich weiß. Ich habe es gerade gesehen," antworte ich wahrheitsgemäß und bin schon auf weiteres Ausfragen gefasst.

„Warum hast du denn nicht abgenommen? Oder wenigstens zurückgerufen?"

„Weil ich bewusstlos war!" Kurzes Schweigen seinerseits. Dann ein tiefer Seufzer und ein wissendes Nachfragen: „Ist es etwa schon wieder passiert?" Dieses Mal bin ich diejenige die kurz zögert: „Ja!" „Ist jemand gestorben?" fragt mein Ersatzvater sachlich nach und wahrheitsgemäß antworte ich: „Nein. Jemand konnte mich zuvor stoppen!" „Wer?" stellt Matty mir sofort eine neue Frage und mein Blick wandert automatisch in Richtung der angelehnten Zimmertüre, hinter der sich McCall befindet. Ein kleines Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen.

„Mein persönlicher Superheld, denke ich mal," beantworte ich anschließend die Frage meines Ersatzvaters ehrlich und scheinbar versteht er diese Andeutung auch ohne einen konkreten Namen. Zu mindestens höre ich ihn leise vor sich hin murmeln. „Aber ich dachte ihr hätten jemanden, der dir helfen kann?!" stellt Matty mir daraufhin die nächste Frage und bereitwillig erkläre ich die Situation: „Ja er wird mir helfen. Aber er braucht noch etwas Zeit!" In dieser Sekunde höre ich, wie McCall sein eigenes Telefonat im Nebenraum beendet.

Zeit," Mattys fragende Stimme klingt kritisch, „Wie viel Zeit?" „Ich weiß es nicht. Aber es wird bald sein, dafür werde ich sorgen," sage ich jetzt mit einem versprechenden Unterton in der Stimme. „Sei vorsichtig und passe auf dich auf. Du weißt, dass mit dem Mal nicht zu spaßen ist," sagt mein Ersatzvater daraufhin mit einem sanft befehlerischen Ton in der Stimme, in der ich jedoch auch seine Sorge mitschwingen hören kann.

Ich atme kurz durch.

„Ich werde auf mich aufpassen, versprochen," sage ich anschließend mit einem ehrlichen Unterton in der Stimme, „und Danke, Matty!" „Für was?" fragt er sofort genauer nach, wobei er ziemlich überrascht klingt. „Für alles," antworte ich daraufhin ehrlich, bevor ich höre wie die Zimmertüre geöffnet wird. Mein Blick wandert zur Türe, während ich mit einer kurzen Verabschiedung das Gespräch zwischen mir und Matty, der scheinbar zu sprachlos für Gegenworte ist, beende. 

„Deaton sagt, er und Gordon haben vielleicht eine Lösung gefunden!"

Ohne zu Zögern betritt McCall vollständig das Wohnzimmer, das Handy noch immer in den Händen. Er scheint von meinem eigenen Telefonat nichts mitbekommen zu haben - und wenn doch, dann lässt er sich sich nichts anmerken. Mein aufmerksamer Blick schweift jetzt automatisch kurz zu der Wanduhr. Es ist kurz nach 6:00 Uhr am Morgen und der Tierarzt hat den Alpha von sich aus angerufen.

Ich verziehe nachdenklich mein Gesicht und starre McCall mit einem gewissen Misstrauen an. „So plötzlich?!" frage ich anschließend kritisch nach, da mir noch genau die Worte von Gordon in Erinnerung geblieben sind. Kurz fährt McCall sich - untypischerweise - durch die Haare, bevor er sein Handy lautlos auf dem Sofatisch ablegt und sich anschließend neben mir niederlässt.

„Sie sind sich nicht zu hundertprozentig sicher, aber laut Deaton ist es die einzige Methode, die ihnen einfällt und die auch dauerhaft funktionieren könnte!"

Kurz nicke ich, während ich für wenige Sekunden in Gedanken versinke. „Er meinte wir sollten gleich heute früh zur Tierklinik kommen, damit du das Mal so schnell wie möglich los wirst," erklärt McCall jetzt weiter und verbittert und leicht ironisch frage ich nach: „Warum denn so plötzlich die Eile?"

„Ich habe Deaton angerufen," fängt McCall jetzt automatisch damit an, mir die Antworten zu geben, nach der ich unterbewusst gesucht habe. „Wann?" unterbreche ich ihn jedoch nahezu sofort und beobachte ihn weiterhin. „Nachdem du auf dem Feld zusammengebrochen ist," antwortet McCall bereitwillig und spricht anschließend sogar ohne Nachfragen zu müssen weiter, „Ich habe ihm erzählt, dass die Aussetzer in immer kürzeren Abständen folgen, dass du immer aggressiver wirst und das du," sein Blick wandert besorgt und mitfühlend zugleich in meine Richtung.

Ich weiß, was er sagen möchte.

„Und dass ich seit neustem von meinen schlimmsten Erlebnissen aus meiner Vergangenheit heimgesucht werde," vollende ich deshalb McCalls Satz und langsam nickt er. Auch wenn ich ihm ansehen kann, dass er selbst diese Aussage viel sanfter und nicht so direkt ausgedrückt hätte.

McCall Style eben.

„Wann sollen wir da sein?" frage ich jetzt locker nach und lenke somit das Thema von meiner traumatischen Vergangenheit auf meine, nicht gerade besser laufende, Gegenwart. „In einer Stunde," antwortet McCall jetzt bereitwillig, zögert dann jedoch, „Ich muss noch den Rest des Rudels anrufen!" Sein unsicheres Verhalten verrät mir, dass sich der Alpha nicht gerade wohl dabei fühlt, mich und das Rudel nach dem gestrigen Vorfall wieder in einen Raum zu bringen. Vor allem Malias Anwesenheit wird ihm wohl Bedenken geben.

Malia.

„Woher wusste sie es?" frage ich jetzt einwerfend nach und ändere somit komplett das Thema, was McCall in der ersten Sekunde zu verwirren scheint. „Wer wusste was woher?" stellt er mir deshalb nach kurzem Zögern eine verwirrte und verwirrende Gegenfrage und bereitwillig antworte ich erklärend: „Malia. Woher wusste sie von Rose?" McCalls Gesichtszüge verziehen sich kaum merklich. Er kennt die Antwort, scheint sich jedoch uneinig darüber zu sein, ob er mir die Antwort sagen sollte. Ich atme genervt aus.

„Woher McCall?!"

Mein starrer Blick liegt unausweichlich auf ihm, während in meiner Stimme eine drängende Strenge liegt. In dieser Sekunde habe ich das Treffen mit Deaton vollkommen vergessen, genauso wie seine Idee und die damit verbundene - mögliche - Heilung für das Mal.

„Sie wusste nicht davon," tief atmet McCall durch, bevor er zögerlich weitererzählt, „Sie hat es sich zusammengereimt. Aus Zeitungsartikeln und Berichten!" Überrascht über die simple Antwort ziehe ich meine Augenbrauen nach oben, während mir zur selben Zeit ein Stein vom Herzen fällt.

Ich hatte Recht: McCall hat mich nicht verraten.

„Nach der Aktion mit Gordon, hat sie im Internet nach deinem und ein paar anderen Namen gesucht und eben die Artikel über das mysteriöse Verschwinden von deiner besten Freundin gefunden," erklärt McCall die Situation jetzt noch ausführlicher und wirft mir dabei einen entschuldigenden Blick zu. „Hätte sie gewusst, was das alles für dich bedeutet, hätte sie nie ein Wort darüber verloren!" „Deine oder ihre Worte?" frage ich jetzt wissend nach. Schweigen seinerseits. Also seine Worte. Es hätte mich auch schon gewundert, wenn Malia diese Chance nicht ausgenutzt hätte, um mich wütend zu machen. Auch wenn sie im Nachhinein jetzt wohl lieber dem Kampf aus dem Weg gehen würde.

Denn so wie es scheint, habe ich sie trotz allem Schlimmer verletzt als sie mich.

„Sie hätte nie ein Wort darüber verloren," wiederholt McCall seine Worte eindrucksvoller als zuvor und mit so viel Überzeugung, dass ich ihm in dieser Sekunde sogar Glauben schenke. Er kennt seine Betas und das wahrscheinlich besser, als sie sich selbst kennen. Ich vermute dasselbe über mich. Zu mindestens jetzt, wo der Alpha über Rose und Ryan Bescheid weiß.

„Ich gehe mich umziehen," sage ich jetzt ruhig und stehe vom Sofa auf. Themenwechsel. „Gut und ich rufe die anderen an," sagt McCall zustimmend und nickt leicht vor sich hin. So wie es scheint hat auch er selbst in diesem Moment nicht das Bedürfnis unser zu voriges Thema erneut aufzugreifen. Auch wenn ich riechen kann, dass ihn der Gedanke - mich und Malia wieder zusammen in einen Raum zu pferchen - weiterhin zu schaffen macht.

Ich bemerke, dass ich mich bisher noch gar nicht entschuldigt habe.

Ich drehe mich langsam wieder zu McCall um, der in dieser Sekunde bereits auf seinem Handy herumdrückt. „McCall?" frage ich anschließend nach einem mutmachenden Schlucken und schaue den braunhaarigen Jungen aufmerksam an. Dieser hebt bei meiner Stimme kurz den Blick. „Das wegen gestern. Der Kontrollverlust. Die Attacke," druckse ich etwas unbeholfen herum, in der Hoffnung, irgendwann die richtigen Wörter für die Situation zu finden. Jedoch bin ich es nicht gewohnt mich zu entschuldigen - und selbst jetzt weigert sich jede Faser in meinem Körper die magischen Worte auszusprechen.

„Es tut -"
„Ist schon okay!"

Überrascht ziehe ich die Augenbrauen leicht zusammen und starre McCall mit offener Verwunderung an. Doch dieser schenkt mir ein einfach nur kleines Lächeln, bevor er sich wieder seinem Handy zuwendet. Sprachlose starre ich ihn an, bevor sich ein ebenfalls winziges Lächeln auf meinen Lippen breit macht.

So stehe ich für Sekunden schweigend da, bevor ich mir meine eigentliche Aufgabe zurück in die Gedanken rufe. Umziehen. Kopfschüttelnd wende ich mich von McCall ab und laufe mit eleganten Schritten in Richtung Treppe. Am Türrahmen drehe ich mich noch ein letztes Mal zu dem Alpha um, woraufhin sich unsere Blicke erneut treffen.

Es tut mir Leid, McCall

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