43. Raven Cooper #crowley
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Endlich wieder Zuhause und für euch endlich ein brandneues Kapitel. Übrigens habe ich mir die neusten Folgen Teen Wolf endlich anschauen können und ich kann nur sagen, dass ich sowas von nicht bereit dafür war 😭 wer hat sie auch schon gesehen?
Lg CoolerBenutzername
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„Die anderen sind schon da," informiert uns Lydia, als sie die Haustüre ihres Familienhauses sorgfältig aufschließt und es dabei auch noch gleichzeitig schafft, ihre drei Tüten und ihre Handtasche in einer Hand zu balancieren. Doch bevor eine ihrer kleinen Freundinnen - Hayden oder Malia - etwas darauf erwidern kann, bin ich schon längst durch die Türöffnung und auf dem Weg in Lydias Zimmer aus dem bereits verdächtige Geräusche der McCall-Sekte ertönen. Dabei nehme ich nebensächlich wahr, dass Mrs. Martin - Lydias Mutter - scheinbar nicht Zuhause ist. Genauso wenig wie Lydias Hund Prada.
Jedoch kann ich diesen nebensächlichen Details nicht länger meine Aufmerksamkeit schenken, da ich gedanklich noch immer bei dem Raben bin...und somit wieder einmal bei meinem Vater. Er hat sich noch immer nicht gemeldet.
In diesem Moment erreiche ich die geschlossene Zimmertüre von Lydias Schlafzimmer und ohne Rücksicht auf irgendwelche Privatsphäre reise ich die Türe unangekündigt auf. Dadurch liegen alle Blicke für wenige Sekunden auf mir. Jedoch beachte ich auch diese nicht weiter, sondern laufe geradewegs auf das breite Bett zu und werfe die Einkaufstüte - gefüllt mit meinem Kleid - noch vor dem eigentlichen Erreichen an dessen Fußende ab. Anschließend lasse ich mich selbst - vielleicht etwas zu theatralisch - rücklings auf das Bett fallen.
Ich atme hörbar aus und richte meinen Blick zum ersten Mal aktiv auf das, im Raum, anwesende Rudel. So sehe ich zum Beispiel, dass Stiles - im schwarzen Anzug - versucht talentfrei seine gräuliche Fliege zurecht zu rücken und dabei kläglich scheitert. Ich kann sehen, wie sich Liam, Isaac und Scott - ebenfalls in ordentlichen Anzügen - motiviert über Lydias Schreibtisch beugen und scheinbar über den heutigen Plan diskutieren, während Mason in diesem Moment Coreys Anzugsjacke lächelnd zurecht zupft.
Jedoch scheint sich keiner so wirklich für mein abruptes Eintreten zu interessieren. Selbst jetzt nicht, als auch Lydia und ihre zwei Freundinnen das Zimmer betreten. Erst als diese das restliche Rudel mit einem freundlichen „Hallo" begrüßen, richten sich die meisten Blicke auf die drei Mädchen.
„Gut dass ihr da seid. Wir wollten gerade noch einmal zusammen den ganzen Plan durchgehen," sagt McCall jetzt freundlich in Lydias Richtung, wobei er mir dabei einen kurzen Blick zuwirft. Jedoch kann ich aus diesem rein gar nichts herauslesen.
„Nein," lautet Lydias simple Antwort darauf und da jetzt alle Blicke - inklusive meinem - fragend auf ihr liegen, spricht sie schulterzuckend weiter, „Naja zuerst müssen wir Mädchen uns doch noch fertig machen, richtig?" Gleichzeitig legt sie ihre Tüten neben ihrem kleinen Schminktisch auf den Boden und lächelt alle Anwesenden freundlich an.
„Oh...," bringt McCalls Schoßhündchen jetzt leise hervor und kratzt sich leicht nickend im Nacken. Scheinbar hat keiner von den - bereits fertig gestylten - Jungs daran gedacht, dass auch wir uns noch für den Schulball fertig machen müssen.
Nicht dass ich etwas dagegen hätte, erstmal über den Plan zureden...aber in der Zwischenzeit weiß ich - und wohl auch die anderen - dass man der rothaarigen Banshee wohl eher nicht widerspricht und dass man, wenn man es doch tut, meist wenig Erfolg hat.
„Also ich fange jetzt erst einmal mit meinen Haaren an und du Raven gehst dich schon mal umziehen," sagt Lydia jetzt befehlerisch an mich gewandt und kommt die wenigen Meter zu ihrem Bett herüber stolziert, nur um mich hier auf die Beine zu ziehen und mir die Plastiktüte in die Hände zu drücken.
Dabei stelle ich fest, dass ihre Freunde vereinzelt wieder damit anfangen, ihren eigenen Tätigkeiten nachzugehen.
Deshalb verdrehe ich jetzt nachgebend die Augen und betrete ohne Widerworte das Bad, das direkt neben Lydias Zimmer liegt. Dabei ist der Raum den ich dabei hinter mir lasse, mucksmäuschenstill. Scheinbar sind alle überrascht und sprachlos über die Tatsache, dass ich noch nicht einmal versucht habe mich Lydias Befehl zu widersetzen und auch wenn es nicht wirklich mein Ding ist, Befehle aus zu führen, kann ich in diesem Moment nur leicht vor mich hin lächeln: scheinbar bin ich für das Rudel noch immer undurchschaubar.
Doch schon als ich das Bad betrete und die Türe hinter mir ins Schloss fallen lasse, erstirbt das Lächeln auf meinem Gesicht sofort.
Unmotiviert schlüpfe ich jetzt aus meiner Lederjacke und werfe die Tüte mit dem schwarzen Kleid unachtsam auf den geschlossenen Klodeckel. Zur selben Zeit bilde ich mir ein, ein leises verheißungsvolles Krächzen zu hören, weshalb ich ohne zu Zögern einen Blick in Richtung des einzigen Fenster im Raum werfe und dabei nichts verdächtiges - und schon gar keinen Raben - entdecke.
Tief seufze ich auf, während ich kurz mit beiden Händen durch meine blonden Haare fahre. Anschließend ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche und überprüfe das Display. Keine neuen Nachrichten und auch keine neuen Anrufe.
Dabei hätte ich darauf wetten können, dass mein Vater sich meldet, nachdem ich seinem Anhänger - dem Raben auf dem Ladenparkplatz - dermaßen gedroht und auch provoziert habe.
Schmunzelnd lege ich mein Handy jetzt gut sichtbar auf den weißen Rand des Waschbeckens, während ich aus meinen schwarzen Boots schlüpfe und anschließend auch T-Shirt und schwarze Jeans abstreife. Dabei behalte ich mein Handy weiterhin genau im Auge.
Im Sport-BH und Unterhose, ziehe ich jetzt das schwarze Kleid aus der Tüte und halte es mit einer Armlänge Abstand vor mich hin. Es ist noch immer ganz nett. Auch wenn ich noch immer meine Bedenken habe, was meine Verteidigungschancen in diesem Kleid anbelangen. Vor allem jetzt, da ich meinem Vater mehr oder weniger den Krieg erklärt habe.
Trotzdem verdränge ich jetzt auch diesen Gedanken und schlüpfe in das Kleid, das mir noch immer wie angegossen passt und sich sanft auf meiner Haut ablegt. Jedoch habe ich für diese Details im Moment keine Augen. Stattdessen schweift mein Blick immer wieder zu meinem Handy, da ich noch immer auf irgendein - defendsives - Zeichen von Crowley warte.
Doch noch immer zeigt mein Handy weder neue Nachrichten, noch verpasste - beziehungsweise gerade eintreffende - Anrufe an.
Ich seufze auf.
Geschickt schließe ich selbstständig den Reißverschluss auf meinem Rücken, bevor ich meine geliebten Alltagsklamotten - darunter die geklaute Lederjacke - in die Plastiktüte stopfe. Dabei fällt mein Blick zufällig wieder aus dem Fenster und erfasst einen großen, kräftigen Mann, der mit dem Rücken zu mir auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht.
Fassungslos klappt mein Kinnladen herunter, während ich den Mann auf der anderen Straßenseite überrascht anstarre. Es ist Crowley, mein Vater, der seinem Stalker Lehrer wohl gerade alle Ehren macht - nicht. Jedoch kann ich aus meiner Position nicht wirklich erkennen, was er gerade mit seinen Händen macht oder wo er gerade hinschaut. Er steht noch immer mit dem Rücken zu mir und wir dabei durch die dunklerwerdende Umgebung in seinem Versteckspiel unterstützt.
Sofort ergreift mich das Adrenalin und eine mordlustige Vorfreude, auf die mein Körper mit einem kribbelnden Hautmal reagiert. Doch zum gefühlten ersten Mal nach einer langen Zeit, ist es mir egal, dass ein Blutrausch gleich ausbrechen könnte. Stattdessen schlüpfe ich überhastet in meine schwarzen Boots und greife nach meinem Handy.
Anschließend streiche ich mir schwungvoll die Haare aus dem Gesicht und werfe einen letzten Blick aus dem schmalen Fenster.
Wie ich diesen Mann hasse.
Wie gerne ich es sehen würde, wie er - ein zweites Mal - durch meine Hand stirbt.
Ein teuflisches Lächeln bildet sich bei meinen zahlreichen Mordgedanken auf meinem Gesicht und ich kann das Mal an meinem Arm gierig pulsieren spüren. Doch genau in dieser Sekunde dreht sich der Mann um und tritt wenige Schritte in das Licht der untergehenden Sonnen. Gleichzeitig winkt er irgendjemanden auf der gegenüberliegenden Straßenseite, den ich jedoch nicht sehen kann. Dabei kann ich meinen Blick nicht von dem kräftigen Mann abwenden...denn es ist nicht Crowley der dort unten steht und darauf wartet mir ein zweites Mal gegenüber zu treten.
Stattdessen ist es einfach nur ein fremder Mann im mittleren Alter, der jetzt die Straße überquert. Ein Unbekannter für mich.
In dieser Sekunde verschwindet einfach alles. Die Vorfreude. Das Adrenalin. Die Blutlust und selbst das Mal scheint aufzuhören, nach einem sofortigen Opfer zu verlangen. Ich fühle mich leer und unglaublich dumm.
Mit unterdrückter Wut atme ich jetzt aus und fahre mir passiv aggressiv durch meine langen Haare. Anschließend entscheide ich mich blitzschnell das einzig sinnvolle zu tun, was ich in dieser Sekunde tun kann:
Mich mit möglichst viel Waffen ausrüsten und somit verhindern, dass ich auf dem Winterball ein leichtes Ziel für meinen Vater bin.
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