30. Doctor Alan Deaton
---
Omg habt ihr schon den Trailer für die letzen 10 Episoden gesehen? Wenn nicht, ich habe das Video oben einfach nochmal eingefügt aber bevor ich euch lesen lasse, muss ich noch ein was einwerfen: Derek is back 😍
Lg CoolerBenutzername
---
„Da seid ihr ja," begrüßt uns Lydia fast schon vorwurfsvoll, als Derek und ich hintereinander die Tierklinik betreten und dabei im Behandlungsraum auf das komplette McCall Rudel treffen. Jedoch sind alle Jugendlichen gerade mit unterschiedlichen Aufgaben - was auch immer Stiles seine sein mag - beschäftigt, auch wenn sie bei dem Klang von Lydias Stimme jetzt alle aufschauen.
Dabei kann sehen, dass mindestens der Hälfte von ihnen scheinbar etwas auf der Zunge liegt.
Doch bevor jemand etwas einwerfen kann, tritt der dunkelhäutige Tierarzt - Doktor Alan Deaton - aus einem kleineren Nebenraum und schenkt mir und Derek ein freundliches Lächeln. „Hallo ihr Beiden!" begrüßt er uns anschließend, während er zur selben Zeit selbstbewusst durch den Raum läuft und schlussendlich hinter der metallischsten Behandlungsliege stehen bleibt.
„Also warum bin ich hier?" stelle ich die wohl wichtigste meiner Fragen und werfe jedem in dem Raum - aber vor allem McCall - einen abwartenden Blick zu. „Wir hatten gehofft, dass Deaton uns bei deinem Problem helfen kann," erklärt McCall jetzt, bevor er dem Tierarzt einen kurzen Blick zuwirft. Dieser nickt zustimmend, bevor er an mich gerichtet sagt: „Dann zeige mir doch mal das sagenumwobene Hautmal!" Gleichzeitig wirft er mir eine Mischung aus Lächeln und einem auffordernden Blick zu und sofort setze ich mich in Bewegung und gehe die wenigen Schritte auf die metallische Liege zu, sodass ich Deaton gegenüber stehe.
Dabei komme ich an McCall vorbei, der mich dabei kurz am Handgelenk umfasst und mir leise zuflüstert: „Alles okay?" Kurz werfe ich ihm einen ausdruckslosen Blick zu - immerhin bin ich noch immer sauer auf ihn für seine dreiste Lüge - bevor ich mein Handgelenk mit einer ruckartigen Bewegung möglichst sanft aus seinem Griff befreie. Anschließend trete ich näher an die Liege heran und fixiere Deaton mit meinem kritischen Blick.
Für mich ist er noch immer ein Tierarzt. Auch wenn er sich bei unserer ersten - und damals auch einzigen - Begegnung als ziemlich nützlich erwiesen hat.
Ohne dass mich der Veteran dazu auffordern muss, schlüpfe ich jetzt aus meiner Lederjacke – die ich wegen dem Motorradfahren über das Trikot gezogen habe - und lege meine Hand anschließend auf der metallischen Liege ab, sodass Deaton einen ausgezeichneten Blick auf meinen Unterarm und somit auch auf das rötliche Mal hat, das seit dem Vorfall auf dem Feld und in der Umkleidekabine, verdächtig ruhig ist.
Während Deaton also aufmerksam das Mal untersucht, schweigen alle um mich herum, auch wenn ich ihre neugierigen Blicke auf mir spüren kann. Dabei fühle ich mich in dieser Sekunde wie ein gottverdammtes Kino, weshalb ich dem Tierarzt auch nicht lange Zeit lasse, um in aller Ruhe das Mal zu untersuchen.
„Und?" frage ich deshalb ungeduldig, ohne meinen Arm zu bewegen. Dadurch liegt Deatons nachdenklicher Blick weiterhin auf meinem Arm, während er langsam an mich gewandt sagt: „Ich habe schon einmal von diesem Mal gehört!"
„Wirklich?!" ertönt daraufhin der überraschte Ausruf des - fast - kompletten Rudels und genervt verdrehe ich die Augen. Jedoch kann ich kein sarkastisches Kommentar mehr einwerfen, da Deaton nahezu sofort weiterspricht: „Ja. Aber es ist schon eine sehr lange Zeit her...!"
Wieder hält der Arzt inne und mustert das Mal an meinem Arm mit einer Mischung aus Gedankenverlorenheit und Interesse. Dabei kann ich ihm bereits ansehen, dass auch er uns keine Lösung präsentieren kann.
„Kannst du ihr helfen?" fragt McCalls Schoßhündchen jetzt aus dem Hintergrund und tritt kaum merklich einen Schritt nach vorne. Somit legen sich so gut wie alle Blicke auf ihn und auch Deaton wendet seine Aufmerksamkeit für wenige Sekunden auf ihn, anstatt auf das Mal.
„Nicht direkt. Ich kenne leider keine Heilung für das Mal," fängt der Tierarzt jetzt langsam an und bestätigte somit meine Vermutung. Wir befinden uns schon wieder in einer Sackgasse. Etwas, was jetzt auch die Anderen kapieren, weshalb einige von ihnen leise aufseufzen. „Aber vielleicht kenne ich jemanden, der euch helfen kann," setzt Deaton nach wenigen Sekunden seinen Satz fort und fast schon überrascht richte ich meinen Blick wieder auf ihn.
Denn um ehrlich zu sein, hätte ich in dem Moment keine weiteren Lösungsvorschläge erwartet. Im Gegenteil. Gedanklich war ich schon längst wieder bei Lydia Zuhause, wo ich unbedingt mit Matty und Lewis telefonieren sollte.
„Wen?" ertönt jetzt die fragliche Stimme von Derek, der bisher schweigsam in der Ecke gestanden und unserem Gespräch lautlos zugehört hatte. Ein Blick in seine Richtung, bestätigt mir dabei auch meine momentane innere Vorstellung von ihm: mit den Arme vor der Brust verschränkt und einem ausdrucksloses - fast schon grimmigen -Gesicht steht er in diesem Moment dicht an der Wand gelehnt.
„Gordon LaFleur," antwortet Deaton jetzt auf die Frage von Derek, wobei er dabei seinen Blick vor allem auf ihn richtet. Ich vermute dahinter die Absicht, dass Deaton herausfinden möchte ob Derek diesen LaFleur Jungen kennt, woraus ich schließe, dass dessen Familie sich schon seit längerer Zeit einen Namen in der übernatürlichen Welt macht.
Mir jedoch sagt der Name rein gar nichts.
„Wer ist das?" beteiligt sich Malia jetzt zum ersten Mal an dem Gespräch, wobei ich ihr Misstrauen sofort riechen kann. Dabei ist diese LaFleur-Person noch nicht mal im Raum. „Er und seine Familie leben schon seit Langem hier in Beacon Hills. Sie haben sich einen Namen gemacht und haben viel Erfahrung mit...ungewöhnlichen Vorkommnissen. Sie nennen sich selbst auch die Beschützer des Übernatürlichen. Wenn sie nichts hilfreiches über das Mal wissen, dann weiß es keiner," beantwortet Deaton sofort die Frage der sonst so unkontrollierten Hale.
„Und wo finden wir diesen Gordon?" ertönt jetzt die einwerfende Stimme von McCall, weshalb sich die ganze Aufmerksamkeit zurück auf ihn richtet. „Das wisst ihr nicht?!" stellt Deaton daraufhin eine rhetorische Gegenfrage während er seine Augenbrauen bei seinem Satz leicht nach oben zieht.
Jedoch schweigen alle Personen im Raum danach sekundenlang, weil scheinbar keiner darauf etwas zu erwidern weis.
Auch ich bin weiterhin ratlos.
„Er geht auf die High School. Senior Year," ertönt nach einer gefühlten Ewigkeit die Stimme von Derek, die dem peinlich schweigenden Rudel damit aushilft. Doch durch seine Stimme und seine wissenden Worte, liegen innerhalb weniger Sekunden alle Blicke auf ihm und er ist somit gezwungen weiterzusprechen.
„Meine Mutter war gut mir den LaFleurs befreundet. Sie hat Gordons Mutter für ihr Wissen respektiert und sie in schwierigen Situationen auch oft um Hilfe gefragt. Wenn er nichts über das Mal weiß, dann hat Deaton Recht. Dann gibt es keine Lösung," erzählt Derek jetzt weiter, während in meinem Kopf bereits bei dem Wort 'Mutter' innerlich ein Namen auftaucht: Talia Hale.
Meine Großmutter, die ich bisher nur einmal in meinem Leben getroffen habe.
„Und was ist jetzt so besonders an dem Jungen?" frage ich jetzt laut in die Runde, da ich noch immer nicht genau verstehen kann, warum wir gerade ihn finden sollen und nicht etwa seine - wahrscheinlich mehr erfahrenen - Eltern. „Über die Jahre hinweg, sind seine Eltern...paranoid geworden. Übervorsichtig. Sie haben sich aus der übernatürlichen Welt zurückgezogen und leben bedeckt. Sie selbst treten nur noch in die Öffentlichkeit, wenn Gefahr besteht, dass das Übernatürliche ausbricht. Gordon wird wohl die einzige Person sein, an die ihr rankommen werdet," klärt Deaton jetzt die Situation auf und wissend nicke ich leicht vor mich hin.
Die LaFleurs wären nicht die erste Familie, die im Angesicht mit dem übernatürlichen paranoid wird. Die sich dauerhaft bedroht fühlt und sich deswegen zurückzieht...oder schlimmeres.
„Aber auch an ihn werdet ihr nicht leicht rankommen," wendet Derek jetzt wieder aus dem Hintergrund ein, bevor er etwas näher an die Behandlungsliege und somit auch indirekt weiter ins künstlich-grelle Lampenlicht tritt. Anschließend spricht er selbstbewusst weiter: „Er besucht jetzt schon seit 5 Jahren die letzte Klasse der High School. Er kennt die Schule in und auswendig. Ihr müsst schlauer sei als er!"
Überrascht atme ich aus, während ich auch von dem restlichen Rudel die überraschten Reaktionen hören kann. Im selben Moment höre ich Stiles leise Stimme, als er flüsternd vor sich hin murmelt: „Und ich dachte schon Scott hätte schlechte Noten!" Jedoch reagiert niemand auf seinen Satz. Stattdessen wechseln alle Blicke zwischen Deaton und Derek hin und her.
So auch meiner.
„Derek hat Recht. Gordon und seine Familie haben über die Jahrzehnte hinweg gelernt, sich anzupassen," bestätigt Deaton jetzt helfend die Worte von Derek. Jedoch kann ich mein Unglauben - und das der anderen - noch deutlich spüren. „Er geht seit fünf Jahren in dieselbe Klasse...was ist daran anpassen?" stelle ich jetzt die Frage, die wahrscheinlich allen hier im Raum auf der Zunge brennt. Immerhin ist ein schlechter Schüler, der fünf Jahre lang dieselbe Klasse wiederholen muss, nicht gerade jemand unauffälliges.
„Es ist nicht so einfach, wie es jetzt klingen mag," fängt der Tierarzt jetzt wage zu erzählen an, „die LaFleurs haben Mittel. Sie können sich alles auf der Welt leisten. Sogar die Erinnerungen der anderen!" Zu gleichermaßen Verwirrt und Neugierig ziehe ich meine Augenbrauen hoch und höre jetzt weiter den Erklärungen zu, auch wenn diese in dieser Sekunde von Derek fortgesetzt werden.
„Die LaFleurs haben einen bestimmten Trank gefunden, der es Ihnen erlaubt, sich selbst aus den Erinnerungen ihrer Mitmenschen zu löschen. Vollständig. Es funktioniert ungefähr so, wie ein Alpha Erinnerungen verändern und nehmen kann. Nur dass die LaFleurs dafür einen Trank haben, den nur sie selbst trinken müssen."
An dieser Stelle macht Derek eine dramatische Pause, die sofort mit der Stimme von McCalls Schoßhündchen gefüllt wird, der in dieser Sekunde mehr als nur verwirrt klingt: „Und was heißt das genau?"
„Nimm einen Schluck aus dem Trank und alle Menschen haben dich vergessen!" antwortet Derek ohne zu Zögern auf die Frage, in dem er dieses Mal um einigeres leichtere Wörter benutzt um die Lage zu erklären. Auch wenn ich den wesentlichen Inhalt schon bei seinem ersten Satz verstanden habe.
„Und wieso könnt ihr euch dann noch an sie erinnern?" frage ich jetzt sofort misstrauisch nach, während sich gleichzeitig die andere Fragen in meinem Kopf auflösen. Denn so wird Gordon jedes Schuljahr aufs Neue von seinen Mitschülern und Lehrer vergessen. Dadurch kann er wie ein normaler Schüler das nächste Jahr - in derselben Klasse - erleben...und so wie es scheint, macht er das auch noch alles freiwillig.
Was für ein Psychopath.
„Das ist eine Frage für einen anderen Tag," weicht Deaton meiner Frage geheimnisvoll aus, bevor er ein breites Lächeln aufsetzt und an das komplette Rudel gewandt sagt: „Ihr solltet jetzt lieber Nachhause gehen. Morgen ist Schule und wir wollten doch nicht, dass ihr dieses Jahr verhaut!" Gleichzeitig verlässt er mit natürlich schnellen Schritten den Behandlungsraum und öffnet auffordernd das weiße Ebereschentor, das den Arbeitsraum vom Wartezimmer und Eingangsbereich trennt.
Scheinbar gibt es für ihn ab diesem Punkt keine Wiederrede mehr.
Das zeigt seine Körperhaltung ganz deutlich.
„Danke Deaton!" sagt McCall daraufhin dankbar an seinen Chef gewandt, während er ihm gleichzeitig kurz zunickt. Anschließend wendet er sich zum Gehen und sagt dabei locker an seine Betas gewandt: „Lasst uns gehen. Morgen wird ein langer Tag!"
Diesen kann ich jedoch ansehen, dass sie genauso wenig mit der abrupten Beendung der kleinen Sektensitzung gerechnet haben.
Doch durch den auffordernden Satz von McCall, wendet sich jetzt alle zum Gehen. Dabei entsteht ein Gemurmel aus 'Tschüss' und 'Danke', während alle Jugendliche nacheinander die Tierkliniken verlassen und in die nächtliche Dunkelheit treten, die zu dieser Zeit ganz Beacon Hills überfallen hat. Zurück bleiben nur noch ich, Deaton und Derek.
Dabei wendet sich jetzt auch Derek zum Gehen und wirft mir dabei einen auffordernden Blick zu. Diesem gehe ich nach, in dem ich meinem Onkel widerstandslos folge. Immerhin werde ich heute Abend wohl keine weiteren Antworten aus Deaton herausbekommen. Somit kann ich genauso gut auch dem Rudel nach draußen folgen.
Jedoch muss ich dabei noch durch das halbhohe Tor, das Deaton in diesem Moment noch immer für mich offen hält. Doch gerade als ich an ihm vorbeilaufen möchte, sagt er ratend an mich gewandt: „Pass auf dich auf Raven. Die Hales haben es in dieser Stadt nicht leicht!"
Anschließend lässt er das Tor hinter mir einrasten und mit einer Mischung aus Verwirrung und Überraschung folge ich der McCall Sekte geistesabwesend in die Dunkelheit.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top