12. Lewis #safeandsound

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Dieses Kapitel widme ich der super tollen charly_odair mit der man sich super toll unterhalten/diskutieren kann, die selbst super coole Bücher schreibt und die mir die wunderschönen Buchcovers entwickelt hat XD  ich hoffe ich enttäusche dich nicht zu sehr. Immerhin hast du ja wahrscheinlich mit etwas viel viel größeren/geheimnisvolleren Erklärung gerechnet

LG CoolerBenutername

Ps.: seit dem ich das Bild von Lewis nirgends mehr finden kann und auch Wattpad es nicht mehr zeigt (und mich auch viele darauf hin gewiesen haben) habe ich noch mal gesucht und das Bild oben stellt jetzt den 'neuen' Lewis vor...was haltet ihr von ihm?
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Zurück im Hale Haus, wechsele ich meine blutgetränkten Sportklamotten zu meiner dunklen Alltagskleidung, während ich versuche meine Wut kontrolliert herunterzuschlucken. Dafür widerstehe ich sogar den Drang alles in den Wohnzimmer zu noch mehr Trümmern und Staub zusammen zuschlagen. Stattdessen stopfe ich einfach nur meine Klamotten wütend zurück in die Reisetasche.

Denn für mich ist jetzt eine Sache klar: die Beacon Hills Geschichte ist schon jetzt gelaufen.

Ich gebe einen scheiß' auf McCalls Hilfe und einen scheiß' auf eine mögliche Heilung. Ich kann auch allein mit dem Mal an meinem Arm fertig werden. Das habe ich - meiner Meinung nach - schon die letzten vier Monate gut genug bewiesen.

Ruckartig ziehe ich den Reisverschluss meiner schwarzen Tasche zu und streiche mir dabei schwungvoll meine blonden Haare aus dem Gesicht. Dabei versuche ich mir selbst die Frage zu beantworten, warum ich denn eigentlich so wütend auf McCall bin, um mich daraufhin selbst mit Gegenargumenten beruhigen zu können.

Doch bevor ich diesen schlichtenden Gedanken weiter ausführen kann, erscheint vor meinem inneren Augen McCalls enttäuschter Blick während unseres vorherigen Gesprächs und sofort weis ich wieder, woher meine Wut stammt.

Denn ich bin nicht auf McCall wütend.

Ich bin auf mich selbst wütend, weil ich darüber enttäuscht bin, das McCall von mir enttäuscht ist.

Ein Gefühl der Schwäche, dass ich mir nicht leisten kann.

Deshalb ziehe ich mein Handy - was ich seit dem Zusammentreffen mit den beiden unbekannten Männern nicht mehr angeschalten hatte - jetzt aus meiner Jackentasche und entsperre mit einer schnellen Bewegung den Bildschirm.

2 Nachrichten von Matty und 4 verpasste Anrufe von einer unbekannten Nummer.

Sofort macht mein Herz einen alarmierten Zwischensprung, bevor ich mich selbst beruhigen kann. Der unbekannte Anrufer kann unmöglich mein Vater - aka Crowley - sein. Immerhin habe ich ihn eigenhändig getötet. Es kann einfach nicht sein. Noch nicht einmal hier in Beacon Hills.

Trotzdem können meine rationalen Gedanken das kleine, mulmige Gefühl in meinem Magen nicht komplett vernichten - auch wenn es mich vorerst die Diskussion mit McCall vergessen lässt.

Deshalb drücke ich jetzt - um mich selbst abzulenken - auf die zwei Nachrichten von Matty und lese sie aufmerksam durch. Beide enthalten dieselben Informationen und Fragen wie schon die Nachricht zuvor, die ich zwar gestern schon erhalten aber aus Trotz ebenfalls nicht beantwortet habe. Deshalb beginnt Mattys erste Nachricht auch mit einem tadelten: 'Raven verhalte dich nicht so kindisch und schreibe mir in Gottes Namen endlich mal zurück'.

Schmunzelnd mustere ich seine strengen Worte, bevor ich mich tatsächlich dazu entscheide ihm zu antworten. Immerhin wollte er mit seiner Gehe-Doch-Zurück-Nach-Beacon-Hills-Idee nur das Beste für mich und ich hatte ihn den ganzen letzten Tag genug ignoriert und warten lassen. Deshalb tippe ich jetzt mit schnellen Fingern die Antwort ein:

'Matty ich bin fertig hier. McCall kommt nicht mit dem Mal klar und ich bin ein zu großes Risiko für ihn. Ich verlasse noch heute Beacon Hills.'

Ohne meine Nachricht Korrektur zu lesen oder einzelne Sätze freundlicher zu formulieren, schicke ich die Nachricht ab und beobachte den kleinen Kreis beim Rundendrehen, bis er sich zu einem farblosen Hacken entwickelt. Dadurch gehe ich sicher, dass die Nachricht auch wirklich abgeschickt ist und Matty sie frühzeitig lesen kann. Zufrieden nickend möchte ich mein Handy - die verpassten Anrufe einfach ignorierend - zurück in meine Tasche packen, um mich endlich auf den Rückweg zu machen, als genau in dieser Sekunde mein Handy anfängt zu Klingeln.

Ein kurzer Blick auf den Bildschirm bestätigt mir meinen ersten Gedanken: es ist die unbekannte Nummer. Kurz starre ich das klingelnde Handy an, während mein Herz etwas zu schnell an meine Brust schlägt. Dabei kann ich in diesem Moment nur daran denken, was ich jetzt wohl tun würde, wenn es wirklich mein Vater wäre.

Wenn Crowley wirklich der Unbekannte Anrufer wäre.

Tief atme ich durch, bevor ich alle meine Gefühle aussperre und den Anruf kühl und mit einer bewundernswerten Selbstkontrolle entgegen nehme. Gleichzeitig drücke ich das Handy gehen mein Ohr und lausche, ohne etwas zu sagen, erwartungsvoll in den Hörer.

„Raven?"

Die fragliche - mir so vertraute - Stimme an meinem Ohr lässt mich erleichtert ausatmen und ein kleines Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Es ist nicht mein Vater.

„Lewis!? Lewis bist das wirklich du?" frage ich jetzt fast schon ungläubig in mein Handy während mein Lächeln immer breiter wird. „Natürlich bin ich es!" antwortet mein bester Freund sofort auf die - zugegebenermaßen dumme - Frage und auch aus seiner Tonlage heraus, kann ich sein erfreutes Lächeln hören. Dabei wird mir erst in diesem Moment klar, dass ich jetzt schon seit gut einem Monaten nichts mehr von ihm gehört hatte.

„Wo zur Hölle warst du und wie geht es dir überhaupt? Wir...Matty war krank vor Sorge. Er hat sich die schlimmsten Szenarios ausgemalt!" frage ich jetzt neugierig an ihn gewandt, wobei ich meine unterdrückte Sorge nicht länger verstecken kann. Denn nicht nur Matty hatte mit dem Schlimmsten gerechnet...nur das ich meine Gedanken besser verdrängen und verheimlichen konnte.

Nichts desto Trotz fällt mir in diesem Moment ein Stein vom Herzen.

Lewis scheint es gut zu gehen.

„Ich habe jemanden getroffen!" antwortet Lewis jetzt auf meine Frage, wobei ich mir in dieser Sekunde bildlich vorstellen kann, wie er locker mit den Schultern zuckt, als wäre die monatelange Funkstille kein großes Ding. „Ein Mädchen?" frage ich jetzt sofort wissend nach, während sich ein Grinsen auf meinem Gesicht breit macht. In diesem Moment fühle ich mich wie die nervige Schwester, die alles über die erste große Liebe ihres älteren Bruder wissen möchte.

„Ja!" erwidert mein Freund jetzt einsilbig und obwohl ich ihn nicht sehen kann, spüre ich in diesem Moment wie glücklich er ist. „Wie ist ihr Name?" frage ich jetzt fast schon sanft nach, während ich mich langsam auf das Sofa im Hale Wohnzimmer sinken lasse. Für diesen Moment ist mein Plan - so schnell wird möglich aus Beacon Hills zu verschwinden - in den Hintergrund meiner Gedanken gerutscht. „Nikki!" beantwortet Lewis jetzt sofort meine Frage und ich kann die Verträumtheit aus seiner Stimme herraushören.

So glücklich - so verliebt - habe ich ihn noch nie erlebt. Dieses Mädchen muss ja wirklich etwas Besonderes sein.

„Weis Matty schon von ihr?" frage ich jetzt locker nach, ohne mir anmerken zu lassen, wie sehr ich mich für ihn freue. „Nein. Ich wollte, dass du die Erste bist, die von ihr erfährt!" erklärt Lewis mir jetzt und gerührt lächele ich vor mich hin. Scheinbar ist ihm diese Nikki wirklich wichtig wenn er schon jetzt den Schritt machen und sie mir und Matty vorstellen möchte.

„Dann tue das Lieber. Matty ist schon krank vor Sorge!" rate ich meinem besten Freund jetzt kameradschaftlich und streiche mir eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht. Wie glücklich er doch klingt - und das nur wegen einem einzigen Mädchen.

„Das werde ich!" erwidert Lewis daraufhin versprechend, während wir anschließen in ein Schweigen verfallen, indem keiner was sagt, sich aber auch keiner traut den Anruf zu beenden. Wir beide scheinen irgendwie das Gefühl zu haben, dass wir noch etwas zu klären haben. Auch wenn ich in diesem Moment keine Ahnung, um was es sich dabei handeln könnte.

„Raven?" macht Lewis jetzt den ersten Schritt und nachdenklich murmele ich ein leises 'Mhmmm' in den Hörer. „Matty hat mir geschrieben, dass du wieder zurück in Beacon Hills bist!" fängt mein bester Freund jetzt langsam das Gespräch an, womit er auch komplett von sich und seiner neuen Freundin ablenkt. „Ja bin ich. Aber nicht mehr lange. Ich werde noch heute zurück fahren!" antworte ich jetzt wahrheitsgemäß auf seine ungestellte Wie-Läuft-Es-Frage.

„Warum? Ich dachte dieser Scott kann dir helfen!" fragt Lewis jetzt leicht verwirrt und mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen erwidere ich: „Ich und McCall kommen nicht wirklich miteinander klar. Wir haben verschiedenen Ansichten und helfen kann er mir auch nicht. Also warum länger hierbleiben?"

„Ihr hattet eine Auseinandersetzung, stimmt's?!" kombiniert Lewis sekundenschnell und wie immer bin ich überrascht darüber, wie gut er mich doch zu kennen scheint. „Ja sowas in der Art!" antworte ich jedoch trotzdem aufweichend auf seine Frage, um nicht die ganze Geschichte mit den beiden Männern und meinem kurzen Besuch im Gefängnis erzählen muss. Denn das würde Lewis nur weiter beunruhigen, während er sich doch in den letzten Monaten ein scheinbar nettes Leben aufgebaut hatte.

Meine Probleme würden seine rosarote Welt nur zerstören.

„Du solltest ihm noch eine Chance geben!" rät mir jetzt Lewis, ohne genauer nachzufragen. Etwas, was ich ihm in diesem Moment hoch anrechne. „Warum?" stelle ich ihm daraufhin trotzdem eine kritische Frage, während ich fraglich die Augenbrauen zusammen ziehe. Denn auch wenn Lewis immer nur das Beste für mich möchte - wie auch ich für ihn - hatte er solche Entscheidungen von mir bisher immer respektiert und nicht weiter hinterfragt.

„Tue es einfach. Gebe ihm noch eine Chance und sehe was passiert!" antwortet Lewis jetzt und bevor ich deine Worte genauer hinterfragen kann, hat er den Anruf bereits beendet.

Dadurch lässt er mich mit ein paar offenen Fragen zurück, genau wie mit dem Gefühl, dass Beacon Hills jetzt zu verlassen das Falsche wäre.

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