11. McCall and Stilinskis #Saviors
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Ein neues Kapitel für alle die, die nicht mehr warten können...wobei ich mich wohl schon hier für die Sinnflut Unrealismus entschuldigen muss :D hoffe ihr könnt mir wieder einmal verzeihen. Aber an dieser Stelle noch mal ein riesiges Dankeschön an alle meine Leser und vor allem auch an die, die sich jedes Mal die Mühe machen, mir Votes und Kommentare zu hinterlassen. Nur dank euch allen macht mir das Schreiben so sehr Spaß.
LG CoolerBenutzername
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Gelangweilt liege ich rücklings auf dem harten Betonboden, während ich ein Bein angewinkelt habe und gedankenverloren die graue Decke über mir anstarre. Meine langen Haare sind in der Zwischenzeit nicht länger zurückgebunden und haben sich deshalb wie ein Heiligenschein trügerisch um meinen Kopf gelegt. Währenddessen pfeife ich desinteressiert vor mich hin. Auch wenn ich schon längst höre, dass sich die codegesicherten Türen im Gang nacheinander öffnen.
Jemand kommt um mich zu sehen.
Oder um mich anzuklagen.
Genau in diesem Moment öffnet sich die finale Türe, die zu dem Bereich mit den zwei, drei Gefängniszellen und dem leeren Schreibtisch außerhalb diesen führt. Trotzdem bewege ich mich nicht von der Stelle, sondern pfeife weiterhin diesen nervigen Song aus der Werbung vor mich hin, wobei ich mit meinem Blick auch weiterhin die Decke und nicht etwa die Gitterstäbe - hinter denen gleich die Besucher auftauchen sollten - fixiere.
„Hier ist sie!" ertönt in diesem Moment die mir inzwischen bekannte Stimme des Sheriffs, woraufhin kurz drauf schnelle Schritte ertönen, die auf mich und die geschlossene Gefängniszelle zulaufen. Schon jetzt weiß ich – ohne überhaupt aufzusehen – dass die Besucher niemand anderes sein können als McCall und sein bester Freund. Dieses Wissen wird mir wenige Sekunden später bestätigt, als McCall erleichtert anfängt zu sprechen: „Raven! Geht es dir gut?"
„Jup alles klar!" sage ich jetzt fröhlich, ohne mich zu bewegen oder einen Blick in Richtung der Stimme zuwerfen.
„Alles klar?! Du sitzt in einer Zelle. Wegen Mordverdachts!" beteiligt sich jetzt auch Stiles Stilinski am Gespräch, auch wenn er um einiges aufgebrachter klingt als sein - aussergewöhnlich ruhiger - bester Freund. „Mhmmm...!" erwidere ich jetzt schulterzuckend auf seine Frage, bevor ich meinen Körper elegant zur Seite drehe, sodass ich auf dem Bauch liege. Denn dadurch richtet sich mein Blick automatisch auf die Gitterstäbe und die dahinter stehenden drei Personen: der Sheriff, sein Sohn und Scott McCall.
Dabei kann ich den beiden Jugendlichen schon ansehen, dass sie an ihrem Sonntag Morgen eigentlich nicht mit einem Besuch auf dem Polizeirevier gerechnet hatten. Stattdessen wollten Beide wahrscheinlich ausschlafen - was ihre zerknitternden Klamotten und ihre umgemachten Haare beweisen würde.
Trotzdem bin ich irgendwie davon enttäuscht, dass sie sonst niemand anderes aus ihren Rudel mitgebracht haben. Denn vor allem Malia und Hayden hätten sich bestimmt über meinen Anblick hinter Gittern gefreut.
„Also was tut ihr hier?" frage ich jetzt mit einem Engellächeln auf den Lippen an die beiden Jungen gewandt, während ich meine beiden Beine anwinkele und sie anschließend abwechselnd vor- und zurückbewege. Gleichzeitig stütze ich meine Ellenbogen auf dem harten Steinboden ab und platziere meine Wangen in meinen Händen.
„Was wir hier tun? Wir versuchen dich hier rauszuboxen!" antwortet Stiles jetzt noch immer aufgebracht auf meine Frage, wobei er in diesem Moment schneller reagiert als Scott. Dieser ergänzt anschließend die Worte seines Freundes: „Solange du uns natürlich versprichst, dass du nicht abhauen wirst. Stiles Vaters hält den Kopf für dich hin!"
„Jaja...was auch immer!" sage ich jetzt schulterzuckend, bevor ich aufspringe und mir locker den Dreck und den Staub von meinen eh' schon blutverschmierten Sachen abwische. Dabei bemerke ich aus dem Augenwinkel die geschockten Blicke von Stiles und Scott. Scheinbar haben sie nicht damit gerechnet, dass ich aussehe, als wäre ich in ein Blutbad schwimmen gewesen. Auch wenn ich gerade wegen Mordverdachts im Gefängnis sitze.
Einen Mord, den sie mir bisher noch nicht hundertprozentig nachweisen können. Auch wenn ich mit dem Blut der Mordopfer überschüttet bin, meine DNA über dem ganzen Tatort verteilt ist und sie die Tatwaffe in meiner Hosentasche gefunden haben.
...okay vielleicht können sie mir den zweifachen Mord doch zu hundert Prozent nachweisen.
„Also wie sieht es jetzt aus? Komme ich heute noch raus oder erst wenn ich Tod bin?" frage ich jetzt augenverdrehend, ohne den beiden Jungen irgendetwas zu erklären oder zu versuchen, mich für meine blutverschmierte Kleidung zu rechtfertigen. Immerhin funktioniert meine Methode besser.
Denn durch meine auffordernden Worte, hat der Sheriff sein Schlüsselbund hervorgezogen und öffnet mir jetzt die Zellentüre. Dafür schenke ich ihm sogar ein herablassendes Lächeln, während ich mich an ihm vorbeidrücke. Doch noch bevor ich komplett an ihm vorbei die Zelle verlassen kann, umfasst er fest meinen Oberarm und hält mich zurück.
„Wenn du auch nur einen Fuß aus Beacon Hills raussetzt, werde ich eine Suchmeldung in ganz Amerika veranlassen!" flüstert er mir anschließend drohend ins Ohr und unbeeindruckt ziehe ich die Augenbrauen hoch. „Wäre mal was Neues!" erwidere ich anschließend schulterzuckend auf seine leere Drohung, bevor ich ihm mit einer schnellen Bewegung meinen Arm entziehe und an ihm vorbei in Richtung McCall stolziere.
„Danke fürs Rausboxen!" sage ich dabei schnell in die Richtung des Alphas gewandt, bevor ich ohne einen Blick zurückzuwerfen in Richtung der ersten Türe verschwinde, die zu meinem Glück noch offen steht. Daher wird kein Code oder eine authorisierte Chipkarte zum Öffnen der Türe gebraucht wird.
„Raven!"
Die auffordernde Stimme von McCall hinterlässt in meinem Ohr ein nerviges Rauschen und augenverdrehend verharre ich noch vor der offenstehenden Türe in meiner Bewegung. Anschließend drehe ich mich mit einer flüssigen Bewegung zu ihm um, nur um zu sehen, wie er und Stilinski mir diesem Moment mit hektischen Schritten folgen. Stiles Vater – der Sheriff – bleibt derweilen an der offenen Gefängniszelle zurück, mustert mich jedoch mit einem fast schon unzufriedenen Blick.
„Was gibt's noch?" frage ich jetzt beherzigt nach und schaue die beiden Jungen, die mich jetzt einholen und vor mir stehen bleiben, abwartend an. Eigentlich wollte ich nur so schnell wie möglich von hier verschwinden und endlich ins Hale Haus zurückkehren. Denn jetzt wo der Rausch des Mals verschwunden ist, fühle ich mich nur noch erschöpft. Ein paar Stunden Schlaf wäre jetzt genau das richtige.
„Wir haben Stiles Vater versprochen, dich ab jetzt nicht mehr aus den Augen zu lassen. Er bürgt zwar für dich, aber solange der Mord nicht geklärt ist, bist du noch immer Tatverdächtige!" erklärt McCall mir jetzt kurzgefasst und erstaunt starre ich ihn an. Eigentlich war ich der Überzeugung, dass die ganze Gefängnissache mit meiner jetzigen Freilassung abgehakt wäre.
„Und das bedeutet?!" frage ich anschließend nach wenigen Sekunden nach, ohne meinen Blick von dem gutaussehenden Alpha zu nehmen. „Es bedeutet, dass du bei einem von uns wohnen wirst, dass du wieder auf die High School gehen wirst und das du verdammt noch mal damit aufhörst, rumzulaufen und zuzusehen, wie Menschen vor deinen Augen ermordet werden!" beantwortet Stiles wild mit den Hände fuchtelnd meine Frage und unbeeindruckt ziehe ich meine Augenbrauen nach oben.
„Du bist doch unschuldig oder?" wendet jetzt auch McCall ein, wobei er in diesem Moment ziemlich unsicher klingt. Fast schon so unsicher, wie vor vier Monaten, als wir zusammen sein Rudel in den Kampf gegen meinen psychopatischen Vater geführt hatten.
„Ich und unschuldig? Was zur Hölle lässt dich sowas denken?" stelle ich ihm daraufhin eine Gegenfrage und mustere ihn mit einem kühlen, distanzierten Blick. Durch meine Worte wird McCall – und auch den beiden Stilinksi's - in diesem Moment klar, dass ich doch etwas mit dem Tod der beiden Männer zu tun habe, weshalb ich sehen kann, wie allen dreien die Gesichtszüge geschockt entgleiten.
Oh...sie dachte scheinbar wirklich ich wäre unschuldig...wie süß.
„Stiles könnte ich kurz mal mit dir allein reden?" meldet sich jetzt der Sheriff im Hintergrund befehlerisch zu Wort und wirft seinem Sohn einen drängenden Blick zu, während sich sein Kopf bei seiner Frage demonstrativ zur Seite neigt. Sein Sohn nickt daraufhin zustimmend und wechselt einen kurzen Blick mit mir und McCall. Anschließend dreht er sich - während er leicht mit seinen Fingern vor seinem Körper fuchtelt - von uns weg und geht die wenigen Schritte zurück zu seinem Vater, der daraufhin sofort leise mit ihm zu diskutieren anfängt.
In der Zwischenzeit richte ich meine Aufmerksamkeit zurück auf McCall, der jetzt zu einer fast schon verzweifelten Erklärung ansetzt: „Ich dachte wir hätten in der Zwischenzeit Fortschritte gemacht. Ich dachte, du wärst jetzt eine von uns. Eine von den Guten!"
Amüsiert grinse ich ihn an.
„Ach McCall. Ich werde nie eine von euch sein. Ich bin nun mal nicht gut. Ich bin böse. Ich bin auch kein Held, sowie du und dein Rudel. Also erwarte lieber nicht zu viel von mir und erst Recht nicht jetzt!" erzähle ich dem naiven Alpha jetzt mit einem lockeren Schulterzuckend die Wahrheit über mich.
In diesem Moment lege ich alle meine Karten offen auf dem Tisch. McCall soll endlich merken, auf was er sich hier eigentlich gerade einlässt.
„Aber du könntest eine von uns sein. Du könntest ein Held sein!" weißt McCall mich jetzt mit einer eindrücklichen Stimme darauf hin und belustigt atme ich aus, während sich auf meinem Gesicht ein amüsiertes Grinsen breit macht. Denn in diesem Moment realisiere ich auch, dass McCall genauso wenig ein Heilmittel gegen das Mal aus dem Hut zaubern kann wie ich oder Matty.
„Hast du vielleicht schon einmal daran gedacht, dass ich vielleicht gar kein Held sein möchte?" stelle ich McCall jetzt eine Gegenfrage, die ihm sofort zu denken gibt. Doch bevor er darauf etwas erwidern kann, habe ich mir schon die Haare arrogant über die Schulter geworfen und mich von dem enttäuschten Alpha und den noch immer leise diskutierenden Stilinskis weggedreht.
Anschließend stolziere ich selbstbewusst aus dem Polizeirevier, auch wenn ich weiß, dass ich dabei den Sheriff in große Probleme bringen könnte.
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