6.Dezember: Frazel „Keine Lust!"

Jacobs laute Stimme riss Frank aus dem Schlaf. Er hatte schon wieder einen der seltsamen Träume von Leo, der als Geist mit einer Weihnachtsmütze auf dem Kopf und nacktem Oberkörper, auf den irgendjemand mit rotem Edding „Grüße aus dem Hades!" geschrieben hatte, mit Skeletten zu komischer Musik -Calypso oder so- Ballett tanzte. Dazu rief Darth Vader im Hintergrund „Muh sagt die Kuh!". Leos Tod nahm Frank mehr mit als er zugab. So gesehen war er sogar ganz froh aufzuwachen, auch wenn er immer noch müde war, solche Träume waren nicht gerade erholsam. Langsam öffnete er die Augen und blickte auf Hazel, die neben ihm im Bett lag. Verdammt! Also nicht so, dass er es nicht super fand neben Hazel zu liegen, die Nacht war wunderbar gewesen. Bei dem Gedanken wurden seine Wangen glühend heiß. So eine eigene Prätorenwohnung hatte auch ihre Vorteile. Aber offiziell war es verboten, dass Hazel bei ihm schlief, und sie liefen gerade in große Gefahr von Jacob entdeckt zu werden. „Prätor?" ,rief Jacob erneut, „Prätor Zhang? Frank?" Hazel blinzelte. Fragend schaute sie ihn an: „Was ist los?" Ihre Stimme klang noch leicht verschlafen, ihre Haare waren total verstrubbelt und sie war das schönste Mädchen der Welt. Sie saß da so süß aus, dass er ihr erstmal einen hastigen Guten-Morgen-Kuss gab. Als sie sich voneinander lösten, begann er flüsternd zu erklären: „Jacob, ich kümmere mich drum. Warte kurz und versteck dich." Laut sagte er: „Jacob, was gibts?" „Em, ich brauche das Nikolauskostüm?" „Nikolauskostüm?" ,Frank verstand nur Bahnhof. Da Hazel sich unter der Decke versteckt hatte, verließ er das Schlafzimmer und öffnete die Wohnungstür. Davor stand Jacob, nur in Unterwäsche, der bibbernd erläuterte, dass es sich dabei um eine Tradition handle: „Also der Aquilifer spielt am 6.Dezember immer den Nikolaus. Und der Prätor hilft ihm traditionell immer beim Ankleiden. Das Kostüm muss irgendwo bei dir im Schrank liegen." Frank stöhnte genervt und führte Jacob in seine Wohnungen, genauer gesagt ins Schlafzimmer. Er hoffte das Hazel in diesem Moment nicht unter der Decke nach draußen guckte, denn Jacob und er, wie sie da beide nur in Boxershorts standen, waren bestimmt ein komischer Anblick. Zuerst riss er die Türen seines Kleiderschranks auf: Zwei Kisten mit Unterwäsche, die er schlampig durchwühlte und dann zur Seite schob um hinter sie zu gucken, beides ohne Ergebnis. Dadrüber eine Stange mit gebügelten Camp Jupiter Shirts und seinem Prätorenumhang. er schaute einmal durch, fand aber auch hier nichts. Dadrunter eine Reihe mit Jeans und zwei Garnituren Sportklamotten, auch hier kein Nikolauskostüm. Nachdem er auch noch unterm Bett geschaut hatte, scheuchte er Jacob hinaus. Aber nicht ohne einen letzten Blick auf die Hazelförmige Wölbung seiner Bettdecke: Wenigsten war Hazel jetzt in Sicherheit. Im Flur suchte Frank hinter allen Jacken seiner Garderobe auch hinter seiner Rüstung und tatsächlich hing irgendwo dort zwischen ein knallroter Overall mit weißen Fellrändern. Frank nahm ihn vom Haken und riss damit zehn andere Jacken runter. Der Overall wurde dem verwirrt dastehenden Jacob in die Hand gedrückt, dann bückte er sich und sammelte die verstreut auf dem Boden herumliegenden Mäntel ein. Hastig schmiss er sie auf den Haken und drehte sich wieder zu Jacob. Dieser starrte ihn abwartend an. Frank seufzte erneut: Er wäre jetzt viel lieber bei Hazel im warmen Bett. „Weißt du ob sonst noch was dazugehört?" Jacob schüttelte den Kopf: „Keine Ahnung!" „Gut dann zieh dir erzähl das hier an." Während Jacob sein Kostüm anzog, fand Frank im Schuhschrank auch noch schere schwarze Winterstiefel, die nicht ihm gehörten und hinter der Garderobe eine Bischofskappe. Er reichte sie Jacob. Nachdem dieser sich zu Ende umgezogen hatte und aus seinem eilig geholten Geschenkbeutel auch schon Franks Stiefel befüllt hatte, versprach Frank bald nachzukommen und schloss die Tür. Im Schlafzimmer begrüßte Hazel ihn mit einem an den Kopf geworfenem Camp Jupiter Shirt und den Worten: „Du musst dich jetzt fertigmachen." „Ja sollte ich wohl..." ,grinste Frank, warf das Shirt in die Ecke und ließ sich auf sein Bett fallen, „Aber keine Lust! Ein paar Stunden kommt das Camp auch ohne uns aus." Hazel legte sich neben ihn und sah ihn bettelnd an: „Bekomm ich was von deinen Süßigkeiten ab?" Frank lachte und nahm sie fest in den Arm: „Natürlich!"

Hallo und fröhlichen Nikolaus euch. Und danke für über 100 Reads! Das sind (dieses Kapitel nicht mitgerechnet) 17,6666 Reads pro Kapitel. Danke. Danke. Danke. Auch für alle Votes und was auch immer. Danke. 

Hier ein bisschen Frazel. Die beiden sind schon cute. Ich freue mich über Feedback. 

Maja

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