1.Dezember „Adventskalender für Annabeth" Percabeth

„Aufwachen, Algenhirn!" ,Annabeth steht neben Percys Bett. Erschrocken blickt er sie an: „Was? Monster? Angriff? Gaia? Wo?" Schnell springt er auf und zückt seinen Kugelschreiber. Seit dem Tartarus sind seine Nerven angespannt und seine Reflexe blitzschnell: er hat schon fast allen Hochbetten die Beine abgehackt, ehe Annabeth ihn stoppen kann: sie zieht ihm das Schwert aus der Hand, nimmt ihn sanft in den Arm und schaut ihm tief in die Augen. „Keine Monster Percy!" Ihre vertraute Stimme holt ihn zurück in die Wirklichkeit, sein Blick wird klar und er schaut sie fragend an. Beruhigend spricht sie weiter: „Ich wollte bloß nicht ohne dich anfangen."„Anfangen? Womit?" ,Percy versteht nur Bahnhof. „Du hast es ernsthaft vergessen? Mensch Algenhirn, heute ist der erste Dezember!" „Mensch Neunmalklug, deswegen brauchst du mich doch nicht zu wecken!" „Doch, Percy! Ich möchte mit dir meinen Adventskalender aufmachen!" Automatisch muss Percy grinsen, für Annabeth' Adventskalender hat er sich dieses Jahr etwas ganz besonderes ausgedacht: „Na gut, dann komm ich mal!" „Nein, nein, Percy, wir fangen mit deinem an!" ,befiehlt Annabeth. „Meinem?" „Natürlich Algenhirn! Denkst du etwa, ich mache dir keinen? Er hängt hinter dir." Überrascht dreht Percy sich um, an der Hüttenwand hängt ein Seil aus gewundenem Seetang mit 24 abwechselnd silbergrauen und meergrünen Beuteln, das ein Herz formt. Percy hat ja eigentlich keinen Sinn für so etwas, aber er muss zugeben, dass der Kalender wunderschön ist. „Danke, Annabeth!" ,er gibt ihr einen Kuss auf die Wange. „Bitte, Percy! Aber jetzt mach auf!" „Schon gut!" ,betont langsam geht er auf den Kalender zu, er liebt es, wenn sie nervös auf ihrer Lippe herumkaut. Der erste Beutel ist meergrün mit einer aufgestickten Eins in silbergrau. Behutsam löst Percy den Beutel vom Seil und öffnet ihn, der Stoff knistert leicht und entblößt eine Hand voll blauer Schokoplätzchen. Erfreut schnuppert Percy: „Sind die von Mum?" „Also echt, Algenhirn: Als könnte ich nicht selber backen!" ,beleidigt verschränkt Annabeth die Arme vor der Brust. „Tut mir Leid." ,Percy entknotet ihre Arme, „aber die riechen genauso wie ihre." Annabeth grinst: „Ich hab mir das Rezept besorgt!" „Danke!" ,auch Percy grinst. Er schiebt sich eines der Plätzchen in den Mund und seufzt genießerisch: „Schmeggt echd legga! Auch oins?" „Gerne doch!" ,Annabeth schmunzelt noch immer über Percys Schmatzen, als er ihr ein Plätzchen in den Mund schiebt. Bald kommt auch von ihr nur noch ein lautes „Mmmm!". Als sie alles verschlungen haben, machen sie sich auf den Weg zur Hütte 6, wo Annabeth' Adventskalender hängt. Draußen erlebt Percy eine Überraschung: Es schneit! Der Boden wie auch die Dächer und Bäume ist schneebedeckt, nur an wenigen Stellen sieht man Abdrücke von Schuhen, Pfoten oder Hufen. Die Kletterwand ist vom Eis außer Betrieb gesetzt, auch der See ist zugefroren. Ein Grinsen schleicht sich auf Percys Gesicht, als er an die Schlittschuhe in Päckchen 17 von Annabeth' Adventskalender denkt, hoffentlich taut es bis dahin nicht wieder! Noch schneit es jedenfalls. Kleine weiße Flocken, zart und einzigartig geformt, die sich auf seiner Jacke und seinen Haaren niederlegen und selbst seine Augenbrauen in eine weiße Schneekruste verwandeln. Es isr kein weiter Weg bis zur Athenehütte, aber sie schlendern langsam und gemütlich, so dass auch Annabeth' blonde Cinderellalocken weiß vor Schnee werden. Ihre Wangen sind von der Kälte gerötet, der hellblaue Wollmantel betont ihre Figur hervorragend und ihre Lippen glänzen verführerisch. Percy muss echt an sich halten, sie nicht auf der Stelle zu küssen. Als Annabeth schon den Türknauf in der Hand hat, ist es vorbei mit seiner Selbstbeherrschung: er nimmt sie in den Arm und küsstd sie stürmisch. Seine Lippen berühren ihre und die Zeit scheint stillzustehen. Zumindest bis sich die Tür öffnet und Malcolm vor ihnen steht. Sofort löst Annabeth sich von Percy. Ihr Gesicht ist knallrot: „Äääh..." Auch Malcolm ist knallrot geworden, fängt sich allerdings recht schnell wieder. „Lasst euch von mir nicht stören!" Er grinst frech. „Nein, nein! Tut mir leid! Wir wollen nur zu Annabeth' Adventskalender." ,versucht Percy zu erklären, hat allerdings das Gefühl, dass die knallrote Färbung seiner Wangen die Sache nicht gerade glaubwürdiger macht. „Ja klar!" ,Malcolm geht zurück in die Hütte, Percy und Annabeth folgen. Während die beiden auf Annabeth' Adventskalender zusteuern, der, weil sie nicht so viel Platz hat wie Percy, über ihrem Bett hängt, lotst Malcolm Annabeth andere Geschwister aus der Hütte: „Kommt, Leute, wir sind dran mit Schnee schippen!" „Wie gut, dass Chiron uns bis Weihnachten von allen Diensten befreit hat." ,muss Percy grinsen. „Wirklich." ,stimmt Annabeth ihm zu, „Jetzt müssen wir uns aber erstmal um meinen Adventskalender kümmern." Percy muss zugeben, dass er ihren Kalender nicht so schön gemacht hat wie Annabeth seinen: 24 braune Papiertüten, befestigt an einer Schnur über ihrem Bett. Er ist handwerklich eben nicht so begabt wie seine Freundin, die ja auch die Tochter der Göttin des Handwerks ist. Außerdem ist es ja der Inhalt, der zählt. Und der wird hoffentlich gut ankommen. Gespannt beobachtet Percy Annabeth beim Lösen der Tüte vom Band. Als sie sie öffnet, legt er seinen Arm um sie. „Was ist denn da drin?" , Annabeth tastet mit der Hand in der Tüte, „Ist die leer?" Sie dreht die Tüte um und schüttelt sie, so dass etwas von dem Pulver, das Percy sich bei Lou Ellen besorgt hat, auf ihre Hand fällt. Sie runzelt die Stirn: „Was ist das?" Noch während sie diese Worte spricht, fällt ein kleines Stück Papier aus der Tüte, darauf steht: „PUSTEN!" Noch einmal runzelt seine Neunmalklug ratlos die Stirn: „Algenhirn?" Sie sieht verdammt süß aus, wenn sie nicht weiterweiß! „Auf drei!" ,sagt Percy, „Eins... Zwei... Drei!" Die beiden pusten, weißes Pulver wirbelt überall um sie herum und als es sich wieder zu Boden legt, stehen sie nicht mehr in der Athenehütte, sondern auf dem Grund des Campsees. Alles leuchtet bläulich grünlich um sie herum, aber sie stehen in der vorbereiteten kuschlig warmen Luftblase. Neben ihnen steht der weiße Tisch, den Percy gestern Abend noch festlich gedeckt hat: Hellgraue Platzdeckchen, edle Weingläser, dazu in der Mitte des Tisches eine Weinflasche, gefüllt mit blauer Coke, daneben eine Vase, die neben weißen Rosen auch meergrünen und silbergrauen Sand, der perfekt mit den Servietten harmoniert, enthält. Die Servietten sind nämlich genauso gefärbt, die meergrüne ist zu einem Hippocampus, die silbergraue zu einer Eule gefaltet. Als Percy die Ringe, die die Serviettenfiguren verzierten sieht, wird er nervös: Er streicht seinen Schlafanzug glatt, erst jetzt fällt ihm auf, wie unangemessen er gekleidet ist. Zu spät um es zu ändern! „Setz dich!" ,sagt er zu Annabeth, seine Stimme klingt vor Aufregung leicht krächzig. Er deutet auf den einen Stuhl und setzt sich selbst auf den anderen, ihr gegenüber. Augenblicklich schwimmt ein Najade mit zwei großen Tellern voll blauer Pancakes mit viel blauem Sirup und etwas, selbstverständlich ebenfalls blauer, zerlassener Butter herein. Percy hat ihm extra eingeschärft nicht zu flirten und er scheint sich tatsächlich zusammenzureißen. Kaum hat er die Teller abgestellt, verschwindet er schon wieder. Immer noch nervös sieht Percy zu, wie Annabeth sich das erste Stück abschneidet und in den Mund schiebt. Erst als er sieht, dass es ihr schmeckt, wendet er sich seinen eigenen Pancakes zu. Aber sein Magen scheint wie zugeschnürt. Er schluckt sein erstes Stück mühsam herunter, aber es scheint ihm im Hälse steckenzubleiben. Das nächste Stück wälzt er extra lange im Sirup, damit es gut durchkommt, aber nachdem er sich auch den Rest des ersten und circa die Hälfte des zweiten Pancakes runter gequält hat, hat er das Gefühl sie würden ihm wieder hochkommen. Schnell greift er die Flasche und schenkt sich ein. Als er mit einem großen Schluck die Aufregung heruntergespült hat, fällt ihm auf, dass Annabeth ihn ernst anblickt. „Willst du auch etwas trinken?" ,fragt er. Sie nickt, schüttelt aber gleich darauf den Kopf und sprang auf: „Nein. Verdammt, Percy! Was ist los? Hör auf mich auf die Folter zu spannen!" Percy schluckt erschrocken: So war das nicht geplant! „Iss ruhig erst zu Ende!" ,seine Stimme zittert. Annabeth blickt ihm tief in die Augen: „NEIN!" Verdammt, jetzt muss er improvisieren! Nun gut! Mit zitternden Händen schnappt er sich die graue Servietteneule. Er faltet sie auseinander, verbirgt den Ring in seiner Hand und wischt Annabeth mit der Serviette den Mund ab. Als sie  ansetzt irgendetwas zu sagen verschließt er ihre Lippen mit seinen. Er fasst nach ihren Händen und streift ihr den Ring über den Ringfinger der rechten Hand. Sie löst sich verwundert von ihm und blickt abwechselnd auf ihn und auf ihre Hand mit dem Ring: „Algenhirn?" Percy atmet einmal tief durch: „Annabeth, wir sind jetzt über ein Jahr zusammen und werden hoffentlich noch ewig zusammenbleiben. Denn du bist die Liebe meines Lebens. Du hast mir schon tausend mal das Leben gerettet und ich dir zumindest halb so oft. Wir haben schon so viel zusammen erlebt, wir sind sogar zusammen durch den Tartarus gegangen, was ich ehrlich gesagt nicht so gerne wiederholen möchte, aber du bist quasi ein Teil von mir, ich kann nicht mehr ohne dich leben. Ich würde sogar nochmal durch den Tartarus gehen um dich zu retten, ich würde alles tun um dich zu retten und noch mehr um dich glücklich zu machen! Und deshalb frage ich dich, Annabeth Chase, Tochter dt Athene, Liebe meines Lebens, das klügste und hübscheste Mädchen as mir je begegnet ist, meine feste Freundin, mein ein und alles, Annabeth Chase, willst du mich heiraten?" Annabeth, die ihn während der Rede nur staunend angesehen hat, quietscht laut auf: „Ja, Percy, ich will!"

Einen schönen ersten Advent euch allen! Es sind jetzt schon mehr LeserInnen, als ich gehofft hatte. Ich freue mich über Feedback.

LG Maja

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