*•~Best Friends~•*


" (...) Willkommen auf der ‚Pink Pearl'."

Ich wachte in der Hängematte der Kapitänstochter auf, in der sie mich gestern schlafen lassen hat, während sie selbst auf dem Boden, neben der Hängematte schlief.

Ich öffnete meine Augen und mein Blick wanderte zum Bullauge, aus dem ich das, durch den Sonnenaufgang leutende, Wasser sehen konnte.

Meine Augen wanderten, vom Bullauge aus, zum Boden, wo die Kapitänstochter friedlich schlief.

Mein Blick haftete noch für einige Zeit an ihr, bis sie die Augen öffnete und in die meinen guckte.

"Wer-
Ach so"

Murmelte sie verschlafen, richtete sich auf und streckte sich ausgiebig.

Ich rappelte mich auch langsam auf, gähnte und stand aus der Hängematte auf.

Wir sind gestern zum schlafen in unseren Klamotten geblieben und somit zogen wir uns nur unsere Schuhe an und gingen, sie voran, auf's Deck.

"Mannschaft, versammelt euch!
Ich muss euch jemanden vorstellen."

Die ganze Crew versammelte sich, innerhalb von ein paar Minuten, auf dem Deck und auch die Kaptänin kam zu uns.

"Das ist Lenny.
Sie hat Schiffbruch erlitten und wird ab jetzt ein Teil von uns.
Behandelt sie gut."

Sagte sie und schaute in die Runde.
Die meisten schauten mich misstrauisch an, doch in manchen Gesichtern sah ich auch Mitleid wiederspiegeln.

Den restlichen Tag, bekam ich von einem Crewmitglied, Milo heißt er, wie ich herausfand, die verschiedenen Befehle und Knoten erklärt, die hier an Bord am wichtigsten sind.

Nach einem Tag hatte ich mich gut eingelebt und lag nun wieder in der Hängematte von Mia.

"Was machen wir morgen?"

Fragte ich sie und drehte mich auf meinen Bauch, um sie ansehen zu können.

"Morgen wird geplündert, wir haben so gut wie keine Nahrung mehr und unser Gold geht auch langsam zur Neige."

Antwortete sie und sah mir in die Augen, als ob sie versuchte festzustellen, ob ich Angst hatte oder nicht.

Ich stellte mir das einerseits ziemlich gefährlich, aber andererseits auch sehr Spannend vor.

"Wir beklauen nur die Reichen, falls dich das etwas beruhigt."

"Also so ähnlich wie Robin Hood.."

"Wer?"

"Ach, nicht so wichtig."

Nach dieser Konversation versank ich im Land der Träume.

Am nächsten morgen, wachte ich wieder früh auf, obwohl dies so gar nicht meine Art war, und stand vorsichtig, damit Mia es nicht bemerkte, auf.

Nachdem ich mich angezogen hatte, denn ich schlief in einem weißen Nachtkleid, welches ich mir von Mia ausgeborgt hatte, lief ich zur Kajütentür, öffnete sie und trat in die kühle Morgenluft.

Auf dem Deck, ging ich zur Reling und lehnte mich an sie.

Das Meer glitzerte unter mir und ich sah ein paar Wale in weiter ferne miteinander herumtollend aus dem Wasser springen.

Als ich eine Präsenz hinter mir spürte, drehte ich mich um und sah in Milo's Gesicht.

"Guten morgen."

"Guten morgen."

"Wie geht es dir, vermisst du deine Familie und Freunde?"

Fragte er.

"Ich war nicht so eng mit meiner Familie und Freunde hatte ich auch nicht viele."

"Dann kann ich ja dein Freund werden!"

Sagte er enthusiastisch und klatschte in die Hände.

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Dafür, dass er schon 20 ist, verhält er sich ganz schön kindisch, doch das machte ihn so einmalig und sympatisch.

"Klar, gerne."

Entgegntete ich und er umarmte mich euphorisch.

"Wie läuft's denn so mit der Kapitänstochter?"

Fragte er mich mit einem grinsen auf den Lippen.

Ich hatte ihm gestern, beim Knotenbinden, erzählt, dass ich die Kapitänstochter interessant fand und seit dem, machte er durchgehend Scherze darüber.

"Läuft gut."

Antwortete ich ihm und daraufhin brachen wir beide in Gelächter aus.

"Worüber lacht ihr?"

Hörte ich eine Stimme neben uns neugierig fragen, ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah Jiley, Milo's zwölfjährige Schwester neben uns.

"Das ist nicht's für kleine Mädchen, wie dich."

Sagte Milo und tippte ihr auf die Nase.

"Es geht um Mia und Lenny oder?"

Fragte sie, ohne auf das gesagte ihres Bruders einzugehen. Sie war für ihr alter schon ziemlich intelligent und reif, was auch der Grund dafür war, dass sie vor 6 Jahren, mit Milo zusammen auf das Schiff kommen durfte und nicht ins Kinderheim musste, als ihre Eltern gestorben sind.

Dadurch, dass Milo und Jiley schon so lange auf dem Schiff waren, waren sie für Mia, wie Geschwister, das hatte ich ebenfalls gestern bei dem Gespräch mit Milo erfahren.

"Ich habe gesehen, wie sie dich angeschaut hat, als sie dich vorgestellt hat und außerdem, hat sie dich gestern den ganzen Tag über beobachtet."

Ich spürte, wie meine Wangen erröteten und heiß wurden.

"Du magst sie auch sehr doll oder?"

Fragte sie mich und ich nickte.
Ich blickte zur Seite in das Gesicht meines neuen besten Freundes, der mich wissend angrinste und mit seinen Augenbrauen wackelte.

Ich lachte los, weil es zu witzig aussah und er stimmte mit ein.

"Es ist toll eine beste Freundin zu haben."

Sagte er nach ein paar Minuten.

"Ich hatte noch nie eine beste Freundin oder einen besten Freund."

"Ich auch nicht."

Grinste ich ihn an und er grinste zurück.

Danach umarmten wir uns noch einmal. Ich hatte ihn, dafür dass wir uns erst so kurz kannten, schon sehr schnell in mein Herz geschlossen, genauso wie Jiley.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top