|Seokjin|

Nachdem ich durch ein poltern aufgeweckt wurde, stieg ich genervt aus dem Bett meiner alleinerziehenden Mutter, die dieses Wochende bei ihrer Schwester verbrachte, da diese ein Kind erwartete. Das wiederum hieß, dass der einzige, der meinen Schlaf gestört hatte, nur Namjoon sein konnte.

,,Was geht hier vor?", murmelte ich und tappte barfuß in die Küche. Verschlafen rieb ich mir meine Augen und hörte daraufhin jemanden scharf die Luft einziehen. Namjoon also. -Wartet, was machte er da eigentlich?

,,D-du bist wach?" Namjoon lächelte unsicher, wodurch seine Grübchen leicht zum Vorschein kamen. Genervt ging ich um die Kücheninsel und blickte auf den Herd, auf der meine Pfanne lag, falls man das, was von ihr übrig geblieben war, noch als Pfanne bezeichnen konnte. Damit hatte er sein Todesurteil unterschrieben.

,,Namjoon?"

,,Ja?"

,,WAS. HAST. DU. GEMACHT?!"

,,Wow, also ich...ich wollte dir Frühstück zubereiten und dann ist die Pfanne- Es tut mir leid", entschuldigte sich Namjoon. Gerade wollte ich meine Stimme erneut erheben, doch ich tat es nicht, weil der kleine Esstisch, welcher hier in der Küche stand, meine volle Aufmerksamkeit auf sich zog. Wieso war mir das nicht vorher aufgefallen?

,,H-hast du das gemacht?" Ich ging hinüber zum Esstisch und betrachtete diesen. Er war wirklich schön gedeckt und das Essen, welches dort war, sah unfassbar lecker aus. Selbst ein kleines Plüschtier war auf dem Tisch und es hielt ein Herz in der Hand.

Ich schmunzelte leicht und konnte nicht fassen, dass Namjoon das gemacht haben sollte. Dabei vergaß ich auch gleich, wieso ich überhaupt so wütend auf Namjoon gewesen war. Wann war er bitte aufgewacht? Plötzlich spürte ich zwei warme Hände an meiner Hüfte, die mich nach hinten zogen, sodass ich Namjoons Oberkörper an meinem Rücken spürte.

,,Gefällt es dir? Ich hoffe, du hast Hunger, Prinzessin", hauchte der größere mir ins Ohr, was mir eine Gänsehaut verpasste. Was war los mit mir? ,,I-ich gehe mich eben umziehen", sagte ich, woraufhin Namjoon mich losließ. In meinem Zimmer angekommen, zog ich mich eben um und ging danach ins Bad, um mein Gesicht zu waschen und meine zerzauste Frisur zu richten. Gott, war ich wirklich so zu Namjoon gegangen? Naja, ich sah dennoch besser aus als er...

Ich betrachtete mich noch einmal im Spiegel und ging schließlich in die Küche, wo Namjoon auf mich wartete. Wir setzten uns an den kleinen Tisch und begangen zu essen. ,,Willst du mich immer noch loswerden?"

Ich schaute von meinem Teller hoch zu Namjoon, der einen Schluck von seinem Kaffee trank, während ich aus irgendeinem Grund einen Kakao vor mir hatte, den er selbst zubereitet hatte. Ich war doch kein Kind mehr und seit wann hatten wir Kakao im Haus? War Namjoon noch einkaufen?

,,Wenn du noch irgendetwas von mir kaputt machst, dann ja", sagte ich kühl und trank einen Schluck von meinem Kakao. Er hatte sogar Sahne und Schokostreusel auf diesen gemacht und aus den Tomaten hatte er versucht Herzen zu machen. Die Betonung lag auf versucht... Er lächelte.

,,Wollen wir gleich Mario Kart spielen?", fragte Namjoon irgendwann. ,,Ich habe meine Nintendo64 an deinen Fernseher geschlossen."

Ich wurde hellhörig.

Ruckartig schob ich den Stuhl nach hinten und lief geradewegs ins Wohnzimmer. Ich glaubte meinen Augen kaum. Dort war die Konsole meiner Kindheit! Ich strahlte bis über beide Ohren und sah im Augenwinkel, wie Namjoon das Zimmer betrat.

,,Regenbogenstrecke!", schoss es aus mir raus. Ich ging zu Namjoon und zog ihn zu mir auf die Couch. Er sah leicht überfordert aus, was wohl daran lag, dass ich mich jetzt anders gegenüber ihm verhielt. Aber nur wegen dem -zugegeben- tollen Frühstück und der Spielkonsole vor meinen Augen. ,,Mach dich auf was gefasst, Namjoon."

Ich drückte Namjoon einen Controller in die Hand und forderte ihn auf, einen Charakter zu wählen. Während ich mich für Peach entschieden hatte, spielte Namjoon mit Bowser...

,,Stop mal, diese stecke ist asozial!", beschwerte sich Namjoon, als er realisierte hatte, dass ich die Regenbogenstrecke ausgewählt hatte. Ich grinste. ,,Wir können es ja interessanter gestalten, der Gewinner hat einen Wunsch frei", schlug ich vor, woraufhin Namjoons Augen doppelt so groß wurden. Was zum-

Er würde sowieso nicht gewinnen.

,,Ich warne dich, werd nicht zu übermütig, Jin", lachte Namjoon, der hochkonzentriert auf den Bildschirm schaute. Ich startete das Spiel.

3...2...1 💥

,,Mein Auto!" Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Namjoon hatte tatsächlich viel zu früh auf's Gas gedrückt, weswegen er jetzt letzter war. ,,Das ist unfair!"

...

,,Woaaa du holst ja auf!", bemerkte ich. Wir waren bereits in der letzten Runde und Namjoon überholte einen nach dem anderen. Wie machte er das?! Er hatte nicht einmal gecheckt, dass er seit der ersten Runde drei Pilze hatte. Spielte er das zum ersten Mal? ,,GEWONNEN!", jubelte ich und kurz darauf fuhr auch Namjoon ins Ziel. Das war verdammt knapp.

,,Dein Lächeln ist wirklich süß" Ich wandte mich zu Namjoon, der mich schmunzelnd betrachtete. Als sich unsere Blicke dann trafen, räusperte er sich. ,,Du hast jetzt einen Wunsch frei, Jin."

Stimmt.

,,Wir spielen alle Strecken durch!", verkündigte ich etwas übermotiviert und wählte einen neuen Charakter. ,,Jin, wirklich alle?" Ich sah zu dem größeren, der scheinbar keine Lust darauf hatte. ,,D-du darfst dir auch etwas wünschen, wenn du mindestens die Hälfte der Strecken gewinnst", schlug ich vor.

,,Na dann streng dich mal an, Prinzessin."

Ich schluckte, als Namjoon siegessicher grinste.

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Also ich habe da so eine Idee, was du dir wünschen könntest🌚

Bei Gott, diese Strecke war früher wirklich asozial😂
Aber jetzt falle ich nicht mehr so einfach vom Regenbogen runter xD