Kapitel 9 ~ Freunde mit gewissen Vorzügen

So etwas Leckeres wie Lasagne mit Pilzen zu vermischen sollte ein Verbrechen sein. Meine Mum sah das scheinbar nicht so, denn sie war ganz aus dem Häuschen wegen ihrer neuen Kreation. Ich stocherte voller Unlust im Essen herum während meine Mum genussvoll seufzte. Es war eine Schande, wie konnten wir die gleichen Gene haben?

„So, Jonas hmm?", fing Mum an nachdem sie ihre Pilzsucht ausreichend befriedigt hatte.

„Hmm", wich ich aus.

„Ist das was Ernstes mit euch?" Sie sah mich forschend an.

„Quatsch blos Freunde mit gewissen Vorzügen", sagte ich trocken. Mum schaute kurz irritiert, bis sie merkte, dass ich nur Spaß machte. Dabei war ich mir gar nicht sicher, ob es Spaß war.

„Hattest du denn wenigstens Kondome dabei?", fragte Mum besorgt.

„War nicht nötig. Aber beim nächsten Mal denk ich dran." Ich versuchte gerade einen wirklich widerlich großen Pilz runter zu kriegen.

„Gut, weil du weißt ja, Sex plant man nicht. Das kommt ganz plötzlich", meinte meine Mum todernst und voller Überzeugung. Ich musste lachen.

„Ja, ist gut Mum. Ich denk dran. Sag mal machst du heute Abend eigentlich was mit Emma?" Bemühte ich mich das Thema zu wechseln.

„Ja, wir wollten gegen halb neun ins Kino und anschließend noch ne Kneipenrunde machen. Wieso kommt Jonas?", roch meine Mum den Braten. Ich spürte, wie ich schon wieder leicht rot wurde.

„Ne."

„Gehst du hin?", probierte sie es weiter.

„Hmm, vielleicht."

„Ist doch toll. Genieß das Leben. Wirklich, das ist der beste Rat, den man bekommen kann. Merk dir das. So und jetzt mach ich mich mal besser fertig. Ich soll Emma um viertel vor acht abholen."

„Okay." Ich räumte den Tisch ab und stellte die Spülmaschine an. Als Mum sich verabschiedete saß ich gerade in meinem Zimmer und grübelte was ich machen sollte. Von Sophia war folgende SMS eingegangen:

< Da du sicher gerade mit dir ringst doch hin zu gehen. Hier mein Rat: Lass es! Kannst auch gerne mit Dominik und mir abhängen, wenn dich das ablenkt.>

Mum wünschte mir mit einem Augenzwinkern viel Spaß für heute Abend. Damit stand es patt und ich wusste absolut nicht mehr, wie ich mich entscheiden sollte. Ich wusste Jonas würde mir früher oder später wehtun und auch, dass es dumm war einem Jungen hinterher zu rennen. Aber ich sehnte mich nach dem Rausch, den Jonas Küsse bei mir verursachten und außerdem hatte ich einfach große Lust mal unvernünftig zu sein. Ich schrieb Sophia <Sorry> und ging dann ins Bad um Make-up aufzulegen. Um halb neun schwang ich mich auf mein Fahrrad und fuhr den gleichen Weg wie gestern nur mit einem ganz anderen Ziel.

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Als ich die Auffahrt hoch ging spürte ich eine kribbelnde Aufregung. Alles und nichts konnte heute passieren. Ich würde es einfach auf mich zukommen lassen. Und darin bestand ja gerade der Reiz. Es war einfach alles möglich. Ich drückte auf die Klingel und wartete gespannt. Kurz darauf hörte ich Schritte im Flur und dann schwang die Tür auf und Jonas grinste mich breit und verschlagen an.


„Da bist du ja, komm rein." Natürlich, Jonas hatte scheinbar keine Sekunde daran gezweifelt, dass ich kommen würde, typisch. Ich trat an Jonas vorbei über die Türschwelle. Jonas klopfte sich gerade irgendein weißes Pulver von den Händen. Und auch sein T-Shirt war voller staubiger weißer Flecken. Würde das ein Drogen-Abend werden? Mein Puls schnellte auf 180. Das hatte ich mir unter „Alles ist möglich" dann doch nicht vorgestellt. Ich wurde leicht panisch. Noch war die Tür offen. Ich könnte wieder raus rennen. Auch wenn meine Mum sicher begeistert wäre, wenn ich endlich Drogen-Erfahrungen sammeln würde.

„Maria und ich backen grade Pizza. Du kannst dein Stück sogar noch selbst belegen", meinte Jonas und zwinkerte mir zu. Ohh, mein Körper entspannte sich. Ja, das war wohl die naheliegendste Erklärung für das weiße Pulver. Aber wer dachte bei Jonas schon so einfach? Ich folgte Jonas in die Küche. Der streifte auf dem Weg immer wieder leicht und mit voller Absicht meinen Arm, was kleine kribbelnde Schocks durch meinen Körper jagte. In der Küche bearbeitete Maria gerade den Pizzateig mit einem riesigen Nudelholz. Sie streute immer wieder Mehl zu, sodass sie hinter einer Wolke aus Mehlstaub verschwand. Als sie mich entdeckte strahlte sie breit und kam um den Tisch herum auf mich zu.

„Oh, voll schön dich wiederzusehen, Katherina!" Sie zog mich in eine kräftige Umarmung und drückte mich an sich. Ich lächelte.

„Ja, ich freu mich auch."

„Maria, du machst sie ja ganz voller Mehl", sagte Jonas und lachte.

„Oh." Maria schaute bestürzt auf die Mehlabdrücke, die sie auf meinem T-Shirt hinterlassen hatte.

„Kein Problem. Das is eh alt", winkte ich ab und klopfte das Mehl einfach ab.

„Okay", meinte Maria beruhigt. „Der Teig ist auch schon fast fertig ausgerollt. Dann können wir ihn gleich belegen. Ihr zwei könnt ja schon mal das Gemüse waschen", verordnete Maria und ging wieder zum Pizzateig zurück.

„Du ziehst ein altes T-Shirt zu einem Date mit mir an?", raunte mir Jonas ins Ohr.

„Das ist doch kein Date." Ich schüttelte den Kopf. „Ich dachte wir wollten bloß ein bisschen Spaß haben." Ich warf Jonas einen vieldeutigen Blick zu und ging dann zu Spüle um die Paprika zu waschen. Jonas folgte mir mit ein paar Sekunden Verspätung begann damit die Pilze abzubürsten. Uhh. Ich musste irgendwie verhindern, dass die auf mein Stück kamen.

„Du bist ganz schön schlagfertig. Irgendwie hab ich dich so gar nicht eingeschätzt. Gefällt mir." Jonas lächelte in sich hinein.

„Hey wollen wir das Radio an machen?", rief Maria vom Tisch und schwang mit dem Nudelholz. „Klar, mach an." Rief ich zurück. Maria schaltete das Radio, das auf der Küchenanrichte stand ein und begann sofort zu dem Song zu tanzen. Jonas und ich lachten und stimmten mit ein. „Naja, ich versuch halt momentan einfach deinen Rat zu befolgen." Meinte ich an Jonas gewandt.

„Vor zwei Tagen hätte ich mir auch noch nicht zugetraut, dass ich heute hier her komme. Aber jetzt versuch ich einfach mal nicht so viel nachzudenken."

„Klingt gut", meinte Jonas und fing an mit einer meiner Haarsträhnen zu spielen.

„Also bilde dir nichts drauf ein, dass ich heute hier bin", schloss ich und zog Jonas meine Haare aus der Hand. Dann trocknete ich die Paprika ab und legte sie aufs Schneidbrett. Maria begann derweil weiterhin tanzend Tomatensauce auf dem Teig zu verteilen.

„Ich bilde mir nichts ein. Ich freu mich bloß", sagte Jonas schlicht und bürste den letzten Pilz ab ehe er damit begann sie auf einem zweiten Schneidebrett neben mir in Scheiben zu schneiden.

„Alles klar, es kann belegt werden!", rief Maria gut gelaunt. Ich ging mit meinen fertig geschnittenen Paprika-Stücken zu ihr rüber.

„Wo sind eigentlich eure Eltern?", fragte ich sie und verteilte die Paprika auf der Pizza.

„Ich glaub die sind noch im Golf-Club. Wir können ihnen ja ein Stück für später aufheben."

„Ach, die werden sicher da gegessen haben", meinte Jonas und kam mit den Pilzen rüber.

„Ja, aber die Pizza ist ja groß genug", sagte Maria und begann Salami-Scheiben zu verteilen. Jonas lachte.

„Ja, dass denkst du. Aber ich hab einen Mordshunger." Maria verdrehte die Augen.

„Wie du meinst."

„Ich esse mindestens zwei Drittel der Pizza alleine", tönte Jonas und fing an Pilze auf die Pizza regnen zu lassen. Oh mein Gott! Noch einmal konnte ich die heute nicht runter bekommen.

„Haalt!", rief ich aus. Maria und Jonas gefroren in ihrer Bewegung ein und sahen mich erschrocken an."

„Ähm..." Ich wurde Rot. „Könntet ihr für mich eine Ecke ohne Pilze lassen?", sagte ich kleinlaut. Die beiden sahen mich noch eine Sekunde geschockt an. Dann prusteten sie gleichzeitig los.

„Oh mein Gott. Ich dachte schon es wäre sonst was." Jonas schüttelte entgeistert den Kopf. „Aber klar, kann ich machen." Sagte Jonas und verstreute weiter Pilze, wobei er jetzt jedoch ein großes Stück frei ließ.

„Pilz-Phobie, hmm?" Maria klopfte mir mitfühlend auf die Schulter und grinste.

„Schlimmer. Es ist schon eine ausgeprägte klaustrophobische Angst", meinte ich todernst.

„Alles klar. Ich werde dich vor den großen bösen Pilzen beschützen. Keine Sorge, Kath", sagte Jonas und grinste mich schief an. Ich verdrehte die Augen.

Anschließend streute Maria noch zwei Päckchen geriebenen Käse über die Pizza und schob sie in den Ofen.

„So. In einer halben Stunde können wir sie rausholen." In der Zeit räumten wir die Küche auf und deckten dann im Wohnzimmer den Tisch. Die Pizza duftete himmlisch. Als sie fertig war luden wir uns die Teller voll, was in Jonas Fall eher zum Bersten übervoll bedeutete und setzten uns damit auf die Couch.

„Lieber „Herr der Ringe" Oder „Harry Potter"?", fragte mich Maria mit zwei DVDs in der Hand. „Harry Potter." Ich deutete auf die DVD. Es war der sechste Teil.

„Alles klar." Maria schmiss die DVD ein und machte es sich dann auch auf der Coach bequem. Jonas hatte schon damit begonnen sich große Stücke Pizza in den Mund zu schieben.

„Uhh." Maria betrachtete ihren Bruder angeekelt. „Kannst du nicht einmal vernünftig essen?" Sie schüttelte den Kopf. „Wie hältst du das nur mit ihm aus?" Fragte sie an mich gewandt. Dachte sie wir waren zusammen?

„Maria, deshalb hast du keinen Freund. Alle Jungs essen so", sagte Jonas mit vollem Mund und ersparte mir die Antwort.

„Son quatsch. Es gibt auch vernünftige. Ich muss nur noch einen finden", meinte Maria zuversichtlich. Jonas zog die Augenbrauen hoch.

„Na dann viel Glück", meinte er skeptisch. Daraufhin schauten wir erst mal leise den Film und verdrückten die Pizza. Es blieb genau ein winziges Stück übrig. Davon würden Marias und Jonas Eltern, sollten sie nichts gegessen haben, garantiert nicht satt werden.

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Als der Abspann lief streckte sich Jonas.

„So Katherina und ich gehen jetzt hoch. Was machst du noch so?", fragte er an Maria gewandt. Maria zuckte mit den Schultern.

„Vielleicht geh ich noch mit den Mädels in den Club. Abigail hat grade geschrieben."

„Okay cool viel Spaß." Jonas zog mich an der Hand hoch. „Kommst du?"

„Ähm, ja. Mach's gut Maria."

„Tschau." Maria lächelte und räumte die Teller zusammen. Ich folgte Jonas stumm. Mir war etwas mulmig. Was hatte er vor? Für ihn war es sicher ganz normal mit einem Mädchen nach oben zu gehen und rumzumachen. Für mich jedoch nicht. Jonas zog mich hinter sich her in sein Zimmer. Er schloss die Tür und drehte sich zu mir um. Ich stand etwas verloren mitten in seinem Zimmer rum. Jonas musste meinen unsicheren Blick bemerkt haben, denn er kam auf mich zu und legte seine Stirn an meine.

„Lass uns einfach Spaß haben. Wir machen nichts, was du nicht willst", flüsterte er. Er sagte das so einfach, doch wenn er mich berührte wusste ich nun mal selbst nicht mehr, was ich wollte und was nicht. Dann wollte ich eigentlich immer nur mehr.

„Okay", hauchte ich. Jonas lächelte, küsste mich dann leicht und sah mich wieder an. Ich grinste verlegen und sah nach unten.

„Hmm, warum machst du mich nur so an?" Jonas raufte sich die Haare und sah mich frustriert an. „Los komm." Ich wusste nicht woher ich den Mut nahm, vielleicht gab mir, dass was Jonas sagte einfach zu viel Selbstvertrauen, aber ich packte Jonas am Arm und zog ihn mit mir aufs Bett. Jonas ließ mich machen und so setzte ich mich einfach rittlings auf seinen Bauch. Meine Haare fielen wie ein Schleier auf seine Brust und ich sah ihn einfach nur an. Jonas stöhnte und schloss die Augen. Ich beugte mich langsam runter und begann ihn zu küssen. Zunächst ließ Jonas mich einfach nur machen, dann jedoch schlang er seine Arme um mich und vertiefte den Kuss. Das berauschende Gefühl kehrte zurück. Ich glaube ich wurde langsam abhängig davon. Das war nicht gut, denn ich ließ grade zu, wie Jonas mir mein T-Shirt auszog. Jonas zog mit seinen Fingern die oberen Konturen meines BHs nach und ich schauderte vor berauschender Erregung.


„Du sagst Stopp." Jonas sah mich ernst an.

„Ist gut." Aber ich wollte ja noch gar nicht stoppen. Also begann ich damit sein T-Shirt hochzuschieben, bis er sich aufrichtete und es sich über den Kopf zog. Sein Körper war wirklich nicht schlecht. Verträumt fuhr ich mit meinen Fingerspitzen über seine Brustmuskeln runter zu seinem Bauch und spurte den Rand seiner Boxershorts nach. Jonas stöhnte und gab mir das Gefühl es richtig zu machen. Dann zog er mich zu sich runter und küsste mich wieder.

„So unsicher, wie du manchmal tust bist du gar nicht, hmm?", meinte er und grinste mich an. Ich lächelte. Warum war es mit Jonas so einfach nicht nervös zu sein? Er küsste mich noch eine Weile. Dann schob er mich von sich runter und zog seine Jeans aus. Ich schaute ihm etwas unsicher zu.

„Die war unbequem", sagte Jonas erklärend und grinste mich an. Ich verdrehte die Augen. Ja, klar. Jonas lachte und küsste meinen Hals. Seine Hand streifte über meinen Rücken zu meinem BH-Verschluss und ich hätte ihn vielleicht aufgehalten, wären seine Küsse auf meinem Hals nicht so verdammt ablenkend gewesen. Mit einer Hand und einer einzigen Bewegung ließ er mein BH-Häkchen aufspringen. Er konnte das viel zu sicher. Schnell zog er mir den BH komplett aus und küsste mich weiter. Mir blieb keine Zeit nachzudenken. Seine Hand wanderte zu meiner Brust und berührte sie sanft. Jetzt war ich es die stöhnte. Ich ließ mich zurückfallen. Jonas lächelte selbstzufrieden und berührte mich weiter. Er drückte sich mit seinem Becken gegen mich und ich spürte seine Erregung. Langsam ließ ich meine Hand nach unten gleiten und berührte ihn durch seine Shorts. Jonas stöhnte laut auf und schloss die Augen. Mein erster „fast" Penis-Kontakt. „Verrückt" dachte ich noch als Jonas nach meiner Hand griff und sie in seine Hose schob. Es fühlte sich gut an und es gefiel mir, wie sehr es Jonas gefiel, wenn ich ihn berührte.

„Kannst du mir einen runter holen?", fragte Jonas

„Oh." Oh mein Gott, ernsthaft? Jonas hatte die Augen geschlossen und stöhnte unter meinen Berührungen.

„Das fühlt sich gut an. Mach so weiter", flüsterte Jonas. Und ich machte so weiter. Ganz berauscht davon, was ich bei Jonas auslöste.

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„Oh mein Gott. Das darfst du gerne noch öfters machen", meinte Jonas hinterher und grinste mich an. Wir hatten uns wieder angezogen und lagen nebeneinander auf seinem Bett. Allerdings nun mit einer Armbreite Abstand zwischen uns. Jonas grinste zufrieden.

„Du bist ganz schön selbstsüchtig", sagte ich und seufzte gespielt. Jonas drehte sich auf die Seite und sah mich an. Seine Augen funkelten abenteuerlustig.

„Oh keine Sorge. Wir haben noch die ganze Nacht. Ich werd noch genügend Zeit haben mich zu revanchieren." Jonas grinste mich anzüglich an und ich merkte, wie ich leicht rot wurde. Was war nur los mit mir? Warum sagte ich solche Sachen?

„Du verdirbst mich", sagte ich und seufzte theatralisch. Jonas lachte.

„Nein, ich fördere nur das Beste in dir zu Tage." Selbstzufrieden grinsend drehte er sich wieder auf den Rücken.

„So, Zeit für einen kleinen Mitternachtssnack. Ich hol uns mal was zum Schnucken hoch." Jonas rappelte sich auf und ließ mich kurz allein. Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche. Sophia hatte zurück geschrieben:

<Aber sag dann hinterher nicht ich hätte dich nicht gewarnt.>

Ich lächelte. Sophia war wirklich eine gute Freundin und es war schön, wie sehr sie sich um mich sorgte. Aber ich glaube ich steckte jetzt einfach schon viel zu tief drin um noch aufzuhören. Jonas kam mit einer Packung Schokoriegel und einer Tüte Chips zurück. Wir machten es uns damit gemütlich und schalteten den Fernseher an. Ich bekam kaum mit was lief, weil Jonas mich einfach viel zu sehr ablenkte. Seine Gegenwart war im Moment für mich einfach viel interessanter als jedes Fernsehprogramm.

„Ist ganz cool mit dir", meinte Jonas und schob sich eine Hand voll Chips in den Mund. „Also du machst mich ganz gut an." Schob er nach.

„Ganz gut?", hakte ich nach.

„Okay mehr als gut." Er lachte. Ich lächelte und nahm seine Hand um ihn für einen Kuss zu mir runter zu ziehen. Jonas küsste mich kurz und aß dann weiter Chips.

„Du musst dich noch ein bisschen gedulden. Ich muss mich erst mal wieder regenerieren." Sagte Jonas anzüglich.

„Mhh, okay", meinte ich gespielt gleichgültig und machte mir einen Schokoriegel auf. Jonas stupste mich mit dem Fuß an.

„Keine Sorge. Dauert bei mir nicht so lange." Ich prustete.

„Alles klar. Ich mach mir keine Sorgen." Im Fernsehen fing gerade irgendein Horrorfilm an und ich wickelte mich in Jonas Decke ein. Jonas lag verkehrt herum im Bett auf dem Bauch und schaute gebannt in den Fernseher. Deshalb versuchte ich mich auch erst mal auf den Film zu konzentrieren. Das klappte auch bis kurz vor Ende des Films ganz gut. Dann kroch Jonas zu mir unter die Decke. Er küsste mich am Hals und ließ seine Fingerspitzen über meine Oberschenkel wandern.

„Und hast du mich vermisst?", flüsterte er mir ins Ohr.

„Nein." Ich versuchte meine Stimme cool klingen zu lassen und mir nicht anmerken zu lassen, wie seine Berührungen mich aus der Bahn warfen. Jonas lächelte.

„Hmm, ich glaube du hast mich sehr vermisst." Jonas Hände fuhren langsam meine Oberschenkelinnenseiten nach oben und er berührte mich durch meine Shorts. Ich stöhnte und schloss die Augen.

„Oh, ja das hast du." Jonas fing an mich sanft zu küssen, während er mich weiter durch die Hose berührte. Irgendwann wanderte seine Hand zu meinem Hosenbund. Er fuhr ein paarmal entlang und öffnete dann den Knopf. Geschickt streifte er mir die Shorts ab und sah mich dann anzüglich grinsend an.

„Zeit mich zu revanchieren. Genieß es einfach." Mein Herz musste dreimal so schnell klopfen wie normal. So nervös war ich. Bis vor ein paar Stunden war ich nicht übers Küssen hinausgegangen und jetzt... Jonas ließ seine Hand in mein Höschen gleiten und berührte mich sanft. Ich stöhnte auf und schloss meine Augen. Für Jonas war das alles ganz und gar nicht neu. Er hatte verdammt viel Übung und das merkte man. Ich verdrängte den Gedanken an all die anderen Mädchen jedoch schnell wieder und ließ mich fallen in all die unglaublichen Gefühle, die Jonas bei mir auslöste.

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Als ich mit Jonas am nächsten Morgen runter ging um zu frühstücken, saß Maria schon am Tisch. Sie hatte eine große schwarze Sonnenbrille auf und ihre Haare waren noch ganz verwuschelt vom Schlafen.

„Na, hart gefeiert?", neckte Jonas sie und holte für sich und mich Teller und Messer aus dem Schrank.

„Zu hart", meinte Maria seufzend und stützte ihren Kopf in die Handflächen. Durch die Terrassentür sah ich einen Mann und eine Frau auf den Liegen in der Sonne sitzen. Das mussten ihre Eltern sein. Maria fing meinen Blick auf.

„Unsere Eltern frühstücken sonntags meistens draußen. Aber ich konnte nicht raus gehen. Das Licht bringt mich um." Ich lächelte Maria mitfühlend an und setzte mich dann ihr gegenüber an den Tisch. Jonas legte mir einen frisch getoasteten Toast auf den Teller und setzte sich dann neben mich. Ich bestrich meinen mit Marmelade und biss kräftig hinein.

„Also seid ihr zwei jetzt zusammen?", fragte Maria neugierig. Darauf wollte ich lieber nicht antworten, denn ich konnte nur falsch liegen. Wir hatten da so nicht drüber gesprochen und wenn ich ja sagte und es nicht stimmte wäre es totpeinlich. Sagte ich aber nein und es stimmte wäre Jonas sicher gekränkt.

„Nicht alles ist immer nur schwarz oder weiß, Maria", sagte Jonas genervt. Hmm, dass hieß wohl eher nein. Mir wurde etwas unbehaglich zu Mute. Ich meine eigentlich war es klar gewesen. Jonas legte sich nun mal nicht fest. Das hatte ich doch gewusst. Und trotzdem war ich enttäuscht. Der kindliche naive Teil in mir hatte gedacht, dass wir nach dieser Nacht doch irgendwie zusammen waren. Maria nahm die Sonnenbrille ab und sah ihren Bruder ebenfalls enttäuscht an.

„Ich werd ja wohl noch fragen dürfen", meinte sie schnippisch.

„Nicht, wenn du die Antwort doch eh kennst", sagte Jonas und funkelte sie böse an.

„Vielleicht hatte ich einfach gehofft mal etwas anderes zu hören." Maria blickte ihn traurig an. Oh man ich musste hier dringend raus. Das war zu viel für mich. Mit großen Bissen stopfte ich den Toast in mich hinein.

„Das passiert aber nicht", flüsterte Jonas noch.

„Ich sollte jetzt nach Hause gehen." Unterbrach ich die beiden. Sie blickten irritiert zu mir, so als hätten sie vergessen, dass ich noch da war.

„Okay", meinte Jonas schließlich.

„Ich bring sich noch raus." Wir standen auf und gingen stumm zur Tür. Jonas war schon im Flur. Ich drehte mich nochmal um.

„Tschüs Maria", sagte ich. Maria sah mich traurig an.

„Ja", sagte sie nur und ich drehte mich um, um Jonas einzuholen. Als wir in der Tür standen umarmte Jonas mich kurz.

„Also dann bis morgen in der Schule", sagte er knapp. Ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen und nickte nur stumm. Als ich die Stufen hinunter ging hörte ich wie Jonas hinter mir die Tür schloss. Ich musste ein paarmal schlucken um nicht zu weinen. Während ich nach Hause fuhr dachte ich, dass ich wohl besser wieder gefahren wäre, bevor Jonas aufgewacht war. Das hatte sich wesentlich besser angefühlt.

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