Teil 1
Das altbekannte Läuten der Türglocke ertönt und der bronze haarige Junge hinter der Kasse hebt seinen Blick von dem Handy um den neuen Kunden zu begrüßen.
"Jeon Jungkook," sagt er automatisch.
"Shin Donghyuk," erwiedert der Mann ebenso natürlich. Beide schauen instinktiv auf ihre freien Unterarme, bevor sie mit der Bestellung fortfahren. "Einen mittleren Karamel Macchiato und einen Blaubeer Muffin bitte."
Mit einem freundlichen Lächeln und einem 'Auf Wiedersehen' beendet Jungkook die Interaktion und gibt die Bestellung an seinen Mitarbeiter Seokjin weiter. Er lehnt sich gegen die Theke und sieht sich in dem Café um, immer auf die Handgelenke der vielen Paare schauend. Manche von ihnen sind verdeckt, andere sind stolz für die Blicke der Anderen freigelegt. Es wundert ihn nicht, dass er viele Namen entdeckt - Sohee, Youngbae, Jiho, Hyosang - und gelegentlich auch ein "hi" oder "hallo". Wenn er schielt glaubt er sogar ein kleines "Geh verdammt nochmal aus dem Weg" zu entdecken, was ein Kichern von dem Jungen erhält.
Es ist selten geworden etwas anderes als einen Namen zu sehen, was Jungkook etwa traurig findet. Nachdem dieses Seelenverwandten Business wer-weiß-wie-lange vor sich ging, haben die Menschen beschlossen lieber vorsichtig zu sein, weshalb es inzwischen normal ist sich selbst vorzustellen bevor man eine Konversation beginnt. Man kann sagen was man möchte, den Namen seines Seelenverwandten tätowiert zu haben ist nicht annähernd so schlimm wie zum Beispiel einen satanischen Gesang den ein gewisser Schauspieler während einer Horrorszene zu seiner Kollegin gesagt hat. Dieser Fall wird seit Jahren immer wieder von Eltern und Lehrer als Warnung vorsichtig zu sein verwendet.
Aber mal ernsthaft, wo ist das Kreative in dieser Welt hin? Wenn er etwas für immer in seiner Haut eingezeichnet haben wird, dann sollte es wenigstens etwas bedeutungsvolles oder eventuell auch künstlerisches sein. Auch wenn er es bezweifelt, dass die Bevölkerung beginnen wird sich mit song Texten Fremden vorzustellen und selbst wenn, die Texte der heutigen mainstream songs sind nicht gerade etwas, das du bis an dein Lebensende auf deiner Haut haben möchtest ("Up down, up up down", irgendjemand?).
Er für seinen Teil möchte, dass hinter seinem Tattoo eine Geschichte steht. Etwas interessantes, das er eines Tages seinen Kinder erzählen kann. "Ja Kinder, euer Vater und ich haben uns einander in der Warteschlange der Bank vorgestellt... und das war alles." ist nichts was er gerne erzählen würde. Und Gott weiß, dass er nicht möchte, dass sein Treffen so verläuft wie das seiner Eltern, welche an endlos vielen speed-soulmate Veranstaltungen teilgenommen haben und durch dutzende von Räumen gelaufen sind, währen sie ihren Namen immer und immer wieder wiederholten, bis sie schließlich einander fanden. Lieber enttäuscht sein, denkt er, doch er sollt keinen Blödsinn über Kreativität erzählen, wenn er es häufig ist, der sich zuerst vorstellt. Aber das ist wohl die Natur seines Berufes als Kassierer, sagt er sich.
Jungkook's Gedanken werden von einem neuen Glockenschellen unterbrochen, weshalb er sich zu der Tür umdreht, seinen Namen bereits auf der Spitze seiner Zunge liegend.
Zwei attraktive Jungen - in seinem Alter, wenn er schätzen müsste - stolpern laut in das Café und lachen über etwas. Sie bleiben vor der Theke stehen und studieren die Karte, die an der Wand hinter Seokjin hängt. Jungkook steht einfach nur da und lächelt bis sie sich entscheiden.
"Worauf hast du Lust, Taetae?" fragt der Kleinere der beiden. Während sie noch mit einander beschäftigt sind, sucht Jungkook ihre Arme nach Markierungen ab. Er seufzt kurz als er den Unterarm des braun haarigen als bereits mit der hübschen, schwarzen Tinte belegt identifiziert. Doch er konnte nicht behaupten, dass es ihn überrascht hatte, so wie die beiden ihre Arme in einander gehakt haben und sich grundsätzlich sehr nahe schienen. Seine Enttäuschung wandelt sich in Verwirrtheit als der Junge - Jimin?- sich bewegt und er den Text lesen kann. 'Die Antwort ist bereits hier, ich bin glücklich' steht dort und Jungkook grinst, denn das ist nicht etwas das du jeden Tag siehst. Er verrenkt seinen Nacken um zu sehen ob das Tattoo von Jimin's Seelenverwandten genauso interessant ist, doch sein Versuch scheitert, als der Mann plötzlich zu reden beginnt.
"Was kochst du, Hübscher? Bist du noch frei?" fragt er Seokjin über den Glasbehälter hinweg. Dieser lacht nur und hebt sein tättowiertes Handgelenk in die Luft und löst so ein Schnauben des platin blonden aus. "Man, alle guten sind vergeben, Jiminie!" jammert er verzweifelt und heftet sich an seinen Freund.
Jungkook hebt seinen Kopf, verwirrt von der Szene. Sind die beiden nicht zusammen?
"Vielleicht ist da niemand auf Erden der mit deinem verrückten Arsch klar kommt, Taehyung." meint Jimin scherzhaft mit einem Kopfschütteln. "Was ist wenn dieser Typ wirklich mit den Worten 'Was kochst du, Hübscher?' auf seinem Arm durchs Leben gehen müsste? Du hättest deinen Seelenverwandten schnell wieder verloren, mein Freund."
Taehyung schüttelt seinen Kopf energisch. "Auf keinen Fall. Es gibt einen Grund warum diese Person dein Seelenverwandter ist, Jimin! Mein zukünftiger wird die selbe Art Humor haben wie ich." Die Klingel über der Tür erklingt und das Duo dreht ihre Köpfe um zu sehen wer der neue ist. "Sie zu und lerne." flüstert Taehyung zu seinem verärgerten Begleiter mit einem frechen Winken.
Jungkook beobachtet amüsiert wie Taehyung zu dem ziemlich gut aussehendem Jungen geht, welcher vorläufig ein Lächeln aufsetzt. Allerdings nur bis der Platin haarige seinen Mund öffnet.
"Dein Vater muss ein Drogendealer sein, denn du machst süchtig."
Jungkook blinzelt ungläubig, während Jimin seine Stirn gegen seine Hand schlägt. Während sein Gesicht sich rot färbt zieht der Kunde panisch seinen Ärmel hoch und stöhnt vor Erleichterung kurz auf, als er seine unbeschriebene Haut vorfindet. Er wirft noch einen schnellen Blick zu Taehyung bevor er aus dem Café eilt.
"Oh mein Gott Tae, hör auf damit. Du blamierst dich selbst." brummt Jimin, den Kopf noch immer in seinen Händen.
"Pfft, er war sowieso nicht so süß." erwiedert Taehyung die Nase weit in die Höhe zeigend, als er zu der Theke zurückkehrt.
Er schielt auf Jungkook, welcher seine Schultern im stillen Lachen bewegt und dreht sich anschließend wieder zu der Karte um seine Bestellung aufzugeben. Sein lachen wandelt sich in ein teuflisches Grinsen. Er lehnt sich mit seinen Ellbogen auf die Theke, sein Kinn in seiner Hand während er Löcher in sein nächstes Opfer starrt, welches versucht das Kribbeln in seinen Nacken zu bekämpfen.
Der Kassierer öffnet seinen Mund. 'Jeon Jungkook' möchte er sich gerade selbst vorstellen, als -
"Hey baby, wenn du ein Popel wärst, würde ich dich als erstes nehmen."
Jungkook kichert fast über die Lächerlichkeit, bis er Jimins weit auf gerissene Augen sieht und Taehyungs Augenbrauen die fasziniert in die Höhe wandern. Ein merkwürdiges Gefühl krabbelt seinen Arm hoch.
Er schielt runter und reißt seine Augen geschockt auf.
Oh Hölle, nein!
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Hey Army^-^,
Ich habe hier für euch noch den Link zur Original Geschichte:
http://archiveofourown.org/works/4492404/chapters/10213488
Wenn euch die Geschichte gefällt, lasst es bitte auch vppa wissen und geht auf www.archiveofourown.de um seiner Geschichte 'Kudos' (Anerkennung/Ansehen = likes/votes) zu geben <3
Ich konnte Taes Pick-up lines nicht wortwörtlich übersetzten, darum hab ich hier die Originale ind meine Übersetzung dafür:
“What’s cookin, good lookin! You single?”
- "Was kochst du, Hübscher? Bist du noch frei?"
“Your daddy must be a drug dealer, cause you’re dope.”
- "Dein Vater muss ein Drogendealer sein, denn du machst süchtig."
“Hey baby, if you were a booger, I'd pick you first."
- "Hey baby, wenn du ein Popel wärst, würde ich dich als erstes nehmen."
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