15
Alea
Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Unter der Woche hatte ich viel mit der Uni zutun. An den Wochenenden besuchte ich meine Mutter, oder unternahm etwas mit Josie und Henry. Wir waren am See oder gingen feiern. Manchmal war auch Sean dabei, wenn er nicht arbeitete. Inzwischen waren wir zu wirklich guten Freunden geworden, auch wenn wir beide wohl nicht die kurzen Momente leugnen konnten, die immer mal wieder zwischen uns entstanden. Aber ich hielt mich an meinen Plan, mich nicht auf jemanden einzulassen.
Nach und nach wurde es kühler in Manibell und der Herbst begann.
Heute war Halloween und bei Ethan in der WG fand eine Kostümparty statt.
Josie und ich sprachen uns mit unseren Kostümen ab und gingen als Marvel Heldinnen. Josie war Harley Quinn und ich Catwoman.
Henry pfiff anerkennend, als er unser Zimmer betrat. »Mädels, ihr seht heiß aus.«
»Danke, dein Kostüm ist aber auch der Hammer.«, sagte Josie und ich stimmte ihr zu. Henry war als Hutmacher aus Alice im Wunderland verkleidet.
»Kommt Sean gar nicht mit?«, fragte ich.
»Er hatte heute einen Dreh und ist noch nicht zurück, ich weiß nichtmal, ob er überhaupt ein Kostüm hat.«, antwortete Henry.
»Oh«, murmelte ich und versuchte mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
»Nun verzieh nicht so die Mundwinkel. Wir werden auch ohne ihn Spaß haben.«
Ich nickte und wir machten uns auf den Weg zu Ethan.
Als wir die Wohnung betraten, war diese schon ziemlich voll. Staunend betrachtete ich die Deko. Es sah total cool aus, überall hingen Spinnenweben und Skelette, die angeleuchtet wurden.
Josie kreischte als plötzlich ein Killerclown hinter der Garderobe hervor kam.
Der junge Mann nahm die Maske ab und hielt sich den Bauch vor lachen.
»Noah, du verdammter Mistkerl.«, Josie boxte ihm gegen die Schulter.
»Hab dich auch lieb Schwesterherz.«, er umarmte sie.
»Noah, das ist Alea. Henry kennst du ja.«, sie wandte sich an mich. »Und das ist mein großer Bruder Noah.«
Er lächelte uns an und ich hatte es mir vielleicht auch eingebildet, aber sein Blick klebte eine Sekunde zu lang an Henry.
»Großer Bruder wortwörtlich.«, meinte dieser. Es stimmte, während Josie mit ihren 1,56 m relativ klein war, war Noah ein Riese im Vergleich dazu.
»Jaja ich weiß, ich bin winzig.«, Josie verdrehte die Augen und griff nach unseren Händen um uns ins Wohnzimmer zu ziehen.
Wir nahmen uns etwas von der blutroten Bowle, die erstaunlich gut und erstaunlich wenig nach Alkohol schmeckte, obwohl ich mir sicher war, dass dort ziemlich viel davon enthalten war. Immerhin war ich bereits schnell etwas angetrunken.
Ich tanzte mit Josie und Henry zu der Musik und fühlte mich so schwerelos, wie schon lange nicht mehr.
Irgendwann waren nur noch Josie und ich auf der Tanzfläche. Ich drehte sie lachend im Kreis und wir hüpften auf und ab, bis ich vollkommen außer Atem war.
»Komm, lass uns noch etwas zu trinken holen.«, dieses Mal entschied ich mich allerdings für Cola, denn ich merkte die Bowle schon viel zu sehr.
»Oh mein Gott, schau dir das an.«, Josie deutete mit ihrem Finger auf die Couch ein Stück weiter. Dort küsste sich gerade ein Pärchen leidenschaftlich.
Ein Killerclown ohne Maske und der Hutmacher aus Alice im Wunderland um genau zu sein.
»Ach du heilige Scheiße.«, murmelte ich und Josie gab ein zustimmendes Geräusch von sich.
In diesem Moment betrat jemand im Batman Kostüm den Raum. Wie passend, dachte ich amüsiert und wollte Josie darauf hinweisen, aber die knutschte plötzlich mit einem Joker rum. Okay, wow. Waren heute etwa alle in Paarungslaune?
Ich schlängelte mich durch die Menge zurück zur Tanzfläche. Alleine bewegte ich mich zum Takt der Musik, ließ meine Hüften kreisen und genoss das befreiende Gefühl vom Alkohol in meinem Blut. Ich schloss meine Augen und war einfach nur im Hier und Jetzt.
Plötzlich drängte sich jemand von hinten an mich, ich spürte Hände an meiner Hüfte und nahm einen vertrauten Duft war.
»Du siehst heiß aus.«, raunte die Person mir ins Ohr.
Ich drehte mich um und vor mir stand Batman.
»Sean!«, rief ich und fiel ihm um den Hals. »Du bist doch gekommen.«
Ich löste mich aus der Umarmung, doch er hielt mich fest, sodass wir Körper an Körper da standen.
»Ich lasse meine Catwoman doch nicht alleine auf dieser Party.«, er zwinkerte mir zu.
Dann fing er an seine Hüften zu bewegen und ich tat es ihm gleich. Der Alkohol ließ mich mutig werden. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und so tanzten wir dann, eng an eng, Körper an Körper.
Als hätten wir nie etwas anderes getan.
—
Es wird langsam Spicyyy 😏
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Lasst gerne Feedback da.
Ein schönes Wochenende euch! :)
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