Kapitel 31.
Lúcca POS:
Ich kam im Dorf an und rannte, ohne mich um die verwunderten Gesichter um mich herum zu kümmern sofort nach Hause.
Dort angekommen riss ich die Tür auf und brüllte so laut ich konnte: „RIIIEEE!!"
Tsuki und Koga kamen verwundert aus der Küche und Ba-chan kam die Treppe herunter.
„Lúcca, was ist denn los? Was brüllst du denn so?" fragte mich Ba-chan.
„Habt ihr Rie gesehen?" fragte ich alle gleichzeitig und sah einen nach dem anderen an.
Doch sie schüttelten nur die Köpfe.
„Nein, seit gestern nicht." sagte Tsuki und sah mich besorgt an. „Ihr wart doch zusammen auf einem Auftrag, oder?" hackte sie nach.
„Ja, waren wir. Doch jetzt ist sie weg!" schrie ich schon fast.
Ba-chan kam auf mich zu. „Jetzt beruhig dich erst mal. Und dann sag uns was passiert ist."
Widerwillig zwang ich mich zur Ruhe und begann zu erzählen.
Von dem Auftrag, davon, dass wir das Tor verpasst hatten, dort fest saßen und wie ich heute morgen allein aufgewacht war.
Ba-chan sah mich ernst an. „Lúcca, zeig mir das Buch." verlangte sie.
Erst sah ich sie verwundert an, doch dann holte ich das Buch aus meiner Tasche und gab es ihr.
Sie schlug es auf und blätterte darin herum.
Und mit jeder Seite, die sie aufschlug wurde ihr Blick finsterer.
„Ba-chan, was ist los?" fragte ich sie ungeduldig.
Wütend pfefferte sie das Buch in die Ecke. „Es war eine Falle!" sagte sie und ihre Stimme war rau und bedrohlich.
„Wie meinst du das?" fragte nun Koga. Ich stand einfach nur da und starrte sie an.
„Der Auftrag war eine Falle. In diesem Buch steht nicht das Geringste. Es war nur ein Vorwand um euch da hin zu locken!" Wir alle starrten sie an, unfähig uns zu rühren.
Tsuki fand als Erste die Sprache wieder. „Heißt das, Rie wurde entführt?" fragte sie vorsichtig, als hätte sie Angst es laut auszusprechen.
„Es ist noch nichts bewiesen, aber alles deutet darauf hin." sagte Ba-chan.
Endlich erwachte ich aus meiner Starre. „Was stehen wir dann noch so blöd hier herum? Wir müssen sie finden!" brüllte ich und wollte mich schon umdrehen und aus der Tür rennen, als Ba-chan mich zurück hielt.
„Lúcca beruhig dich! Es bringt überhaupt nichts jetzt kopflos herum zu rennen!"
„Aber wir können doch nicht tatenlos Däumchen drehen!" schrie ich sie an.
„Das werden wir auch nicht." Sie sah uns abwechselnd an und meinte dann: „Wir brauchen mehr Leute, aber wir dürfen es nicht zu sehr an die große Glocke hängen."
Etwas ruhiger, sagte ich: „Wir könnten den McGinley Klan und den Marū Klan um Hilfe bitten." Und hatte schon mein Handy in der Hand.
Ba-chan nickte. „Gut mach das. Sag ihnen sie sollen hier her kommen."
Gesagte getan. Ich rief Anges und Yue an und erklärte ihnen die Situation. Beide erklärten sich sofort bereit zu helfen, ich erklärte Yue noch kurz wie er unser Dorf finden könne und legte auf.
Dann gesellte ich mich zu den Anderen, die in der Zwischenzeit in der Küche Kriegsrat hielten und verfolgte, nachdem ich die Einverständnisse überbrachte hatte, an die Tür gelehnt die Gespräche am Tisch.
Koga richtete das Wort an mich. „Lúcca, kannst die sie nicht spüren und ausfindig machen?"
Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe es schon versucht. Ich kann sie zwar spüren, doch nicht stark genug, um sie genau lokalisieren zu können. Das Einzige was ich sagen kann ist, dass sie sich irgendwo an einem Ort befindet, der nahe der Dimension ist, in der ihre Gilde liegt."
Ba-chan nickte. „Gut, das ist schon mal was. Tsuki, Koga. Ihr schnappt euch die Helfer, die noch kommen und geht zur Gilde, ich werde von hier aus alles koordinieren. Haltet Ausschau, vielleicht findet ihr irgendwelche Hinweise." sagte sie und wie aus dem Nichts erschien auf dem Tisch plötzlich eine Glaskugel.
Die Angesprochenen nickten, standen auf und wanden sich zum gehen.
Bevor sie aus der Tür waren, klopfte Koga mir noch mal auf die Schulter und meinte: „Kopf hoch, wir werden sie finden!" Während Tsuki aufmunternd lächelte.
„Danke. Viel Erfolg." sagte ich und sah ihnen hinterher, als sie das Haus verließen.
Dann sah ich Ba-chan an. „Und was mache ich?" fragte ich ungeduldig.
„Du machst erst mal gar nichts." sagte sie ruhig.
„WAS?!" Ich starre sie ungläubig an. „Das ist ja wohl jetzt nicht dein Ernst? Willst du mich genauso zurückhalten wie Rie damals?" In mir kochte die Wut hoch und ich machte mich schon auf eine heftig Diskussion gefasst.
Doch sie schüttelt nur den Kopf. „Nein, das werde ich nicht. Ich weiß, dass ich dich nicht aufhalten kann. Aber ich habe eine andere Aufgabe für dich. Etwas das nur du tun kannst." Sie schaute mich direkt an, doch ich sah nur verwirrt zurück.
'Etwas das nur ich tun kann?'
Endlich sprach sie weiter. „Du gehst in den Tempel und bittest die Drachenherzen um Hilfe."
Es fiel mir wie Schuppen von den Augen.
'Natürlich! Die Herzen! Die hatte ich völlig vergessen!'
Ich drehte mich um und war schon halb zur Tür draußen, als ich nur noch ein „Viel Glück, mein Junge!" von ihr hörte.
So schnell ich konnte, rannte ich zum Tempel.
'Halt durch Rie! Ich finde dich!'
Tsuki POS:
Koga und ich kamen gerade am Eingangstor zum Dorf an, als sich davor zwei Dimensionstore öffneten.
Aus dem einen kamen Molly und Anges und aus dem anderen, ein junger blonder Mann.
Ich sprach ihn an. „Ich nehme an, du bist Yue?"
Er nickte und verbeugte sich leicht. „Yue Marū. Zu euren Diensten."
Lächelnd sagte ich: „Ich bin Tsuki Shuraiya. Freut mich sehr." Auch ich verbeugte mich und zeigte dann auf Koga. „Und das ist Koga Hayami."
Er nickte kurz .
Doch bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, hatte mich Molly schon an den Schultern gepackt und sah mich ernst an.
„Tsuki! Ist das wahr? Wurde Rie wirklich entführt?" sagte sie und Besorgnis schwang in ihrer Stimme mit.
Ich sah ihr in die Augen. „Wir wissen es nicht mit Bestimmtheit. Zur Zeit wissen wir nur, dass sie verschwunden ist, doch es deutet alles darauf hin."
Molly sah mich entsetzt an und ließ los. „Oh ihr Götter! Nein!" sagte sie und schlug die Hände vors Gesicht.
Anges trat an ihre Seite und fasste sie bei den Schultern. „Wie geht es Lúcca?" fragte er, als Molly sich etwas beruhigt hatte.
Koga antwortete ihm. „Er ist wütend und besorgt. Ich nehme an er macht sich Vorwürfe, da die Beiden ja zusammen unterwegs war und er nichts mitbekommen hat."
„Das kann ich mir vorstellen, der Arme." sagte Yue und senkte den Blick.
Auch wir anderen sahen traurig zu Boden.
Molly hatte sich derweil wieder gefangen und strafte die Schultern. „Hört sofort auf mit dem Trübsal blasen! Dafür haben wir jetzt keine Zeit!" Sie wandt sich an mich „Tsuki, wie sieht der Plan aus?"
Erst war ich kurz verwundert, ob ihrer schnellen Wandlung, doch dann richteten auch die Jungs und ich uns wieder auf. Sie hatte recht, wir hatten jetzt keine Zeit für Mitleid und Trauer. Jetzt war die Zeit zum Handeln, alles andere käme später.
Mit neuem Kampfgeist erklärte ich ihnen Ba-chan's Plan.
„Lúcca sagte, er könne sie nicht genau orten, jedoch ist er sich sicher, dass sie in einer Dimension nahe ihrer Gilde ist. Und genau da werden wir mit der Suche beginnen."
Alle sahen mich entschlossen an und nickten.
„Gut. Worauf warten wir dann noch?" fragte Yue, mit geballten Fäusten.
Ich nickte ihm zu, öffnete ein Tor und ging ihnen voran hindurch.
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