Kapitel 15.


Lúcca POS:

Mein Drachenherz regte sich und ich legte leicht meine Hand darauf.  Als ich wieder aufsah, sah ich wie Yue Rie einen Handkuss gab, sie ihn daraufhin umarmte und ihn auf die Wange küsste.

Mir wurde schwindlig und die Welt schien sich kurz zu drehen, als plötzlich jemand an meinem Ärmel zupfte.

Langsam drehte ich den Kopf und sah, dass Sho neben mir stand und mich besorgt anschaute.

„Lúcca nii-sama, hast du was? Du bist ganz blass?"

Ihr besorgter Blick holte mich wieder auf den Boden zurück, ich lächelte sie an und sagte: „Nein, es ist alles in Ordnung, aber danke."

Im ersten Moment schien sie es mir nicht ganz abzunehmen, doch dann strahlte sie mich an und schaute wieder zur Tanzfläche.

Ich folgte ihrem Blick und sah, dass Rie und Yue auf dem Weg zu uns waren, als Rie plötzlich anhielt und sich umdrehte.

Dracus Filore war hinter ihr aufgetaucht, strahlte, nahm sie sanft am Arm und zog sie etwas abseits zum Rand.

Zwischen zeitlich waren sowohl Yue, als auch Molly und Anges wieder zurück und hatten sich neben Sho und mich stellt.

Molly sah Rie zusammen mit Filore und meinte: „Lúcca, ich glaube du hast heute kein Glück. Ständig schnappt dir jemand deine Liebste weg." Die Neugier schwang in ihrer Stimme mit. „Was die Beiden wohl zu bereden haben?"

„Also wirklich, Molly! Als Taktgefühl in der Schule dran war, hast du wohl gefehlt? Nun sei doch nicht immer so furchtbar neugierig!" tadelte Anges sie.

Doch diese, streckte ihm die Zunge raus. „Lass mich doch."

Woraufhin er den Kopf schüttelte. „Hoffnungslos."

Sho und Yue fingen an zulachen, doch ich bekam nicht allzu viel mit, ich schaute die ganze Zeit zu Rie.


Rie POS:

Filore hatte mich etwas zur Seite gezogen, dann strahlte sie mich an und fragte: „Rie, mein Kind. Schön dich zu sehen! Du siehst umwerfend aus! Wo hast du dieses traumhafte Kleid her?"

„Ich danke euch, Filore. Dieses Kleid..." Ich sah kurz nach unten „...nun, Lúcca hat es für mich ausgesucht." sagte ich lächelnd und wurde leicht rot.

Sie lachte. „Oh, da hat er aber einen ganz außergewöhnlich guten Geschmack."

Ihre Stimme wurde etwas ernster. „Nun, meine Liebe. Der Grund warum ich dich sprechen wollte ist folgender: Wie weit seid ihr mit euren Nachforschungen?"

Im Gegensatz zu den meisten Anderen, wusste ich, dass hinter Filore's sanftem Gesicht, ein messerscharfer Verstand steckte. Sie redete nie viel um den heißen Brei herum.

Auch ich wurde ernster. „Tut mir leid, aber wir sind leider noch nicht weiter gekommen. Das Einzige was wir mit Bestimmtheit sagen können ist, dass der Verräter nicht aus unserem Klan stammt."

Sie nickte. „Gut, gut. Das ist immerhin schon Mal was." Dann packte sie mich an den Armen. „Rie, ich möchte, dass du mir nun Aufmerksam zuhörst. Ich habe Grund zu der Annahme, dass sich der Verräter hier unter uns befindet." sagte sie und sah mir direkt in die Augen.

Für einen Moment stockte mir der Atem. „Wie kommt ihr darauf?"

Doch sie schüttelte nur den Kopf. „Das kann ich dir leider nicht sagen. Noch nicht. Bis ich einige Dinge geklärt habe, seid bitte einfach weiterhin auf der Hut. Versprichst du mir das?"

„Ja, versprochen." sagte ich und nickte.

Ihre Gesichtszüge wurden wieder weicher und sie ließ mich los. „Gut. Im Übrigen, glaub ich, dass du auch etwas zu klären hast." sagte sie und blickte über meine Schulter.

Ich folgte ihrem Blick und sah, dass Lúcca zu uns rüber schaute. Sein Blick war starr auf mich gerichtet  und ein gefährliches Funkeln lag darin.

„Ich glaube, er hat etwas auf dem Herzen." sagte Filore leise zu mir. „Lass ihn nicht zulange warten." sagte sie noch als ich sie ansah. Sie lächelte, drehte sich auf dem Absatz um und ging.

Leicht verdattert stand ich da und schaute ihr noch kurz hinterher, bis auch ich mich umdrehte und zurück zu den Anderen ging.

Molly zappelte aufgeregt herum und fragte mich sofort als ich nah genug war: „Und? Was wollte sie von dir?"

„Molly!" rief Anges.

Ich lächelte. „Schon gut." Zu Molly sagte ich: „Sie hat gefragt wo ich mein Kleid her hätte? Und wie es mir geht?"

Ich weiß, es war nicht ganz die Wahrheit, aber richtig geschwindelt war es auch nicht.

Molly zog eine Schnutte. „Oh, wie langweilig." sagte sie schmollend.

Anges lachte und meinte dann: „Es ist schon sehr spät. Ich glaube wir sollten gehen."

Wie zur Bestätigung, fing Sho an zu gähnen.

„Ich glaube wir sollten auch gehen." sagte Yue lachend und nahm Sho auf den Arm, die schon kaum mehr die Augen offen halten konnte.

Auch ich lachte. „Ja, das wird wohl das Beste sein." Zu Lúcca meinte ich: „Sollen wir auch gehen?" Er sah mich nicht an und grummelte nur: „Von mir aus."

Irritiert sah ich Molly an, doch diese schaute genauso ratlos zurück und zuckte mit den Schultern. Dann flüsterte sie mir ins Ohr: „Die Kinder werden komisch, wenn sie müde sind." Ich lachte auf.

Wir machten uns zusammen auf den Weg zum großen Eingangstor, denn nur dort ließ sich ein Dimensionstor öffnen.

Zu guter Letzt verabschiedeten wir uns von einander, nachdem wir noch Sho's und Yue's Handynummern bekommen hatten.

Ja, wir haben besondere Handy's, die auch zwischen den Dimensionen funktionierten. Zumindest, in den meisten Dimensionen.

Dann wurden drei Tore geöffnet. Wir gingen durch das unsere und standen kurz darauf, vordem Eingang zum Dorf.


Nachdem die Wachen uns eingelassen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Hause.

Es war unwirklich still im Dorf und die Tatsache, das Lúcca nur stumm vor sich hin marschierte, macht es nicht besser.

„Möchtest du wissen was Filore wirklich wollte?" brach ich nach einiger Zeit das Schweigen.

Doch er brummte nur.

Ich ließ mich nicht beirren und sprach weiter. „Sie hat mich gefragt wie weit wir mit unseren Nachforschungen sind?"

„Und? Was hast du geantwortet?"

'Oh! Es kann ja dochsprechen!'

„Na ja, das wir noch nicht weit gekommen sind, aber schon Mal sagen können, dass der Verräter nicht aus unserem Klan kommt." Er nickte.

„Filore meinte noch, sie glaube, dass der Verräter unter uns sei, dass sie aber vorher noch etwas klären müsse, bevor sie mehr sagen kann." Wieder brummte er.

Mir platze der Kragen. „Sag mal, was ist den mit dir los?" Wir waren mittlerweile am Haus angekommen.

„Nichts" sagte er, öffnete die Tür und ging nach oben.

Ich folgte ihm und vor meiner Zimmertür packte ich ihn am Arm, drehte ihn zu mir um und sah in seine Augen. „Aha, nichts. Und weswegen schweigst du mich an? Hast du schlechte Laune, oder was?"

Er sah weg. „Ich hab keine schlechte Laune."

„Das kannst du deinem Frisör erzählen." Etwas sanfter sagte ich: „Lúcca? Was ist los?" Und versuchte ihm in die Augen zu sehen.

Doch er riss sich los, drehte sich vollends weg und fauchte. „Es geht mir gut, OK? Lass mich bitte in Ruhe!" Damit ließ er mich stehen und ging in sein Zimmer.

Wie vom Donner gerührt stand ich da und wusste nicht was ich tun sollte.  So hatte ich ihn noch nie erlebt.

Völlig perplex, öffnete ich die Tür und ging in mein Zimmer. Dort zog ich das Kleid aus, machte mich fertig und legte mich ins Bett.

Vorher nahm ich noch Lúcca's Armband ab, legte es neben mir auf den Nachttisch, sah es an und dachte über seine Reaktion nach.

'Was ist nur los mit ihm?'

Bis ich irgendwann einschlief.

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