Kapitel 4

Die Abenddämmerung begrüßte mich, als ich das Haus verließ, um zu meiner Arbeitsstätte zu gehen. Seit Beginn meines Studiums half ich in einer Cocktailbar aus, um das vergleichsweise teure Studium finanzieren zu können. Rico, mein Chef, war für mich wie eine Vaterfigur und stets für mich da. Bereits seit dem Kindergarten kannte ich ihn, da er sehr gut mit meinem Opa befreundet war. Ihm hatte ich den Job als Barkeeperin zu verdanken, denn dieser Posten war in unserer Kleinstadt ziemlich begehrt gewesen.

Auf halbem Weg zur Arbeit begrüßte mich leichter Nieselregen und ich reckte dankend mein Gesicht gen Himmel, um das kühle Nass auf meiner erhitzten Haut zu spüren. Trotz des Regens nahm die Hitze nicht ab, vielmehr wurde es merklich schwüler und mir wurde unwohl. Ich dachte, wie so oft in letzter Zeit, an meine Albträume zurück und musste mir eingestehen, dass das Gefühl, das ich in diesem Moment verspürte, ähnlich war. Umso erleichterter war ich, als ich den wohltuend klimatisierten Hauptraum der Cocktailbar betrat. Der Raum selbst war in dunklen Tönen gehalten, nur vereinzelte Neonleuchtröhren spendeten Licht und schafften eine fast schon verruchte Atmosphäre. Kaum hatte ich den Raum zur Bar passiert, wurde ich bereits von zwei strahlenden Gesichtern begrüßt. Pablo, mein Arbeitskollege und Kellner, kam mit schwingenden Hüften auf mich zu und zog mich an seine Brust.

"Ah, Chica, endlich hast du überall auf der Welt das Alter der Volljährigkeit erlangt. Happy Birthday, meine Süße!", sprach Pablo, wobei immer noch ein spanischer Akzent aus seinem Mund zu hören war. Sein, meiner Meinung nach, etwas zu starkes Parfum erinnerte mich an all die schweren Stunden, in denen er mir beigestanden hatte. Mit Suz und ihrem festen - und meinem anderen besten Freund - Max hatte ich nicht so offen über mein Dilemma mit Stefan sprechen können, da wir alle miteinander befreundet waren. Außerdem hatte Pablo mir geholfen, Stefan besser zu verstehen, da er ebenfalls einmal in dieser Situation gesteckt hatte.

Ich bedankte mich bei ihm und löste mich vorsichtig aus der Umarmung. Selbst in dem schwachen Licht konnte ich erkennen, wie sein goldenes Haar mit seiner goldenen Haut um die Wette strahlte. Sein breites Lächeln trug weiterhin dazu bei, dass in jedem Raum, in dem er anwesend war, die Sonne ein wenig mehr erstrahlte.

Mein Blick wanderte von Pablo zu Rico, der mich bereits mit einem strahlenden Lächeln musterte. Seine grauen Haare waren verstrubbelt, da er sich oft mit der Hand durch das Haar fuhr. Seine grauen Augen spiegelten dieselbe Freude wider wie sein Lächeln und man konnte nicht anders, als zurückzulächeln.

"Cassandra, meine Schöne. Ich wünsche dir vom ganzen Herzen nur das Beste!"

Er nahm meine Hand in seine und drückte mir einen leichten Kuss auf den Handrücken. Aufgrund der ungewöhnlichen Geste lief ich rot an und ließ meinen Blick im Gastraum umherwandern. Einige der Gäste blickten uns unverhohlen an. Ich entriss Rico die Hand, was mir im nächsten Moment sehr Leid tat, als ich seinen verletzten Gesichtsausdruck sah.

"Danke, Rico. Ich hatte heute bloß einen anstrengenden Tag und bringe es kaum mehr zustande, das Richtige zu tun!", entschuldigte ich mich prompt und bekam einen verständnisvollen Blick als Antwort.

"Ich habe dir doch gesagt, du sollst heute zu Hause bleiben und deinen Geburtstag genießen", erinnerte er mich und schenkte mir ein Lächeln.

Bevor ich antworten konnte, dass ich das Geld dringend für mein Studium brauchte und mir einen freien Tag nicht leisten konnte, dachte ich an die halbe Millionen Euro, die bald auf meinem Konto sein würde und mir wurde bewusst, dass ich diese Arbeit nicht mehr benötigte. Ich konnte in Ruhe mein Studium zu Ende führen und hätte am Ende immer noch genug Geld übrig, um ein paar Jahre davon leben zu können. Bevor meine Gedanken noch weiter in diese Thematik eintauchen konnten, nickte ich einfach zur Antwort und machte mich auf den Weg in den Mitarbeiterraum. Es war eine kluge Entscheidung gewesen, meine Arbeitskleidung mitzunehmen, anstatt sie direkt anzuziehen. Das Kleid klebte mir am Körper wie eine zweite Haut und ich war froh, als ich das unerwünschte Stück endlich von meinem Körper nehmen konnte. In dem Moment hörte ich, wie die Tür zum Mitarbeiterraum aufging und drehte mich erschrocken, nur in meiner Unterwäsche bekleidet, zur Tür. Als ich Pablo erkannte, atmete ich erleichtert aus. Vor ihm war mir mein Körper nicht peinlich. Im Gegensatz zu anderen Männern musterte dieser nur mein Gesicht und fragte schließlich:

"Was ist los? Denn Süße, du siehst wirklich schrecklich aus! Hast du heute wieder mal kein Auge zudrücken können?"

Ich lächelte entschuldigend und antwortete schließlich: "Ich erzähle es dir ein anderes Mal, in Ordnung? Für heute habe ich eindeutig genug geredet und nachgedacht und ich freue mich ehrlich auf die Arbeit!"

Pablo musterte mich skeptisch, zuckte jedoch mit den Achseln und ließ mich wieder alleine zurück in dem kleinen Raum. Alle Mitarbeiter in der Cocktailbar mussten ein schwarzes Hemd oder eine schwarze Bluse und eine weiße Fliege tragen. Ich war froh, dass nicht vorgeschrieben war, dass die Blusen lange Ärmel haben mussten. Ich blickte in den Spiegel und musterte meine Erscheinung. Vielleicht hätte ich den kurzen schwarzen Rock gegen eine schwarze Hose eintauschen sollen, doch ich begrüßte die Beinfreiheit und nickte meinem Spiegelbild ermutigend zu. Zuletzt bändigte ich meine Haare zu einem Dutt und trat schließlich aus dem Mitarbeiterraum hinaus.

Es war bereits eine Menge los, als ich Rico an der Bar ablöste und begann, die Bestellungen nacheinander abzuarbeiten. Das Mixen der Drinks beruhigte mich auf eine Art, die ich nicht in Worte fassen konnte. In Momenten wie diesen konnte ich endlich meine Gedanken hinter mir lassen und mich nur auf die Arbeit vor mir konzentrieren. Ab und an leistete mir Pablo Gesellschaft oder half mir auch hinter der Theke, doch sonst hatte ich die Bar für mich alleine und durfte sie mein Revier nennen.

Ich war so in meine Arbeit vertieft, dass ich Pablo erst bemerkte, als er zu mir sagte:

"Oh. Mein. Gott! Siehst du die drei Models an Tisch 5? Ich habe mich sofort in den Hottie verliebt, als er hier reingekommen ist."

Ich schmunzelte, als ich zu besagtem Tisch schaute und zwei Männer und eine Frau erkannte. Zugegebenermaßen sahen die zwei Personen, die ich von meiner Position aus genauer sehen konnte, wirklich schön aus, doch Pablo neigte stets zur Übertreibung. Die zwei schienen ein Paar zu sein, da der dunkelhäutige Mann seine Hand auf dem Oberschenkel der rothaarigen Schönheit platziert hatte. Optisch waren sie so verschieden, dass das Paar zusammen umso schöner wirkte. Der Mann, der mit dem Rücken zu mir saß, hatte dunkle Haare im Undone-Look und durfte sich glücklich schätzen, ein ziemlich breites Kreuz zu haben. Generell sahen alle drei sehr sportlich aus, aber dennoch nicht in übertriebenem Maße.

"Und? Hast du ihm bereits deine Nummer zugesteckt?", fragte ich grinsend.

Pablos Wangen färbten sich kaum merklich rot.

"Ich glaube, er steht auf Frauen."

Sprachlos blickte ich Pablo an und fragte mich, was dieser Mann bloß an sich hatte, dass er Pablo so verunsichern konnte. Schließlich hatte er es bereits einige Male geschafft, einen Mann vom anderen Ufer auf seine Seite zu ziehen. Auch wenn dabei meist eine Menge Alkohol im Spiel gewesen war.

"Das ist doch nicht der erste Mann, dem du deine Nummer geben willst. Also geh schon hin und flirte ein bisschen!", munterte ich ihn auf und schüttelte dabei lächelnd den Kopf.

Pablo schien sich wohl meine Worte zu Herzen zu nehmen, denn er schlenderte langsam auf den Tisch zu, um deren Getränke aufzunehmen. Über die Aufnahme der Getränke ging das Gespräch wohl nicht hinaus, denn er kam mit kaum merklich schnelleren Schritten auf mich zu.

"Nein, ich kann das nicht. Er hat auch noch einen himmlischen italienischen Akzent. Ich brauche mal fünf Minuten Pause!"

Ganz die Diva, die er war, legte er den Zettel mit der Bestellung auf den Tresen, ließ mich sprachlos stehen und stolzierte gemächlich in den Mitarbeiterraum.

Kurz verfluchte ich ihn dafür, da ich normalerweise nur im Ausnahmezustand die Bar verließ. Jedoch wusste ich bereits zu gut, dass in solchen Momenten eine Auseinandersetzung mit Pablo zwecklos war, weshalb ich mich an das Mixen der Getränke machte. Ich platzierte die fertig gemixten Cocktails auf ein Tablett und wartete darauf, dass Pablo sich eines Besseren besann und wieder seine Arbeit aufnahm. Als er nach einer Minute jedoch immer noch nicht aus dem Raum stolzierte, sah ich ein, dass ich wohl selbst die Getränke zu dem Tisch zu bringen hatte. Außerdem musste ich zugeben, dass mich interessierte, wer es geschafft hatte, Pablo Hernández so zu verunsichern. Vorsichtig nahm ich das Tablett in beide Hände und hoffte, dass ich es unfallfrei zu Tisch 5 schaffen würde. Selbst als ich am Tisch angekommen war, fixierte ich ausschließlich das Tablett, um nichts zu verschütten.

"Ihr bekommt einen Sex on the Beach und zwei Long Island Iced Tea?", fragte ich lächelnd in die Runde. Ich blickte zu erst in das verwirrte Gesicht der Frau, dann in die des dunkelhäutigen Mannes. Da von keinem der Anwesenden eine Antwort kam, fügte ich leicht verlegen hinzu: "War das eure Bestellung?"

In diesem Moment schien die Frau aus ihrer Starre zu erwachen und schenkte mir ein strahlendes Lächeln.

"Für mich war der Sex on the Beach, bitte."

Ich lächelte zurück und stellte den besagten Cocktail vor ihr ab. Einen der Long Island Iced Teas platzierte ich vor ihrem Freund. Erst als ich das letzte Getränk vor dem Dritten im Bunde abgestellt hatte, blickte ich in sein Gesicht.

Strahlende, von dunklen Wimpern umrahmte, grüne Augen blickten mir aus einem kantigen Gesicht entgegen. Seine vollen Lippen waren leicht geöffnet und ich spürte, wie mein Herz einen Schlag aussetzte. Von einem auf den anderen Moment wurde mir heiß und ich spürte bereits die verräterische Röte in meine Wangen steigen. Der Frust gegenüber Pablo war verflogen. Dieser Mann vor mir strahlte solch eine Präsenz aus, dass es auch mir fast die Sprach verschlug. Was war denn bloß in mich gefahren?

Als ich merkte, dass ich ihn immer noch anstarrte, räusperte ich mich und brach verlegen den Blickkontakt ab.

"Lasst es euch schmecken", sagte ich und wand mich zum Gehen, nicht jedoch, bevor ich eine tiefe Stimme vernahm, die sich bedankte.

Als ich, immer noch sprachlos, an die Bar zurückkehrte, konnte ich nicht glauben, was gerade passiert war. So etwas war mir in meinem ganzen Leben noch nie widerfahren und ich hatte schon einige attraktive Menschen gesehen. Zwischen ihm und mir hatte jedoch solch eine Anziehungskraft bestanden, dass ich diese unmöglich leugnen konnte. Verlegen blickte ich auf die Tischplatte vor mir und schwor mir, den restlichen Abend nicht mehr meinen Blick von dieser zu nehmen, denn die Angst davor, meine Augen würden wieder zu ihm wandern, war zu groß.

"Oh oh. Dich hat es wohl voll erwischt!" sprach Pablo plötzlich neben mir und ich erschrak mich fast zu Tode.

Ich schlug ihm bloß gespielt gegen den Arm und sagte ihm, dass er bloß weiter seinem Job nachgehen sollte und sich um die Bestellungen zu kümmern hatte.

Das Gefühl, von innen heraus zu verbrennen, wollte einfach nicht abebben. Vielmehr schien es immer stärker zu werden. Ich goss mir selbst ein Glas Leitungswasser ein und trank dieses in einem gewaltigen Schluck leer. Doch auch dieses verschaffte mir nicht die erwünschte Abkühlung und ich verfluchte meinen Körper zum erneuten Mal. In letzter Zeit hatte ich meinen Körper so wenig unter Kontrolle, dass ich fast schon von einer mysteriösen Krankheit ausging. Ich spürte, wie sich eine Hand auf meinen unteren Rücken legte und blickte in das besorgte Gesicht von Pablo.

"Geht es dir gut?", fragte er, obwohl ich diese Frage auch in seinen braunen Augen ablesen konnte.

"Ja, mir geht es gut, denke ich. Ich muss nur einmal kurz an die frische Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen, okay?", antwortete ich und verschwand im Mitarbeiterraum. Da es in dem kleinen Raum keine Klimaanlage gab, war die Luft hier noch stickiger und ich beschloss, die Tür nach draußen zu nehmen.

Die Nachtluft war immer noch schwül, jedoch war es nicht mehr ganz so warm, was ich als Erleichterung empfand. Ich ging auf ein Stück Rasen zu, das etwas abgelegener war, und ließ mich dort mit dem Kopf an der Wand auf den Boden nieder.

"Ein und aus, ein und aus", wiederholte ich das Mantra in meinem Kopf. Ich konnte mir nicht erklären, was mit mir los war. Das musste wohl an der unerträglichen Sommerhitze liegen, obwohl ich zuvor nie so große Probleme mit der Hitze gehabt hatte. Ich schloss die Augen und genoss den leichten Wind, der meinem erhitzten Körper Linderung verschaffte.

"Ist mit dir alles in Ordnung?"

Ich öffnete meine Augen und sah eine männliche Silouette vor mir stehen. Seine tiefe Stimme hatte einen leichten südländischen, vermutlich italienischen, Akzent. Dank des schwachen Mondlichts konnte ich unverkennbar seine einzigartigen grünen Augen erkennen und ich wäre am liebsten direkt im Boden versunken. Das orangene Glimmen in der Dunkelheit enttarnte ihn als Raucher.

"Na toll", dachte ich mir genervt. "So weit zu meinem Plan, kurz ungestört durchzuschnaufen."

Natürlich sagte ich dies nicht laut und antwortete bloß: "Ja, alles in Ordnung!"

Ich schloss meine Augen und hoffte, dass er einfach verschwinden würde. In meiner momentanen Lage konnte ich nicht noch mehr Probleme gebrauchen. Zu meinem Entsetzen merkte ich, wie sich jemand neben mir niederließ. Trotz dessen zwang ich mich dazu, meine Augen weiterhin geschlossen zu halten.

"Auch eine?"

Seine Stimme drang erneut zu mir durch und zwang mich dazu, meine Augen zu öffnen, um zu sehen, was er meinte. In diesem Moment bereute ich sofort, auf meinen ersten Impuls reagiert zu haben, denn sein vom Mond beschienenes Gesicht war meinem so Nahe, dass ich all die unterschiedlichen Farbfacetten in seinen Augen sehen konnte. Sein Duft umhüllte mich und erinnerte an eine Mischung aus frisch gemähter Wiese im Sommer und salzigem Meereswasser. Selbst der Rauchgeruch der Zigarette konnte ihn nicht übertünchen. Mein Blick wanderte von seinem Gesicht zu seiner Hand, die mir eine Packung Zigaretten entgegen hielt. Ich war versucht, mir eine zu nehmen, doch besann mich eines besseren und verneinte. Bevor ich es mir anders überlegen konnte, wand ich mein Gesicht wieder von seinem ab und schloss die Augen.

Indes hörte ich, wie er sich selbst eine zweite Zigarette anzündete und begann, an dieser zu ziehen. Nach einer Weile Stille öffnete ich meine Augen und blickte in den klaren Sternenhimmel, der immer eine merkwürdig beruhigende Wirkung auf mich hatte. Egal, wie schlimm ein Tag im Leben auch jemals verlaufen sollte, der Sternenhimmel blieb immer der Gleiche. Von einem auf den anderen Moment sah ich plötzlich eine Sternschnuppe aufblitzen und konnte ein Lächeln nicht verhindern. Der Tag heute wurde immer absurder.

"Hast du sie auch gesehen?", fragte ich leise, ohne zu ihm zu blicken.

"Ja", war seine einzige Antwort.

"Dann dürfen wir uns wohl etwas wünschen."

Ich musste nicht lange darüber nachdenken, was ich mir wünschen würde. Nach dem heutigen Tag und der Nachricht meiner Eltern hatte ich nur einen sehnlichsten Wunsch: Ich wollte endlich erfahren, was damals mit meinen Eltern passiert war. Nachdem ich den Wunsch in Gedanken laut ausgesprochen hatte, öffnete ich erneut die Augen und erinnerte mich daran, dass meine Pause bereits um war. Langsam erhob ich mich, während mein unerwünschter Sitznachbar es mir gleich tat. Als ich zu ihm blickte, merkte ich, dass er mich anstarrte. Fragend zog ich eine Augenbraue hoch und wartete darauf, dass er etwas sagte.

"Was hast du dir gewünscht?"

Ich lächelte.

"Wenn ich es dir sage, dann geht der Wunsch nicht in Erfüllung. Außerdem gehört es sich nicht, nach den Wünschen einer Fremden zu fragen."

Daraufhin schenkte er mir das schönste Lächeln, das ich jemals in meinem Leben gesehen hatte. Wenn ich zuvor bereits gedacht hatte, dass er eine Augenweide war, bestätigte sein Lächeln meine Annahme um das Hundertfache.

"Ich werde dir meinen Wunsch verraten, weil ich weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er sich erfüllt", ich lauschte gespannt seinen Worten, woraufhin eine Kunstpause für die nötige Dramatik sorgte. Als er mir wieder in die Augen sah, konnte ich einen gewissen Funken in ihnen erkennen, den ich nicht deuten konnte. "Ich möchte dich wiedersehen, Micina."

Ich spürte, wie sich wortwörtlich mein Mund öffnete und ich ihn sprachlos anblickte. Mit einem letzten strahlenden Lächeln drehte er sich um und ging in Richtung Straße. Bevor er jedoch aus meinem Blickfeld verschwinden konnte, drehte er sich noch einmal zu mir um und rief:

"Bevor ich es vergesse... Alles Gute zum Geburtstag!"

Ich war so perplex von dieser Begegnung, dass Minuten verstrichen sein mussten, als ich mich zum ersten Mal fragte, ob dies eine Einbildung meinerseits gewesen war und beschloss, dass es durchaus im Bereich des Möglichen liegen konnte. Als ich an die Bar zurückkehrte, war Tisch 5 leer, was mich erleichtert aufatmen ließ. Den restlichen Abend dachte ich unentwegt an seine letzten Worte und fragte mich, ob er damit recht behalten würde, dass wir uns irgendwann einmal wiedersehen.

Als ich nach Feierabend die Bar verließ und in den wolkenlosen Nachthimmel blickte, hätte ich schwören können, strahlend grüne Augen darin zu erkennen, und ich wusste, dass ich diese Nacht von eben diesen Augen träumen würde.

Ciao meine Lieben ❤️

Seit der Veröffenlichung dieser Geschichte freue ich mich, euch endlich dieses Kapitel zeigen zu können und bin sehr gespannt auf eure Meinungen 😊

Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Woche und wir lesen uns nächsten Donnerstag wieder 

- federwunsch ❤️


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