Kapitel 9 ✔
(09.06.2021 - 1988 Wörter)
Katsuki
Genervt fiel ich aus dem Bett und grummelte erstmal müde vor mich hin. Erst nach einer kleinen Weile fiel mir ein, was für ein Tag war und stand nun völlig unter Strom auf, um auf die Uhr zu schauen.
Es war schon etwas nach sechs Uhr, weswegen ich aus dem Zimmer rennen wollte, aber mich in meiner Decke verhedderte, sodass ich direkt auf die Fresse flog.
Mit zu Fäusten geballten Händen holte ich tief Luft, um mich von meinem anstehenden Wutanfall zu beruhigen. Gleich danach stand ich wieder auf und rannte ins Badezimmer, wo ich mich fertig machte und im Zimmer meinen Anzug überstreifte.
Ich hatte zwar nicht lange gebraucht, aber ich war trotzdem deutlich zu spät.
Schnell verließ ich die Wohnung und knallte die Tür hinter mir zu. Mir war gerade völlig egal, ob sie dabei kaputt gehen könnte, oder nicht, ich musste mich einfach beeilen.
Vor dem Auto hielt ich kurz, um den Schlüssel zu suchen, den ich glücklicherweise schnell fand und etwas später mit dem Auto zur Arbeit raste.
Mit leichter Verspätung blieb ich vor dem riesigen Gebäude stehen und begrüßte die Empfangsdame, die mir ein kleines Zwinkern zuwarf.
Grinsend, aber auch mit einem dicken Fragezeichen im Kopf ging ich an ihr vorbei und nickte nur einmal. Hatte ich etwa mal was mit der? Sie war ja nicht einmal wirklich hübsch, war ich da mal wieder zu voll? Verdammt, ich musste das endlich mal in den Griff bekommen.
Irgendwie fühlte ich mich heute so krass übermüdet, als würde mir irgendwas gefehlt haben, aber ich wusste beim besten Willen nicht was. Wahrscheinlich waren es einfach noch so einige Stunden Schlaf oder Kaffee.
Müde rieb ich mir übers Gesicht und betrat das Büro, wo bereits zwei meiner anderen Kollegen standen, denen ich ebenfalls nur ein leichtes Nicken zuwarf.
Direkt als ich mich in mein Büro gesetzt hatte, wurde die Tür von einer ganz bestimmten Person aufgetreten.
"Hallo Bakugou, auch mal aufgekreuzt? Du weißt wir haben ein großes Projekt und dann wagst du es dich zu verspäten?", meckerte Aizawa, mein Chef.
"Jaja, ich weiß. Hab verpennt.", gab ich kurz zurück und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück.
"Na gut, da du sonst immer so gute Arbeit leistest, lass ich dir das heute mal durchgehen, aber halt dich ran. Wir haben nur noch knapp einen Monat, bis wir das Projekt abgeben müssen.", meinte er und stellte mir eine Tasse Kaffee auf den Tisch.
"Ist ja gut." Aizawa lachte und schmiss mir noch eine kleine Akte auf den Tisch, bevor er den Raum auch wieder verließ.
Innerlich grinste ich, als ich die Tasse in die Hand nahm. Er wusste eben ganz genau, was ich brauchte, dafür kannte er mich einfach zu gut. Schnell nahm ich einen ausgiebigen Schluck daraus, bevor ich mir die Akte nahm.
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Der Tag war mehr als anstrengend. Zwei Meetings für die nächsten Baupläne, mehrere Stunden weitere Ausarbeitung und kaum Pause.
Wenn dieses Projekt nicht so eine riesen Chance für meine Karriere wäre, würde ich meinen Computer nur zu gerne vom Tisch werfen.
Aber jetzt stand zum Glück keine Arbeit mehr an, sondern ein kleines süßes Mädchen, was mir in den Armen lag.
Ich hatte sie auf der Straße getroffen und sie hatte sich sofort an mich geheftet. Und so mies wie ich drauf war, wollte ich es mir nicht nehmen lassen sie durchzunehmen.
Vor meiner Wohnung hielt ich an und öffnete die Tür. Sofort erreichte mich der Geruch von Essen und ein leichtes Summen kam aus der Küche.
Direkt als die Tür ins Schloss fiel, kam Deku mit einer Schürze um die Hüften aus der Küche.
Mit einem Lächeln auf den Lippen sah er mich an. Dieses verschwand jedoch augenblicklich, als er das Mädchen neben mir sah.
"Was machst du da?", fragte ich scharf und ließ ihn dadurch heftig zusammenzucken.
"Ähm... t-tut mir leid... ich wusste nicht, dass du... jemanden mitbringst...", sagte er mit leicht zitternder Stimme.
"Ist das deine Putzhilfe oder so?", fragte das Mädchen neben mir mit einem abschätzigen Tonfall. Irgendwie machte sie mich wütend und es zog sich leicht in mir zusammen, als ich sie so reden hörte, auch wenn ich nicht wirklich wusste wieso.
Deku zitterte und sah auf den Boden. Ich biss mir schmerzhaft auf die Unterlippe und griff nach dem Arm von dem Mädchen. Ich zog sie die Treppe hoch in eines der Zimmer, um dieser Situation schnell zu entkommen. So eine Tusse würde ich niemals in mein richtiges Zimmer lassen.
Irgendwie war ich wütend. Wie konnte sie mit Deku nur so reden? Wir kannten uns jetzt nicht sonderlich gut, aber trotzdem verspürte ich den Drang ihn zu beschützen. Lag wahrscheinlich an der Tatsache, dass Omega von Natur aus schwächer waren und Alpha sich zu so etwas hingezogen fühlen.
Schnell schüttelte ich den Kopf, um die Gedanken verschwinden zu lassen und schloss die Tür hinter mir. Gerade als die Tür ins Schloss fiel, legte das Mädchen eine Hand auf meine Wangen, um mein Gesicht schnell zu ihrem zu ziehen und verwickelte mich in einen schlampigen Kuss.
Da ich im Moment eh nichts weiter brauchte, als Ablenkung, ließ ich mich darauf ein.
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Meine Brust fühlte sich schwer an, was es mir erschwerte zu atmen. Augenblicklich reagierte mein Körper und schubste die ungewollte Last von mir. Ich hörte ein dumpfes aufkommen und wenig später ein leises wimmern.
Auch wenn es mich nicht juckte, schaute ich nach, ob alles ok war. Ich wollte immerhin nicht als Frauenschläger gelten.
"Hey wa-", ich ließ sie gar nicht ausreden, weil mich ihre Stimme jetzt schon nervte.
"Raus hier, ich will dich nicht mehr sehen.", rief ich und legte mir wieder einen Arm übers Gesicht. War wohl verschwendete Zeit mir Sorgen zu machen.
Schnell zog sie sich ihre sowieso schon viel zu kurzen Klamotten über den Körper und verschwand aus dem Raum.
Wie nervig Menschen auch wieder sein konnten.
Mit Kopfschmerzen stand ich auf und zog mir meine Boxershorts über. Diese Tusse war ja nicht einmal gut im Bett und dann war sie auch noch viel zu laut. Mir wär fast das Trommelfell geplatzt. Für einen Moment erwischte ich mich dabei, wie ich an die Nacht mit Deku zurückdachte. An unsere Kompatibilität oder an seine Stimme, die immer noch in meinem Kopf hallte und einfach an dieses wohlige Gefühl mal wieder guten Sex gehabt zu haben.
Schnell schüttelte ich den Kopf und seufzte. Ich war nicht der Typ für mehr als ein One Night Stand. Vor allem nicht mit einem männlichen Omega .
Langsam verließ ich den Raum und ging in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu nehmen.
Aber als ich sie jedoch betrat, fiel mir zuerst der Geruch von Essen auf und sah auf dem Tisch einen abgedeckten Teller mit einem Zettel drunter.
Tut mir leid wegen gestern.
Irgendetwas zog sich in mir zusammen bei dem Gedanken ihn diesen Zettel schreiben zu sehen. Letztendlich hatte er ja nichts falsch gemacht und ich war so egoistisch und ignorierte es.
Wütend zerknüllte ich den Zettel. Wofür verdammt entschuldigte er sich? Eigentlich sollte ich die Person sein, die sich entschuldigen sollte.
Scheiße, wieso juckte mich das überhaupt? Noch vor wenigen Tagen hatte ich mir geschworen meine Gedanken nicht mehr unnötig an andere Menschen zu verschwenden.
Und trotzdem geisterte Deku in meinem Kopf herum und verursachte ungewollte Kopfschmerzen.
Genervt ging ich mir durch die Haare und seufzte einmal. Am liebsten hätte ich mir noch mehr Gedanken über die Situation gemacht, aber als ich auf die Uhr schaute, riss ich wieder die Augen auf.
Es war bereits Morgen und ich musste wieder auf Arbeit.
Genervt und immer noch müde ging ich ins Badezimmer, um mich wieder frisch zu machen, bevor ich schnell wieder in die Küche lief und das Essen von Deku in eine Brotdose steckte und in meiner Tasche verstaute.
Auch wenn es nervte, ich war nicht so gefühllos seine Mühen zu ignorieren, also nahm ich es einfach mit zur Arbeit.
Wenig später verließ ich die Wohnung und fuhr wahrscheinlich wieder viel zu schnell zur Arbeit.
~~~~
Ein weiterer Tag, der viel zu schnell verging. Heute war es gefühlt noch viel anstrengender als die letzten Tage. Ich war völlig kaputt und hatte nicht einmal die Energie irgendeinem Mädchen hinterherzugucken.
Das Bett schrie förmlich nach mir und ich schlurfte mich die Treppe nach oben, als ich meine lang ersehnte Wohnung betrat.
Aber ein ganz bestimmter Geruch ließ mich in meiner Bewegung inne halten.
Vor dem Zimmer des Nerds blieb ich stehen und lehnte mich gegen die Wand.
Ich wusste zwar nicht warum, aber dieser Duft beruhigte mich und ließ mich erschöpft aufatmen.
Dafür, dass dieser Nerd so nervig war, hatte sein Essen wirklich nicht schlecht geschmeckt. Ich aß zwar öfter das Essen der Bediensteten, die meine Mutter für mich engagiert hatte, aber es war nichts im Vergleich zu dem, was Deku gemacht hatte.
Gerade in dem Moment, als ich zu meinem Zimmer gehen wollte, hörte ich seltsame Geräusche aus seinem Zimmer. Aber keine normalen, sondern sehr angestrengte.
Langsam öffnete ich die Tür und spähte hinein. Und sofort spannte sich mein ganzer Körper an.
Das Zimmer war dunkel, weswegen ich nicht viel erkannte, aber ich konnte sehr wohl sein angestrengtes Atmen hören und seine bitteren Pheromone, die das ganze Zimmer in ein noch unangenehmeres Licht warfen.
Sofort ging ich auf ihn zu und schaltete das kleine Nachtlicht neben seinem Bett ein.
Seine Stirn war mit kleinen Schweißtropfen übersäht und es fiel ihm wohl schwer ordentlich zu atmen.
Schnell verließ ich das Zimmer wieder und ging ins Badezimmer, wo ich einen Waschlappen rausholte und ihn mit kaltem Wasser übergoss.
Ich wusste nicht einmal, wo ich die Energie oder das Adrenalin herbekam, aber ich stand plötzlich einfach völlig unter Strom. Aus Angst irgendwas könnte passieren. Solche Situationen war ich nicht gewohnt, also war ich mehr als überfordert.
Zurück in seinem Zimmer kniete ich mich neben sein Bett und tupfte ihm mit leicht zitternden Händen die Schweißperlen von der Stirn und legte dann vorsichtig meine Hand darauf.
Seine Stirn war heiß und auch als ich meine Hand in seinen Nacken legte war es unnatürlich warm.
Es war keine Frage, dass er Fieber hatte. Vorsichtig legte ich das Tuch zurück auf seine Stirn und strich ihm die Haare aus dem Gesicht.
Sie waren weich und hinterließen bei mir sofort ein Gefühl der Wärme. Sowas hatte ich noch nie gehabt. So gut habe ich mich lange nicht gefühlt, obwohl ich so verdammt erschöpft war.
Ich hatte nicht einmal mehr die Energie mir Gedanken darüber zu machen, wieso ich das alles überhaupt tat, also ließ ich es einfach geschehen.
Sofort, als ich meine Hand wieder wegnehmen wollte, griff er danach und zog sie näher an sich. Seine Lippen berührten leicht meine Finger, was ich umso niedlicher an dieser Situation fand und ein kleines Lächeln auf meine Lippen schlich.
Sein Atem beruhigte sich und es bildete sich ebenfalls ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Beruhigt atmete ich aus und schaute mir noch eine ganze Weile sein sanftes Gesicht an, bis ich selber ziemlich müde wurde.
Ob es wohl an meinen Pheromonen lag, dass er sich beruhigt hatte? Abwegig wäre es nicht, immerhin war genau das der Grund, warum er hier war.
Als ich das Zimmer wieder verlassen wollte, hielt er meine Hand weiterhin standhaft fest und zwang mich dazu hier zu bleiben. Leicht musste ich grinsen. Er war wahrscheinlich so schlaftrunken, dass er bestimmt nicht einmal mitbekam, was los war.
Ergeben seufzte ich und zog mir meinen Anzug aus, bevor ich Deku etwas zur Seite schob und mich neben ihn legte.
Ich machte das nur, damit er so schnell wie möglich wieder meine Wohnung verlassen konnte und ich mein gewohntes Leben leben konnte. Für sonst nichts, dachte ich.
Müde gähnte ich und schlief nach wenigen Augenblicken neben ihm ein.
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Naa, wer von euch hat auch gedacht, dass Deku was anderes gemacht hat im Zimmer ^^
Erst beim Probelesen hab ich gemerkt wie seltsam das eigentlich klingt... haha
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Überarbeitet am 17.12.2022
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