Kapitel 8 ✔

(08.06.2021 - 1617 Wörter)

Izuku 

Ich war so furchtbar nervös, dass ich kein einziges Wort raus brachte. Da der Arzt das für mich geregelt hatte, fühlte ich mich nur noch mehr fehl am Platz. 

Nicht einmal die einfachsten Dinge konnte ich alleine lösen und diese Tatsache machte es mir noch schwerer dem ganzen zuzustimmen. Ich sagte war, es wäre in Ordnung, aber innerlich war mein Instinkt schneller als mein Verstand. 

Genervt von mir selbst starrte ich aus dem Fenster und dachte nach. Wie würde es wohl so sein mit Kacchan zusammenzuleben. Ob ich ihn wohl oft sehen würde? Immerhin hatte ich mich ihm ziemlich aufgedrängt. 

Mich würde es definitiv nicht wundern, wenn er mich komplett ignorieren würde. Wieso sollte er sich auch um mich kümmern. Er war dazu verdonnert worden mir zu helfen. 

Nach einiger Zeit kamen wir in einer Gegend an, die ich bis jetzt nur aus dem Fernsehen kannte. Die Gegend, wo jeder mit ihren Villen protzte und versuchte Eindruck zu schinden. 

Vor einem großen Haus mit einigen luxuriösen Apartments hielten wir schließlich an und Kacchan stieg ohne ein Wort zu sagen aus, während ich noch völlig hin und weg vom Anblick war. 

Noch nie hatte ich diese Wohnungen bzw. Häuser von nahem gesehen. Hier musste man ja schon Angst bekommen, wenn man nur an einem der Häuser vorbeilief. Und ich sollte jetzt in einem dieser Apartments wohnen? 

Es fühlte sich ein klein wenig so an, als wäre ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Mit wahrscheinlich etwas zu viel Euphorie stieg ich aus und grinste Kacchan an, der nur die Augen verdrehte und eine der Taschen nahm, die ich in den Kofferraum gequetscht hatte. Allgemein hatte ich den Eindruck, dass er die Augen ziemlich oft verdrehte, aber irgendwie konnte ich es ihm auch nicht verdenken, immerhin musste auch er dauerhafte Eingeständnisse machen. 

Mit einem sehnsüchtigen Lächeln sah ich ihm hinterher. Er nahm meine Tasche, als wäre es selbstverständlich gewesen, obwohl er so verdammt kühl wirkte. Genau solche kleinen Momente machten mich glücklich. 

Innerlich hoffte ich, dass ich irgendwann zu ihm aufschließen konnte und sich daraus eine Freundschaft entwickeln könnte. Denn ich hatte es einfach im Gefühl, dass er kein schlechter Mensch war. Im Herzen war er bestimmt ein sanftmütiger Mensch. 

An diese Vorstellung wollte ich gerne glauben, aber bis jetzt blieb sie nichts weiter als ein schöner Wunschgedanke. 

Langsam folgte ich Kacchan mit den restlichen Taschen und blieb letztendlich mit ihm zusammen vor einer großen metallenen Tür stehen.

Er gab seinen Pin am Türschloss ein, wo ich wie selbstverständlich wegschaute. Das ging mich immerhin auch nichts an. 

"Warum guckst du weg? Willst du etwa immer warten, bis ich nach Hause komme, um dir die Tür aufzumachen? Merk dir den scheiß Pin, nochmal sag ich ihn dir nicht.", meckerte er und verdrehte gefühlt zum tausendsten Mal die Augen. 

"O-Okay.", meinte ich leise und senkte den Kopf wieder. 

Er sagte mir den Pin leise und verschwand dann in der Wohnung. 

Als auch ich die Wohnung betrat kam ich aus dem Staunen nicht mehr allzu schnell heraus. Es war groß, sehr hell, was ich ihm gar nicht zugetraut hätte und sehr modern eingerichtet. 
An einigen Wänden hingen auch tatsächlich einige Bilder von Häusern und anderen verschiedenen Konstruktionen. 

Alles in allem wirkte es wirklich gemütlich. 

Plötzlich blieb Kacchan stehen und drehte sich ernst zu mir um. Sofort jagte es mir einen leichten Schauer über den Rücken, als er mich so direkt ansah. 

"Also, wenn du hier bist gibt es einige Regeln. 1. Mein Schlafzimmer und mein Büro sind absolut tabu für dich. 2. Ich will dich nur sehen, wenn du irgendwas willst. Du bekommst ein Zimmer, das wird denke ich reichen. Dort kannst du dann machen was du willst. 3. Ich will keine von deinen Freunden in meiner Wohnung sehen. Und zu guter Letzt, es könnte vorkommen, dass ich öfter weiblichen Besuch habe, also verzieh dich im Zimmer, wenn sie kommt. Ich will nicht, dass sie dich sieht. Sonst kannst du alles im Haus verwenden. Der Fernseher wird auch nur angeschaltet, wenn ich nicht da bin. Da ich tagsüber immer auf Arbeit bin, sollte es da keine Probleme geben. Außerdem räumst du den Müll weg, den du verursachst.", sagte er schnell und drehte sich wieder um. 

Ich konnte nicht anders als ihn etwas geschockt anzusehen. Wenn man ehrlich ist, war ich hier schon ziemlich eingeschränkt. Aber was hatte ich erwartet? Ein Leben in Luxus? Nicht hier. 

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nickte ich nur und schaute wieder auf den Boden. 

Er sagte nichts weiter dazu, sondern ging die Treppe, die links neben dem Eingang war, hoch. Stumm folgte ich ihm, während ich tatsächlich einige Probleme hatte die Taschen die Treppe hoch zu schleppen. 

Oben angekommen erblickte ich mehr als nur ein paar Türen. Niemals hätte ich hier alleine mein Zimmer gefunden. 

"K-Kacchan...", sagte ich leise und sorgte dafür, dass er sofort inne hielt. 

Langsam drehte er sich um und ich sah in ein unergründliches Gesicht. 

"Ähm... W-Wie wäre es, wenn ich das Kochen und Putzen übernehme, während ich hier bin. Ich will wenigstens irgendwie nützlich werden, also... bitte?" 
Still sah er mich an und runzelte die Stirn. Er dachte wohl nach. 

Nach einiger Zeit in der er nichts gesagt hatte, wurde ich doch nervös. Sein Blick hat sich nicht verändert und er sah mich immer noch mit diesen grimmigen Augen an. 

"Haah, naschön, kann vielleicht gar nicht schaden. Ich kann eh nicht kochen und hab das bis jetzt immer jemand anderen machen lassen.", meinte er und lächelte kurz. 

Sofort breitete sich in mir eine wohlige Wärme aus, die mich ebenfalls lächeln ließ. 
Als er sich wieder zu mir drehte, erkaltete sein Lächeln direkt und er drehte sich augenblicklich wieder um. 

"Na gut, hier ist dein Zimmer." Seine Stimme war plötzlich noch kälter als sonst. Er zeigte nur auf die Tür und stellte die Taschen davor ab, bevor er mit dem Finger auf eine andere Tür zeigte. 

"Das-", mit der anderen Hand zeigte er auf noch eine andere Tür. "Und das Zimmer, sind verboten für dich." 

In seinen Worten spürte ich deutlich die Wut, die seine Dominanz widerspiegelte. Nur durch seine furchteinflößende Anwesenheit bekam ich Gänsehaut und mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. 

Ich spürte, wie er mich dominieren wollte und wie es sogar klappte. Meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding, sodass ich bei seinen Worten nichts weiter tun konnte, als zu nicken. 

Ohne noch irgendwas zu sagen verschwand er auch schon in seinem Zimmer mit einem lauten Knall. Kurz zuckte ich zusammen und sah nun in den leeren Flur. 

Erst jetzt konnte ich wieder richtig aufatmen. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich sie angehalten hatte. Lag wahrscheinlich daran, dass ich an so eine Dominanz wie seine nicht gewöhnt war. 

Langsam ging ich auf mein neues Zimmer zu und nahm die Taschen, die davor standen, bevor ich die Tür öffnete und eintrat. 
Sofort riss ich die Augen auf, als ich die riesigen Fenster in diesem riesigen Zimmer sah. 

Es stand ein Doppelbett rechts an der Wand, während man davon in ein Meer von Lichtern schauen konnte. Die Fenster waren so groß, dass man gefühlt die ganze Stadt sehen konnte. 
Ein wohliges Gefühl breitete sich in meiner Brust aus und ich konnte nicht anders als zu lächeln. Zu schön fand ich diesen Moment. 

Nach einiger Zeit, in der ich nur das Zimmer bestaunte, fing ich an meine Sachen in die Schränke zu verteilen.
Als ich damit fertig war, schaute ich auf die Uhr und bemerkte erst jetzt die fortgeschrittene Zeit. Es war bereits fast Mitternacht und meine Müdigkeit machte sich auch langsam bemerkbar, weswegen ich mit meinen Sachen langsam zurück auf den Flur ging und bei den Türen, die mir erlaubt waren zu betreten, nach dem Badezimmer suchte. 

Ich fand es auch relativ schnell, also duschte ich und machte mich fertig, um schnell ins Bett zu verschwinden. 

Der Tag war anstrengender als ich dachte und forderte definitiv seinen Tribut. Direkt als ich mich ins Bett legte, fühlte sich meine Augen bleischwer an und ich war schon nach wenigen Minuten eingeschlafen. 

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Am nächsten Morgen schreckte ich durch eine laut zufallende Tür auf. 
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es erst kurz nach sechs Uhr morgens war. Mit einem skeptischen Gesichtsausdruck schaute ich aus dem Fenster und sah einen ziemlich gehetzten Kacchan in sein Auto steigen. 

Schien wohl so, als hätte er verschlafen. 
Grinsend schaute ich dem Wagen hinterher, bevor ich mich ein letztes Mal streckte und zurück ins Bett legte. 

Ich habe diese Woche frei und musste erst nächste Woche wieder zur Uni, also konnte ich meine freie Zeit wenigstens ein wenig genießen. 

Doch egal, wie sehr ich letztendlich versuchte einzuschlafen, ich war einfach nicht mehr müde. Also zog ich mich um und erkundete die Wohnung. Sie war ziemlich groß, was es ziemlich schwer machte sich zurecht zu finden.

 Auch, als ich in der Küche war und versuchen wollte irgendwas Essbares zu finden oder zu machen, fand ich mich kaum zurecht. Überhaupt, hatte Kacchan generell irgendwas zu Essen Zuhause?

Seufzend stand ich nun in der fast leeren Küche. 
Er hatte ja gesagt, dass er nicht kochen konnte und das deswegen hat andere machen lassen, aber das seine Küche so leer war, hatte ich echt nicht gedacht. 

Ich musste lachen, wegen der Vorstellung, wie verloren Kacchan aussehen würde, wenn er hier in der Küche mal tatsächlich kochen müsste.

Gut gelaunt ging ich zurück in mein Zimmer, wo ich mich umzog und eine meiner Taschen nahm. 

Jetzt musste erstmal eingekauft werden. 
Mit diesem Gedanken verließ ich die Wohnung und lief zum nächsten Supermarkt. 

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Überarbeitet am 17.12.2022  

Ich hab fr vergessen, dass Kat im Anime kochen kann, ertragt es einfach, dass er es bei mir nicht kann xD 

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