Kapitel 7 ✔
(08.06.2021 - 1687 Wörter)
Katsuki
Im Augenwinkel sah ich, wie Deku leicht zitterte, dachte mir aber am Anfang nicht viel dabei. Immerhin war er nicht wirklich anders bei unserer ersten Begegnung, also zählte ich das schon zu seiner Lebensweise. Verdammt nervte das.
Doch als er immer mehr durch die Gegend schwankte, wurde ich hellhörig und sah den leicht verlorenen Blick von ihm.
Da es so schien, als würde er jeden Moment umkippen, ging ich langsam auf ihn zu. Nur wurde gedachtes schneller Wirklichkeit als ich dachte und so sah ich, wie Deku keine Sekunde später in sich zusammensackte.
Schnell machte ich einige große Schritte auf ihn zu und fing ihn geschickt in meinen Armen auf.
Seine Atmung ging ziemlich flach und er sah gefühlt noch blasser aus als vorher.
"Hey, warum war er hier?", fragte ich den Doc etwas gereizt, der mich etwas perplex ansah, aber sich schnell wieder fing.
"Naja, ihm ging es nicht gut, also habe ich ihm gesagt, er soll den Alpha, den er neulich getroffen hat aufsuchen.", meinte er schulterzuckend.
Der Doc griff nach einem seine Utensilien und wies mir an ihn auf die Liege zu legen. Schnell nahm ich ihn hoch und legte ihn auf die Liege, die neben dem Schreibtisch des Docs stand.
Die Atmung von dem Nerd hatte sich bereits etwas beruhigt, gleich nachdem ich ihn auf den Arm genommen habe. Wegen seiner Reaktion, von der er selbst wahrscheinlich nicht einmal etwas wusste, rollte ich die Augen. Ich hatte deutlich wichtiges zutun, als mich um einen kleinen Omega zu kümmern, aber sich vor dieser Verantwortung zu drücken, würde mir wahrscheinlich mehr Ärger einbringen, als dass ich Nerven dafür hatte.
Als der Doc das Shirt von Deku hochschob, tauchte direkt eine der Erinnerungen von der Nacht in meinem Kopf auf. Wie er stöhnend unter mir lag und meinen Namen rief, während er völlig besessen von seiner Heat war.
Doch der Doc musste mich ja unbedingt aus meinen amüsanten Gedanken holen, indem er aus dem Schrank ein kleines Beatmungsgerät holte.
"Wofür brauchst du das denn?", fragte ich etwas unsicher. Er war doch nicht sterbenskrank oder so, oder?
"Haha, der Junge ist ein Omega, dazu noch ein rezessiver und du kommst als dominanter Alpha an und lässt deine Pheromone ohne Rücksicht frei, wie sollte es ihm da gut gehen.", lachte der Doc, während er die Augen verdrehte und legte dem Nerd die Maske um.
Etwas verlegen sah ich zur Seite und kratzte mich am Hinterkopf. Er hatte zwar recht, aber ich war definitiv zu stur das jetzt zuzugeben.
"Naja, wenn ich ehrlich bin war ich von Anfang an der Alpha, den er aufsuchen sollte. Wir hatten neulich was miteinander. Also, warum sollte De- Izuku zu mir kommen?", meine Stimmung war zwar ziemlich im Keller, aber irgendwie interessierte es mich, zu wissen was genau er hatte, auch wenn ich es niemals zugeben würde.
"Und das soll ich dir glauben? Der Junge hat sein Leben lang so getan, als wäre er ein Beta und dann sollst ausgerechnet du ihn so durcheinander gebracht haben? Ich bitte dich Bakugou, ich hab schon bessere Witze gehört.", meinte er ungläubig und umwickelte ein Kühlpack, was er aus dem kleinen Kühlschrank im Nebenraum holte in ein kleines Handtuch, um es Deku auf den Kopf zu legen.
"Glaub mir oder glaub mir nicht, aber wir haben uns mit unseren Freunden getroffen und er war in seiner Heat, was hätte ich denn tun sollen?", meckerte ich und setzte mich auf einen der Stühle, die im Raum standen.
Sofort riss der Alte die Augen auf und sah mich ungläubig an.
"Habt ihr verhütet?", fragte er schnell und war für einen kurzen Moment kreidebleich geworden.
"Ja natürlich...", sagte ich, war mir aber im selben Augenblick unsicher. Ich erinnerte mich daran ein Kondom übergezogen zu haben, aber die Nacht war lang und irgendwann hatte ich aufgehört zu zählen wie oft wir es getan hatten.
Dennoch entspannte sich der Gesichtsausdruck vom Doc und er drehte sich wieder zu Deku, was für mich hieß, dass dieses Thema vom Tisch war.
"Na schön, ich glaub dir jetzt einfach mal. Mit dir zu diskutieren bringt sowieso nichts. Izukus Pheromone sind instabil wegen dir. Dazu bräuchte er deine Pheromone. Wenn er längere Zeit direkt in der Anwesenheit von einem Alpha ist, stabilisiert sich das ohne Probleme von selbst. Also übernimm dafür gefälligst die Verantwortung.", meinte nun er etwas gereizt und checkte Dekus Puls.
"Haaah, na gut. Warten wir erstmal, bis er wach wird und hören seine Meinung zu dem Ganzen.", sagte ich und lehnte mich etwas zurück.
Nach geschlagenen zehn Minuten öffnete er auch wieder seine Augen und sah uns völlig verwirrt an, bis er wohl kurz darauf merkte was passiert war. Jetzt sah er uns mit einem hochroten Gesicht an und setzte sich wieder auf.
"Also Izuku, Bakugou hat mir soweit alles erklärt. Um deine Pheromone zu stabilisieren würde ich vorschlagen, dass du mit zu ihm nach Hause gehst-", weiter ließ ich ihn gar nicht reden, denn ich schlug gereizt auf den Tisch vor mir.
"So war das aber nicht gemeint.", meckerte ich und ließ Deku augenblicklich zusammenzucken und den Kopf senken.
Erst jetzt fiel mir wieder ein, was für eine Wirkung ich eigentlich auf diesen Nerd hatte.
Meine Pheromone würden ihn wann immer ich wollte dominieren und er konnte nicht einmal was dagegen machen. Allein der Gedanke ließ mich Grinsen.
Schnell schüttelte ich den Kopf und sah zu den Beiden. Aktuell gab es wichtigere Dinge, als darüber nachzudenken wie es wohl mit Deku sein würde.
"Katsuki Bakugou, keine Widerrede. Sonst erzähle ich es deiner Mutter und die wird davon sicherlich nicht sonderlich begeistert sein, hab ich recht?", meinte er mit dieser bestimmten Härte in der Stimme. Er wusste genau womit er mich klein bekam und das nervte mich noch mehr.
Meine Mutter war eine der wenigen Personen, die ich wirklich respektierte, also war sie das stetige Druckmittel von ihm.
"Ist ja gut. Ich hab es ja verstanden.", gab ich mich geschlagen und ballte meine Hände zu Fäusten.
"Also Izuku, was sagst du dazu?", fragte der Doc jetzt an ihn gerichtet.
Sein Gesicht nahm augenblicklich mehr Farbe an und er fing an mit seinen Fingern zu spielen.
"Ähm... ich weiß nicht... vielleicht wäre das keine schlechte Idee? Aber ich will dir nicht zur Last fallen!", rief er und sah mich plötzlich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte.
Ich verdrehte nur die Augen und biss die Zähne zusammen. Meine Wohnung war immerhin groß genug, sodass ich ihn hoffentlich einfach nicht bemerken würde.
"Naja, ich steh sowieso nicht gerne in anderer Leute Schuld, also werde ich dich als Wiedergutmachung einige Zeit bei mir wohnen lassen. Irgendwann, wenn deine Pheromone wieder stabil sind, kannst du ja wieder dein altes langweiliges Leben weiterleben.", meinte ich und wollte gerade den Raum verlassen, als ich von zwei zarten Händen aufgehalten wurde.
Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass Deku aufgestanden und mir gefolgt war.
Als ich mich umdrehte und ihn anmeckern wollte, sah ich wieder in seine grünen Augen, die mich auf unerklärliche Weise schwach werden ließen. Schnell entriss ich ihm meine Hand und verließ das Zimmer.
"Komm einfach mit und stell keine unnötigen Fragen.", sagte ich und lief ohne zurückzublicken nach draußen.
Augenblicklich wich alle Anspannung von mir und ich holte tief Luft. Wann hatte ich mich das letzte Mal so eingeengt gefühlt?
Hinter mir spürte ich deutlich die Präsenz vom Nerd und drehte mich langsam um. Er atmete etwas schwerer und stützte seinen Körper auf seinen Knien ab. War ich echt so schnell gelaufen?
Tja, Omega waren eben total schwach, dachte ich und verdrehte die Augen.
"Also, wo wohnst du? Wir müssen noch Sachen von dir holen. Meine Klamotten bekommst du sicher nicht.", meinte ich und wollte weiter gehen, doch der Nerd machte keine Anstalten mir irgendwie zu folgen. Stattdessen rang er immer noch vergeblich nach Sauerstoff.
Diese Omega konnten einen wirklich verdammt nerven.
"G-Gib mir einen Moment.", sagte er etwas außer Atem und hielt den Zeigefinger nach oben.
Ich verdrehte meine Augen ein weiteres Mal und griff nach seiner Hand, bevor ich ihn erbarmungslos bis zur nächsten Straße zog, wo ich mein Auto geparkt hatte.
Deku schien sich bis dahin tatsächlich ein wenig beruhigt zu haben und stieg dann ohne Widerworte ins Auto.
Brav nannte er mir die Adresse von seiner Wohnung.
Stumm fuhr ich los und sah ein letztes Mal zu ihm rüber.
Er wirkte müde und geschafft, als hätte er tagelang nicht geschlafen. Und das alles wegen mir. Minimal bekam ich Schuldgefühle, aber die verschwanden wieder, als mir in den Sinn kam, dass er ab jetzt bei mir wohnen sollte.
Keine Ahnung wie genau das ablaufen sollte, aber es kratzte unfassbar an meinen Nerven.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir bei seiner Wohnung an und er verschwand mit einem "Bin gleich wieder da" in das kleine Apartment.
Im Vergleich zu meiner fast schon Villa war diese kleine Wohnung nichts. Innerlich lachte ich ihn dafür aus. Und trotzdem konnte ich es nicht lassen ihm hinterherzusehen.
Mit diesem kleinen zierlichen Nerd hatte ich echt geschlafen? Die Nacht war besser als ich erwartet hatte und irgendwie sehnte ich mich danach zurück. Aber nur, weil er gut im Bett war, hieß das noch lange nicht, dass er für mich mehr bedeutete, als ein normaler One Night Stand.
Mein Grinsen verging jedoch, als ich sah, mit wie vielen Taschen Deku aus seiner Wohnung kam. Passte das überhaupt ins Auto?
Vor dem Auto blieb er stehen und sah mich erwartungsvoll an.
Ich tat so, als hätte ich seinen Blick nicht bemerkt, aber als er weiterhin fordernd vor mir stand, stieg ich geschlagen aus dem Auto aus und öffnete den Kofferraum.
Als wäre es selbstverständlich verstaute er alles dort drinnen und stieg wieder wortlos ins Auto.
Ich holte ein letztes Mal tief Luft und stieg ebenfalls wieder ein, um endlich wieder nach Hause zu fahren.
Die Fahrt über redeten wir kein Wort miteinander. Mehr bemerkte ich die Nervosität, die Deku ausstrahlte und sah öfter zu ihm rüber.
Sein Blick ging stur aus dem Fenster und beobachtete die vorbeifahrenden Autos.
Doch als ich vor einem großen modernen Haus hielt, sah er endlich nach vorne.
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Überarbeitet am 16.12.2022
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