Kapitel 65
(06.03.2022 - 2176 Wörter)
Izuku
(aktuelle SSW: 16. Woche ~ Ende 4. Monat)
Zwei Wochen war es nun her, seit Kacchans Eltern bei uns zu Besuch waren. Zwar hatten wir versprochen, dass wir ein Wochenende vorbei kommen würden, aber weil Kacchan das ganze letzte Wochenende von seiner Arbeit eingenommen wurde, mussten wir den Besuch um eine Woche verschieben.
Deswegen saß ich jetzt hier, vor unserem Kleiderschrank und völlig ahnungslos, was ich einpacken sollte.
Auch wenn es nur ein Wochenende war und es mir eigentlich egal war was genau ich an hatte, machte ich mir diesmal dennoch Gedanken.
Immerhin passierte es nicht alle Tage, dass man in das Haus der Schwiegereltern marschierte.
Genervt seufzte ich, als ich das nächste Shirt von mir in die Tasche verstaute und mich ein weiteres Mal zurücklehnte.
Sofort wanderte meine Hand zu meinem Bauch und ich fing an diesen zu streicheln.
Mittlerweile war es zur Gewohnheit geworden das kleine Monsterchen in mir zu spüren oder einfach nur die Erkenntnis zu genießen, dass dort ein kleiner Mensch in mir heranwuchs.
Es fühlte sich jedes Mal von neuem wie ein kleines Wunder an, dass ich und Kacchan in weniger als einem halben Jahr eine echte kleine Familie sein würden.
Und trotzdem war dort dieses kleine bisschen, was mir Sorge bereitete. Ich konnte immerhin nichts an der Tatsache ändern, dass ich ein rezessiver Omega war und eine Schwangerschaft bei meinen instabilen Pheromonen mehr als risikoreich war.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich keine Angst davor hätte zu sterben. Denn jeden einzelnen Tag spürte ich die unaufhörliche Müdigkeit und die unendliche Erschöpfung näher an mich herantreten und ich wusste nicht, ob ich dem ganzen gewachsen war.
Durch ein lautes Knallen wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und ich öffnete schlagartig die Augen.
"Hey Deku, bin wieder zu Hause!", rief Kacchan aus dem Flur, bevor er mit viel zu lauten Schritten die Treppe hoch kam und wenig später unser Zimmer betrat.
Vor mir stand nun ein grinsender Kacchan in seinem himmlisch gut aussehendem Anzug. Fast hätte ich angefangen zu sabbern, als er sich das Jackett von den Schultern streifte und es achtlos auf unser Bett schmiss. Seine Muskeln kamen bei dem leicht spannenden Hemd perfekt zur Geltung und machten mir aufs neue klar was für ein Glück ich eigentlich hatte so einen heißen Freund bekommen zu haben.
"Alles in Ordnung? Du siehst erschöpft aus.", sagte er leise, während er sich langsam zu mir herunterbeugte und mir vorsichtig über die Wange strich.
"Ja, alles ok. Bin nur etwas müde. Ich glaube ich habe mir einfach zu sehr den Kopf darüber zerbrochen, was genau ich mit meinen Klamotten für einen Eindruck bei deinen Eltern hinterlasse.", lachte ich und schloss ein weiteres Mal die Augen.
Und kaum hatte ich das getan, spürte ich eine ganz gewisse Präsenz immer näher kommen und wie sein heißer Atem meine Lippen streifte.
Keinen Moment später verschloss er unsere Lippen zu einem zarten und doch intensiven Kuss.
Seine warmen und weichen Lippen fühlten sich so unbeschreiblich gut an, dass ich meine Hand nach ihm ausstreckte und meine Finger in seinen Haaren vergrub.
Doch kaum wollte ich den Kuss vertiefen, löste er sich von mir und grinste mich diabolisch an.
"Du gehst ja ganz schön ran.", lachte er und sah mir dabei direkt in die Augen.
Immer wenn er mich so intensiv anschaute, blieb die Zeit für einen Moment stehen und ich konnte ihn komplett für mich allein beanspruchen.
"Wie könnte ich auch nicht, wenn ich so einen heißen Freund habe~", sagte ich leise und ließ meine Finger federleicht über seinen Hals gleiten.
Ich beobachtete die leichte Gänsehaut, die sich auf ihm ausbreitete und grinste, als ich die lüsternen Pheromone von ihm wahrnahm.
Doch dieser Moment wurde direkt zerstört, als mir kurz darauf schlecht wurde und ich mir ruckartig die Hand vor den Mund legte.
"Babe, leg dich besser hin, du bist ganz blass. Bist du dir sicher, dass alles gut ist?", fragte er besorgt, während ich mich wieder ordentlich hinsetzte.
"J-Ja, alles in Ordnung. Mir war nur kurz schlecht, mehr nicht. Aber das kennst du von mir ja schon."
"Deku, die Morgenübelkeit sollte eigentlich nur bis zum dritten Monat anhalten. Du bist viel weiter-", rief er etwas panisch, bevor ich ihm einfach eine Hand auf den Mund legte, um seinen Redeschwall irgendwie zu stoppen.
Ich mochte es zwar, wenn er sich sorgte, aber trotzdem zerrte das ziemlich an meinen Nerven.
"Kacchan, du weißt doch... ich bin ein rezessiver Omega, da kann das schonmal länger dauern. Außerdem ging es mir ja nicht so schlecht, dass ich mich übergeben musste.", murmelte ich etwas genervt, bevor ich aufstand und mich auf unser Bett setzte.
"Haah na gut. Überlass mir den Rest mit dem packen und leg dich hin.", meinte er, während er strickt meinem Blick auswich.
Egal wie sehr er es verbergen wollte, spätestens als seine Pheromone meine Nase erreichten wusste ich, dass er kurz davor war seinem Temperament nachzugeben.
Von dem Moment an beobachtete ich Kacchan dabei, wie er mit zusammengebissenen Zähnen unsere Taschen zusammenpackte.
Ich war erstaunt wie lange er durchhalten konnte. Wahrscheinlich tat er das auch nur, weil ich ihm gerade direkt ins Gesicht gesagt habe, dass ich während der Schwangerschaft deutlich sensibler war.
Am Liebsten wollte ich ihm noch viel Länger zusehen, doch die plötzliche Müdigkeit überrollte mich und ich schloss für einen Moment die Augen.
"Gute Nacht", hörte ich noch Kacchans Stimme, bevor ich seine Lippen sanft auf meiner Wange spürte.
Mit einem Lächeln im Gesicht schlief ich letztendlich ein.
~~~
Am nächsten Tag hörte ich bereits den nervtötenden Wecker, der mich mit Kopfschmerzen den Tag begrüßen ließ.
Kacchan neben mir fing ebenfalls an zu brummen und ich rappelte mich letztendlich aus seinen Armen, um dem Geräusch ein Ende zu machen.
Am Liebsten hätte ich mein Handy gegen die nächstbeste Wand geschmissen, aber aus Erfahrung wusste ich, dass das keine sonderlich gute Idee war.
Doch dieser Gedanke schaffte es mich aus meiner letzten Müdigkeit zu befreien und ich streckte mich kurz, bevor ich wieder neben mich schaute.
Kacchan hatte einen Arm auf seine Augen gelegt und lag Oberkörperfrei neben mir, während seine Hand meine Hüfte nicht eine Sekunde verlassen hatte.
"Kacchan, wir müssen aufstehen. Um elf wollten wir bei deinen Eltern sein.", gähnte ich und rieb mir den letzten Schlaf aus den Augen.
"Ach komm schon Babe, lass mich dich noch fünf Minuten länger genießen.", murmelte er leise und schlang seine Arme um meine Hüfte, um seinen Kopf direkt auf meinem Bauch zu platzieren.
Nur wenige Sekunden später spürte ich wie seine weichen Lippen leichte Küsse auf ihm verteilten.
Es kitzelte und ließ mich grinsen, während ich vorsichtig durch seine ebenso weichen Haare strich.
Direkt als er sich auf mich legte ging mein Blick auf seinen durchtrainierten Rücken, der perfekt seine Muskeln abzeichnete. Im leichten Sonnenlicht glänzten sie und die einzelnen Muskeln warfen leichte Schatten, die meinen Bauch direkt kribbeln ließen.
Für den Bruchteil einer Sekunde kam mir der Gedanke über seinen heißen Körper zu streichen, doch ich kannte ihn gut genug um zu wissen, dass ich danach das Bett den ganzen Tag nicht verlassen hätte.
Auch wenn er sich meinetwegen die letzten Monate zurückhielt, bemerkte ich seine Sehnsucht nach Berührung und Nähe.
"Deku, können wir nicht einfach absagen? Es ist das erste Wochenende nach so langer Zeit, an dem wir mal alleine sind.", brummte er leise gegen meinen Bauch.
"Nein können wir nicht! Wir haben letzte Woche schon absagen müssen. Dieses Mal haben sie bestimmt was vorbeireitet. Wir fahren!", sagte ich streng und löste mich aus seinem Griff, bevor ich aufstand und ins Badezimmer gehen wollte.
Doch noch bevor ich unsere Zimmertür erreichte, zwang mich ein plötzlicher Schwindel in die Knie und ich blieb direkt vor der Tür stehen.
Sofort wurde Kacchan hellhörig und drehte sich zu mir um.
Verdammt, diese Schwangerschaft nahm mir mehr Kraft als ich dachte.
Egal wie viel ich schlafen würde, dieses Baby nahm jede Faser meines Körpers ein und entzog mir jegliche Energie. Ich liebte es und würde es mit meinem Leben beschützen, aber gerade solche Momente machten mir Angst.
Ich befand mich nicht einmal mehr in einem der gefährlichen Monate und trotzdem bekam ich laufend das Gefühl dem Tod einen Schritt näher in die Arme gelaufen zu sein.
Doch dann brauchte es nur einen Blick zu Kacchan, der mir seinen sorgenvollen Blick schenkte und alle Ängste verschwinden ließ.
Mit ihm würde ich selbst die schlimmsten Zeiten überstehen können. Und dieser Gedanke gab mir die verlorene Kraft zurück immer wieder aufzustehen und mit einem Lächeln auf mein neues Leben zuzulaufen.
"Deku... sollten wir nicht besser doch absagen? Überanstreng dich nicht. Ich mach mir verdammt nochmal sorgen um dich!", meinte Kacchan sanft, bevor er mich vorsichtig auf die Beine zog und an seine Brust drückte.
Sofort ging seine Wärme auf mich über und ich konnte erleichtert aufatmen.
"Ja, alles in Ordnung. Ich schaff das schon, du bist ja immerhin auch da.", grinste ich ihm zu, während ich mich immer tiefer in seine Brust schmiegte.
Am Liebsten hätte ich dort eine halbe Ewigkeit verbracht, aber ein Blick auf die Uhr ließ mich etwas hektisch von ihm losreißen.
"Oh shit! Kacchan, wir müssen uns beeilen. Komm, wir gehen einfach zusammen duschen, dann geht das schneller.", rief ich, bevor ich nach seiner Hand griff und ihn in Richtung Badezimmer zog.
Im Augenwinkel sah ich nur sein äußerst lüsternes Grinsen und wie er sich verführerisch auf die Unterlippe biss.
"Kacchan, mach dir keine Hoffnungen, wir gehen nur duschen!", sagte ich streng und sah ihn mit leicht zusammengekniffen Augen an, woraufhin er nur noch breiter anfing zu Grinsen.
~~~
Genervt saß ich im Auto und schaute Interessehalber auf die Uhr. Es war bereits kurz vor elf und wir waren erst vor fünf Minuten los gefahren, weil ein gewisser jemand seine Finger nicht bei sich behalten konnte.
Während ich genervt aus dem Fenster schaute, hörte ich das freudige Summen von Kacchan auf der anderen Seite des Autos, was ich versuchte geflissentlich zu ignorieren.
Als er die Musik im Auto lauter machte und seine Hand langsam meinen Oberschenkel hinaufwandern wollte, schlug ich sie wütend weg und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ach komm schon Babe... ich weiß doch, dass es dir gefallen hat.", murmelte er direkt neben meine Ohr und ließ mich dadurch nur noch wütender schnauben.
"Ich habe dir gesagt, dass wir NUR duschen gehen! Und was hast du gemacht? Wegen dir kommen wir zu spät!", rief ich und drehte ihm nun vollständig den Rücken zu.
"Ok ok, ich werde es meinen Eltern erklären, aber bitte sei nicht mehr sauer, ok?"
Zwar war ich mit seiner Antwort nicht komplett zufrieden, aber ich wollte auch zerstritten mit Kacchan zu seinen Eltern, also willigte ich ein und seufzte einmal, bevor ich mich wieder normal hinsetzte und zurück auf die Straße blickte.
Eine ganze Stunde später erreichten wir eine Gegend, in der die Häuser wahrscheinlich mehr Wert waren als alles was ich jemals besessen hatte.
Ich wusste, dass Kacchans Familie etwas mehr Geld haben mussten, aber spätestens als wir an einem großen silbernen Tor ankamen, auf das ein riesiges Haus und eine riesige Einfahrt folgte, wusste ich, dass er zu der oberen Liga dieser Welt gehörte.
Staunend schaute ich aus dem Fenster und betrachtete die vielen verschiedenen Blumen und Farben, die sich über den Garten erstreckten.
"Hier hast du gewohnt? Was arbeiten deine Eltern bitte? Gefühlt dieser Baum ist wertvoller als meine ganze Wohnung!", rief ich begeistert und zeigte auf einen großen Baum der in der Mitte von vielen verschiedenen Blumenarten stand und mit seinen Farben glänzte.
"Wenn du willst, dann können wir gerne nachher übers Gelände spazieren gehen. Meine Eltern lieben es groß, deswegen ist das Haus und das Grundstück auch so riesig. Ich fand das immer schon etwas übertrieben.", sagte Kacchan, während er auf einem kleinen Parkplatz zum stehen kam.
Sofort als ich ausstieg fielen mir die verschiedenen Sportwagen auf dem Parkplatz auf.
Ich kam aus dem Staunen gar nicht heraus. Erst als Kacchan nach meiner Hand griff und mich vorsichtig zur Haustür zog, kam ich wieder im hier und jetzt an.
Und mit der Realität kam auch meine Nervosität wieder und mein Magen zog sich unangenehm zusammen.
Auch wenn ich seine Eltern bereits kannte war es für mich etwas völlig anderes sie in diesem Haus zu besuchen.
Vorsichtig strich Kacchan mir über den Arm und lächelte mir beruhigend zu, bevor er seinen Finger auf die Klingel legte und sich die Tür mit einem leichten Summen öffnete.
Sofort weiteten sich meine Augen und ich schaute ungläubig zu Kacchan, der nur mit seinen Schultern zuckte und mich in das riesige Haus schob.
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Hello ^^
Hab mal so gemerkt, dass ich meine Story in den letzten fünf (?) Kapiteln echt null geplottet hab und die ziemlich flach von der Story her sind.
Naja, jetzt hab ich jedenfalls bis Kapitel 75 jedes einzelne Kapitel mit ner Storyline versehen und hoffe einfach, dass die dadurch besser werden. ^^'
Und ich kann euch leider auch nicht ganz garantieren, dass die Kapitel mehr Dialog bekommen, weil das ein wenig von meiner Stimmungslage abhängt wie ich schreibe, also entschuldigt, wenn einige dann doch sehr viel Monolog enthalten. xD
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