Kapitel 64

(03.03.2022 - 2290 Wörter)

Izuku

Sofort erwiderte ich den Kuss, den Kacchan mir mit aller Leidenschaft gab und ließ meine Hände langsam in seine Haare fahren.
Auch wenn seine Eltern direkt nebenan waren, war mir das in dem Moment ziemlich egal. Seinen Küssen konnte ich einfach nicht widerstehen. Sie waren so willig, so leidenschaftlich, dass sie mich langsam aber sicher immer tiefer in eine Welt zogen, die nur von uns beiden eingenommen wurde.

"Hey Katsuki, wo sind denn die-", rief Mitsuki plötzlich, was mich nur peinlich berührt zusammenzucken ließ.
Vielleicht war mir das letztendlich doch nicht so egal.

Schnell drehte ich mich zu ihr und schaute sie aus geschockten Augen heraus an, während sie mit runtergeklappter Kinnlade vor uns stand.

"Katsuki Bakugou, wir haben keine fünf Minuten den Raum verlassen und schon machst du dich über ihn her? Ich habe kein Interesse daran dich nochmal beim Sex zu erwischen. Wenn, dann geht bitte in euer Zimmer!", rief sie empört und machte direkt wieder auf dem Absatz kehrt, bevor sie mit einem ebenfalls ziemlich roten Gesicht zurück in die Küche ging.

Ich hatte zwar viel Respekt vor Kacchans Eltern, vor allem weil sie beide dominante Alpha waren, aber dieses Mal konnte selbst ich nicht an mir halten und fiel in schallendes Gelächter.
In meinem Augenwinkel sah ich den etwas verwirrten, aber dennoch belustigten Gesichtsausdruck von Kacchan.
Mit meinem Lachen schien ich Kacchan anzustecken, denn keinen Moment später saßen wir beide auf der Couch und lachten leise vor uns hin.

Erst als Masaru wieder zurück ins Wohnzimmer kam und sich im Türrahmen räusperte, kamen wir wieder im hier und jetzt an.

Freundlich lächelte ich ihn an und setzte mich wieder ordentlich neben Kacchan.

"Haha, du hast dich in den letzten Monaten ganz schön verändert. Also zum Positiven. Ich dachte schon wir hätten irgendwas falsch gemacht, weil du jeden Tag eine Neue mit nach Hause geschleppt hast.", meinte Masaru leise und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

"Hah, war wohl doch kein so hoffnungsloser Fall.", sagte nun Kacchan ziemlich scharf mit leicht gesenktem Blick.

Gerade als ich die Hand nach ihm ausstrecken wollte, sah ich sein vollkommen monotones Gesicht und ließ es.
Plötzlich war die Atmosphäre so verdammt hitzig, dass jedes Wort die Luft hätte zum explodieren bringen können.

Von den Pheromonen, die langsam aber sicher das Wohnzimmer einnahmen mal abgesehen, schien sich die Situation mit jeder weiteren Sekunde weiter zu erhitzen und mein Herz fing an immer schneller zu schlagen.

"Das hab ich doch gar nicht gesagt!", ruft sein Vater nun etwas verzweifelt und ließ Kacchan so genervt schnauben.

"Aber gedacht!", sagte Kacchan leise, bevor er zur Seite schaute und die Arme miteinander verschränkte. Er wirkte ein wenig beleidigt.
Fast hätte ich gelacht, weil sein Anblick mehr einem kleinen Kind ähnelte als einem 24 Jahre alten dominanten Alpha.

Sein Vater sagte dazu nichts, sondern schaute nur auf den Boden, während er sich nervös über seine Finger strich.

Ohne weiter darüber nachzudenken fing ich an zu grinsen und stand auf, um in die Küche zu gehen, damit ich den immer stärker werdenden Pheromonen ausweichen konnte.

Direkt als ich die Küche betrat kam mir der Duft von Fleisch in die Nase. Für einen Moment wurde mir von dem Geruch tatsächlich übel, bis es dann einfach in puren Hunger umschlug.
Immerhin hatten wir vorhin nur etwas bestellt gehabt und nicht einmal die Möglichkeit es richtig aufzuessen.
Nur der Gedanke daran genügte um meine Wangen in ein tiefes Rot zu färben.

"Hey, kann ich dir irgendwo helfen?", fragte ich freundlich um die erotischen Bilder in meinem Kopf loszuwerden.

"Hallo Izuku, ähm... nein, gerade nicht. Aber setz dich doch hin. Ich merke, unsere beiden Männer streiten wieder. Das kommt öfter vor als du dir vorstellen kannst. Also mach dir nicht allzu viele Sorgen.", lachte sie und drehte sich wieder zum Herd, wo sie das Fleisch in der Pfanne wendete.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen setzte ich mich an den Tisch und stützte meinen Kopf auf meinen Händen ab.

"Wie geht es dir denn so? Soweit ich das mitbekommen habe bist du ein rezessiver Omega. Es war sicher schwer die ganze Zeit in der Gegenwart von einem dominanten Alpha zu sein, oder? Ich weiß, dass Kacchan ein ziemlicher Hitzkopf sein kann.", sagte sie und stellte mir ein Glas Wasser hin, bevor sie sich direkt gegenüber von mir hinsetzte.

Dankend lächelte ich sie an, während sie mich abwartend ansah.
Als ich ihr das erste Mal direkt in die Augen schaute, stockte mir für den Moment der Atem. Sie war eine wirkliche Schönheit und man sah sofort, dass Kacchan ihr Ebenbild war.
Ihre blonden Haare standen genauso sehr ab wie Kacchans und die roten Augen hatten dieselbe Intensität.
Auch wenn ich wusste, dass sie ein dominanter Alpha war, fühlte ich mich erstaunlich wohl in ihrer Anwesenheit.

"Äh-... ja, mir geht's gut. Am Anfang war es etwas ungewohnt, aber jetzt ist alles in Ordnung. Es scheint eher so, dass seine Pheromone sehr beruhigend sind. Liegt vielleicht daran, dass er der Vater von dem Kind ist.", lachte ich leise und schaute etwas verlegten auf meine Finger.

Irgendwie war es seltsam so offen mit ihr darüber zu reden, auch wenn ich wusste, dass sie Kacchans Mutter war. Sie wusste mit Sicherheit so viel mehr als ich und kannte sicherlich auch mehr Seiten an ihm, die ich nur zu gerne kennenlernen würde.

"Wow, ihr scheint euch echt zu lieben. Das freut mich. Nur könnte ich ihm den Kopf dafür abreißen, dass er uns nichts von euch erzählt hat!", rief sie und verengte die Augen, bevor sie wieder zum Herd ging und das Essen umrührte.

"Sag mal... ihr esst doch auch ordentlich, oder? Vorhin hab ich nur fertiges Essen gesehen und ich weiß, dass Katsuki ein miserabler Koch ist. Ihr kauft euch doch nicht dauernd nur diesen Fertigkram, oder?", fragte sie energisch, als sie sich plötzlich vom Herd losriss und auf mich zugestürmt kam.

Innerlich lachte ich ein wenig. So sind Mütter wahrscheinlich einfach. Und auch wenn sie genauso aufbrausend war wie Kacchan, war das eine Eigenschaft an ihr, die ich bereits jetzt schon mochte.

Mit einem beruhigenden Lächeln legte ich vorsichtig eine Hand auf ihre, die sie auf meiner Schulter abgelegt hatte.

"Ja, keine Sorge. Von Kacchans Kochkünsten habe ich auch schonmal mitbekommen, aber meistens koche ich. Und er bekommt auch immer ordentliches Essen mit auf Arbeit.", grinste ich stolz und sah nur wenige Sekunden später in ein erleichtertes Gesicht.

"Puh... ich hatte schon Sorge, dass Katsuki dir irgendeinen Fraß auftischt, der absolut ungenießbar ist. Weil so wie du aussiehst, würdest du das dann auch noch ohne mit der Wimper zu zucken aufessen.", lachte sie nun und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

"Aber... du nennst ihn Kacchan? Das ist süß... Dass ihr euch schon gegenseitig Kosenamen gebt. Ich glaube er hat eine echte gute Partie erwischt mit dir. Ich bin froh, dass es jemand wie du ist und keine seiner.... naja... Matratzen von früher?", murmelte sie und schenkte mir dann ein warmes und freundliches Lächeln.

Gerade als ich etwas darauf erwidern wollte, kam lautstarkes Meckern aus dem Wohnzimmer, sodass Mitsuki genervt aufseufzte und schnell den Herd ausschaltete, bevor sie mich an der Hand zurück zu den beiden Streithähnen zog.

Kurz vor der Tür blieb sie stehen und ließ meine Hand wieder los.
"Tut mir leid, das hab ich total vergessen, da drinnen ist es sicher alles voll mit Pheromonen. Willst du die beiden mit mir zusammen zur Schnecke machen oder lieber in der Küche warten?", fragte sie mit einem entschuldigenden Blick.

"Alles gut, ich geh einfach schnell zu Kacchan rüber, dann geht das. Seine Pheromone haben keinen solchen Effekt bei mir.", meinte ich mit einem Grinsen und wollte gerade an ihr vorbei gehen, als sie mich sanft an der Schulter zurückzog und mich etwas irritiert ansah.

"Was? Wieso-", weiter kam sie nicht, denn ein weiteres Mal kam lautes Gemecker aus dem Raum, was uns beide leicht zusammenschrecken ließ.

Noch bevor ich irgendetwas sagen konnte, riss sie die Tür auf und stampfte sichtlich wütend ins Wohnzimmer.
Sofort kamen mir die angespannten Pheromone entgegen, die mein Herz schneller schlagen ließen.

"WAS VERDAMMT NOCHMAL IST EIGENTLICH HIER LOS!", rief sie, was den kompletten Raum sofort in absolute Stille versetzte. Beide hielten in ihrer Bewegung inne und schauten wie erstarrt zu Mitsuki.

Ich grinste nur und schlich mich leise an ihr vorbei, um mich unauffällig neben Kacchan zu setzen, der immer noch perplex in die Richtung seiner Mutter schaute.

Sie seufzte und verschränkte die Arme miteinander, während sie sich neben Masaru setzte, der sich sichtlich anspannte.

Als ich mich letztendlich neben Kacchan setzte und sanft nach seiner Hand griff, beruhigte er sich und holte tief Luft. Er zitterte, wenn auch nur leicht.

Mitsuki schaute nur für den Bruchteil in Masarus Richtung und hob die Augenbraue, bevor auch er einmal tief Luft holte und sich nochmal durch die Haare ging.

"Tut mir leid Katsuki, es war wirklich nicht so gemeint wie du dachtest. Es ist nur so ungewohnt dich so zu sehen... so freundlich und liebevoll.", sagte Masaru plötzlich und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

"Schon gut, ich hab euch immerhin auch nichts von ihm erzählt.", meinte Kacchan, während er vorsichtig über meine Hand strich.

Nach diesen Worten entstand eine unangenehme Stille, die nur unterbrochen wurde, als Mitsuki genervt seufzte und den Kopf in den Nacken warf.

"Also, ich weiß zwar nicht wieso ihr beiden euch nach so langer Zeit unbedingt streiten müsst, aber Katsuki... wir haben uns Sorgen gemacht, weil wir dachten wir hätten dir nicht genug Beachtung geschenkt, weil du die Mädchen die du mitgebracht hast auch nie sonderlich gut behandelt hast. Das hat uns Sorge bereitet. Und nicht, dass du ein hoffnungsloser Fall bist. Das haben wir nie gedacht. Aber ich bin ehrlich enttäuscht von dir, dass du so von uns denkst und uns obendrauf nichts von deiner kleinen Familie erzählt hast. Ich meine, wir werden Großeltern, natürlich würden wir uns darüber freuen.", rief sie, während sie ruckartig nach Masarus Hand griff.

Durch das sanfte Drücken an meiner Hand schaute ich wieder zu Kacchan. Seine Augen schimmerten glasig und er biss sich unangenehm auf die Unterlippe.
Aus irgendeinem Grund war ich froh über seine Reaktion, selbst wenn mich die Tränen störten, die sich sichtlich anbahnten.

Vorsichtig hob ich seine Hand an und setzte einen leichten Kuss auf seinen Handrücken, während ich seine leuchtend roten Augen nicht eine Sekunde aus den Augen ließ.

Für einen kurzen Moment blitzte etwas in ihnen auf, was mich verschmitzt in mich hineingrinsen ließ.
Und trotzdem tauchte wenig später ein ebenso ehrliches und liebevolles Lächeln auf seinen Lippen auf.

"Wie wäre es denn, wenn ihr nächstes Wochenende zu uns kommt? Wir würden dich gerne etwas näher kennenlernen und ich bin mir sicher, dass du auch an einigen Dingen interessiert bist.", fragte Mitsuki und schaute mich abwartend an.

Mit leicht aufgerissenen Augen ging mein Blick zu Kacchan, der einfach nur die Schultern zuckte und wieder zu seinen Eltern guckte.
Sofort wanderten meine Augenbrauen ein Stückchen höher und ich schaute ihn ungläubig an.

Mit einem diabolischen Lächeln auf den Lippen nickte ich Mitsuki freudig zu und drückte Kacchans Hand ein wenig fester.

"Ja, wieso nicht. Ich würde mich freuen meine Schwiegereltern kennenzulernen. Aber unter einer Bedingung...", grinste ich und sah im Augenwinkel, wie Kacchan mich verwirrt und gleichzeitig mit einem Hauch Angst in meine Richtung schaute.

"Ich will alle Babyfotos von Kacchan sehen oder eine Kopie.", rief ich grinsend und hielt noch rechtzeitig bevor Kacchan rebellieren konnte eine Hand vor seinen Mund.

Seine Eltern schienen sich sichtlich das Lachen verkneifen zu müssen und erwiderten mein breites Lächeln.

"Abgemacht. Aber dann bleibt ihr ein ganzes Wochenende, in Ordnung?" Vorsichtig löste ich meine Hand von Kacchans und hielt sie Mitsuki hin, die sie zustimmend entgegennahm.

"Hey! Das kannst du doch nicht einfach so ohne mich bestimmen!", protestierte nun Kacchan, der ich aus meinem Griff befreit hatte.

"Sei still! Selber schuld, wenn du mir deine Eltern so spät erst vorstellst. Meine Mutter hast du auch vor zwei Monaten schon kennengelernt.", sagte ich mit leicht verengten Augen, während ich meine Arme vor der Brust verschränkte.

Daraufhin wandte sich Kacchan einfach nur noch beleidigt von uns ab und fing an zu schmollen.

Doch gerade als ich wieder aufstehen wollte, befand ich mich mit einem Ruck zurück auf Kacchans Schoß und sah in seine leuchtend roten Augen. Für einen kurzen Moment blitzte etwas in ihnen auf, bevor er seine Arme um meinen Bauch schlang und mich nah an sich zog.

"Bekomme ich denn auch was dafür? Immerhin hast du mich nicht einmal gefragt.", flüsterte er und schob gespielt schmollend die Unterlippe hervor.

Auch wenn das Bild wieder mehr einem kleinen Kind ähnelte, als dem Kacchan den ich kannte, konnte ich ihm diese indirekte Anspielung nicht ausschlagen und fing leicht an zu grinsen.

"Wenn du ganz lieb bist, dann bekommst du ein paar extra Streicheleinheiten. Aber nur, wenn du dich benimmst.", grinste ich, bevor ich ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen drückte und mich dann wieder aus seinem Griff löste, um wieder in Richtung Küche zu wandern.

Die perplexen Blicke von Mitsuki und Masaru ignorierend, ging ich einfach meines Weges und verkniff mir das Lachen bei dem Gedanken von Kacchans hoffnungsvollen und sprachlosen Gesicht.

~~~

Hello,

tut mir ehrlich leid, dass das Kapitel so spät kommt, aber für die, die es noch nicht wussten: Am Anfang hatte ich Corona und lag einige Tage ziemlich flach und danach hatte ich schlichtweg einfach keine Motivation zum Schreiben. ^^'

(Und vielleicht hab ich auch einfach all meine Freizeit in Genshin Impact verschwendet xD)

Aber bitte nicht denken ich würde einfach aus dem nichts heraus das Buch abbrechen, das würde ich nie tun. Höchstens mit Pausen, mehr nicht. :D

Und seid bitte ganz ganz ehrlich, seid ihr mit dem Kapitel zufrieden? Falls nicht, dann bitte auch nicht schönreden, sagt es einfach. ^^

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