Kapitel 53

(10.12.2021 - 2288 Wörter) 

Izuku 

Ich erstarrte, als Takeru plötzlich anfing seine Lippen auf meinen zu bewegen und so seine Pheromone nur noch intensiver in mich zwang. 
Meine Hände zitterten und meine Sicht verschwamm. Es fühlte sich so an, als würde mich etwas von innen heraus zerfressen. 

Alles in mir sträubte sich gegen ihn und ich windete mich aus seinem Griff, jedoch hielt er mein Kinn so fest, dass ich mich nicht daraus befreien konnte. 

Ich war kurz davor in blanke Panik zu geraten, auch wenn ich wusste, dass ich das jetzt absolut nicht gebrauchen konnte. Also kniff ich einfach nur die Augen zu und versuchte nachzudenken.

Bevor ich dann komplett den Verstand verlor, öffnete ich schnell meinen Mund, sodass er mit seiner widerlichen Zunge in meinen Mund eindringen konnte. Und dann biss ich zu. 
Sofort bemerkte ich den metallischen Geschmack in meinem Mund und wie sich seine Finger in meine Schulter bohrten. Es war zwar längst nicht meine beste Idee, aber so konnte ich ihn wenigstens auf ein wenig Abstand bringen. 

Nur leider war er jemand, den so etwas nicht lange aufhalten würde. Meine Naivität zu glauben, dass ich tatsächlich eine Chance gegen ihn hatte wurde mit seiner Wut belohnt, die meine Angst steigerte und mich von innen heraus erdrückte. 

Er war wütend, sehr wütend. Aber ich bereute es nicht. Niemand anderem als Kacchan würde ich freiwillig einen Kuss schenken, auch nicht als Sicherheit, dass mir und dem Baby nichts passieren sollte. 

Immerhin meinte er, dass er mich nicht umbringen würde, also vertraute ich auf diese Aussage. 
Bis Kacchan kommen würde blieb mir das als einziger Anhaltspunkt hier lebend wieder raus zu kommen. 

Takeru hielt sich die Hand vor den Mund und keuchte einmal auf, bevor er mit der Faust auf den Boden schlug. 
All die Wut wurde durch seine Pheromone widergespiegelt, weswegen ich kaum aufhören konnte zu zittern.
Die Angst steigerte sich und ließ mich an all meinen Aktionen zweifeln. 

Als er seinen Kopf hob, sah ich in seine leuchtenden Augen, die mich wütend anfunkelten. Keine Sekunde später hatte er die kleine Distanz zwischen uns wieder überbrückt und legte seine Hand um meinen Hals. Seine kalten Finger brachten mir eine Gänsehaut und mein Herz fing auch unter seiner Pheromondusche wie verrückt an zu schlagen. 

Auch mit dem Wissen, dass er mich jeden Moment töten könnte, blieb ich verhältnismäßig ruhig. Lag das vielleicht daran, dass das Baby in mir ebenfalls ein Alpha war? 
Ich lächelte bei dem Gedanken und schloss für einen Moment die Augen, bevor ich ihm wieder in die Augen schaute. 

An seinem Mundwinkel floss Blut und seine Hand war ebenfalls mit Blut benetzt, die er langsam an seiner Hose abwischte. Auch sein Grinsen wurde breiter und sein Griff um meinen Hals fester. 

"Das ist aber nicht nett von dir, Izuku... Ich schenke dir einen Kuss und als Dankeschön bekomme ich sowas! Ganz schön frech!", sagte er gespielt freundlich und kam meinem Gesicht ein weiteres Mal näher. 

Ich spürte seinen widerlichen Atem auf meiner Haut und ein unangenehmer Schaue lief mir über den Rücken. 
Innerlich versuchte ich alles, um meine eigene Wut irgendwie zu zügeln. Er war so unfassbar widerlich, dass es mich fast zum zittern brachte, so wütend war ich. 

Seine Hand drückte immer fester um meinen Hals, sodass es mir bereits schwer fiel zu atmen. Und trotzdem versuchte ich ruhig zu bleiben und mich unter Kontrolle zu halten. Ich war wütend, hatte aber gleichzeitig so unfassbar Angst, dass sich wieder einzelne Tränen in meinen Augen bildeten. Ich wollte mich wehren, wusste aber, dass ich das nicht konnte. Die Frustration machte die Situation nur schlimmer, weil ich mir eingestehen musste, dass ich nicht in der Lage war mich selbstständig daraus zu befreien. 

Als sein Griff ein weiteres Mal fester wurde und ich nun kaum noch Luft bekam, schnappte ich panisch nach Luft, bevor ich ihm mit einer durch Tränen verschwommenen Sicht direkt in sein Gesicht schaute. Ich erkannte nicht viel, aber sein Grinsen zeichnete pure Schadenfreude ab und auch seine blutige Lippe schien ihn kein bisschen mehr zu interessieren. 

Ich versuchte so viel Luft wie möglich in meine Lungen zu pumpen, aber es erreichte nicht, nichts kam unten an. Weder ein, noch ausatmen konnte ich.
Panik stieg mir ins Gesicht und ich versuchte mich irgendwie aus seinem Griff zu befreien, aber er war einfach zu stark. 

Und ein weiteres Mal wurde mir meine eigene Hilflosigkeit bewusst. Er wollte mir wohl unter allen Umständen zeigen, dass ein Omega zu nichts fähig war. Und so wie er sich aktuell verhielt, würde er das mit Sicherheit auch schaffen. 

Mir war bewusst, dass es nicht reichte auf Kacchans Ankunft zu warten, aber ich wollte einfach nur darauf vertrauen, sonst würde ich mich nur noch hilfloser fühlen. 
Dennoch machte mich die Art und Weise von Takeru wütend genug, dass ich ihn dafür am Liebsten schlagen würde. 

Ich biss die Zähne zusammen und stelle jede Bewegung ein. Es würde mich nur unnötig Kraft kosten ohne einen Plan mein letztes bisschen Energie aufzubrauchen. Und davon hatte ich leider nicht mehr viel. Müde fielen mir die Augen zu, während ich versuchte mich auf einen Gedanken zu fokussieren. Die Atemlosigkeit zeigte Wirkung indem wieder kleine schwarze Punkte durch mein Sichtfeld tanzten. 

Mein Blick fiel auf meine Beine, die frei genug waren, um ihm irgendwie zu schaden. Also behielt ich seine Bewegungen im Blick und holte soweit es möglich war mit dem Fuß aus und trat ihm so fest ich konnte gegen sein Schienbein. 

Ich wusste, dass ich ihn dadurch nur noch wütender machte, aber eine andere Möglichkeit blieb mir nicht. Immerhin war ich gefesselt und konnte sonst quasi nichts gegen ihn ausrichten. 

Sofort ließ er los und stolperte einige Schritte nach hinten. Es war nicht viel, aber ich hatte jetzt immerhin wieder ein wenig Zeit zum Durchatmen. Ich hustete und blinzelte die letzten schwarzen Punkte weg. Ein leichter Schmerz überkam mich und ich holte tief Luft, um mich wenig später wieder auf Takeru konzentrieren zu können. 

Doch viel Zeit blieb mir nicht, denn er holte unsere kurze Distanz schnell auf, indem er sich ein Messer vom Tisch schnappte und wieder in meine Richtung sprintete. Seine Finger vergriffen sich wieder in meinen Haaren und das Messer hielt er mir ebenfalls direkt vor den Bauch. Mein Herz setzte einen Schlag aus und ich zuckte heftig zusammen, als die Spitze der Klinge meinen Bauch berührte. 

"Noch einmal so eine Aktion und ich kann nicht für eure Sicherheit garantieren.", zischte er bedrohlich und sah mich wütend an. 

Jede falsche Bewegung könnte mir jetzt das Leben kosten und genau das war sein Ziel. Nur wollte ich ihm unter keinen Umständen diesen Triumpf gönnen, also schaute ich ihn wütend an und ging freiwillig näher an ihn heran, nur um ihm im nächsten Moment direkt ins Gesicht zu spucken. 
Es war zwar die wohl unangenehmste Methode, aber das war mir egal. Egal durch welche Mittel ich es tun würde, ich brauchte jeden Abstand zwischen uns.

Ich hoffte so sehr, dass Kacchan es rechtzeitig schaffen würde, bis irgendwas wirklich gefährliches passieren sollte. 
Takeru schien ebenso keine Scheu davor zu haben mich umzubringen, was mein Herz wieder unangenehm schnell schlagen ließ. 
Meine Kraft ließ nach und auch meine Aufmerksamkeit, denn ehe ich mich versah, stand er bereits wieder in meinem Sichtfeld und fing an zu Grinsen. 

Das kalte Metall des Messers streifte meine Wange und ich bekam eine unangenehme Gänsehaut. Ich hatte Angst und hielt den Atem an, um nicht noch mehr seiner Pheromone in mich fließen zu lassen. Mein Körper gehorchte ihm bereits, fehlte nur noch mein Verstand. 

Unter keinen Umständen wollte ich mich ihm unterwerfen, doch auch ich war nur ein Omega, der nicht gegen seine Natur ankommen konnte. 
Müde schaute ich ihn an und schloss die Augen. 

Wieso verdammt musste das immer mir passieren? Wieso musste ich so leiden? Wieso konnte ich mit Kacchan nicht einfach ein ruhiges Leben leben und unser Kind großziehen? Wieso musste immer alles so kompliziert sein? 
Würde ich Kacchan überhaupt wiedersehen? Musste ich unsere Liebe etwa schon aufgeben? Gab es wirklich keine andere Möglichkeit als mich Takeru hinzugeben? 

Alles Fragen, die mir durch den Kopf schwirrten. Ich wollte noch nicht sterben, immerhin gab es längst nicht mehr nur mich allein, sondern ich hatte jemanden den ich über alles liebte. 

Stumm liefen mir die Tränen die Wangen herunter, während ich Takerus Anwesenheit ausblendete. 
Ein ziemlicher Fehler, wie sich direkt herausstellte.

Seine Finger krallten sich immer tiefer in meine Haare, während er mit seiner Hand ausholte, in der das Messer lag und mir dieses direkt in den rechten Oberschenkel stach. 

Ich schrie auf und riss die Augen auf. Jede einzelne Faser meines Körpers die durchtrennt wurde, spürte ich und der Schmerz ließ mich zitternd den Atem anhalten. 

Ab dem Moment verging alles nur noch in Zeitlupe. Das schnelle Pochen von meinem Herzen hallte in meinem Kopf und meine Sicht verschwamm, während die tiefe Dunkelheit plötzlich zur Möglichkeit wurde. 
Das Luftholen ging schwieriger und meine Hände zitterten so sehr, dass es mir schwer fiel sie in irgendeiner Art und Weise zu kontrollieren. 

Auch meine Wahrnehmung ließ nach und ich merkte plötzlich nur noch, wie Takeru das Messer wieder raus zog und es mir vors Gesicht hielt. Mein Körper war wie betäubt.
Er sagte irgendwas, aber seine Worte erreichten meinen Verstand nicht. Nur die Bewegung der Lippen nahm ich wahr sowie sein triumphierendes Grinsen im Gesicht. 

Ich wollte mich wehren, aber mein Körper zeigte keinerlei Reaktion auf die Befehle die ich innerlich gab. 
War das jetzt das Ende? Würde ich jetzt keine Chance mehr haben Kacchan wiederzusehen? 

Immer mehr Tränen bildeten sich in meinen Augen. Ein kleiner Teil meines Herzens tat weh bei der neuen Erkenntnis, während die Tränen unaufhörlich meine Wangen hinunterliefen. Ich hielt sie nicht auf, dafür hatte ich keine Kraft mehr. 

Der einzige Gedanke, der meinen Kopf erreichte und mir einen letzten Hoffnungsschimmer gab, war der Geruch von Kacchans Pheromonen in der Luft. 

Die kleine Welt, die Takeru gebildet hatte, brach in sich zusammen, als man die schnellen Schritte über das Parkett laufen hörte und die Pheromone eines anderen Alpha den Raum erreichten. 

Kacchan war hier, endlich. All die Anspannung, die sich in mir breit gemacht hatte, fiel mit einem Mal von mir und ich atmete erleichtert auf. Er war hier um mich zu retten. Diese Tatsache ließ mich Lächeln und alle meine Muskeln erschlafften. Jede Faser meines Körpers tat weh, aber auch diese Schmerzen verflogen mit dem Gedanken, dass Kacchan in greifbarer Nähe war. 

"Scheiße! HAST DU DENEN IRGENDWAS GESAGT? SCHEIß OMEGA!!", schrie er und holte mit seiner Metallstange aus, um sie mit direkt nochmal gegen das bereits verletzte Bein zu schlagen. 
Er ließ seiner Wut Raum und ich durfte dann darunter leiden.

Seine Pheromone strahlten pure Wut aus und verbreiteten sich im Raum so schnell aus, dass sie Kacchans Geruch fast komplett überdeckten. 

Ich wimmerte auf, als der Stab meine Beine traf und ein weiteres Mal wie Hölle anfing zu schmerzen. 
Nur noch ein kleines bisschen, nur noch eine kleine Weile und Kacchan wäre bei mir. Und für ihn würde ich sogar den schlimmsten Schmerz aushalten! 

Ein weiterer Schlag mit dem Metallstab folgte, diesmal aber direkt gegen meine Rippen. Die Stelle fing direkt an zu pochen und zu schmerzen, während ich erfolglos die Tränen zurückhielt. 
Sie verschleierten jegliche Möglichkeit Takeru weiter im Auge zu behalten. 

Die Schritte wurden lauter und eine Tür wurde lautstark aufgerissen. Das waren die einzigen Geräusche, die ich mitbekam. Die Schläge, die ich immer und immer wieder von Takeru zu spüren bekam, blendete ich komplett aus. 

'Wenn Kacchan bei mir war, dann würde alles gut werden.', dachte ich, bevor Takeru nach den Ketten, die an der Wand angebracht waren, griff und sie nach oben zog. Meine Handgelenke pochten und mein Bein fing an zu zittern wegen der plötzlichen Bewegung. 

Takeru öffnete die Tür und entblößte so den großen Keller. Man sah mehrere Türen, die mit einem Schloss versiegelt waren. Schnell ging er auf die nächste zu, während er immer wieder ruckartig an den Ketten zog und mich so hinter sich herschleppte. 
Ich kam kaum hinterher, weswegen meine Knie bereits nach wenigen Metern aufgeschürzt waren. 

Mein Blick schweifte durch den Raum und ich erkannte die Tür, die das Erdgeschoss mit dem Keller verband. 
Sie war nicht weit von uns entfernt, also hatte ich gute Chancen, dass Kacchan mich fand. 

Schnell holte ich Luft und nahm das letzte bisschen Energie zusammen und schrie. 
"KACCHAN!!!", rief ich und schaute sehnsüchtig auf die Tür, bevor ich direkt den nächsten Tritt ins Gesicht bekam. 

Alles drehte sich und mein Kopf schlug gefährlich auf dem Boden auf.
Am Rande meines Bewusstseins bekam ich mit, wie die Tür aufgerissen wurde und die Pheromone von Kacchan den kompletten Raum erfüllten. Bei dem Geruch entspannte ich mich und fing an zu lächeln. 

Für einen Moment spürte ich keinen Schmerz. Keine schmerzenden Handgelenke durch die Fesseln, keine pochenden Wangen durch die Schläge, selbst meine Beine verspürten keinen Schmerz. 

Ich sah nur noch das blonde Haar und die leuchtend roten Augen von Kacchan, bevor ich mit einem Lächeln im Gesicht der Dunkelheit nachgab.

~~~

Hello ^^ 

Surprise, keine Vergewaltigung xD

Ich spüre jetzt schon euren Hass gegen Takeru. ^^'

Und falls ihr irgendwelche Verbesserungsvorschläge habt, nur her damit ^^

Aber jetzt mal eine ernst gemeinte Frage: Wollt ihr mehr Dialog? Immer wenn ich mir meine Kapitel durchlese, habe ich so unfassbar wenig Dialog drinnen. Und irgendwie wiederhole ich mich auch ständig. Denn ich merke das bei mir ja auch ständig, dass der Dialog voll viel in einer Story macht und ich habe davon einfach fast nichts. xD 

Da ich das Buch irgendwann sowieso überarbeite, lasse ich die jetzigen Kapitel so, aber einfach nur mal so als Frage für die Zukunft. ^^'

Ich hoffe es hat euch sonst gefallen, bis nächste Woche ^^ <3

Das nächste Kapitel kommt am 17.12.2021 um 18.30Uhr. Ich mache lieber noch keine Zeiten fest, also kommt unter jedem Kapitel eine kleine Mitteilung ^^'


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