Kapitel 36

(27.08.2021- 3485 Wörter)

Izuku

Nachdem wir das Badezimmer ohne weitere Zwischenfälle verlassen hatten, zogen wir uns an und legten uns wieder ins Bett. 
Ich war immer noch müde und erschöpft von unserer gemeinsamen Nacht und der vielen Schlaflosigkeit.

Und Kacchan schien das zu merken. Immer wieder kam er auf mich zu und fragte mich, ob alles in Ordnung sei. 
Wegen seiner Fürsorge grinste ich, während er unbewusst tief in mir ein Gefühl der Geborgenheit auslöste. 

Mit ihm an meiner Seite musste ich mich nicht mehr verstecken und konnte endlich der sein, den ich die letzten Jahre verborgen hatte. 

Müde legte ich mich ins Bett und kuschelte mich tief in die Bettdecke, die immer noch nach Kacchan roch. Da er nicht neben mir war, nutzte ich jede erdenkliche Gelegenheit seine Nähe, auch wenn es nur sein Geruch war, an mich zu binden. 

Ich sog seinen Duft ein und seufzte zufrieden. 
Noch nie hatte es jemand geschafft mich so glücklich zu machen wie er. 

Wohlig schloss ich die Augen und driftete langsam wieder in einen beruhigenden Schlaf. 

Das letzte, was ich mitbekam war, dass sich Kacchan neben mich legte und nah an sich zog. Sofort bildete sich eine leichte Gänsehaut auf mir und ich schmiegte mich noch etwas näher an ihn. 

~~~

Als ich ein weiteres Mal meine Augen öffnete, befand ich mich immer noch an Kacchans Seite im Bett. Ein Blick nach draußen verriet mir, dass es wohl bereits Abend war, denn es dämmerte bereits und eine leichte Dunkelheit brach herein. 

Wie lange hatte ich bitte geschlafen? 

Innerlich schlug ich mich dafür, dass ich einen ganzen Urlaubstag damit verschwendet habe zu schlafen, aber ich beruhigte mich mit dem Gedanken, dass ich an Kacchans Seite schlief und er damit scheinbar auch kein Problem zu haben schien. 

Langsam setzte ich mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen, bevor ich mich wieder Kacchan zuwandte. 

Er hatte sein Handy in der Hand und hatte immer noch einen Arm um meine Schulter gelegt, während er geistesabwesend auf seinen Display starrte. 

"Hey Kacchan.", murmelte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter. 

"Guten Morgen Deku.", lachte er und legte sein Handy beiseite, bevor er mir einen leichten Kuss auf die Stirn gab. 

Sofort fing diese Stelle an zu kribbeln und es bildete sich ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen. 

"Es ist  gar nicht mehr Morgen.", grinste ich zurück, während ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge vergrub. 

Erst jetzt fiel mir auf, dass Kacchan immer noch nur seine Boxershorts an hatte und ich somit perfekte Sicht auf seinen Oberkörper hatte. Ein verstohlenes Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab, während ich meine Hand langsam auf seinen Bauch legte.
Vorsichtig fuhr ich mit den Fingern über seine heiße Haut. Sein Bauch war hart und zeichnete perfekt trainierte Muskeln ab. 

Er sah so unfassbar gut aus, dass meine Wangen leicht rot anliefen und ich wie hypnotisiert seinen Körper begutachtete. 

Nach einer gewissen Zeit schien auch Kacchan zu merken, was für eine Wirkung sein nackter Oberkörper auf mich hatte, denn er biss sich leicht auf die Unterlippe, bevor er ruckartig nach meinen Handgelenken griff und mich wenige Momente später auf dem Bett fest fixierte. 

"Wenn du mich weiter so verführst kann ich für nichts garantieren.", hauchte er mir gegen die Lippen und drückte keine Sekunde später seinen Mund auf meinen. 

Sofort erwiderte ich den Kuss und schloss die Augen. Dieses Mal war er mit deutlich weniger Intensität und Leidenschaft verbunden als noch heute Morgen in der Dusche. 
Aber ich wusste, dass sich Kacchan meinetwegen zurückhielt und er mich zu nichts drängte, weil ich zu erschöpft war. 

Und jedes Mal erwärmte es mein Herz von neuem seine Fürsorge zu spüren. 

Ich lächelte in den Kuss hinein und drückte mich ihm leicht entgegen. Auch wenn wir es dieses Mal nicht direkt tun würden, wollte ich ihm meine Liebe auch durch einen Kuss zeigen können. Er sollte wissen, wie wohl ich mich bei ihm fühlte und wie wichtig er mir war. 

Alles kribbelte und meine Wangen waren unnatürlich rot, aber trotzdem war ich glücklich und ich ließ Kacchans Pheromone meinen Körper einnehmen. 

Leicht seufzte ich und beendete unseren Kuss aus Luftmangel. 

Seine Augen trafen auf meine und ich verlor mich in ihnen. Sie hatten ein so beruhigendes rot an sich. Auf andere wirkte es sicherlich abschreckend, aber ich wusste, dass er nur mir diesen bestimmten liebevollen Blick schenken würde. 

Das erste Mal in meinem Leben fühlte ich mich akzeptiert, so wie ich war und dieses Gefühl der Bestätigung kostete ich jede einzelne Sekunde aus. 

Auf seinen Lippen erschien wieder dieses selbstsichere Grinsen und wenig später fing er langsam an meinen Hals herunter zu küssen. 
Wenn ich nicht so erschöpft wäre, wäre ich auf seine stille Aufforderung sicherlich eingegangen, aber gerade brauchte ich einfach ein wenig Pause von seinen Lustattacken.

Ich versuchte mich erfolglos aus seinem Griff zu winden und streckte ihm so meine Brust einfach nur weiter in seine Richtung.
Wahrscheinlich verstand er gerade diese Geste falsch, denn seine Hand griff unter mein Shirt und strich mit sanften Bewegungen langsam über meine Brust und meinen Bauch. 

Als seine Finger meinen Bauch berührten und dort länger als gewöhnlich verweilten, fing mein Herz für den Bruchteil einer Sekunde an schneller zu schlagen, weil ich dachte, er hätte etwas geahnt. 

"K-Kacchan...!?", meinte ich, wobei es eher wie eine Frage klang. 

Nun sah er mir endlich wieder ins Gesicht und ich erkannte sofort seine von Lust getränkten Augen und den selbstsicheren Blick. 

"Ehrlich Kacchan, ich kann nicht mehr. Wir sollten noch andere Dinge machen, außer Sex.", meinte ich leicht lachend und ließ Kacchan so in sich hinein seufzen. 

Etwas enttäuscht legte er den Kopf auf meine Brust und atmete einmal tief durch. Ich unterdrückte dabei das Bedürfnis ihm durch die Haare zu fahren und ihn zu kraulen, zumal ich sowieso noch ans Bett geheftet unter ihm lag. 

Eine kleine Weile später erhob er sich wieder und lockerte auch seinen festen Griff um meine Handgelenke. 

"Na schön, aber dafür gehen wir gleich direkt in die Bar. Ich würde mich gerne mal für einen Abend so richtig fallen lassen.", meinte er und sah mich dabei mit einem solch niedlichen Grinsen an, dass mein Herz direkt höher schlug. 

Nun war ich es, der seufzte und ergeben nickte. Irgendwie würde ich aus dieser Situation schon rauskommen, ohne Alkohol trinken zu müssen. 

Nachdenklich schaute ich zur Seite und fing an auf meiner Unterlippe zu kauen. Ich dachte nach. Zwar wollte ich ihm unbedingt von dem Baby erzählen, aber irgendwas hielt mich davon ab. 

Langsam legte ich meine Hände auf Kacchans Brust und spürte sofort die Wärme, die von dieser Stelle ausging, bevor ich ihn sanft von mir schob. 

Etwas enttäuscht sah er mich an, seufzte dann aber und stand selber auf, um sich fertig zu machen. 
Es dauerte nicht lange, da waren Kacchan und ich fertig und wollten gerade aus dem Hotelzimmer gehen, als mein Handy plötzlich klingelte. 

Schnell holte ich mein Handy raus und sah Shotos Namen aufleuchten.
Mit gerunzelter Stirn und sichtlich verwirrt schaute ich auf den leuchtenden Display und nahm ab. 

"Hey Shoto, was gibt's?", fragte ich gespielt gut gelaunt und versuchte mir so gut es ging nicht anmerken zu lassen, wie sehr er eigentlich gerade störte. 

"Sag mir nicht, dass du vergessen hast, dass du heute den nächsten Termin beim Arzt hast.", meinte Shoto vorwurfsvoll und seufzte einmal. 

Ich riss nur die Augen auf und sah vorsichtig zu Kacchan rüber, der ebenfalls etwas auf seinem Handy tippte. Erleichtert atmete ich aus und widmete mich wieder dem Telefonat. 

"H-Hey, ich kann grad nicht, ich bin mit Kacchan in Okinawa. Kannst du vielleicht morgen nochmal anrufen?", bettelte ich schon fast und fing leicht an zu zittern. Ich merkte immer mehr, wie mir das Herz gegen die Brust schlug und das mein Atem immer unregelmäßiger wurde. 
Ich bekam Angst. Angst davor, dass Kacchan es herausfinden könnte und davon, dass ich den Termin vergessen hatte. Immerhin wusste ich, wie es um mich stand, da war jeder Termin wichtig und ich hatte ihn einfach so vergessen. 

"Du hast es ihm immer noch nicht gesagt? Izu, bald ist es zu spät und dann wird es ernst. Rede mit ihm darüber. Es ist immerhin auch sein Kind.", meinte er leicht genervt und seufzte hörbar laut. 

"Jaja, ich werde mich drum kümmern."

Beleidigt legte ich einfach auf und stopfte das Handy in meine Tasche. 

Genau in dem Moment kam Kacchan auf mich zu und legte einen Arm um meine Schulter. Insgeheim hoffte ich, dass er nichts von meinem Gespräch mit Shoto mitbekommen hatte und, dass er nicht merkte, wie schnell mein Herz eigentlich schlug. 

"Dann wollen wir mal Okinawa unsicher machen.", rief Kacchan begeistert und sprintete schon fast aus der Tür. 

Vergnügt fing ich an zu Grinsen und schaute ihm hinterher. Manchmal verhielt er sich wirklich wie ein absolutes Kleinkind, aber das fand ich insgeheim viel niedlicher, als den strengen Business-Kacchan. Aber es beruhigte mich ihn so zu sehen und ich konnte fürs erste aufatmen. 

Wie ein aufgedrehtes Kleinkind lief er zum Fahrtstuhl und wartete dort auf mich. Nur war ich immer noch nicht fit genug, als das ich ihm hätte in die Arme rennen können. 
Mein Körper gehorchte mir jetzt schon in einigen Momenten nicht mehr. Wie sollte das erst sein, wenn das Baby größer werden würde? 

Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie anstrengend die nächsten Monate werden würden. Aber trotzdem blieb ich positiv, immerhin wollte ich mich auf eine gemeinsame Zukunft mit Kacchan und dem Baby freuen. 

Wir drei, als kleine Familie vereint. Ein Traum, der in greifbarer Nähe lag und mich ein weiteres Mal in mich hineinlächeln ließ. Und trotzdem war er gleichzeitig so weit weg, dass es mir Angst machte. 

Nachdem Kacchan im Fahrstuhl auffällig ruhig war, kamen wir schließlich am Empfang an, wo uns die Empfangsdame freundlich zunickte. 

Draußen dämmerte es und die Sonne war nur noch am Ende des Meeres zu sehen. Es war eine angenehme Atmosphäre, die mich ungemein beruhigte und mir für einen kurzen Moment Ruhe schenkte. 

Nur leider endete dieser Moment viel zu schnell, als Kacchan mich an der Hand nahm und sanft in Richtung Taxi zog. 

Die angenehmen letzten Sonnenstrahlen, die eben noch auf meine Haut schienen, verließen somit nach wenigen Momenten meinen Körper und hinterließen eine leichte Kälte. 

Doch diese leichte Leere wurde sofort gefüllt, als Kacchan einen Arm um meine Taille legte und mir einen leichten Kuss auf die Schläfe drückte. 

"Alles in Ordnung? Du wirkst immer noch so geschwächt.", meinte Kacchan und zog mich ein wenig näher an sich. 

Ich grinste wegen seiner Fürsorge und gab ihm ebenfalls einen beruhigenden Kuss auf die Wange. Das es mich stresste, dass ich ihm nichts von der Schwangerschaft erzählen konnte oder eher gesagt wollte, behielt ich lieber für mich. 

Nachdem das Taxi in einer ziemlich zwielichtigen Gegend halt machte, schaute ich skeptisch in Kacchans Richtung. Ich konnte ihm keine Vorwürfe machen, immerhin war das genau die Art Club, in die er gegangen war, bevor er mich kennenlernte. Trotzdem traf es mich auf eine gewisse Art und Weise. 

Wie selbstverständlich griff Kacchan nach meiner Hand und drückte sie ein wenig, bevor er mich wieder einmal in eine Richtung zog. 

Egal wie sehr ich Kacchan durch meine Anwesenheit veränderte, seine ganze Persönlichkeit in so wenigen Wochen ändern zu können würde an ein Wunder grenzen, weswegen ich seine neugierigen Blicke alle mit einem Augenrollen quittierte. 

Begeistert zeigte Kacchan auf eine Bar, die ausnahmsweise einigermaßen gut aussah, woraufhin ich nur schluckte und nickte. 

Jetzt würde es ernst werden. Ich musste mir irgendwas einfallen lassen. Mein Herz schlug gefährlich laut, sodass ich schon fast Angst bekam, dass Kacchan es auch durch die lauten Nebengeräusche hätte hören können. 

Ohne meine Hand loszulassen lief Kacchan zum Eingang der Bar, die trotz allem aus der Nähe immer noch ziemlich zwielichtig aussah. 

Aus einigen Ecken konnte ich angeregtes Stöhnen hören, in der anderen waren mehrere Jugendliche, die nacheinander im danebenstehenden Mülleimer erbrachen. 

Etwas angeekelt von der Außenwelt folgte ich Kacchan ins innere der Bar. 
Direkt klammerte ich mich an seinem Arm fest und presste mich an seinen Körper. 

Irgendwie bekam ich Angst. Überall waren die verschiedensten Pheromone verteilt. Hier waren also noch andere Alpha und Omega. 

Staunend liefen wir durch die Gänge, bis wir bei einer großen Theke ankamen und uns auf eine gepolsterte Bank fallen ließen, die praktischerweise direkt neben der Bar war. 

Zwar blieb das mulmige Gefühl in meinem Magen, aber das ignorierte ich, während ich gespannt die Umgebung betrachtete. 

Überall war es dunkel, aber gleichzeitig auch so verdammt hell, dass es mich auf eine Art und Weise faszinierte. 

Ohne von Kacchans Arm abzulassen kuschelte ich mich etwas in seine Halsbeuge und betrachtete weiter den Raum, bis einer der Kellner auf uns zukam und nach etwas zu trinken fragte. 

Ich sagte nichts, das übernahm Kacchan. Und dann fing mein Kopf wieder an sich zu drehen. Ich durfte keinen Alkohol trinken. Und das würde ich dem Baby zuliebe auch nicht tun. Nur traute ich mich nicht es Kacchan zu erzählen. 

Völlig in Gedanken versunken, merkte ich gar nicht, wie der Kellner mit einem kleinen Tablett bereits zurück kam und zwei Gläser auf den Tisch stellte. 

"Hey Deku, ich hab dir erstmal was ohne Alkohol geholt. Du verträgst ja nichts und ich will den Abend schon etwas genießen.", lachte Kacchan und zog mich direkt auf seinen Schoß. 

Empört schaute ich ihn an und haute ihm gegen die Brust, auch wenn ich innerlich für seine Entscheidung sehr dankbar war. 

Jetzt musste ich nur noch den Rest des Abends irgendwie überleben. 

~~

Einige Stunden vergingen, indem ich und Kacchan einfach nur dort saßen und miteinander redeten. 
Ich erfuhr wirklich viel über ihn. Vor allem, weil er auch schon einige Gläser Bier und ein paar Shots intus hatte. 

Ich hatte die Shots alle schnell in die Pflanze neben mir geschüttet und versuchte so zu tun, als wäre ich wenigstens ein wenig angetrunken, was mir eher schlecht als recht gelang. 

Plötzlich stand Kacchan ohne Vorwarnung auf und ging an mir vorbei in Richtung Toilette. 

Erst dachte ich, dass er schon zurechtkommen würde, aber als er nach weiteren zehn Minuten immer noch nicht wiederkam, wollte ich gerade nach ihm sehen, als sich mir zwei große Typen in den Weg stellten. 

Sie wirkten aufgrund ihrer auffälligen Kleidung nicht wirklich gefährlich, trotzdem ließ es mein Herz mehrere Takte höher schlagen und ich holte tief Luft. 

"Was macht denn ein einsamer Omega so alleine in so einem Club.", meinte der eine und griff nach meinem Kinn. 

Er war kein Alpha, also hatte er weniger Kraft, aber ich konnte spüren, dass sein Freund einer war und dieser definitiv nicht von der rezessiven Sorte war. 

Schon beim ansehen wusste ich, dass er ebenso gerne seine Macht spielen ließ, wie Kacchan. 

Innerlich seufzte ich und verfluchte die Situation. 
Wieso musste sowas auch immer mir passieren?  Kaum hatte ich mich als Omega geoutet, standen die Alpha bei mir Schlange. 

Eigentlich sollte mich das wahrscheinlich freuen, aber ich hatte einen Freund und war obendrein auch noch schwanger.

Seufzend sah ich die Beiden an und windete mich aus seinem Griff. Auch wenn ich Angst hatte, weil ich ganz genau wusste, dass ein Alpha vor mir stand, hatte ich genug vertrauen in mich selbst und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. 

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und sah sehnsüchtig zur Toilette. 
Kacchan war immer noch nicht wieder zurück und langsam machte ich mir echt Sorgen, da war die Sorge um mich selbst nebensächlich. 

Letztendlich nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und schlug die Hand des Betas weg, bevor ich versuchte in Richtung Toilette zu laufen. Nur war ich wohl etwas zu langsam und wurde direkt von dem Alpha an der Hand gegriffen. 

Durch seinen starken Griff stöhnte ich vor Schmerz kurz auf. 
Ich flehte innerlich nach Kacchan, auch wenn ich wusste, dass er mich nicht hören konnte. 

"Wie wäre es, wenn wir etwas Spaß mit dir haben.", meinte er dreckig, bevor er sich meinem Gesicht näherte. 

Leider hatte ich immer noch nicht genug Kraft und somit kniff ich nur die Augen zu und drehte mich von ihm weg. 

Ich spannte mich sichtlich an und versuchte es einfach alles zu verdrängen. Doch es klappte nicht. Die Angst stieg und ich wollte einfach nur noch hier weg. 

Eine Gänsehaut bildete sich auf meiner Haut, als ich merkte, wie nah seine Lippen meiner Wange bereits waren. 

Mit meiner freien Hand versuchte ich ihn von mir zu schieben, doch ich hatte einfach keine Kraft mehr, also biss ich die Zähne zusammen und holte tief Luft. 

Mein Herz schlug so schnell, dass ich Angst hatte, es würde jede Sekunde stehen bleiben und mein Ekel gegenüber dieser Person stieg immer mehr, sodass meine Wut ebenfalls ein unbeschreibliches Ausmaß erreichte. 

Gerade wollte ich mit der Hand ausholen und ihm meine geballte Faust ins Gesicht schlagen, als ich einen dumpfen Aufprall hörte und merkte, wie diese Person wenig später zu Boden ging. 

Von der Seite her vernahm ich einen mehr als wütenden Kacchan, der ihn mit seinen roten Augen einen Blick zuwarf, der sogar mir einen Schauer über den Rücken jagte. 

Ich spürte die angespannte Atmosphäre und wie ruhig es binnen Sekunden im ganzen Raum war. 
Alphapheromone übernahmen die Kontrolle und überall konnte man die Präsenz der Beiden spüren. Selbst die Beta schreckten ein wenig zurück. 

Nur war das alles für mich mal wieder alles andere als lustig. 
Meine Atmung erschwerte sich und ich fing an zu zittern. Aber ich wollte unbedingt sehen, was jetzt passieren würde, also ignorierte ich alles und schaute Kacchan an. 

Er wirkte wütend, sehr wütend. Seine geballten Fäuste traten bereits weiß hervor und ich sah, wie er mit den Zähnen knirschte. 

Ich spürte seine Wut und seine Zurückhaltung. Würde er nicht durch den Alkohol, den er bereits intus hatte, aufgehalten werden, hätte er ihm mit Sicherheit schon längst gezeigt wo es lang ging. 

"Fass meinen Omega noch einmal an und dein letztes Stündlein hat geschlagen.", fauchte er bedrohlich und ging einen Schritt weiter auf den Alpha zu.

Auch wenn er ein dominanter Alpha war, so hatte er wohl doch seinen Respekt vor Kacchan.

Als der Andere wohl merkte, wie ernst die Lage war, sah er seufzend in die Runde und drehte sich geschlagen um, bevor er den Raum verließ und die Meisten sich wieder umdrehten.

Sofort ging Kacchans Blick zu mir und er musterte mich besorgt. Er checkte jede Stelle ab, ob alles in Ordnung war und atmete einmal tief durch, als er nichts offensichtliches bei mir erkennen konnte. 

Schnell drückte er mich an sich. Seine beruhigenden Pheromone erreichten mich und ich seufzte wohlig auf, bevor ich meine Arme ebenfalls um ihn schlang. 

Seine Wärme, seine Fürsorge und seine Pheromone raubten mir den Verstand und ich schmiegte mich vergnügt noch näher an ihn. Mit Tränen in den Augen und einem Kloß im Hals schluckte ich alles runter. Und trotzdem konnte ich es nicht verhindern, dass einzelne Tränen meine Augen verließen. 

Er war da, um mich zu retten. Und das ohne zu zögern. 

Glücklich grinste ich und vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge. 

Eine ganze Weile saßen wir so da und genossen einfach nur die Nähe, bevor er mich hochhob und nach draußen trug. 

Durch einen kurzen Aufschrei und mächtig Protest versuchte ich ihn davon zu überzeugen mich runterzulassen, aber ohne Erfolg. 

"Deku, tut mir leid. Ich dachte es würde gehen, aber ich habe übersehen wie viel Arschlöcher es doch geben konnte.", meinte er und schmiegte sich nun selber an meine Brust. 

"Dank dir ist mir nichts passiert. Alles gut.", beruhigte ich ihn und fing langsam an mit seinen Haaren zu spielen. 

Er lächelte leicht und ich schloss die Augen, bevor ich mich ein letztes Mal an ihn lehnte und langsam in den Schlaf driftete. 

Das Letzte, was ich hörte war ein leises: "Ich liebe dich."

Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief ich somit ruhig auf seiner Schulter ein. 

~~~

Einige Tage später standen Kacchan und ich nun wieder zuhause und machten uns fertig für die Arbeit und für die Uni. 

Die Müdigkeit war uns ins Gesicht geschrieben und trotzdem mussten wir uns überwinden und so früh morgens los. 

Meine Morgenübelkeit war die letzten Tage auch deutlich besser geworden und ich hatte nicht mehr diese ständige Kraftlosigkeit. 

Alles schien sich zu bessern. 

Doch wie so oft, irrte ich mich. 

~~~

Hello Again ^^, 

haha, jetzt ist der Urlaub der Beiden auch endlich vorbei. Sorry für das abrupte Ende und das wahrscheinlich etwas sehr lange Kapitel. Aber naja, egal. ^^

Ich hoffe es ist trotz der schnellen Übergänge ganz gut geworden. Ich habe immerhin mehrere Tage immer nur ein kleines bisschen verändert und gestern erst ein klein wenig Feinschliff gemacht... 

Jetzt kommt ENDLICH die Action, die ich mir so sehr gewünscht hatte xD 

Die Beiden hatten doch jetzt einige glückliche Momente, da muss ich doch jetzt ein wenig eingreifen. ;D 

Und ja Leute, habt Angst um Deku! Das Einzige, was ich sage ist, dass keiner sterben wird. Mehr nicht haha xD 

Naja, genug gelesen, bis zum nächsten Mal ^^

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