Kapitel 28

(23.07.2021 - 1760 Wörter)

Katsuki

Wütend schnaubte ich und schaute die Beiden vor mir an, die relativ schnell das Weite suchten. Am Liebsten wäre ich ihnen hinterher gelaufen und hätte ihnen gezeigt, was es heißt ein richtiger Alpha zu sein.

Aber es gab wichtigeres. Deku war immer noch bei mir und ich wollte es nicht riskieren ihn in weitere Gefahr zu bringen.
Dafür habe ich schon oft genug gesorgt.

Besorgt schaute ich zu Deku, der die Augen bereits geschlossen hatte. Für ihn musste das alles noch viel schlimmer gewesen sein als für mich.
Ich versuchte tief Luft zu holen und beherrschte mich dadurch fürs Erste, aber jeder noch so kleine Gedanke brachte mich wieder in Rage.

Ich wollte ihn so sehr beschützen und am Liebsten vor der ganzen Welt verstecken, damit niemand meinen größten Schatz jemals wieder verletzen konnte. Auch wenn ich wusste, dass es nicht so möglich war, wie ich mir das vorgestellt hatte.

Immer noch verdammt wütend hob ich ihn hoch und trug ihn nach draußen. Die Luft im Restaurant war überschwemmt mit den Pheromonen der anderen Beiden, dass es mich selber nur wütender machte, wenn ich blieb.

Mit Deku in meinen Armen blieb ich draußen stehen und versuchte meine vor Wut zitternden Hände zu beruhigen.
Dekus vor Freude strahlendes Gesicht kam mir wieder in den Sinn und ich wäre augenblicklich umgedreht und hätte den Beiden gezeigt wo es lang ging, wenn ich mich nicht um Deku kümmern müsste.

Er war mir gerade wichtiger als alles andere. Und wenn es bedeuten sollte, dass ich auf ein wenig Gerechtigkeit mehr verzichten musste, dann würde ich das ohne zu zögern tun.

Beim Auto angekommen legte ich Deku auf den Beifahrersitz und legte meine Jacke über ihn.
Sein Gesicht war so verdammt friedlich, dass man gar nicht erahnen könnte, in was für einer Situation er sich gerade befand.

Aus Erfahrung konnte ich sagen, dass es nicht einfach nichts war, sondern dass gerade die Pheromone eines Alpha einen größeren Effekt auf ihn hatten.

Ich wollte gerade einfach nur hier weg. Die Stimmung war ruiniert. Und so wie ich Deku kannte würde er sich mit Sicherheit wieder die Schuld für den misslungenen Abend geben.

Frustriert lehnte ich mich ans Auto und sah in den Himmel. Die Sterne waren bereits zu sehen und der Mond erhellte die dunklen Straßen.
Dafür, dass wir hier in der Stadt waren, war es hier erstaunlich ruhig.
Es wäre der richtige Zeitpunkt für einen Spaziergang gewesen.

Aber wie immer musste irgendwas unerwartetes unser Glück beeinträchtigen.

Es war schon nicht mehr nur reine Wut, die mich beherrschte, sondern auch diese Frustration, dass ich es nicht schaffte Deku vor solchen Dingen zu beschützen.

Seufzend ging ich mir durch die Haare und steckte meine Hände in die Hosentasche.

Ich wollte, dass sich Deku in meiner Gegenwart sicher fühlen konnte und nicht in der Angst leben musste irgendwo einem Alpha zu begegnen, der ihn bei der nächstbesten Gelegenheit unterwürfig macht.

Allein die Vorstellung, dass jemand anderes außer mir Deku haben konnte, machte mich wütend und ich war kurz davor gegen die Tür zu treten, als mich durch die Fenster ein grünes Paar Augen anschaute.

Sein Blick war intensiv, fast so, als wollte er mir dadurch tief in die Seele blicken. Und ich bekam Angst, dass es sogar klappen könnte.

Als er anfing zu Lächeln und mir wieder sein strahlendes Gesicht schenkte, verflog meine Wut sofort und auch auf meine Lippen schlich sich ein leichtes Lächeln.

Wahrscheinlich hatte ich auch einfach Mal wieder viel zu viel Angst, dass mich Deku verlassen könnte, obwohl ich mir sicher war, dass er mich liebte.

Langsam machte ich die Autotür auf und setzte mich auf den Fahrersitz, um noch ein klein wenig näher zu sein.
Seine Augen trafen auf meine und ich verlor mich für einen kurzen Moment in ihnen. Ich hatte den Drang ihn zu küssen und an mich zu ziehen, aber ich schluckte meine Lust runter und griff stattdessen nur nach seiner Hand.

Vorsichtig verschränkte ich sie miteinander und sah auf unsere verflochtenen Finger.

Nichts auf dieser Welt fühlte sich besser an, als in seiner Nähe zu sein. Jede Moment war eine einzige Erinnerung wert.
Verdammt, ich liebte diesen Mann einfach!

Unsicher hob ich unsere Hände und gab ihm einen Kuss auf den Handrücken, weswegen er kurz schmunzelte und kurz darauf die Augen schloss.

"Wie geht's dir?", fragte ich vorsichtig, während ich mit meinem Daumen über seine Finger strich.

"Wie soll es mir schon gehen. Das waren zwar nur rezessive Alpha, aber immer noch Alpha.", meinte er mit schwacher Stimme und drehte seinen Kopf zur Seite.

Seine schwache Stimme zeigte mir, wie verletzlich er eigentlich war und hinterließ ein undefinierbares Gefühl. Wahrscheinlich hatte ich einfach nur Angst, dass er bei jeder noch so kleinen Erschütterung zerbrechen würde, aber genau das wollte ich um jeden Preis verhindern.

Sanft legte ich meine Hand auf seinen Kopf und ging durch seine weichen Haare. Mein Bauch füllte sich augenblicklich mit Schmetterlingen, als er sich gegen meine Hand schmiegte.

Mein Verlangen nach ihm stieg mir jeder Sekunde, aber ich hielt mich zurück. Ich bin bereits einmal zu weit gegangen, den Fehler wollte ich nicht noch einmal machen.

"Wie wärs, wenn wir nach Hause fahren und für morgen überlegen wir uns was schönes.", meinte ich leise.

Er fing nur stumm an zu lächeln und nickte.

Es brach mir das Herz ihn so schwach zu sehen und dann nicht einmal etwas dagegen tun zu können. Ich war wirklich nutzlos als Alpha.

Bisher hatte ich es immer genossen in der Gesellschaft den höchsten Rang zu besitzen. Aber es war einfach nur noch unerträglich mit anzusehen, wie schwer es jemand hat, den man liebt. Und ich konnte seine Gefühlslage nicht einmal nachvollziehen, ich war immerhin nie in einer solchen Situation.

Schweren Herzens ließ ich von ihm ab und fuhr nach Hause. Bei jeder Gelegenheit schaute ich zu ihm rüber und nutzte jede Ampel, um ihm mindestens einmal meine Zuneigung zu zeigen.

Auch wenn ich es wahrscheinlich noch nicht in Worte ausdrücken konnte, hoffte ich, dass er wusste wie sehr ich ihn eigentlich liebte.

Zuhause angekommen hob ich den bereits schlafenden Deku aus dem Auto und brachte ihn in unser Schlafzimmer.
Mit einem leichten Kuss auf die Stirn legte ich ihn ins Bett und zog ihm langsam seine Klamotten aus.

Allein nur seinen Körper zu sehen brachte mich um den Verstand. Und dann kamen noch diese unfassbar süßen Pheromone dazu. Woran das wohl lag, dass sie sich so verändert hatten.

Nachdem ich ihn fertig umgezogen hatte, sprang ich selber schnell unter die Dusche, bevor ich mich bettfertig machte und mit Deku in meinen Armen einschlief.

~~~

Durch plötzliche Kälte wurde ich wach. Als ich meine Augen aufmachte, war die Bettseite leer. So wie die letzten Tage auch. Also stand ich auf und ging zum Badezimmer, wo ich direkt eine summende Stimme und fließendes Wasser hörte.

Irgendwie beruhigte es mich, dass er nur unter der Dusche war und nicht irgendwo anders. Mein Kopf stellte sich mal wieder viel zu viele Szenarien vor, in denen Deku in Gefahr war, indem er einfach nur das Haus verließ.

Schnell schüttelte ich den Kopf, um diese Gedanken los zu werden. Er vertraute mir und ich wollte ihm vertrauen. Nur war das mit den vielen Gefahren, die außerhalb dieser vier Wände waren schwieriger ihm volles Vertrauen entgegen zu bringen.

Gähnend ging ich ins Badezimmer und wurde direkt durch einen erstickenden Schrei davon abgehalten einen weiteren Schritt nach vorne zu machen.

"KACCHAN! RAUS HIER!", rief er und warf eine Shampooflasche nach mir. Ich konnte nicht anders als zu lachen und hielt mir nach wenigen Momenten den Bauch.

Deku sah mich nur mit hochrotem Kopf an und band sich ein Handtuch um.

"Babe, ich habe bereits alles gesehen.", lachte ich. Er jedoch ging nur schmollend mit erhobenem Haupt an mir vorbei. Doch bevor er das Badezimmer endgültig verlassen konnte, griff ich nach seinem Handgelenk und drehte ihn so, dass seine eine Hand das Handtuch hielt und die andere über seinem Kopf von meiner Hand festgehalten wurde.

Der Anblick ließ mich innerlich kurz aufseufzen. Er war einfach viel zu heiß und ich musste mich zurückhalten nicht jede Sekunde über ihn herzufallen. Seine Haut und seine Haare waren noch nass und es tropfte immer mal wieder etwas von seinen Haaren auf seine Haut, wo die Wassertropfen dann das Weite nach unten suchten.

Vollkommen abgelenkt merkte ich gar nicht, wie Deku versuchte mit mir zu reden.

"K-Kacchan! Bitte, schau mich nicht so an, sonst trete ich!", drohte er und schaute mich weiterhin mit hochrotem Gesicht an.

Ich fing nur breiter an zu grinsen und kam ihm mit meinem Kopf gefährlich nahe. Er kniff die Augen zusammen und fing auch leicht an zu zittern, aber er drehte sich nicht weg, was ich als indirekte Zusage annahm.

Vorsichtig legte ich meine Lippen auf seine und merkte sofort, wie er sich entspannte.
Ich hatte halt auch eine ziemliche Wirkung auf ihn.

Nach wenigen Sekunden bewegte ich meine Lippen und intensivierte den Kuss mit jeder Gelegenheit. Seine Hand hatte sich bereits aus meinem Griff befreit gehabt, aber dafür krallte er sich jetzt verlangend an mein Shirt.

Jede Berührung ließ meinen gesamten Körper kribbeln und in Flammen aufgehen. Und es freute mich umso mehr, dass es auch ihm gefiel.

Aber da ich es nicht übertreiben wollte, löste ich mich von ihm und biss mir verführerisch auf die Lippen, bevor ich seinem Ohr wieder näher kam.

"Weißt du, wenn du dich so genierst, bist du verdammt heiß. Das weckt in mir das Verlangen ein weiteres Mal den tiefsten Punkt in dir treffen zu wollen.", hauchte ich. Seine Hände krallten sich wenn möglich noch mehr in mein Shirt und ich merkte, wie er die Luft anhielt und schluckte.

Ich liebte es, wenn er seine leichte Verzweiflung so offensichtlich darstellte.

Mit einem Mal ließ ich von ihm ab und grinste seinem hochrotem Gesicht zu.

"Ich geh dann mal Frühstück machen.", lachte ich und verließ das Badezimmer, wo ich einen völlig perplexen Deku stehen ließ.

~~~

Hello again,

ich hoffe es hat euch gefallen. Ehrlich, ich habe dieses Kapitel Punkt 18:58Uhr fertig bekommen, also ist es noch nicht Korrektur gelesen, aber das mach ich später. :)
Durch die Arbeit hatte ich echt wenig Zeit und dann bin ich immer total müde ins Bett gefallen, wenn ich zuhause war.

Naja, ich entschuldige mich erstmal auch noch für das Spezial, was ich vollkommen verpeilt hatte. Das wird irgendwann auch noch kommen haha ^^'

Als Entschädigung für alles kommen am Sonntag 2 Kapitel.
Unter anderem auch, weil dieses Kapitel null nach meinem Plan geschrieben wurde.

Aber egal, Sonntag geht's dann richtig los. ^^

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top