Kapitel 21

(27.06.2021 - 1705 Wörter)

Izuku

Gelangweilt liege ich auf meinem Bett und starre die weiße Decke an. Seit einer Woche wusste ich jetzt nun das ich schwanger war und es hat sich nicht großartig viel verändert.

Nur eben, dass meine Gedanken pausenlos beim Kind oder bei Kacchan waren und wie ich ihm am besten klarmachen konnte, dass er Vater wird. Oder sollte ich es ihm vielleicht gar nicht erzählen?

Ich hoffte insgeheim immer noch darauf, dass wir uns irgendwann versöhnen würden, aber wollte er das dann überhaupt?

Er klang nicht so, als würde ihm die ganze Situation jemals leid tun. Aber durch die ganzen Nachrichten... wollte er mir dadurch vielleicht zeigen, dass es ihm doch leid tat?

Ich war verwirrt und ratlos zugleich. So sehr stellte ich mir unsere kleine Familie zusammen vor, wobei sich immer ein kleines Lächeln auf meine Lippen legte. Der Gedanke und die Vorstellung, dass wir beide bald ein Kind haben werden ließ mich freudig grinsen.

Aber was, wenn er es gar nicht wollte und mich nur noch mehr hassen wird, wenn ich ihm davon erzähle? Unter keinen Umständen wollte ich es riskieren, dass Kind zu verlieren. Vielleicht sollte ich mich fürs erste einfach mit ihm versöhnen und gucken, wie er darauf reagieren würde.

Er war zwar derjenige, der den Fehler gemacht hat, aber es kam mir schon so vor, als täte es ihm leid. War es vielleicht einfach einen Versuch wert?

Ob unsere Freundschaft nun zu Ende oder vertieft wird, ich wollte es auf jeden Fall versuchen. Noch wollte ich ihn nicht aufgeben. Und Shoto hatte definitiv recht.

Unser Kind sollte nicht ohne Vater aufwachsen, nur weil ich zu stur war ihm wegen eines Ausrutschers zu vergeben.

Und egal wie man es drehen oder wenden mag, ich vermisste ihn. Zwar war er, als ich noch bei ihm wohnte, selten direkt in meiner Nähe, aber ich konnte nicht bestreiten das selbst seine Pheromone mich auf eine Art und Weise beruhigt hatten.

Ich wollte so unglaublich gerne an eine weitere Chance glauben, einfach weil ich mir eine glückliche Familie für unser Kind wünschte.

Seufzend legte ich mir einen Arm auf meine Augen und atmete tief durch.

Theoretisch habe ich von ihm den ersten Schritt für eine Versöhnung gehofft, aber ich glaube sein Ego ließ es einfach nicht zu vor einer Person den Kopf so weit zu senken.

Aber allein die Vorstellung, dass er von alleine zu mir kommt und sich entschuldigt ließ mein Herz höher schlagen. Jeder Gedanke an ihn ließ mich unerwartet Freude spüren, obwohl wir uns doch noch gar nicht so lange kannten.

Ob das wohl am Kind lag oder einfach, weil ich ihn von Anfang an so anziehend fand?

Meine Mundwinkelt taten langsam weh, weil ich jedes Mal, wenn ich an Kacchan dachte anfing zu grinsen.
Immer wieder stellte ich mir uns zusammen vor, obwohl das wahrscheinlich eine Wunschvorstellung in ganz weiter Ferne war.

Und trotzdem machte es mich glücklich.

Schnell lehnte ich mich zum Nachttisch und holte die neuen Ultraschallbilder aus der Schublade. Gestern war ich ein weiteres Mal da und habe wieder neue Bilder bekommen. Auch wenn sich nicht viel getan hat, wollte ich jedes einzelne Bild von unserem kleinen Wunder haben.

Etwas Unbehagen bereitete mir das ganze schon, aber ich war überzeugt davon, dass ich das schaffen konnte. Ich war zwar schwach, aber ich würde für das Kind stark werden und versuchen ihm das beste Leben zu bieten, was mir möglich war. 

Verträumt strich ich über den kleinen Punkt auf dem Ultraschallbild und lächelte glücklich.

Allein die Vorstellung das da etwas in mir heranwächst ließ mein Herz springen und ich könnte freudig auf quieken.
Wahrscheinlich war ich von meiner Einstellung aus noch gar nicht bereit für ein Kind, aber ich wollte es auf jeden Fall versuchen.

Im schlimmsten Fall wusste ich, dass ich mich auf meine Mutter verlassen konnte. Ihre Unterstützung war mir sicher. Sie hat mich bis jetzt bei jeder Entscheidung in meinem Leben unterstützt, also war ich mir sicher, dass sie mich verstehen konnte.

Trotzdem wollte ich erst die Sache mit Kacchan klären, bevor ich ihr davon erzählen würde, denn auch wenn ich auf ihre Unterstützung zählen konnte, würde sie mir die Hölle heiß machen, dass ich mich einfach so schwängern lassen habe.

Also versuchte ich das mit Kacchan vorher in Ordnung zu bringen.

Sollte er trotzdem nichts vom Kind wollen, blieb mir keine andere Wahl als die Standpauke meiner Mutter in Kauf zu nehmen, aber dann wusste ich wenigstens, dass ich es versucht hatte.

Ich wollte mir ungern vorstellen, wie es wäre, wenn er mich wirklich ablehnen würde, wenn er von der Schwangerschaft erfahren würde. Aber es gab eben nur zwei Wege, wie er reagieren könnte. Entweder er lehnt mich ab oder er will an meiner Seite bleiben.
Beides eine Möglichkeit.

Aber ich konnte ja wohl schlecht erfahren, was von beiden denn wohl eintreffen würde, wenn wir nicht endlich miteinander redeten.

Also stand ich entschlossen von meinem Bett auf und wollte mir gerade meine Sachen zusammenpacken, als ich merkte wie mein Handy klingelte.

Wenn das jetzt Kacchan wäre... ich wollte das nicht über Telefon regeln.

Aber es war nicht Kacchan, sondern Shoto. Schnell nahm ich ab und konnte selbst übers Telefon die leicht angespannte Stimmung spüren.

"Was gibt's?", fragte ich und hörte Shoto einmal kurz durchatmen.

"Hey Izu, alles gut bei dir?", stellte er die Gegenfrage. Aber ich merkte sofort, dass sie nicht sonderlich ernst gemeint war. Es war irgendwas anderes, was ihn beschäftigte.

"Ähm... bis jetzt alles gut. Schätze ich... Alles gut bei dir? Du wirkst so angespannt.", meinte ich etwas nervös und runzelte die Stirn.

"Bei mir ist alles gut. Aber... naja. Ich denke du scheinst Katsuki doch mehr zu bedeuten als du denkst.", sagte er plötzlich und seufzte einmal.

"Wie kommst du denn auf einmal darauf?" Meine Hand verkrampfte sich etwas ums Handy. Irgendwas war, das konnte ich an der Atmosphäre eindeutig spüren.

"Katsuki... ähm.. er ist auf Arbeit zusammengebrochen. Hat sich wohl überarbeitet und kaum geschlafen. Ihm geht's echt mies. Willst du nicht vielleicht mal... bei ihm vorbeischauen?", sagte er vorsichtig und klang dabei selbst etwas unsicher.

Als ich das hörte zog sich alles in mir für einen Moment zusammen. War ich etwa der Grund dafür? Ging es ihm wirklich so schlecht?

Irgendwie wollte ich nicht, dass es ihm schlecht ging. Er sollte doch derjenige sein, der von uns Beiden die Kraft für alles hatte.

Ohne wirklich darüber nachzudenken legte ich auf und zog mir gefühlt in Lichtgeschwindigkeit meine Schuhe und meine Jacke an, bevor ich mit meiner Tasche die Wohnung verließ und mich auf dem Weg zu ihm machte.

Angespannt stand ich wenig später schon in der Bahn. Meine Gefühle fuhren Achterbahn und ich traute mich kein bisschen darüber nachzudenken wie er sich mir gegenüber wohl verhalten würde.

Das es ihm so schlecht ging kann nur wegen mir sein. Ich meine, er hatte sich eindeutig versucht bei mir zu melden, aber ich habe alles abgelehnt und ihn ignoriert.
Die Schuldgefühle nahmen überhand und ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht sofort anfangen zu heulen.

Ich wollte mich um ihn kümmern und bei ihm sein. Mein Herz klopfte unnormal schnell und meine Atmung verschnellerte sich auch etwas, aber ich durfte hier jetzt nicht hyperventilieren. Dann konnte ich nicht mehr bei ihm sein.

Als ich bei der Station angekommen war, lief ich schnell zur Bushaltestelle und versuchte noch einen Platz im bereits stehenden Bus zu finden.
Seine Bonzengegend war eben so abgeschottet, dass dort keine Bahn direkt hin fuhr.

Nach wenigen Minuten, in denen mein Kopf wie leer gefegt war, kam ich an der Haltestellte an. Von weitem konnte ich bereits das große Haus sehen und musste erstmal schlucken. Nach etwas mehr als einer Woche würde ich ihn endlich wiedersehen.

Es dauerte gar nicht lange, dann stand ich mit zitternden Beinen vor seiner Tür. Mein Finger war kurz vor der Klingel, aber ich war zu nervös, als das ich sie wirklich betätigen konnte.

Irgendwann nahm ich dann doch meinen ganzen Mut zusammen und drückte drauf. Ein lauter Ton war zu hören und ich machte mich darauf gefasst Kacchan gleich endlich wiederzusehen.

Ich konnte gar nicht beschreiben wie groß meine Sehnsucht nach ihm war.

Von drinnen hörte ich Gepolter und wie etwas immer näher kam.

"Nicht einmal kann man seine Ruhe haben!", hörte ich ihn rufen und musste innerlich grinsen. So dominant wie immer, dachte ich und lächelte kurz.

Als die Tür ruckartig geöffnet wurde, sah ich direkt in ziemlich matte rote Augen.

"WA-" Er brach ab und sah mich mit weit geöffneten Augen an.
Bei seinem Anblick überkam mich ein unangenehmer Schauer. Was bitte war mit ihm passiert?

Seine Augen waren leicht gerötet und hatten die wohl dunkelsten Augenringe, die ich je gesehen hatte. Seine Lippen waren spröde und man sah ihm schon von weitem an, wie erschöpft er wohl sein muss.

Ich verspürte den Drang dazu ihn in den Arm zu nehmen, aber ich riss mich zusammen. Das wäre auf einmal vielleicht doch etwas viel. Und ich wollte ihm nicht sofort vermitteln, dass ich ihm bereits komplett verziehen hab. Ich wollte schon noch eine Entschuldigung.

"Hallo Kacchan.", war das einzige, was ich rausbrachte.

Sein Blick änderte sich schlagartig von geschockt zu traurig und er senkte den Kopf. Es war also wirklich wegen mir. Wieso würde er sonst so reagieren?

Ich wollte die Hand ausstrecken und ihm auf den Kopf legen, aber ich ließ es. Noch haben wir uns nicht ganz vertragen. Zärtlichkeiten kommen später.

~~~

Hello again...

hihi, ich hoffe es hat euch gefallen. Storytechnisch sind wir zwar nicht wirklich weitergekommen, aber egaaal ^^
Ich muss euch ja leiden sehen hihihi

Übrigens hab ich festgestellt, dass wir von der kompletten Story ungefähr erst bei 40% sind... also da kommt noch so einiges. Ich sage nur, dass ich doch mein sadistisches Dasein etwas ausleben muss muahahaha.. xD

Ihr könnt ja raten was noch so passiert (~ ̄▽ ̄)~ (bin übrigens voll happy, weil ich die Kaomoji auf meinem Laptop gefunden hab \^o^/)

An alle die auch schonmal eine Mandelentzündung hatten... ihr fühlt mit mir. Ich hatte noch nie in meinem Leben so schlechte Laune wie jetzt...
No Joke, so hab ich mir meinen Urlaub nicht vorgestellt :')

Aber was das Spezial angeht... ich mach das noch, versprochen!!

Und.... DANKE für die 3k ❤❤

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