Kapitel 15
(18.06.2021 - 1631 Wörter)
Izuku
Direkt als ich wieder aufgewacht bin, habe ich meine Sachen gepackt und bin aus der Wohnung abgehauen.
Egal wie tolerant ich war, das ging zu weit. Er hat seine Pheromone absichtlich gegen mich eingesetzt und ich hatte keine andere Wahl als mich ihm still zu unterwerfen.
Mein Rücken tat weh, weil ich auf dem Boden schlafen musste und ich hatte verdammte Kopfschmerzen.
Ich war mehr als wütend und verletzt. Dafür, dass ich ihn die letzte Woche versucht habe so gut es ging zu behandeln, schob er mir für alle seine Fehler ernsthaft die Schuld in die Schuhe.
Wäre ich nicht so unfassbar schwach gewesen, hätte ich mich bei ihm revangiert, aber gerade weil er mich so geschwächt hat, hatte ich jetzt kaum Kraft um irgendwie ordentlich in den Bus zu kommen.
Jetzt war ich auf dem Weg in die Uni, um mich dort irgendwie abzulenken. Heute war sowieso der erste Tag nach der Klausurpause, also standen die Chancen gut Kacchan für wenige Stunden zu vergessen.
Trotzdem war ich mehr als ausgelaugt und wollte eigentlich nur ins Bett. Vor allem auch, weil mir seit heute morgen dauernd schlecht wurde.
Ich hatte eine leise Vorahnung wieso, aber ich schob es einfach auf die Pheromonwelle von gestern. Dem anderen Grund wollte ich fürs erste keinen Glauben schenken. Oder eher gesagt hatte ich Angst davor und wollte es deswegen nicht wahrhaben.
Der Bus war voll und stickig, aber blöderweise war das in dieser Bonzengegend der einzige Weg in die Innenstadt.
Ich steckte mir Kopfhörer in die Ohren, um meinen wieder aufkommenden Gefühlen irgendwie zu entgehen und atmete die fast schon stehende Luft im Bus ein. Es war nicht wirklich angenehm gegen die Fenster gedrückt zu werden, aber ich musste es wohl oder übel ertragen, wenn ich hier weg wollte.
Nach einer knappen halben Stunde hielt der Bus vor einer Bahnstation, die mich direkt zur Uni brachte. Wenig später stand ich dann also direkt gegenüber des riesigen Gebäudekomplexes und sah mich nach Shoto oder Ochako um. Doch keiner der beiden rückte irgendwie in mein Sichtfeld, weswegen ich einfach ohne sie zum Hörsaal lief.
Doch kurz bevor ich auch nur irgendeinen Raum erreichen konnte, überkam mich ein ganz bestimmtes Gefühl und ich sackte in mich zusammen. Mir wurde wieder so unfassbar heiß und meine Sicht verschwamm. Ich roch Alphapheromone, aber definitiv nicht die von Kacchan.
Mein Körper gab unter dem ganzen unaufhaltsam nach. Kein Wunder, gestern die von Kacchan, die mich sowieso noch beeinflussten und jetzt die des unbekannten Alpha.
Innerlich verfluchte ich mich meine Tabletten nicht genommen zu haben, aber wer weiß was die alles für schaden angerichtet hätten, wenn meine Vermutung wirklich stimmte. Und das wollte ich wirklich nicht riskieren.
Eine Person kam in mein Sichtfeld und kniete sich mit einem merkwürdigen Grinsen vor mich hin.
Kein anderer scherte sich um mich, auch wenn ich hier gefühlt fast am verrecken war.
"Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte der Typ bedrohlich und sah mich dabei mit seinen grauen Augen intensiv an.
Sie strahlten etwas gefährliches aus was mir sofort einen Schauer über den Rücken laufen ließ und mir eine Gänsehaut bescherte.
Das was das erste Mal, dass ich mir Kacchan an meiner Seite wünschte, der mich dann beschützen konnte.
Der Gedanke daran, dass seit gestern wahrscheinlich endgültig mit uns Schluss war, ließ mein Herz schmerzhaft zusammenziehen. Aber aktuell war sowieso etwas ganz anderes wichtig, weswegen ich nur den Kopf schüttelte, damit ich mich wieder konzentrieren konnte.
Der Alpha vor mir streckte mir seine Hand entgegen, doch ich wollte sie nur wegschlagen. Man merkte einfach, dass er keine guten Absichten hatte und das machte mir Angst. Denn was konnte ich als rezessiver Omega schon großartig gegen einen Alpha ausrichten.
"Ich bin Takeru, du bist ein Omega, richtig?", fragte er lachend mit seinem widerlichen Grinsen im Gesicht. Mir lief es kalt den Rücken herunter, als er nach mir greifen wollte.
Schnell wich ich zurück und sah ihn mit großen Augen an.
Auch wenn ich kaum Kraft hatte ordentlich zu stehen, holte ich ein weiteres Mal tief Luft und versuchte so schnell wie möglich aufzustehen, um ihm irgendwie zu entkommen.
Er war zwar ein Alpha, aber so viel anstellen konnte er zum Glück auch nicht, wenn er in der Öffentlichkeit war. Und da der Unterricht bald beginnen würde, wollte ich es nicht riskieren mit ihm alleine zu sein.
Also lief ich mit seinem Blick in meinem Rücken den Flur entlang bis zur nächsten Ecke.
Erst als ich dann nach hinten schaute und erleichtert feststellen konnte, dass er mir nicht folgte, konnte ich aufatmen. Doch kurz darauf lief ich in eine Person rein und krallte mich reflexartig in dem Shirt der Person fest.
Meine Hände zitterten und meine Atmung ist außer Kontrolle geraten. Wieso müssen mich Kacchan's Pheromone auch noch bis hier verfolgen, verdammt! Und dann auch noch dieser beschissene andere Alpha. Langsam machte ich das Ganze nicht mehr mit.
Ich traute mich nicht meinen Kopf zu heben, erst als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, die mir beruhigend über den Rücken strich, schaute ich der Person ins Gesicht.
Shotos Gesicht kam zum Vorschein und er lächelte mir beruhigend zu.
Doch auch ihn ließ mein geschockter Gesichtsausdruck nicht kalt, denn er griff mich sofort an den Schultern und sah mich vollkommen ernst an.
"Was ist passiert?", fragte er nun mit einem bedrohlichen Tonfall. Ich spannte mich an und wich seinem Blick aus, um ihm nicht antworten zu müssen.
Direkt als er eine weitere Frage stellen wollte, überwältigte mich eine weitere Pheromonwelle und meine Knie knickten wieder ein.
Wäre ich nicht bei Shoto gewesen, wäre ich mit Sicherheit auf dem Boden aufgekommen, aber er hielt mich noch rechtzeitig fest.
Mit einem Mal hob er mich hoch und lief mit mir zum Eingang.
"Wir fahren jetzt ins Krankenhaus! Du siehst aus wie ne halbe Leiche, da kann doch nicht alles stimmen.", meinte er besorgt und setzte mich auf den Beifahrersitz von seinem Auto.
"N-Nein... fahr mich nach Hause. Ich will nicht ins Krankenhaus." Tränen sammelten sich in meinen Augen und zeigten Shoto so, wie wichtig mir die Sache war.
Lange schaute er mich an, dass ich fast schon nervös wurde, er würde irgendwas rausfinden, wenn er mich nur lange genug anstarren würde.
"Na schön, ich sag nur Ochako schnell bescheid, damit sie sich keine Sorgen macht.", meinte er und hielt sich das Handy ans Ohr. Seine Stimme klang alles andere als erfreut, aber trotzdem war ich ihm unendlich dankbar, dass er auf mich hörte.
Nach einigen Minuten kam er immer noch mit dem Handy am Ohr ins Auto.
"Okay, bye Babe.", sagte er noch und legte schließlich auf.
Etwas verlegen schaute ich aus dem Fenster und versuchte meine Gedanken etwas zu sortieren. Ich kam wohl nicht drum herum Shoto alles zu erzählen. Ein wenig Angst hatte ich schon, weil ich ihn unsere ganze Freundschaft lang belogen habe.
In mir kam wieder diese leichte Übelkeit auf, sodass ich mir kurz die Hand vor den Mund hielt und tief Luft holte. Egal wie man es drehen und wenden würde, mir gings einfach beschissen.
Und das lag wahrscheinlich nicht nur an Kacchan und den Pheromonen von dem Typen von vorhin, sondern auch an meiner Vorahnung.
Ich hoffte so sehr, dass es nicht stimmte, aber ich war eben ein Omega, sowas merkte ich dann doch.
Die Fahrt über redeten Shoto und ich nicht viel. Er sah nur einige Male zu mir rüber und kam wohl zu dem gleichen Schluss wie ich, dass es mir absolut nicht gut ging.
Vor meiner Wohnung blieben wir stehen und ich wollte gerade Anstalten machen auszusteigen, als mich Shoto mahnend ansah und ich somit sitzen blieb.
Schnell lief er ums Auto und öffnete mir die Tür, um meine Hand zu nehmen, damit ich auch ja nicht umkippen konnte.
Kurz lachte ich auf. Shoto war manchmal eben etwas zu fürsorglich.
Langsam gingen wir zu meiner Wohnung und ich öffnete die Tür. Drinnen war die Luft verdammt stickig. Klar, ich war seit knapp einer und einer halben Woche nicht mehr hier gewesen.
Shoto, der scheinbar Gedanken lesen konnte, setzte mich auf meinem Bett ab, um danach erstmal jedes erdenkliche Fenster zu öffnen.
"Meine Güte, was hast du die ganze Zeit bei Katsuki gemacht, wenn es hier so stickig ist?", fragte er leise und öffnete das letzte Fenster.
Sofort zog es sich in mir etwas zusammen. Er wusste davon? Woher?
"Katsuki wollte deine Nummer und hat Mina angerufen, aber weil ich ihre Tasche hatte und sie mit dem Professor geredet hat, hab ich abgenommen. Was sind denn die 'besonderen' Gründe, warum du zu Katsuki musstest?", fragte er mit zusammengekniffenen Augen und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ähm-", weiter kam ich gar nicht, denn mich überkam ein Schwall an Übelkeit, der diesmal deutlich stärker war als vorher. Mit meiner letzten Energie rannte ich ins Badezimmer und übergab mich.
Shoto, der jetzt hinter mir stand, strich mir beruhigend über den Rücken und leistete wenigstens etwas Beistand.
Erschöpft ließ ich mich auf den Boden sinken und war kurz davor wegzudösen, als Shoto mich im Brautstyle hochhob und ins Bett trug.
"Schlaf erstmal, du hast ganz schön Fieber. Wir reden später.", meinte er und verschwand wieder im Badezimmer.
Ich war ihm dankbar für sein Verständnis. Umso mehr Angst machte es mir, wenn er erfährt wie sehr ich ihn eigentlich belogen hatte.
Müde schloss ich die Augen und nickte wenige Augenblicke später vollkommen ein.
~~~
Hey, sorry, aber das muss ich jetzt erzählen.
Falls ihr es kennt, mein Lieblingsmanhwa ist BJ Alex und ich hab das gefühlt schon tausend Mal gelesen... Und gaanz zufällig habe ich den Livestream des Verlages Altraverse geschaut und da haben sie einfach den Mangarelease für die ersten 4 Bände von BJ Alex angekündigt.
Das macht mich gerade so unfassbar happy, das musste ich einfach mit euch teilen... ^^
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