Kapitel 13

(14.06.2021 - 1391 Wörter)

Izuku 

Seit mehreren Tagen habe ich Kacchan nun schon nicht zu Gesicht bekommen. 
Er stand früh morgens auf, um auf Arbeit zu gehen und kam bestimmt genauso spät wieder nach Hause. 
Es hätte mich nicht einmal gewundert, wenn er einfach bei sich auf Arbeit geschlafen hätte. 

Jeden Tag überlegte ich, was ich für ihn tun konnte und versuchte neue Rezepte auszuprobieren. Immerhin war das das Einzige, in dem ich ihn aktiv unterstützen konnte. 

Wie ich gehört hatte, war da ein riesen Projekt, was ihm in seiner Karriere unheimlich weiterhelfen könnte und deswegen legt er sich so ins Zeug. 

Diese Seite an Kacchan fand ich mehr als niedlich. Er nahm die Dinge ernst, naja, die Meisten. Aber gerade die Dinge schätzte ich an ihm. Wenn er wollte konnte er schon ein echt netter Kerl sein. 

Ich fing leicht an zu grinsen und schaute wieder auf den Fernseher. Es lief nicht wirklich viel spannendes, aber zum Glück war das der letzte Tag, der mit Langeweile gefüllt sein wird. 

Ab morgen würde die Uni nach einer kurzen Pause wieder anfangen und ich hätte endlich wieder ordentlich was zutun. 
Immerhin würde ich Kacchan dann nicht nerven. Auch wenn wir die letzte Woche ziemlich gut miteinander klar gekommen sind, habe ich immer noch das Gefühl, dass er mich nicht akzeptiert. 

Konnte ich irgendwie auch verstehen. Von einem auf den anderen Tag bin ich bei ihm eingezogen und habe bestimmt eine ganze Menge verändert. Seit dem einen Tag, an dem er ein Mädchen mit nach Hause gebracht hat, hatte er auch niemanden mehr eingeladen. 

Ob es wohl an mir lag? Ein weiterer Grund mich irgendwie für das ganze erkenntlich zeigen zu wollen. Ich schulde ihm so viel und ich sitze hier und mache nichts. Ein wenig frustrierend war das Ganze schon. 

Müde rieb ich mir über die Augen und wollte gerade den Fernseher ausmachen, als ich Geräusche an der Tür hörte. 
Sofort wurde ich hellhörig und schlich mich an die Tür, um zu gucken, was vor sich ging. 

Aber als wenig später Kacchan in den Flur stolperte, breitete sich sofort ein Lächeln auf meinen Lippen aus. 
Also ging ich auf ihn zu und wollte ihn begrüßen. Nur hinderte mich ein ganz bestimmter Geruch daran. 

Der Geruch von Alkohol stieg mir in die Nase und hinterließ bei mir reflexartig eine Gänsehaut. 
Ich wusste nicht warum, aber dafür hatte ich wohl auch keine Zeit nachzudenken, denn Kacchan kam mir immer näher, bis er letztendlich vor mir stehen blieb und mich mit einem unergründlichen Gesicht ansah. Wenig später, als wäre nichts gewesen, legte er seinen Kopf auf meine Schulter.
Mein Herz machte einen Satz nach vorne, nur um kurz darauf wieder viel zu schnell zu schlagen. 

Ich bekam Gänsehaut und ballte meine Hände unbewusst zu Fäusten. Denn irgendwie hatte ich im Gefühl, dass diese Situation noch ausarten wird. Und als hätte ich es nicht schon geahnt bewahrheitete sich meine Vermutung.

Plötzlich roch ich etwas ganz anderes als Alkohol. Seine Pheromone umhüllten mich und schienen meine Sinne langsam zu betäuben, während ich kurz davor war einzuknicken. 

Ein dreckiges Grinsen machte Kacchans Gesicht aus und er sah mich mit vor Alkohol geweiteten Augen an. 

Seine Hand legte sich vorsichtig an meine Wange und fing an mit dem Daumen leicht darüber zu streichen. Doch durch die Pheromone und den Gestank von Alkohol war es kein bisschen angenehm, ich wollte gerade einfach nur hier weg. 

"Deku...", hauchte er mir leise ins Ohr. Vor Angst fingen meine Hände an zu zittern und ich presste die Lippen aufeinander.

Das war nicht der Kacchan, den ich kannte. Irgendwas muss passiert sein, dass er sich so betrunken hat. 

"Weil ich ständig an dich denken musste, habe ich einen Fehler gemacht. Außerdem ist mir so ein Mädel abgeblitzt, weil ich an dich denken musste. DU MACHST MIR ALLES KAPUTT!! ICH HASSE DICH!", schrie er und schlug mit der Faust direkt neben mein Gesicht in die Wand. Sein Wutausbruch ließ mich heftig zusammenzucken und für einen kurzen Moment starr auf ihn schauen. Meine Augen füllten sich langsam mit Tränen und holten mich letztendlich wieder aus meiner Schockstarre. 

Schnell und ohne großartig über die Tat nachzudenken, schubste ich ihn etwas zur Seite und lief die Treppe hoch. Aber da Kacchan scheinbar ziemlich schnell war, hielt er mich noch am Ende der Treppe auf, indem er nach meinem Fuß griff und ich so volle Kanne nach vorne auf mein Gesicht flog. 

Meine Stirn tat weh und ich war falsch mit dem Handgelenk aufgekommen, was gerade anfing zu schmerzen. 
Ich hatte Angst. Vor Kacchan und von dem, was alles noch kommen würde.

Bestimmend zog Kacchan mich an sich und leckte mir über den Hals. Sofort überkam mich wieder ein übles Gefühl und ich rang mit mir nicht die Besinnung zu verlieren. 

"Ich brauche Sex. Und nur du kannst mir das gerade geben.", sagte er eklig grinsend und ließ eine Hand unter mein Shirt gleiten. 

Doch auch dagegen wollte ich mich wehren. Ich nahm alle meine Kraft zusammen und schlug seine Hände zur Seite, bevor ich schnell in Richtung Zimmer lief. 
Nur war Kacchan auch hier ziemlich schnell und hielt mich erfolgreich auf. 

Er setzte seine Alphapheromone ein und hinderte mich daran  zu fliehen. Ein Alphabefehl. Ich hatte zwar gehört, dass sie Befehle unweigerlich erteilen können, aber das es so krass ist, hätte ich nicht gedacht. Es lähmte meinen Körper komplett. 

Meine Beine sanken ein und mir fiel es auf Anhieb schwer zu atmen. Mein zitternder Körper ließ mir keine Ruhe und ich war kurz davor mein Bewusstsein zu verlieren. 
Seine Pheromone waren eben viel zu stark, sodass ich keine andere Wahl hatte als ihm zu gehorchen. 
Verschwommen nahm ich wahr, wie er auf mich zukam und sich zu mir runterbückte. 

"Ich sehe dich schon vor mir. Stöhnend und wimmernd, wie letztes Mal. Das war ein schönes Bild. Wie du mir einfach komplett untergeben warst und du ganz mir gehört hast. Das will ich wiederholen.", hauchte er mit einem lüsternen Blick und leckte sich einmal über die Lippen. 

Mein Herz raste und mein Körper wollte einfach nur aus dieser Situation entkommen. Noch bevor er sich mir nähern konnte, nahm ich meine letzte Kraft zusammen und huschte hinter meine Zimmertür, die ich hinter mir abschloss. 

Gleich nachdem die Tür geschlossen war, sackte ich in mich zusammen und rang weiter nach Luft. Mein Körper war heiß und ich versuchte verzweifelt die Kontrolle zu behalten. 
Meine Sicht verschwamm immer weiter und es fiel mir immer schwerer klar zu denken. 

Ich merkte nur noch, wie Kacchan gegen die Tür trat, es aber nach einiger Zeit aufgab und sich von mir entfernte. 

Wieso sind seine Pheromone nur so verdammt stark? Und wieso fühle ich mich so unfassbar machtlos in seiner Nähe. Klar, er war ein Alpha und ich war nur ein Omega. Aber trotzdem... Hatten seine Pheromone nicht ein wenig zu viel Wirkung? Genau in solchen Momenten verfluchte ich es ein Omega zu sein. Wir waren eben das schwache Geschlecht und dementsprechend mussten wir uns den Stärkeren unterwerfen. 

Niemals hätte ich gedacht, dass Kacchan seine Macht gegen mich einsetzen würde. Tränen bildeten sich in meinen Augen, die wenig später unaufhörlich über mein Gesicht liefen. 

Ich dachte ich war endlich an dem Punkt angekommen ihn meinen Freund nennen zu können und dann sowas. Egal wie sehr mich die Tatsache freute, dass er an mich denken musste, verfluchte ich es auch gleichzeitig. Immerhin war das der Auslöser für sein Verhalten. Um keinen Preis dieser Welt wollte ich ihn verärgern. Und trotzdem habe ich es irgendwie hinbekommen seine Wut auf mich zu ziehen. 

Schluchzend hielt ich mir die Hand vors Gesicht. Auch wenn ich wusste, dass mich niemand so sehen konnte, versuchte ich mein zerbrochenes Ich vor dieser Welt zu verstecken. Egal, wie sehr ich mich darauf gefasst machte, weil ich es eigentlich schon wusste, aber die Tatsache, dass er mich hasst tat verdammt weh. Ein ziehen durchfuhr mein Herz und ließ mich kurz nach Luft schnappen. 

Mein Körper wurde plötzlich immer schlaffer und langsam aber sicher überkam mich eine unendliche Müdigkeit. Seine Pheromone waren eben einfach zu stark. Jede Faser meines Körpers spürte immer noch seinen Befehlston und lähmten sie, sodass ich keinen Finger rühren konnte und gezwungen war auf den kalten Boden zu sinken. 

Als sich nach Ewigkeiten auch meine Atmung etwas beruhigt hatte, schlossen sich meine erschöpften Augen und ich ließ die Dunkelheit in mich hineinbrechen. 



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