Kapitel 12
(14.06.2021 - 1531 Wörter)
Katsuki
1 Woche später
Genervt schloss ich die Tür von meinem Büro. Noch vor einer Woche hatte ich das Gefühl alles würde laufen wie geplant, aber scheinbar war es das krasse Gegenteil.
Alles was ich letzte Woche gemacht habe, hatte mindestens einen entscheidenden Fehler, sodass ich diese Woche alles komplett nochmal neu ausarbeiten durfte.
Die ganze Woche war ich nicht früher als zehn Uhr Abends zuhause. Dementsprechend selten habe ich Deku gesehen, der mir wie versprochen jeden Abend etwas zu essen in den Kühlschrank gestellt hat.
Ausgelaugt streckte ich mich einmal und gähnte.
"Hey Bakugou, hast du noch Zeit und Lust heute mit uns was trinken zu gehen? Immerhin haben wir morgen frei bekommen und das wäre vielleicht ein ganz guter Abschluss für die Woche.", sagte Sero und tippte etwas auf seinem Handy.
"Ja, warum nicht. Ich könnt jetzt echt etwas Alkohol vertragen.", meinte ich und schaute schnell auf die Uhr, um direkt festzustellen, dass es heute glücklicherweise nicht so spät geworden war wie die letzte Woche.
Langsam fragte ich mich tatsächlich, was Deku eigentlich noch bei mir zu suchen hat. Seit einer ganzen Woche haben wir uns nur flüchtig gesehen und es scheint ihm soweit gut zu gehen, dass es mich fast schon wunderte, was er noch bei mir tat.
Ob der Arzt erst bezeugen muss, dass sich seine Pheromone stabilisiert haben?
Naja, soll mir gerade auch egal sein, der Nerd sollte nur am besten so schnell wie möglich verschwinden und mich mein Leben leben lassen.
In letzter Zeit habe ich viel zu oft an ihn gedacht, dass es mich schon selber frustrierte.
Ich wollte nicht, dass irgendjemand jemals so viel Kontrolle über mich haben sollte, dass es mich voll und ganz einnahm. Und wenn das so weitergehen sollte, dann war ich auf dem Besten weg dahin.
Zusammen mit Sero blieb ich vor der Bar stehen, in der ich unter anderem Deku das erste Mal getroffen hatte.
Schnell zog er mich hinein und bestellte direkt einige Bier und ein paar Shots an der Theke.
Nach wenigen Momenten nahm ich das kristallklare Getränk in die Hand und kippte es meine Kehle hinunter.
Es fühlte sich gut an nach längerer Zeit endlich mal wieder den Geschmack von Alkohol im Mund zu haben. Ich habe mich viel zu sehr zurückgehalten wegen Deku.
Aber damit war heute Schluss. Ich nahm mir vor wenigstens ein weibliches Herz für mich zu gewinnen und ihr die Nacht ihres Lebens zu bescheren. Und da die Meisten nicht gerade schlecht aussahen hatte ich die beste Auswahl.
Und scheinbar war ich nicht der Einzige mit dem Gedanken, denn direkt, als ich nach meinem Bier griff, klammerte sich eine kleine Brünette an meinen Arm und funkelte mich mit ihrem blauen Augen verführerisch an. Sie war hübsch und hatte eine pralle Oberweite, so wie ich es gerne mochte.
So eine gutaussehende Partie würde ich selten ein zweites Mal bekommen.
Doch plötzlich dachte ich an etwas ganz anderes zurück. Die wunderschöne und weiche Brust von Deku blitzte in meinem Gedächtnis auf und ließ mich unzufrieden schnauben.
Ich wollte nicht an ihn denken, also griff ich der brünetten Schönheit an den Hals und legte meine Lippen verlangend auf ihre, während ich langsam die Augen schloss.
Nur fühlte es sich alles andere als richtig an. Ein Ziehen kam in meiner Brust zustande und mein Verstand wehrte sich gegen das Mädchen und wollte sie einfach nur wegschubsen.
Aber wenn ich diese Chance jetzt nicht ergreifen sollte, würde ich wohl niemals von Deku loskommen.
Denn meine Gedanken hingen pausenlos an ihm und verwirrten mich.
Ich vermisste das Gefühl jemanden in den Armen zu halten und wollte nur für eine Nacht vergessen war die letzten zwei Wochen passiert war.
Als das Mädchen den Kuss erwiderte und mich näher an sich zog, hob ich sie hoch und ging mit ihr in eine abgelegene Ecke, wo man ungestört war.
Mein Kopf war von dem wenigen Alkohol bereits etwas benebelt, also wollte ich mich der Situation einfach hingeben. Nur wollte das Ziehen in meiner Brust unter keinen Umständen verschwinden, stattdessen verstärkte es sich.
Meine Gedanken schweiften immer wieder zu Deku und projizierten ihn in meinem Kopf wieder, wie traurig er gucken würde, wenn er mich so sieht und wie verletzt er wäre.
Ich verstand nichts mehr. Wir waren nicht einmal zusammen. Wieso also nahm er mich so in Anspruch?
Es war wie ein Fluch, der sich auf mich legte, weil er mich für meinen früheren Lebensstil bestrafen wollte.
Die Blicke in meinem Rücken spürend, legte ich meine Hände auf die Schultern des Mädchens und schob sich langsam von mir weg.
Ich ertrug es einfach nicht mehr. Egal, was ich tat, es erinnerte mich alles an ihn.
Frustriert ging ich mir durch die Haare und sah in das verwirrte Gesicht des Mädchens, die mir vorsichtig eine Hand auf die Wange legte.
"Du denkst an jemand anderen, stimmt's? Kenn ich... ich glaube wir sollten das hier nicht tun, wenn du noch so an der anderen Person hängst.", meinte sie leise und stieß sich von der Wand ab, bevor sie an mir vorbei ging und in der Menge der Leute verschwand.
Wütend schlug ich gegen die Wand und fing an zu zittern.
Er machte mir wirklich alles kaputt. Dadurch, dass er ständig in meinen Gedanken herumgeistert, als wäre er ein lästiger Parasit, macht er mir alles kaputt.
Völlig von der Rolle lief ich zur Bar und bestellte mir einen Shot nach dem anderen, sodass ich langsam aber sicher in einen angenehmen Rausch verfiel.
Meine Umgebung nahm ich schon gar nicht mehr richtig war. Ich wusste nur, dass irgendjemand anfing mit mir zu reden, aber ich nicht sonderlich viel tun konnte, als in die Luft zu starren.
Die Gedanken an Deku und an die vergangenen Wochen ließen mich frustriert aufseufzen.
Auch, wenn ich es niemals aussprechen wollte, aber irgendwie war mir der kleine Nerd ans Herz gewachsen.
Würde ich leugnen wollen, dass er mich nicht in irgendeiner Art interessieren sollte, würde es mir an Argumenten fehlen und ich würde kläglich scheitern.
Ich sollte ihn nicht mögen. Er sollte gar nicht in meinem Leben sein. Und trotzdem saß ich nun hier und machte mir Gedanken.
Mein Verstand wollte sich so gerne gegen ihn sträuben, aber mein schmerzendes Herz verlangte nach ihm. Wir haben uns immerhin fast eine ganze Woche nicht gesehen, da vermisste ich ihn irgendwie schon ein wenig.
Doch egal wie sehr er mir die positiven Seiten zeigte, ich wollte ihn durch und durch hassen.
Seine Anwesenheit genügte, um meine Arbeit komplett zu versauen. Er ist schuld an meinem Patzer und sollte dafür auch geradestehen müssen!
Der Alkohol schien mich vollends einzunehmen, aber das störte mich nicht. Langsam nahm ich meine Sachen und verließ die Bar, bevor ich auf ein Taxi zuging und ihm meine Adresse nannte.
Die Stimmung war seltsam. Schon im Taxi war sie so angespannt. Ich biss die Zähne zusammen, da meine aufkommende Wut drohte die Überhand zu gewinnen.
Vor dem riesigen Anwesen blieb er stehen und ich gab dem Taxifahrer stumm etwas Geld. Wahrscheinlich viel zu viel, aber meine Sinne waren so betäubt, dass ich eine unnötige Konversation wahrscheinlich nicht überstanden hätte, ohne jemandem dabei die Fresse zu polieren.
Mit zusammengekniffenen Augen blieb ich vor der Tür stehen und versuchte langsam den Code einzugeben. Das war nur leichter gesagt als getan, wenn sich die Zahlen plötzlich anfingen zu bewegen.
Irgendwie muss ich es dann doch geschafft haben, denn wenig später stand ich im Flur und inhalierte den Geruch von Deku, den die ganze Wohnung erfüllte.
Etwas regte sich in mir und ich hatte plötzlich ein unglaubliches Verlangen nach ihm. Die letzte Woche war ich sowieso schon total anstrengend. Wäre da nicht etwas... mehr drin?
Erregt von Dekus Pheromonen, die langsam aber sicher anfingen sich zu verändern, wollte ich ins Wohnzimmer gehen, als mir der Kleine bereits mit einem freudestrahlenden Lächeln entgegen kam.
Seine Fröhlichkeit war mal wieder unübertroffen und ich schaute einfach nur stumm in seine Smaragdgrünen Augen.
Sie waren so wunderschön, dass ich gar nicht aufhören konnte zu starren. Und trotzdem ließ mich irgendwas nach vorne bewegen, ohne den Blickkontakt auch nur eine Sekunde zu brechen.
Plötzlich war er nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt und ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen.
Mein ganzer Körper fing an zu kribbeln und wollte jetzt nichts mehr als Erleichterung.
Sein Geruch benebelte meine Sinne noch mehr, als sie eigentlich schon waren und raubten mir den Atem.
Eine Gänsehaut bildete sich auf meiner Haut, als ich vorsichtig meinen Kopf auf seine Schulter legte.
Sein Zittern war deutlich zu spüren, aber ich ignorierte es. Ich wollte mehr. Mehr Berührung, bis es mir den kompletten Verstand raubte.
Langsam schloss ich meine Augen und hob den Kopf wieder nach oben.
Nur dieses eine Mal werde ich meinen Gefühlen freien lauf lassen. Nur dieses eine Mal erlaube ich mir einen entscheidenden Fehler, den ich in der Zukunft sicher bereuen werde. Aber ich wollte an das positive Glauben, dass Deku pausenlos ausstrahlte.
Mein Blick war stur nach unten gerichtet und ich atmete tief durch, bevor ich meinen Kopf hob.
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Feedback? Please, ich will wissen wie die Story für euch ist. Gerne auch Kritik^^
(Wooow, jetzt bettel ich schon nach Kommentaren... i'm sorry :'))
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