Kapitel 11 ✔
(12.06.2021 - 1543 Wörter)
Katsuki
Mit wahrscheinlich hochrotem Kopf verließ ich die Wohnung und musste erstmal tief Luft holen. Verdammt, wie konnte jemand nur so unfassbar niedlich und gleichzeitig so verführerisch aussehen. Dabei hatte ich mir doch fest vorgenommen diesem Nerd keine weitere Chance mehr zu geben.
Aber immer wenn ich an ihn dachte, sah ich sein Gesicht vor mir und ich konnte nicht anders als zu lächeln. Sein Lächeln, seine Pheromone und seine leicht verlegene Art verpassten mir eine Gänsehaut.
Und auch wenn ich es ungern zugeben wollte, aber die kurze Nacht mit ihm in meinen Armen war auf ihre eigene Art und Weise besonders.
Doch je mehr ich darüber nachdachte, desto verwirrter wurde ich. Einerseits konnte ich meinen Blick nicht von ihm lassen, andererseits machten mich meine eigenen Gedanken so wütend, dass ich mir selber eine dafür verpassen könnte.
So langsam verfluchte ich diese Alphainstinkte wirklich. Niemals würde ich von mir aus so denken. Wenn ich kein Alpha wäre, wäre es auch nie so weit gekommen und ich müsste mich nicht mit ihm herumschlagen.
Mein komplettere Körper wollte auf ihn reagieren, ihn an mich reißen, ihn für mich beanspruchen, während sich mein Verstand so sehr dagegen sträubte, dass mein Kopf bereits anfing zu schmerzen.
Er war eine Gefahr für mich, meine Karriere und mein bis jetzt noch ziemlich weitläufiges Liebesleben.
Aber trotz allem wäre es vielleicht gar nicht so schlecht einige Zeit auf Abstand zu anderen zu gehen. Würde der Nerd dann vielleicht etwas schneller verschwinden?
Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus und ich versuchte zwanghaft den Gedanken los zu werden, dass Deku irgendwann bei irgendeinem anderen Alpha sitzen könnte.
Schnell schüttelte ich den Kopf und ging mir durch die Haare. Das waren alles die Alphainstinkte, die auf einen Omega reagieren, mehr nicht!
Diese Denkweise war am sichersten und angenehmsten.
Selbstsicher und nun mit einem leichten Grinsen auf den Lippen stieg ich in mein Auto und legte meine Tasche so wie die Bentobox auf den Beifahrersitz, bevor ich mit einem letzten Seufzen zur Arbeit fuhr.
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Ich saß mit einigen Kollegen in der Cafeteria unserer Firma und holte mein Bento heraus, was mir Deku gemacht hatte.
Zwar ging mir der Nerd ziemlich auf die Nerven, aber ich war kein Monster, das Geschenke nicht annehmen konnte.
"Oha, Bakugou hat wohl eine Freundin.", lachte Sero, einer meiner Kollegen.
"Halt die Klappe, ich hab keine Freundin.", zischte ich und versuchte ihn wieder zu ignorieren, aber Sero war wohl einer dieser Menschen, die einfach zu viel Energie in ihr Leben steckten.
"Und seit wann hast du Bentos? Nicht mal deine Mutter hat dir jemals welche gemacht. Also, wer ist die Glückliche.", meinte er mit hochgezogenen Augenbrauen, während er mich vielsagend ansah.
Kurz dachte ich nach. Ich konnte denen ja kaum erzählen, dass ich ein ONS mit einem Omega hatte, seine Pheromone deswegen absolut instabil sind und jetzt bei mir zuhause wohnte.
"Es ist kompliziert. Aber solange ich essen kann, bin ich zufrieden.", redete ich mich raus und nahm eines der Fleischstückchen im Bento. Überrascht riss ich die Augen auf. Das war ja noch besser als das von neulich!
Mit leicht geweiteten Augen aß ich alles bis aufs letzte bisschen auf und packte letztendlich etwas enttäuscht die leere Box wieder weg. Selten habe ich so etwas gutes gegessen. Wenn es nicht gerade er wäre, würde ich mir allein schon wegen dem Essen überlegen ihn zu heiraten.
Wegen meinen Gedanken schmunzelte ich ein wenig und erhob mich dann von meinem Platz, um wieder zurück in mein Büro zu gehen.
Gut gelaunt und gestärkt schaue ich auf die letzten unvollständigen Baupläne, während sich meine Konzentration langsam wieder auf die Arbeit lenkte.
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Etwas geschafft lehnte ich mich zurück und schaute zufrieden auf meine Arbeit. Heute war einer der wenigen Tage, die ich wirklich genießen konnte. Die Arbeit lief reibungslos und ich war schneller fertig als gedacht.
Dementsprechend früh stand ich auch wieder vor meiner Haustür und öffnete diese.
Sofort kam mir wieder ein angenehmer Duft in die Nase. Mit einem Lächeln ging ich Richtung Küche, fand dort aber nichts.
Doch als ich Geräusche aus dem Wohnzimmer vernehmen konnte, ging ich langsam in diese Richtung und fand schließlich einen schlafenden Deku vor, der ein leises Schnarchen von sich gab.
Ich konnte nicht anders als zu lächeln und beugte mich leise zu ihm nach unten, um ihm einmal über den Kopf zu streichen.
Schon heute morgen hatte ich mitbekommen, wie weich seine Haare eigentlich waren und wie angenehm es war ihn auch nur so leicht zu berühren.
Vorsichtig griff ich ihm unter die Beine und unter den Rücken, bevor ich ihn langsam hoch hob, bedacht darauf ihn nicht zu wecken.
Doch mir fiel auf, dass irgendwas anders war. Seine Pheromone waren anders. Irgendwie... noch süßlicher als wir uns kennengelernt hatten. Lag wahrscheinlich daran, dass er sich langsam an mich gewöhnte, also ignorierte ich es.
Schnell ging ich die Treppe nach oben und trat mit dem Fuß die Tür zu seinem Zimmer auf, bevor ich ihn ins Bett legte und ihn zudeckte.
Erst jetzt wurde mir richtig bewusst, was ich da tat. Ich hielt in meiner Bewegung inne und verließ kurz darauf so schnell wie möglich das Zimmer.
Wieso verdammt kümmere ich mich so um ihn? Sollte er mir nicht total egal sein?
Und da waren sie wieder. Die Kopfschmerzen. Immer, wenn ich mich gegen ihn sträuben wollte, tauchten sie auf und ließen mich schmerzlich bewusst werden, wie heimtückisch es sein konnte sich mit einem Omega einzulassen.
Wahrscheinlich sollte ich nicht so fühlen, aber diese Wärme, die ich immer empfand, wenn er in meiner Nähe war, war einfach so verdammt angenehm und brachte meinen Kopf komplett durcheinander.
Schnell lief ich in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich atmete ein weiteres Mal tief ein und hoffte, dass sich mein Körper wieder etwas beruhigte.
Meine Hände zitterten und auch meine Unterlippe bebte. Und das schlimmste daran war, dass ich keine Ahnung hatte, wieso ich so reagierte.
Um meinen Gedanken irgendwie zu entkommen ging ich ins Badezimmer, wo ich erstmal eine kalte Dusche nahm, um irgendwie wieder runterzukommen.
Doch es half nichts. Meine Gedanken hingen einfach an ihm fest und wanderten immer wieder zu Szenarien, die so noch gar nicht passiert waren.
Was verdammt nochmal machte er mit mir?
Frustriert, ging ich in mein Zimmer zurück und schaltete den Fernseher an. Es lief nicht wirklich viel spannendes, aber es lenkte mich trotzdem zu einem gewissen Grad ab.
Seufzend ging ich mir durch die Haare und stellte fest, dass mir wohl nichts anderes übrig bleiben würde, als mich komplett auf seine Genesung zu konzentrieren. Immerhin wollte ich immer noch, dass er meine Wohnung so schnell wie möglich verließ.
Hieß also, erstmal keine Frauen und kein Sex mehr. Etwas zog sich in mir zusammen, aber das ignorierte ich und döste langsam in einen erlösenden Schlaf.
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kleines Spezial -> gehört nicht zur Story
Izuku
Gerade lief ich durch den Flur in Richtung Küche, um für Kacchan und mich Mittag zu kochen. Immerhin hatten wir heute morgen auch kein Frühstück.
Gähnend öffnete ich den Kühlschrank und holte einige Dinge raus, die ich dafür verwenden wollte, als ich plötzlich einen Schrei und ein darauffolgendes Poltern hörte.
"Kacchan? Alles ok?", rief ich nach oben, doch bekam keine Antwort.
Als ich schulterzuckend wieder in die Küche gehen wollte, hörte ich erneut einen Schrei.
"DEKU!! KOMM SOFORT HOCH!", hörte ich Kacchan und eilte sofort zu ihm nach oben.
Vor seiner Zimmertür blieb ich stehen und sah, wie Kacchan total verschreckt auf dem Bett stand und einen Ordner in der Hand hielt.
Sofort bekam ich eine Vorahnung, was passiert war und lief mit einem Grinsen auf ihn zu.
"Na, was ist denn passiert?", fragte ich schmunzelnd und konnte mir ein leichtes Lachen nicht verkneifen.
Auch wenn Kacchan noch so taff war, in einer Sache war er dafür umso schwächer.
"Hier irgendwo ist eine scheiß Spinne. Sie ist riesig und ich finde sie nicht mehr. Hilf mir!", sagte er mit leicht zittriger Stimme.
Bei seinen Worten verschränkte ich nur die Arme und verkniff mir ein Lachen.
Es war einfach jedes Mal göttlich mit anzusehen, wie Kacchan seine Spinnenphobie auslebte.
Neben seinem Schrank sah ich im Augenwinkel etwas laufen und ging deswegen langsam darauf zu. Und als hätte ich es nicht geahnt, sah ich da eine kleine Spinne, die bei jedem Schritt den ich machte, ein wenig zurückwich.
Sie hatte wirklich Angst vor uns, aber Kacchan übertrieb natürlich mal wieder maßlos.
Mit einer flinken Bewegung hatte ich die kleine Spinne eingefangen und hielt sie in meiner Hand fest.
Neckend langsam näherte ich meine Hand seinem Gesicht, woraufhin er mich versuchte mit seinem Blick zu töten. Aber er wusste, dass ich gerade etwas gegen ihn in der Hand hatte, wortwörtlich, deswegen schluckte er seine Aggressionen runter.
"Mensch Kacchan, die war jetzt aber wirklich klein.", lachte ich und öffnete meine Hand ein wenig, um die Spinne anzusehen.
"ALTER, LASS MICH MIT DEM VIEH IN RUHE!", schrie er und ging beleidigt aus dem Zimmer.
Ich lachte nur hinter ihm und brachte die Spinne letztendlich nach draußen.
Den ganzen Tag über war Kacchan noch etwas genervt, weil ich ihn so geärgert hatte, aber es war einfach zu witzig.
Letztendlich konnte er mir wohl doch nicht lange sauer bleiben, denn am Abend, als ich das Essen machte, kam er von hinten auf mich zu und gab mir eine entschuldigende Umarmung.
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Überarbeitet am 19.12.2022
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