Kapitel 2


„Na, meine Mäusebärchen", begrüßte Petunia am nächsten Morgen ihre beiden Jungen. „Gut geschlafen?" Sean nickte eifrig, ebenso Henry. „Das ist fein, meine Mäusebärchen. Dann wollen wir euch einmal fertig machen. Später könnt ihr dann mit euren Freunden spielen. Wie waren ihre Namen?"

„Nevi, Mia, Luni", kam es sofort von Henry.

„Sehr gut, mein Henry-Mäusebär", lobte Petunia ihren Neffen, während sie die zwei ins Bad trug. „Wie wäre es, wenn wir euch zwei Jeans und Pullover anziehen. Dazu dicke Socken, dann könnt ihr auch ohne Schuhe herumtoben."

„Ja", kam es von Sean.

„Gut, dann machen wir das so." Petunia sprach die ganze Zeit mit den Jungen, während sie sie wusch und anzog. Zwischendurch knuddelte sie sie immer wieder. Dann trug sie die zwei zum Frühstück hinunter. „Guten Morgen. Ah, Sie müssen Remus Lupin sein. Lily hat viel von Ihnen erzählt. Sie sind nach den Erzählungen meiner kleinen Schwester der liebenswerteste und netteste Werwolf der Welt."

„Onki Moony", jubelte Henry im gleichen Moment und streckte seine Ärmchen nach dem Neuankömmling aus. „Onki Moony."

„Hallo, kleiner Wolf", Remus Lupin nahm den Kleinen entgegen. „Hab dich vermisst, mein kleiner Wolf."

„Misst", bestätigte Henry und kuschelte sich an seinen Paten.

„Dann fehlt nur noch Severus", Petunia bat zu Tisch.

„Severus wird auch kommen?" erkundigte sich Remus, während er Henry in seinen Hochstuhl setzte.

„Auf jeden Fall wurde er informiert. Er war Lilys bester Freund, auch wenn Dumbledore versuchte, ihre Freundschaft zu zerstören", erzählte Petunia. „Er ist genauso wie Sie und Mr. Black Henrys Pate."

„Onki Sevi", kam es von Henry, der wie Sean bereits an seinem Brötchen knabberte.

Remus lachte. „Möchte gerne dabei sein, wenn du Severus Sevi nennst, kleiner Wolf." Henry kicherte. „Wie sieht dann der nächste Schritt aus?"

„Wenn alle in Sicherheit sind, dann wird eine Anhörung von Sirius Black unter Veritaserum beantragt", erklärte Petunia. „Aus den Unterlagen, die James bei Gringotts hinterlegte, geht eindeutig hervor, dass Dumbledore wusste, dass nicht Sirius Black der Geheimniswahrer der Familie war sondern Peter Pettigrew."

„PETER! Peter war der Geheimniswahrer?" Remus glaubte sich verhört zu haben. „Aber warum wurde ich denn nicht informiert?"

„Vorschlag von Dumbledore", Petunia zuckte mit den Schultern. „Auf jeden Fall wird Mr. Black so schnell wie möglich hier sein. So ist es auf jeden Fall geplant."

„Wau wau", kam es von Henry.

„Sirius kann sich in einen großen schwarzen Hund verwandeln." Jetzt war es an Remus, etwas zu erklären. „Henry fand dies immer ganz toll. Lily weniger, denn Sirius tobt dann ganz gerne durch das Haus."

„Kann ich durchaus verstehen", grinste Petunia. „Außerdem wurde Lily mit fünf Jahren einmal von dem Hund unserer damaligen Nachbarn gebissen. Der war ebenfalls groß und schwarz."

„Autsch, und Sirius hat sich sehr oft in ihrer Gegenwart verwandelt, um Henry eine Freude zu machen. Jetzt wird mir alles klar. Aber warum erzählte Lily nie davon?"

„Sie versuchte zu verdrängen, dass sie Angst vor Hunde hatte." Petunia wischte Sean den klebrigen Mund ab. „Das ging sogar so weit, dass sie sich mit sieben einen Hund zu Weihnachten wünschte. Zum Glück haben wir keinen bekommen, denn ich glaube kaum, dass Lily durch so eine Hauruck-Methode ihre Angst vor Hunde überwunden hätte."

„Was ist ein Geheimniswahrer?" platzte Jane Granger heraus. Für sie und ihren Mann war alles neu. Sie hatten es sehr gut aufgenommen, dass ihre kleine Tochter Hermine eine Hexe war. Jetzt erklärte sich ihnen zumindest so einiges, kleine seltsame Missgeschicke, die der Tochter passierten und die so ganz anders waren, diejenigen, die anderen Kinder in dem Alter passierten.

„Ein Geheimniswahrer ist jemand, der ein Versteck kennt und die Adresse geheim hält", erklärte Frank Longbottom. Er und seine Frau Alice arbeiteten als Auroren. Sie waren heilfroh gewesen, als sie gestern gewarnt worden waren, dass möglicherweise ein Überfall auf sie und die Familie bevorstand. Nur zu gern waren sie dem Angebot von Petunia Evans gefolgt, sich im Manor der Familie Potter in Sicherheit zu bringen. Ihr Chef war froh gewesen, dass die zwei so spontan Urlaub nahmen, um unzählige Überstunden abzubummeln. „Nur wenn dieser sogenannte Geheimniswahrer die Adresse des Verstecks einem Dritten offenbart, kann das Versteck gefunden werden."

„Danke für die Erklärung", Jane Granger verstand endlich, um was es hier ging. „Also verriet dieser Peter Pettigrew die Eheleute Potter und so konnten sie umgebracht werden."

„Ganz genau", bestätigte Alice Longbottom. „Fehlt uns nur noch das Motiv."

„James hat sehr viele Unterlagen bei Gringotts hinterlegt", berichtete Petunia. „Sie sind jetzt alle hier. Vielleicht finden sich dort Anhaltspunkte. Anhaltspunkte, die James und Lily selbst nicht zuordnen konnten."

„Da könnte Severus bestimmt auch helfen", vermutete Remus.

„Wäre schön", meinte Petunia. „Das wäre wirklich schön."



Gegen Mittag kamen wieder alle zusammen. Die Kinder hatten zuvor miteinander gespielt, die Männer waren die Aufzeichnungen von James Potter durchgegangen und die Frauen hatten das Manor geschmückt. Denn schließlich war in ein paar Tagen Heiligabend. Fertig geworden waren sie noch nicht, das würden sie gleich wieder in Angriff nehmen, wenn die Kinder schliefen. Petunia merkte, dass sie sich pudelwohl fühlte. Endlich waren alle Belastungen von ihr abgefallen. Henry und Sean waren in Sicherheit und niemand mehr konnte sie manipulieren. Von Gringotts hatte sie zudem erfahren, dass ihre Ehe im Eilverfahren vom Zaubereiministerium annulliert worden war, durch ihre Erinnerungen hatte Petunia nachweisen können, dass sie manipuliert gewesen war, als die Hochzeit mit Vernon Dursley stattfand. Warum, wusste sie noch nicht.

„Habt ihr etwas herausgefunden?" erkundigte sich Petunia während des Essens bei den Männer. Noch beim Frühstück war beschlossen worden, dass man sich duzen wolle. Schließlich wohnten sie jetzt alle zusammen, hatten ein gemeinsames Ziel.

„Eine Vermutung von Lily ist sehr interessant", Remus stupste Seans Nase an, was diesen zum Lachen brachte. „Lily vermutete, dass es jemanden gab, der etwas gegen magische Wesen hätte. Ich weiß von Sirius, dass die Blacks Vampire sind, genauso wie die Familie Prince, der Severus über seine verstorbene Mutter angehört. Von den Malfoys geht das Gerücht um, dass sie Veelas sind. Auch die Familie Lestranges sollen Vampire sein." Remus trank einen Schluck Wasser. „Und wie ja hier alle wissen, bin ich ein Werwolf. Lily vermutete also, dass dieser jemand diese magischen Wesen ausrotten wollte. Sie und James glaubten laut den Aufzeichnungen nicht daran, dass es diesen Lord Voldemort gibt. Sie hatten auch keine direkten Beweise dafür, wer gegen die schwarzmagischen Wesen vorgehen wollte. Aber es ist allgemein bekannt, dass Dumbledore etwas gegen die Familie Malfoy hat. Wir vermuten also, dass James und Lily mit ihrem Verdacht zu Dumbledore gingen, um sich mit ihm auszutauschen. Und schon mussten sie sterben und somit war es auch die Geburtsstunde von diesem Lord Voldemort."

„Es würde also alles passen", Jane Granger schüttelte sich. „Dann hoffen wir einmal, dass diesem Dumbledore ganz, ganz schnell das Handwerk gelegt wird."

„Das wird schon. Wenn die Beweise ausreichen, könnte man bei Dumbledore eine Anhörung unter Veritaserum beantragen. Wäre der schnellste Weg." Augusta Longbottom, die Mutter von Frank Longbottom, sah es positiv. „Gibt es eigentlich ein magisches Portrait von Lily und James?"

„Kann ich nicht sagen", Remus hob die Schultern. „Erzählt haben sie jedenfalls nichts. Aber wenn es eines geben sollte, dann hier im Manor. Sollte es eins geben, dann könnten wir die zwei fragen, ob wir mit unserer Vermutung richtig liegen."

„Okay", Petunia dachte kurz nach. „Da fragen wir gleich nach dem Essen am besten die Hauselfen hier. Sie werden es garantiert wissen."

„Gut, dann ist das vielleicht später schon geklärt und wenn dem so ist, geben wir gleich unsere Erkenntnisse weiter", bestimmte Alice. „Je schneller Dumbledore Geschichte ist, desto besser. Nev, du gehst gleich Bubu machen."

„Nei", kam es sofort von diesem. Neville schüttelte sogar energisch seinen Kopf dazu.

„Mia, Luna, Sean und Henry gehen auch schlafen", versuchte seine Mutter es weiter.

„Nei", kam es sofort von diesen. „Piel."

„Könnt ihr später machen. Ich erzähl euch auch eine Geschichte", versuchte Jane Granger jetzt ihr Glück.

„Ja", kam jetzt die Zustimmung.

„So jung und schon so bestechlich", Joshua Granger lachte. „Vielleicht können wir danach etwas mit den Kindern im Schnee spielen. Dann können sie sich etwas auspowern."

„So machen wir es."


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