Kapitel 5

"When you love someone" - James TW

https://youtu.be/0Bf3CJZ4hvg

Falls ihr euch die Musikempfehlungen anhört (was ich sehr empfehle - sie sind der Hammer 😏), wollte ich euch kurz darauf hinweisen, dass ich Playlists zu all meinen Stories öffentlich auf Spotify geteilt hab.
Da ist das Finden der Songs vielleicht etwas leichter ^^
Link ist auf meinem Profil~

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"Hmn...", müde grummelte ich, als mein Bewusstsein am nächsten Morgen zu mir zurückkehrte.

Ich brauchte einen Moment, um zu verstehen, was das flauschige Gefühl an meinem Hals war.


Ganz von selbst zuckten meine Mundwinkel nach oben, als ich neben mich sah und den kleinen Hasen entdeckte.

Im Laufe der Nacht schien er noch ein bisschen nach unten gerutscht zu sein.

Friedlich hatte er sein Gesicht an meine Brust gekuschelt.

Seine Pfoten lagen flach an meinem Körper, während der Rest seines Körpers sich an meinen geschmiegt hatte.

Als wäre er daran gewöhnt, es sich neben einem Menschen bequem zu machen.

Das Kitzeln an meinem Hals kam von seinen Ohren.


"Guten Morgen, Kookie...", begrüßte ich den Kleinen, bevor ich behutsam meinen Arm um ihn legte und ihn ein bisschen an mich drückte.

Das Häschen reagierte mit einem wohligen Brummen.

Gähnend öffnete er seinen Mund, nur um ihn kurz darauf wieder zu schließen.

Auch seine Augen klappten ein paar Mal auf und zu.

Letztendlich behielt er sie geschlossen.

Sanft strich sein Näschen über meine Brust, bevor sein Körper wieder in sich zusammen sackte.

Er schien noch etwas dösen zu wollen.


Ich kicherte leise, tat es ihm dann allerdings gleich.

"Du hast Recht...", murmelte ich, während ich auch nochmal meine Augen schloss und es mir gemütlich machte.

"Samstage sind nicht da, um aufzustehen...", verließ es müde meine Lippen.

Mir keine weiteren Gedanken machend, genoss ich einfach das weiche Gefühl von meinem Bett.

Kookies Wärme...

Sein flauschiges Fell...

Ich fragte mich, ob er es spüren konnte.

Mein Herzklopfen...

Gestern waren so viele unglaubwürdige Dinge passiert, dass ich im ersten Moment nach dem Aufwachen Angst gehabt hatte, alles nur geträumt zu haben.

Dass Kookie tatsächlich neben mir lag, schickte angenehme Wellen der Erleichterung durch meinen Körper.

Gestern war schön gewesen...

Ein bisschen, als hätte ich einen neuen Freund gefunden.

Ich wäre traurig gewesen, wenn es nur ein Traum gewesen wäre...


Umso glücklicher hüpfte mein Herz auf und ab, weil es nicht so war.

Kookie war real...

Alles gestern war real gewesen.


Wahrscheinlich hätte es mich beunruhigen sollen, ein Tier aufgelesen zu haben, bei dem ich keine Ahnung hatte, wie ich mich darum kümmern sollte und welches zusätzlich übernatürliche Kräfte zu besitzen schien.

Allerdings spürte ich das genaue Gegenteil...

Seit Ewigkeiten hatte ich mich nicht mehr so ruhig gefühlt.

So okay...

Als würde die Welt sich genauso drehen, wie sie sollte.


Es war das perfekte Gefühl, um einfach noch eine Weile im Bett zu bleiben und vor sich hin zu dösen...



Stunden verstrichen, in denen weder Kookie, noch ich willig waren, uns von der warmen Bettdecke oder unserem Gegenüber zu lösen.

Ich genoss das kleine Gefühl der Geborgenheit, welches ich seit gestern Abend eigentlich ununterbrochen spürte.

Diese Ahnung, dass ausnahmslos alles an dieser Situation richtig war.


Ob Kookie es genauso empfand wusste ich nicht...

Allerdings wertete ich es als gutes Zeichen, dass er, obwohl wir uns gestern erst kennengelernt hatten, so zutraulich war.

Er wirkte komplett ruhig, während er sich an mich gekuschelt hatte.

Friedlich.

Nach wie vor war es der schönste Anblick überhaupt...


Wahrscheinlich hätte ich den ganzen Tag damit verbringen können, dem Häschen beim Schlafen zuzuschauen.

Dem Geräusch des Regens zu lauschen, welcher gegen die Fenster prasselte.

Es hatte seit gestern Abend nicht mehr aufgehört.

Angenehm heller Sommerregen...


Die Atmosphäre war fast zu schön, um jemals aufzustehen.


...aber auch nur fast.



Ich verzog ein wenig den Mund, als mein Bauch irgendwann so laut grummelte, dass Kookie seine Ohren aufstellte.

"Entschuldige...", sanft streichelte ich über seinen Kopf, um ihn zu beruhigen.

"Es wird wohl Zeit fürs Frühstück.", murmelte ich.


Weich begann ich zu lächeln, als Kookies Kulleraugen zu mir nach oben sahen.

"Du hast auch Hunger, hm?", fragte ich liebevoll, als er meiner Frühstücks-Aussage mit einem Nicken zustimmte.

Als Antwort bewegte er direkt nochmal seinen Kopf auf und ab.


Kurz kicherte ich über unsere "Unterhaltung", bevor ich mich aufsetzte.

Vorsichtig hob ich Kookie erst auf meinen Schoß und stand dann mit ihm im Arm auf.



"Möchtest du wieder Salat?", fragte ich, als wir in der Küche angekommen waren und ich erneut den Kühlschrank inspizierte.


Kaum hatte Kookie genickt, hatte er schon ein Schüsselchen mit Blättern vor sich stehen.

"Lass es dir schmecken~", säuselte ich, während ich nicht anders konnte, als mich kurz nach unten zu lehnen und dem Kleinen einen Kuss auf den Kopf zu drücken.

Er hatte so unfassbar niedlich und müde ausgesehen...


"Nicht wegrennen.", zwinkerte ich scherzhaft, als ich schon im Begriff war, die Küche zu überlassen.

"Ich mach mich kurz fertig und bin dann gleich bei dir~", erklärte ich, bevor ich mich auf den Weg ins Bad machte.

Zähne putzen, kurz abduschen und frische Kleidung.

Das übliche.


Während ich dabei war, dieser Routine nachzugehen, kam ich nicht umhin, mich zu fragen, wann und wie oft man einen Hasen baden sollte...

Wie genau das funktionierte.

Worauf man achten musste.


Ich schluckte ein bisschen, als mir erneut bewusst wurde, dass ich keine Ahnung hatte, wie man mit Tieren umging.

Gestern Abend hatte ich es beiseitegeschoben.

Doch jetzt...

Jetzt, wo der nächste Morgen angebrochen war und es Ausblick auf die Zukunft gab...


Mein Herz drückte, während sie in meinen Kopf sackte...

Die Erkenntnis, dass ich eigentlich nicht in der Lage war, einen Hasen zu beherbergen.

Dass es Kookie - auch wenn er mich zu mögen schien - auf langfristige Sicht wahrscheinlich nicht gut tun würde, hier zu bleiben.


Nachdenklich guckte ich mein Spiegelbild an.

Ich spielte Alternativen durch.

Überlegte, ob es besser wäre, ihn in ein Tierheim zu geben, wo er ordentlich versorgt werden würde.


Ganz von selbst verspannte mein Kiefer sich bei diesem Gedanken.

Ausnahmslos alles in mir wehrte sich dagegen...

Obwohl ich nie eine wirkliche Intention gehabt hatte, ihn zu behalten, fühlte es sich so sonderbar richtig an, Kookie bei mir zu haben.

Ihn einfach in der Nähe zu wissen.

Die bloße Vorstellung, ihn irgendwo hinzugeben und ihn nie wieder sehen zu können ließ mein Bauchgefühl randalieren.

Es kam mir nicht gut vor.

Von der Unsicherheit, was ein Tierheim mit einem so außergewöhnlichen Hasen machen würde, mal ganz zu schweigen.

Kookie war anders...

Ohne es negativ zu meinen, war ich mir hundertprozentig sicher, dass etwas mit ihm nicht stimmte.

Er schien so geübt im Umgang mit Menschen...

Er verstand und reagierte.

Kookies und meine Interaktionen hatten sich so menschlich angefühlt, dass ich ihn mir schwer unter seinen Artgenossen vorstellen konnte.

Irgendwas sagte mir, dass ein Tierheim ihn nicht glücklich machen würde...


Angestrengt seufzte ich, während all diese Gedanken durch meinen Kopf rollten.

Ich hatte keine Ahnung, was das beste war oder was ich als nächstes tun sollte.

Schon wieder nur Fragezeichen in meinem Kopf...


Resigniert sanken meine Schultern nach unten, als mir bewusst wurde, dass ich gerade nicht in der Lage war, mich damit auseinander zu setzen.

Ich beschloss, erstmal in Ruhe zu frühstücken.

Kookie vielleicht später einfach zu fragen, wo er hin wollte.

Seit ich ihn zu mir geholt hatte, hatte er mir die ganze Zeit geholfen...

Mich bestärkt, wenn ich unsicher gewesen war.

Mir gezeigt, wenn ihm etwas gefehlt hatte.

Kookies Verhalten hatte mich daran glauben lassen, dass er wusste, was das Beste für ihn war.

Entsprechend war es wahrscheinlich die einfachste Option, ihn selbst über seine Zukunft entscheiden zu lassen.


Mit diesem Entschluss vorerst zufrieden, nickte ich meinem Spiegelbild zu.

Ich beendete meine Badroutine und kehrte dann in frischer Jogginghose und T-Shirt zurück in die Küche.



Kaum hörte er meine Schritte, stellte Kookie seine Ohren auf.

Erwartungsvoll gucken seine Kulleraugen mich an, als ich zu ihm kam.


Ganz von selbst zuckten meine Mundwinkel durch diesen Anblick nach oben.

"Na...", sanft streichelte ich über seinen Kopf.

"Bist du satt geworden?", fragte ich, als mir auffiel, dass die Salatblätter aus der Schüssel bereits leer geknabbert waren.


Kookie schloss einen Moment lang seine Augen.

Er schmiegte sich in meine Handfläche, bevor er zu mir nach oben sah und seinen Kopf hin und her bewegte.

Kein nicken.

Aber auch kein Kopfschütteln.

Wahrscheinlich Hasensprache für "Ein bisschen passt noch."


Das Verhalten des Kleinen brachte mich zum Kichern.

"Du hast ziemlich viel Appetit für eine Körpergröße...", merkte ich an, während ich zum Kühlschrank lief, um Kookie noch etwas mehr zu geben.

Als ich mich anschließend wieder zu ihm drehte, entfuhr mir ein Lachen.

"Oh komm schon...", grinsend schob ich dem beleidigt zur Seite guckenden Häschen seinen Salat hin.

"Das war nicht böse gemeint.", versprach ich.


Amüsiert zuckten meine Schultern, als Kookie sein Näschen daraufhin nur noch eingeschnappter nach oben reckte.

Meinen Blick weiterhin auf sich spürend, schaute er mich mit einem Auge an, bevor er sich schließlich geschlagen gab und sich dem Salat zuwandt.


Sekundenlang guckte ich Kookie dabei zu, wie seine süßen kleinen Zähne sich auf und ab bewegten.

Mein Magenknurren erinnerte mich schließlich daran, dass ich vielleicht auch Nahrung zu mir nehmen sollte.


Ich machte mir eine Schüssel Cornflakes und setze mich wieder Kookie gegenüber an die Kücheninsel.

Dabei kam ich nicht umhin, ihn immer mal wieder anzusehen.

Einerseits, weil er zu niedlich war, als dass man ihn nicht angucken konnte.

Andererseits weil die Gedanken von vorhin mir im Kopf herumspukten...


Obwohl ich mir vorgenommen hatte, Kookie zu fragen, was er wollte, bekam ich den Mund nicht auf.

Die bloße Vorstellung, ihn vielleicht nicht wiedersehen zu können, lies meinen Bauch drücken.

Das Wissen, dass ich ihn nur schwer hier behalten konnte, machte es nicht unbedingt besser...


Deshalb brachte ich es nicht über mich.


Den ganzen Tag über blieb ich still.

Stattdessen ertappte ich mich immer wieder dabei, wie mein Blick besorgt an Kookie hing, weil meine Gedanken nicht einfach so verschwanden.

Dem Häschen entging es natürlich auch nicht.

Immer wieder schaute er fragend zu mir.

Er legte seinen Kopf zur Seite, nur um von mir mit einem "Alles ist gut", abgeschüttelt zu werden.


Diese Strategie funktionierte bis etwa zwanzig Uhr.

Kookie und ich hatten die meiste Zeit vor dem Fernseher verbracht.

Zwischendurch hatten wir natürlich nochmal etwas gegessen.

Ununterbrochen mit prasselnden Regengeräuschen am Fenster.

Nachdem es so lange trocken gewesen war, schien der Himmel gar nicht mehr genug zu bekommen...



Etwas erschrocken zuckte ich zusammen, als Kookie mich erneut dabei erwischte, wie ich ihn anguckte.

"I-ich...", setzte ich an, während es mir die Röte ins Gesicht trieb.

Mit jedem Mal wurde es offensichtlicher...

Unmöglicher, sich herauszureden.


Letzteres schien Kookie genauso zu sehen.

Er schüttelte seinen Kopf, bevor er mit seinen Pfoten ein wenig meinen Oberkörper heraufkletterte, so dass er sich aufrichten konnte.

Verengt schauten seine Augen in meine.

Ich konnte es lesen.

Das: "Sag mir endlich, was los ist."


Alleine, dass wir fähig waren, so miteinander zu kommunizieren, ließ meine Brust erneut drücken.

Ich hatte Kookie so unfassbar gern...

Er hatte nicht mal einen Tag gebraucht, um sich so tief in mein Herz zu buddeln, dass die Frage, was ich mit ihm machen sollte, mich überforderte.


Schwer schluckte ich den Kloß in meinem Hals herunter, als mir erneut bewusst wurde, wie unfair diese Gedanken waren.

Wie selbstsüchtig.

Ich wusste, dass ich mich, so wie es jetzt war, nicht um Kookie kümmern konnte.

Die Entscheidung, was mit ihm passieren sollte, weiter hinauszuzögern, setzte ihn einem immer höher werdenden Risiko aus.

Mit jeder verstreichenden Minute wurde ich unsicherer, ob ihm etwas fehlte.

Ob ich etwas falsch machte.

Ob ich ihm schadete.


"Entschuldige...", murmelte ich, während ich ergeben meine Schultern sinken ließ.

Vorsichtig hob ich Kookie hoch und setzte ihn auf den Wohnzimmertisch.

Anschließend setzte ich mich auf den Boden.

Bei dem, was ich mit ihm besprechen wollte, fühlte es sich richtig an, auf Augenhöhe zu sein...


"Ich...", etwas unsicher schaute ich in seine braunen Kulleraugen.

"Ich frag mich die ganze Zeit, was ich mit dir machen soll...", gestand ich leise.

Kurz wich mein Blick dem von Kookie aus, bevor ich ihn wieder ansah.

Bemerkend, wie groß seine Augen gerade geworden waren, sprach ich trotzdem weiter.

"Ich hatte noch nie wirklich viel mit Tieren zu tun...", erzählte ich.

"Deshalb weiß ich nicht, ob ich dich hier behalten kann...", ich zögerte, bevor ich meinen Satz beendete.

"...oder ob es dir nicht vielleicht in einem Tierheim besser gehen würde."


Kaum hatte ich das Wort "Tierheim" ausgesprochen, zuckte Kookie zusammen.

Geschockt weitete er seine Augen.

Seine Ohren stellten sich auf.

Auch sein Näschen zuckte.

Pure Panik stand in seinem Gesicht.


Davon etwas überrascht, blinzelte ich.

"A-also, nur wenn du das möchtest!", fügte ich hastig hinzu.

"Ich bring dich nirgends hin, wo du nicht sein willst...", versprach ich ehrlich.

Weich lächelte ich Kookie an und legte meine Hand vor ihm auf den Tisch, damit er daran schnuppern konnte.


Erleichterung machte sich in mir breit, als diese Methode erneut zu funktionieren schien.

Kookie zögerte kurz, bevor er mein Angebot annahm.

Sein Näschen kitzelt meine Haut.

Anschließend entspannte seine Haltung sich deutlich.


Etwas ratlos zuckten meine Mundwinkel nach oben, als mein Gegenüber sich mir näherte.

Er legte seine Pfoten auf meine Hand.

Schaute mich mit einem Blick an, den ich nicht ganz deuten konnte...


Überfordert verlor ich mich darin.

"Okay...", murmelte ich leise.

"Also kein Tierheim...", fasste ich das Gespräch zusammen.



"Aber..."


Ich schloss meine Hand um Kookies Pfoten.


"Was dann?..."


Sooo~
Gibt es Theorien, was mit Kookie passieren wird? ^^
Würde mich sehr interessieren x3

So ein langes Kapitel und ich hab gar nicht wirklich etwas hinzuzufügen..
Wollt ihr heute vielleicht das reden übernehmen und mir sagen, wie ihr das Kapitel fandet? <3

Als Belohnung bekommt ihr hier auch (das vorerst letzte) Hasenbild ^^ :

Ich hoffe ihr habt ein schönes Wochenende und falls ihr heute im Kino wart hoffe ich, dass ihr ganz viel Spaß hattet <3

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