Kapitel 23
"You are the reason" - Calum Scott
https://youtu.be/ShZ978fBl6Y
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Taehyung Pov
"Tae...?", fragte Kookie vorsichtig nach, weil ich verstummt war.
Voller Vertrauen hingen seine dunklen Kulleraugen in meinen.
"Rede mit mir...", bat er leise.
Ich schluckte.
Ein paar Sekunden verstrichen, bevor ich mich überwinden konnte, den Mund zu öffnen.
"Ich...", setzte ich an.
Bemerkend, dass ich meinen Satz lieber anders beginnen wollte, brach ich ab.
"Das mit Jimin...", versuchte ich es stattdessen.
"Ich freue mich wirklich, dass du jemanden gefunden hast, mit dem es so toll ist...", sagte ich leise.
"Nur..."
Erneut machte ich eine Pause.
Kookie wartete.
Still schaute er dabei zu, wie ich unschlüssig auf meiner Unterlippe herumkaute.
"Nur...", brachte ich fast lautlos heraus.
Es war unglaublich, wie schwer es war, manche Dinge auszusprechen.
Besonders Dinge, die man eigentlich gar nicht wahrhaben wollte...
"Ich hab das Gefühl, dass das..."
Ich überlegte, wie ich es formulieren sollte.
"...irgendwie zeigt, was für ein schlechter bester Freund ich für dich bin...", beendete ich meinen Satz schließlich wie geplant.
Kaum hörbar hatten die Worte meine Lippen verlassen.
Kookies sich weitende Augen zeigten, dass er mich trotzdem verstanden hatte.
"Wie...", setzte er ungläubig an.
"Wie kommst du denn darauf?", fragte er.
Ich konnte förmlich spüren, wie der Kloß in meinem Hals mit jeder Sekunde größer wurde.
"N-naja...", meine Stimme begann zu zittern.
Kurz schloss ich meine Augen, während ich mich ermahnte, jetzt nicht zu weinen.
"I-ich hab dich a-all die Jahre lang versteckt...", flüsterte ich.
"U-und...", mir entwich ein kleines Schniefen.
"Und als du damals mit mir zusammenziehen wolltest...", kaum sprach ich es an, stiegen die Tränen ganz von selbst in meine Augen.
"Ich hätte 'ja' sagen sollen...", wisperte ich.
Immer noch mit großen Augen schaute Kookie mich an.
"...wegen der Sache mit Arron?", fragte er nach.
"Wir hatten doch schon besprochen, dass-", setzte er an.
Ich unterbrach ihn mit einem Kopfschütteln.
"Wegen allem.", antwortete ich.
Noch bevor ich etwas dagegen tun konnte, begannen meine Schultern zu beben.
"Ich hätte einfach..."
Ich weinte.
"Ich hätte mehr auf dich achten sollen...", schluchzte ich.
Sichtbar ratlos schaute Kookie mich einen Moment lang an.
Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er gerade überlegte, wie ich auf diese Gedanken kam.
Dass er sie nicht ganz verstand.
Dass im selben Moment aber etwas anderes für ihn viel wichtiger war...
Gleichermaßen glücklich und verzweifelt zog mein Herz sich zusammen, als ich spürte, wie sich zwei Arme um mich schlangen.
"Ach Tae...", liebevoll hörte ich Kookies Stimme an meinem Ohr, während er mich an sich drückte.
"TaeTae...", sanft lehnte er seinen Kopf an meinen.
"Ich glaube...", beruhigend fuhr seine Hand über meinen Rücken.
"Ich glaube, du siehst das falsch...", sagte er leise.
Kleine Ewigkeiten verstrichen, in denen Kookie seine Aussage nicht weiter ausführte.
Still umarmte er mich.
Gab mir Zeit, mich zu beruhigen.
Ununterbrochen fühlte ich seine Berührungen...
Seine Wärme....
Diese wohlige Atmosphäre, die dieses Gespräch weniger schlimm wirken ließ.
Weniger dramatisch, als es sich in meinem Inneren angefühlt hatte.
Vorsichtig entfernte Kookie sich von mir, als ich aufgehört hatte, zu weinen.
Voller Zuneigung lächelte er mich an, bevor er anfing, meine Tränen wegzuwischen.
"Ich weiß, dass du immer denkst, dass du auf mich aufpassen musst...", setzte er dabei an.
Zärtlich glitten seine Daumen unter meinen Augen entlang.
"Aber das stimmt gar nicht...", flüsterte er.
Als er fertig damit war, mein Gesicht zu trocknen, schaute Kookie mich an.
"Als es damals um die Wohnung ging...", er zuckte mit den Schultern.
"Da haben wir eben beide eine Entscheidung getroffen.", sagte er.
"Du hast entschieden, dass du gern in eine WG mit jemand Fremden möchtest.", zählte er auf.
"Und ich hab entschieden, dass bei dir sein will."
Kookie lächelte.
"Das ist doch meine Wahl gewesen...", erinnerte er mich.
"Also wieso...", ratlos zuckten seine Augen zwischen meinen hin und her.
"Wieso fühlst du dich schlecht dafür?", fragte er.
Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu verstehen, was Kookie gesagt hatte.
Dass er Recht hatte.
Dass es dennoch schwer für mich war, diese Tatsache anzuerkennen.
Wie unfair das ihm gegenüber eigentlich war...
Als würde er die Zahnräder in meinem Kopf rattern sehen, schmunzelte Kookie.
"Und ich ähm...", vorsichtig strich er mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
"Ich finde eigentlich, dass du mehr als genug auf mich achtest.", sagte er.
Seine Zähne streiften sein Lippenpiercing, als er grinste.
"Ich meine, du bestellst mir einfach Pizza mit, weil du nicht weißt, ob ich schon gegessen hab.", er nickte in Richtung Küche.
"Ist das nichts?", erkundigte er sich.
Immer noch etwas sprachlos, weil unsere Wahrnehmung so unterschiedlich war, schaute ich Kookie an.
Ein Teil von mir wollte sagen, dass das mit der Pizza vollkommen selbstverständlich gewesen war.
Allerdings wusste ich tief in mir drin, dass das nicht stimmte...
Dass Kookie und ich dafür, dass wir Freunde waren, in einem ziemlich hohen Maß aufeinander eingingen.
Dass ich, wenn Kookie ein Mensch wäre, wahrscheinlich auch ganz anders denken würde...
Den letzten Satz sichtbar aus meinen Augen lesend, veränderte Kookies Ausdruck sich ein bisschen.
"Ich...", setzte er an.
Die Leichtigkeit verschwand...
"Ich weiß, ich bin nicht so wie du...", murmelte er.
"Aber..."
Kookie machte eine Pause.
Sein Blick wanderte kurz nach unten, bevor er mir wieder in die Augen sah.
"...aber können meine Entscheidungen nicht trotzdem meine sein?", fragte er.
Die Bitterkeit in seiner Stimme war nicht zu überhören.
Ebenso wenig die Verletztheit.
Ich konnte förmlich spüren, wie es mir die Kehle zuschnürte.
Wie der bloße Gedanke, was meine Bedenken Kookie antaten, mir die Luft zum Atmen nahm.
Meine Schockstarre ein wenig ignorierend, redete Kookie weiter.
"Dass ich mich immer versteckt hab, ist doch auch meine Entscheidung gewesen...", erinnerte er mich.
"Du hast mich nicht dazu gezwungen.", fuhr er fort.
"Und ich...", ihm entfuhr ein Seufzen.
"Ich hätte mich auch weiterhin versteckt, wenn ich nicht..."
Seine Gedanken neu ordnend, zauberte es Kookie ein kleines Lächeln auf die Lippen.
"Das mit Jimin ist einfach Glück gewesen...", erklärte er.
"Und das..."
Ich spürte Kookies Hand an meiner, als er mich anguckte.
"Auch das war meine Entscheidung.", betonte er.
"Okay?"
Nicht ganz wissend, wohin mit den Schuldgefühlen, die mich gerade überkamen, nickte ich hastig.
"E-entschuldige...", brachte ich zittrig hervor.
"Ich wollte nicht...-", setzte ich an.
Ich wusste, dass Kookie eine eigenständige, erwachsene Person war.
Dass sein nicht-menschlich-Sein dieser Tatsache keinerlei Abstrich tat.
Ich fragte mich nicht, was Kookie ohne mich wäre.
Ganz im Gegenteil...
Nicht mal erwartend, dass ich meine wirren Gedanken in Worte fasste, lächelte mein Gegenüber.
"Ich weiß, TaeTae...", verließ es weich seine Lippen, bevor er mich erneut umarmte.
"Ich will nur, dass du aufhörst, dir so viele Sorgen zu machen...", flüsterte er.
Sanft spürte ich seine Hand an meinem Hinterkopf.
"Von den ganzen unnötigen Schuldgefühlen mal abgesehen...", fügte er noch hinzu.
Etwas ertappt stockte ich.
"Entschuldige...", murmelte ich.
Zögerlich, dennoch sehnsüchtig vergrub ich dabei mein Gesicht in Kookies Halsbeuge.
Meine Hände tasteten unter der Decke nach seinem Oberteil.
Vorsichtig vergriffen sie sich darin.
Kookie schenkte mir als Antwort einen sanften Schlag an meinen Hinterkopf, der mir wahrscheinlich signalisieren sollte, dass ich aufhören sollte, mich ständig zu entschuldigen.
Anschließend spürte ich, wie er mich noch fester an sich drückte.
"Ich hab dich so lieb, TaeTae...", wisperte er.
Die förmlich überlaufende Zuneigung in seiner Stimme brachte mein Herz zum Klopfen.
"Ich dich auch, Kookie...", nuschelte ich in den Kragen seines Oberteils.
Dabei konnte ich förmlich spüren, wie sich ein Nebel der Ruhe durch mein Inneres zog.
Wie all die Panik und Verzweiflung, die mein Gedankenstrudel in mir ausgelöst hatte, sich verflüchtigten.
Auch wenn ich sicherlich nicht von einem Tag auf den nächsten aufhören können würde, mir Sorgen zu machen, fühlte ich mich jetzt, nachdem Kookie und ich darüber gesprochen hatten, deutlich besser.
Ich war froh...
Dankbar für die Nähe zwischen uns.
Kookie war mir unbeschreiblich wichtig...
Erneut blieben wir eine Weile lang in unserer Umarmung.
Ich schloss meine Augen.
Genoss, wie Kookies Geruch mich immer weiter einnebelte.
Seine Streicheleinheiten an meinem Hinterkopf...
Ich fühlte mich so ruhig, dass ich fast eingeschlafen wäre.
Gerade rechtzeitig holte Kookies Stimme mich aus dem einsetzenden Schlummerland.
"Möchtest du noch über irgendwas reden?", fragte er.
Ich brauchte ein paar Sekunden, bis mir bewusst wurde, warum er diese Frage stellte.
Bis ich mich erinnerte, dass er eigentlich vorhin schon erschöpft gewesen war.
"O-oh...", entwich es mir.
Hastig schüttelte ich meinen Kopf.
"Du kannst dich ruhig verwandeln.", fügte ich hinzu.
Da Kookie letztendlich weder vollständig Hase noch Mensch war, konnte er nicht ewig in einer seiner beiden Formen bleiben.
Er musste immer mal wechseln.
Weil er in der Hasen-Form allerdings natürlich nicht mit mir sprechen konnte, vergewisserte er sich meistens, ob es noch etwas zu sagen gab.
Aus Rücksicht, weil er mir nie das Wort abschneiden wollte.
Mein bester Freund lächelte, als er sich von mir löste.
"Na dann...~", säuselte er.
Bevor ich mich versah, war der gefährlich gutaussehende Mensch vor mir verschwunden.
Stattdessen kroch unter Kookies nun auf dem Bett liegenden Klamotten ein kleiner Hase mit gefärbten Haarspitzen und Piercings hervor.
Ich kicherte, weil ich ihn seit er verschwunden gewesen war nicht mehr in dieser Form gesehen hatte.
"Na, komm her...", flüsterte ich, während ich einen Arm ausstreckte, damit Kookie es sich gemütlich machen konnte und mit dem anderen seine Kleidung vom Bett schob.
Ich war kaum damit fertig, da spürte ich bereits Kookies weiches Fell an meiner Haut.
"Was...-", setzte ich an, als er seine Pfoten an mein Gesicht legte, um sich aufrichten zu können.
Im nächsten Moment entwich mit ein Lachen.
"Kookie, stopp!~", verließ es viel zu hoch meine Lippen.
"Das kitzelt....", vorsichtig legte ich meine Hände an seinen kleinen Körper und versuchte ihn davon abzuhalten, die Tränenüberreste von meinen Wangen zu lecken.
Frech wie er war, leistete mein bester Freund ein bisschen Widerstand, bevor er schließlich zuließ, dass ich ihn von meinem Gesicht wegschob.
Ich spürte sein Näschen zucken, als er sich anschließend in meiner Halsbeuge verbuddelte.
Auch seinen kleinen Mund...
Sanft drückte er ihn gegen meinen Hals, bevor er sich einkuschelte.
Unwillkürlich begann mein Herz zu klopfen.
Auch wenn diese Form deutlich weniger belastend war, hatten Kookie und ich viel zu viel Zeit miteinander verbracht, als dass ich jemals ausblenden könnte, dass es trotzdem er war, mit dem ich gerade kuschelte.
Die wichtigste Person in meinem Leben...
Die Person, bei der ich mich konsequent bemühte, sie nicht so anziehend zu finden, wie ich es tat.
Auch wenn er gerade ein niedlicher kleiner Hase war...
Kookie hatte meinen Hals geküsst.
Eine Tätigkeit, die sich körperlich vollkommen anfühlen würde, wenn er gerade in seiner Menschenform wäre.
Eine Tätigkeit, die er genau deshalb in seiner Menschenform nie ausführte.
Eine Tätigkeit, die emotional betrachtet trotzdem einiges in mir auslöste...
"Kookie...", verließ es leise meine Lippen, während ich versuchte, nicht allzu lange über diese Thematik nachzudenken.
Behutsam legte ich eine Hand an seinen Rücken, um ihn streicheln zu können.
Darauf bedacht, es nicht ausversehn für ihn unbequem zu machen, kuschelte ich mich in mein Kissen.
"Weißt du, ich...", setzte ich an, als ich meine Augen schloss.
"Ich...", von Müdigkeit überschwemmt, überlegte ich, was ich überhaupt hatte sagen wollen.
Ob Kookie es noch hören würde.
Gleichmäßig spürte ich seine kleinen Atemzüge.
Letztendlich war ich einfach zu müde.
Und so verließ schließlich...
"Kookie...", nuschelte ich.
...nur das wichtigste...
Ich döste.
...meine Lippen.
"Danke..."
Oh c'mon...
Dieses Kapitel hatte Kuscheldecken-Potential, oder? ^-^
Tell me, es war cozy <3
(Oder auch gerne allgemein, wie ihr das Kapitel fandet und was es in euch ausgelöst hat <3)
Ich muss gestehen gegen Ende war ich wieder im: "Wie auch immer du das jetzt formulierst... Pass auf, dass es nicht nach Sexualisierung von Tieren klingt."-Modus xD
It's tricky. ^^"
Aber ich denke für Tae (und später auch Jimin) ist es auch tricky und deshalb ist es wichtig, das mit reinzunehmen.
Auch wenn ich dann immer betonen muss, dass gegenüber Kookie als Häschen körperlich keinerlei Anziehung existiert xD
Ich hoffe das kam entsprechend durch ^^
Und ansonsten...
Uff.
Finally Kookie-Bunny-Fluff <3
Nicht allzu lang, aber ich finde doch zuckerwattig genug x3
Actually ich hatte auch bei dem Rest von dem Kapitel 24/7 absoluten Karies.
Ich werde langsam richtig warm mit Vkook in dieser Story.
Und ich merke sie haben wirklich viel Potential intense deep und niedlich zu sein.
(Actually finde ich auch wirklich nur wenige Dinge so heartwarming und süß, wie wenn ein Chara weint und der andere ihn in den Arm nimmt (außer vielleicht ein Chara weint und zwei nehmen ihn in den Arm xD) - aber das ist unwichtig xD)
So yeah~
Wir haben die Tae-Kapitel geschafft 🎉
Eigentlich hatte ich vor, im nächsten dann direkt zu Jimin und dem nächsten Treffen mit Kookie zu springen.
Aber dann ist mir eingefallen, dass es auch super süß wäre, noch aus Kookies Perspektive zu schreiben, wie Vkook am nächsten morgen aufwacht.
Sooo...
Lasst euch überraschen xD
Ich bin vielleicht etwas zu hooked von Vkook in dieser Story.
Aber nur etwas 🤏
Ich hoffe ihr schlaft nachher schön <3
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