Kapitel 18

"Cat Piano" - Seabear

https://youtu.be/EQoSI1M12Nw

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Etwas nervös vergrub ich meine Hände in meinen Hosentaschen, während ich an der Bushaltestelle stand.

Ich hatte nicht wirklich überlegen müssen, als Kookie mich vorhin nach einem Treffen gefragt hatte.

Eher im Gegenteil...

Wir hatten abgestimmt, wie lange wir heute Vorlesung hatten und uns dann verabredet.

Kookie hatte vorgeschlagen, dass wir in der Mall einen Film schauen könnten.

Da diese für uns beide leichter mit dem Bus als mit der U-Bahn zu erreichen war, stand ich nun hier.

Wartend.

Meine Nervosität klein-redend...


Es war mir ein bisschen unangenehm, wie sehr ich mich darauf freute, Kookie wiederzusehen.

Teilweise, weil wir uns eigentlich kaum kannten.

Teilweise, weil ich nicht wusste, wie es für ihn war.

Nach dem Drama mit Tae war ich davon ausgegangen, dass die beiden das Wochenende über sicherlich viel miteinander beschäftigt gewesen waren.

Ich war mir sicher, dass Kookie, ganz im Gegensatz zu mir, nicht jeden freien Gedanken an mich verschwendet hatte...

Dass er sich von sich aus gemeldet hatte, war wahrscheinlich ein gutes Zeichen.

Trotzdem fühlte ich mich komisch.

Ich hatte lange niemanden mehr auf Anhieb so sehr gemocht.

Dazu kamen diese mehr als außergewöhnlichen Umstände...

Ich wusste nicht so wirklich wohin mit allem.


Natürlich freute ich mich trotzdem...

Mein Herz klopfte, als ich den Bus sah, mit dem Kookie ankommen würde.



Einen Moment lang stockte mein Inneres, als die Bustür direkt vor mir hielt und ich ihn entdeckte.

Kookie zu sehen, fühlte sich surreal an.

Wie etwas, was eigentlich gar nicht sein sollte.


Es wurde nur schlimmer, als er seinen Blick hob...


Kaum entdeckte Kookie auch mich, zuckten seine Mundwinkel nach oben.

Plötzlich wirkte er erstaunlich hibbelig.

Die Tür war noch nicht richtig aufgegangen, da hatte er sich bereits durch den Spalt gezwängt.

"Jimiiin~", begrüßte er mich glücklich, während er auf mich zukam.


Ich zuckte zusammen, als Kookie mich einfach umarmte.

"Hiii~", freute er sich.

"Es ist so schön dich zu sehen.", fest drückte er mich an sich.


Komplett überrumpelt von den Wellen der Zuneigung, die von meinem Gegenüber ausgingen, war ich einen Moment lang bewegungsunfähig.

Ich versuchte die Aufrichtigkeit zu verstehen, die Kookie ausstrahlte.

Die bodenlose Freude.

Fast als hätte er...

Ganz von selbst begann ich zu lächeln.

...sich dieses Treffen genauso sehr gewünscht, wie ich.


Gleichermaßen erleichtert und überfordert mit den Glücksgefühlen, die diese Situation in mir auslöste, erwiderte ich Kookies Umarmung schließlich.

"Hey, Kookie...", nuschelte ich gegen seine Schulter.

Ich spürte die Hitze in meinen Wangen, während ich grinste.

"Ich freu mich auch...", murmelte ich.


Anstatt etwas zu antworten, drückte Kookie mich nur noch stärker an sich.

Unsere Umarmung dauerte viel länger, als es für eine Begrüßung üblich war.

Allerdings störte es mich nicht.

Auch als ich spürte, dass Kookie ein bisschen an mir schnupperte, konnte ich nicht aufhören zu lächeln.

Bis heute hatte ich nicht gewusst, dass man jemanden, den man erst so kurz kannte, so sehr vermissen konnte...



"Ich hab dir deine Sachen mitgebracht.", sagte Kookie, nachdem wir uns irgendwann schließlich doch voneinander gelöst hatten.

Erst als er sie mir hinhielt, bemerkte ich, dass er eine Papiertüte dabei hatte.

"Noch vielen Dank...", lieb schauten seine schokoladenfarbenen Augen mich an.


Direkt wieder rot werdend, machte ich eine abwinkende Handbewegung.

"Du musst dich nicht so oft bedanken.", meinte ich, während ich nach der Tüte griff.

"Ich freue mich, dass ich helfen konnte.", fügte ich hinzu.


Kookie nickte.

"Das hast du auf jeden Fall.", grinste er.

"Ohne dich wäre Tae wahrscheinlich an Übersorge gestorben.", scherzte er.


Meine Augen weiteten sich ein bisschen, als Kookie seinen besten Freund erwähnte.

"O-oh ja...", drückend spürte ich mein Herz, während ich daran zurück dachte wie fertig Tae gewirkt hatte, als ich ihn getroffen hatte.

"Geht es ihm inzwischen besser?", fragte ich.


Ich konnte förmlich sehen, wie Kookies Mimik, kaum dass ich mich nach Tae erkundigt hatte, zu strahlen begann.

"Viel besser.", bestätigte er.

Die nächsten Worte verließen seine Lippen, noch bevor er darüber nachgedacht zu haben schien.

"Ich hab die Sorgen einfach aus ihm rausgekunddelt.~"


Es dauerte eine knappe Sekunde, bis Kookie klar zu werden schien, was er gerade von sich gegeben hatte.

"A-Also...", auch seine Wangen fingen etwas Farbe.

"Ich meine..."

Er verstummte, während er zu überlegen schien, wie er die Tatsache, dass er und Tae sich offensichtlich sehr nah standen, umformulieren sollte.


Von dem Gesicht amüsiert, das er dabei machte, entwich mir ein kleines Kichern.

"Alles gut.", verständnisvoll lächelte ich ihn an.

"Das klingt nach einer ziemlich wirkungsvollen Methode.", schob ich hinterher.


Kookie schien erleichtert.

Erst im zweiten Gedanken fiel mir auf, dass er es wahrscheinlich nicht besonders gewöhnt war, mit anderen über Tae zu sprechen.

Nach allem, was Kookie erzählt hatte, schien er nicht unbedingt an menschliche Kontakte gewöhnt...


Ich war dabei, erneut Mitgefühl für den Blauhaarigen zu empfinden, als dieser einfach zu grinsen begann.

"Sehr wirkungsvoll.", bestätigte er schmunzelnd.

"Und wie geht es dir?", wollte er anschließend wissen.

"Wie war dein Wochenende?"


Etwas geistesabwesend beantwortete ich Kookies Fragen.

Ich erzählte ihm, dass es mir gut ging und dass ich das restliche Wochenende über nichts spektakuläres gemacht hatte.

Die Wörter fanden den Weg aus meinem Mund, während mein Kopf ganz woanders war.

Nachdem ich Kookie einen Moment lang angesehen hatte, war mir aufgefallen, dass ich ihn zum ersten Mal in seiner eigenen Kleidung sah.

Sie war nicht großartig anders als das, was er sich bei mir herausgesucht hatte.

Ein Hoodie mit großer Kapuze, welche er sich über den Kopf gezogen hatte, um seine Ohren zu verstecken.

Dazu eine lockere, kurze Jogginghose.

Es war nicht unbedingt die ausgefallensten Klamotten.

Trotzdem war ich einen Moment lang sprachlos, wie gut sie ihm standen...

Das dunkle Blau von seinem Hoodie passte unfassbar gut zu seiner Haarfarbe.

Dazu seine Piercings...

Die einfach schwarze Hose...

Ohne ihn so gut zu kennen kam es mir trotzdem vor, als würde Kookie mehr wie er selbst aussehen, jetzt wo er seine eigene Kleidung trug.

Als hätte er vorher nicht schon umwerfend genug gewesen...



"...Jimin?"

Kookies Stimme und seine vor meinem Gesicht herumwedelnde Hand holten mich aus meinen Gedanken.


"H-Hm?", ertappt zuckte ich zusammen.

"Wie bitte?", fragte ich.

Es passierte mir selten, dass ich mein Gegenüber so hübsch fand, dass mir die Realität abhanden kam.


Diese Tatsache offenbar überhaupt nicht realisierend, kicherte Kookie ein wenig.

"Ich hab gefragt, ob wir reingehen wollen.", sagte er.

Er vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen, während er in Richtung des Mall-Eingangs nickte.


Mich langsam wieder an die Situation erinnernd, nickte ich hastig.

"Klar."


Vollkommen naiv dachte mein Herz, dass es sich vielleicht ein wenig beruhigen konnte, wenn ich Kookie erstmal nicht anschauen, sondern nur neben ihm her laufen musste...



Ich blieb vor Überraschung stehen, als ich auf dem Weg nach drinnen plötzlich Kookies Hand an meiner spürte.

Vollkommen selbstverständlich hatte er danach gegriffen.


Kookie stutzte kurz.

Erneut schien er einen Moment zu brauchen, bevor er verstand, was meine Reaktion ausgelöst hatte.

"O-oh...", schnell ließ er von mir ab.

"Entschuldige bitte...", etwas verlegen schaute er zur Seite und versteckte seine Hand hinter dem Rücken.

"Gewohnheit...", murmelte er.


Verwirrt klopfte mein Herz, während diese Aussage in meinen Kopf drang.

Da es normalerweise wahrscheinlich nur einen Menschen gab, mit dem Kookie in die Mall ging, konnte ich mir vorstellen, auf wen sich seine "Gewohnheit" bezog.

Wahrscheinlich war es angesichts ihrer Situation nicht unbedingt abwegig, dass er und sein bester Freund sich nicht nur emotional sehr nah standen.

Ich erinnerte mich an die Umarmung der beiden, als ich Kookie zu Tae gebracht hatte...

Daran, dass ich selten so deutlich hatte sehen können, wie viel zwei Menschen einander bedeuteten.


Ich hatte mich für die beiden gefreut.

Es gleichzeitig ein wenig einschüchternd gefunden.

Doch jetzt...


Ich lächelte.

Jetzt war es anders.

"Wenn du möchtest...", ich hielt Kookie meine Hand hin.

Dass Kookie sich in meiner Nähe so wohl zu fühlen schien, dass Reflexe aktiviert wurden, die er sonst nur Tae gegenüber zeigte, war etwas gutes.

"Es stört mich nicht", sagte ich.

Etwas sehr gutes.

Ich war unfassbar erleichtert...



Dieses Gefühl, das mir seit dem Wochenende so übertrieben vorgekommen war...

Dieses vollkommen ungerechtfertigte Gefühl, das mir gesagt hatte, dass Kookie jemand besonderes war.

Dass es richtig war, ihn kennenzulernen...


Ich schien...

Mein Inneres kribbelte, als Kookie mein Angebot annahm.

...nicht allein damit zu sein.

Well also...
I will not lie, ich hatte ein bisschen vergessen, was für ein knuffiger kleiner Fluffball Kookie in dieser Story ist.
Ich war beim schreiben etwas offended xD

Ungefähr genauso offended wie von der Erkenntnis, dass ich es schon wieder gar nicht mehr gewöhnt bin, so lockere Szenen zu schreiben...
Also zuletzt hatte ich parallel an zwei Geschichten geschrieben, wo die Mood schon echt deep war.
Und irgendwie im Vergleich dazu fühlt sich das hier so weird an, was das Paicing angeht.
Also irgendwie... schnell...
Aber actually ist es nicht schnell.
Ich bin nur daran gewöhnt, nach jeder Handlung erstmal noch 5 Absätze Gedanken zu schreiben.
Und I mean, Jimin hier denkt ja auch schon ziemlich viel.
Aber trotzdem...
Weird.
Ganz weird ^^"

Ich hoffe einfach mal, dass ihr das nicht so wahrnehmt und dass das Kapitel sich entsprechend gefügt und vielleicht ein bisschen euren Tag verbessert hat <3
Lasst mich gern wissen, wie es euch gefallen hat. ^^
Das interessiert mich sehr <3

Ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag <3

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