Kapitel 17

"Can I be him" - James Arthur

https://youtu.be/s3j4Mo9iMn4

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Hypnotisiert schaute ich dabei zu, wie der Kaffee aus meiner Maschine in die Glaskaraffe tropfte.

Kaum dass länger nichts mehr kam, stellte ich die Maschine aus und beförderte so viel wie möglich in meinen Thermobecher.

Gerade so dass noch ein kleiner Schluck Milch hinterher passte.

Und perfekt.


Ich griff mir den Becher und meine Tasche, bevor ich das Haus verließ.


Auf dem Weg zur U-Bahn fing ich bereits an, fleißig koffeinhaltige Flüssigkeit in mich hineinzuschütten.

Ich hatte nicht besonders viel geschlafen.

Obwohl ich den ganzen Sonntag damit verbracht hatte, zu realisieren, was passiert war, hatte es mich letzte Nacht wach gehalten.

Inzwischen hatte ich so oft nach meinem Handy gegriffen und Kookies und meinen Chat angeschaut...

Jedes Mal, um mich zu vergewissern, dass ich die Ereignisse vom Freitag und Samstag nicht geträumt hatte.

Um mich zu vergewissern, dass Kookie wirklich existierte.

Dass ich einem Wesen begegnet war, dass halb Mensch halb Tier war.


Egal wie oft ich unseren Chat ansah...

Egal wie oft ich die Erinnerungen von Kookies und meiner gemeinsamen Zeit abspielte...

So ganz wollte es nicht in meinen Kopf.

Gleichzeitig kam ich aber auch nicht umhin, jedes Mal zu lächeln, wenn ich an Kookie dachte.

Daran, wie es sich angefühlt hatte, nachdem er aufgetaucht war.

Egal ob in Hasen- oder Menschenform...

Kookies Anwesenheit war wie eine angenehme Brise gewesen.

Wie der Regen nach einer langen Trockenzeit.

Seine Anwesenheit hatte so viel Veränderung bedeutet...

So viel Aufregung.


Auch wenn es nur von kurzer Dauer gewesen war, hatte ich das Gefühl, besser atmen zu können.

Mein Weg zur Uni fühlte sich heute nicht mehr so belanglos an, wie noch vor drei Tagen.

Dieser sich immer gleich anfühlende Alltagstrott...

Es war ein Stück weit verschwunden.

Stattdessen fiel mir auf, wie blau der Himmel war.

Wie viel grüner die Bäume wirkten, nachdem sie das ganze Wochenende über etwas zu trinken gehabt hatten.

Ich bemerkte, wie unfassbar gut der erste Schluck Kaffee am Morgen schmeckte.



Nachdenklich starrte ich aus dem Fenster, als ich schließlich in der U-Bahn stand.

Es war seltsam...

Dieses Gefühl, alles viel zu intensiv zu erleben, das ich während der Zeit mit Kookie gehabt hatte...

Auch jetzt war es noch da.

Der Blauhaarige und ich hatten knappe 24 Stunden miteinander verbracht.

Trotzdem hatte er so einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Ihn zu treffen hatte so viel in mir verändert...

Besonders wenn ich an den Moment dachte, in dem ich Kookie und seinen besten Freund zusammen erlebt hatte, kam ich mir deshalb ziemlich lächerlich vor.

Als würde ich viel zu viel in meine eigenen Gefühle hineininterpretieren.

Als würde ich sie zu wichtig nehmen.


Ich ging nicht davon aus, dass Kookie sich auch nur ansatzweise so viele Gedanken machte.

Trotzdem kam ich letztendlich nicht umhin, mich wahnsinnig darüber zu freuen, dass wir Nummern ausgetauscht hatten.

Dass es eine Chance gab, ihn wiederzusehen.

Denn trotz all der Verwirrung...

Trotz all der Verrücktheit, die das Wochenende mit sich gebracht hatte...

Trotz allem war ich sicher, dass es etwas bedeutet hatte, dass Kookie und ich uns begegnet waren.

Ich spürte sie.

Die Gewissheit, dass es richtig gewesen war.


Was auch immer diese bedeutete...

Ich freute mich darüber.



"Guten Morgen.~", begrüßte Hobi mich gut gelaunt, als ich mich im Vorlesungssaal auf den Platz neben ihm fallen ließ.

Wie immer hatte er ihn frei gehalten.


Ich hierfragte gar nicht erst, wie mein Unifreund um diese Uhrzeit so wach sein konnte, obwohl er keinen Kaffee trank.

Stattdessen ließ ich mich von seinem Sonnenschein-Lächeln anstecken.

"Morgen.", gab ich grinsend zurück.

"Wie war dein Wochenende?", fragte ich gewohnheitsmäßig.


Hob zuckte mit den Schultern.

"Ein bisschen Uni... Ein bisschen Party...", zählte er auf.

"Das übliche."

Extra auffällig rückte er an mich heran.

"Wir müssen mal wieder einen trinken gehen, ja?", fragte er.


Ich kicherte, weil unsere Gespräche irgendwie oft in diese Richtung liefen.

Ob es nun um Partys, Barbesuche oder Aktivitäten mit weniger Alkoholeinfluss ging...

Hobi gehörte zu den Menschen, die gefühlt nie alleine waren.

Er umgab sich gern mit anderen und war immer darauf bedacht, die Leute, die er mochte, mit einzubeziehen.

All die grauen und gleichgültigen Gefühle, die mich von Zeit zu Zeit überkamen...

Er schien sie nicht zu kennen.


"Klar.", ich nickte lächelnd.

Zeit mit Hobi zu verbringen war schön.

"Gerne."

Es machte immer Spaß.


Mein Gegenüber klatschte in die Hände.

"Super~", freute er sich.

"Ich schreib dir.", sagte er.


Erneut zustimmend bewegte ich meinen Kopf auf und ab.

Ich hatte bereits vollkommen vergessen, wie wir überhaupt auf dieses Thema gekommen waren.

Erst als Hobi meine Frage ganz selbstverständlich zurückstellte, wurde mir bewusst, was für ein Eigentor ich geschossen hatte.

"Was hast du am Wochenende gemacht?", wollte er wissen.


Ich konnte förmlich spüren, wie mir einen Moment lang die Luft im hals stecken blieb.

"Ähm...", entwich es mir.

Mein Gehirn brauchte nicht lange, um zu verstehen, dass "Ich hab einen obdachlosen Hasen aufgelesen, der sich als Halb-Mensch entpuppt hat und den ich dann zurück zu seinem besten Freund bringen musste." nicht unbedingt nach einer glaubwürdigen Erzählung klang.

Mal ganz davon abgesehen, dass ich ziemlich sicher war, dass Kookie nicht wollte, dass mehr Leute sein Geheimnis kannten.

"Nicht besonderes...", antwortete ich deshalb.

"Essen...Serie schauen...", fasste ich die weniger verdächtigen Aktivitäten zusammen.


Hobi stutzte ein bisschen wegen meiner zögerlichen Antwort, kicherte letztendlich aber trotzdem.

"War die Serie gut?", erkundigte ich.


Erleichtert, dass er mein Stocken offensichtlich nicht negativ interpretiert hatte, nickte ich.

Ich erzählte worum es bei "Noch nie in meinem Leben" ging.

Das Detail, dass ein Häschen diese Serie für mich angemacht hatte, ließ ich gekonnt aus...



Begeisterungsfähig wie immer hörte Hobi zu.

Er beschloss, die Serie auf seine Watchlist zu setzen, bevor die Vorlesung anfing.


Kaum hatte der Prof den Raum betreten, kehrte Ruhe ein.

Alle machten ihre Laptops auf oder legten ihre Blöcke und Tablets zurecht.


Auch ich wollte mich gerade dem spannenden Fach der Medienproduktion zuwenden, als ich mein Handy in meiner Hosentasche vibrieren spürte.

Hastig holte ich es hervor, um es stumm zu schalten.


Ich dachte mir nicht viel dabei.



Erst als ich die Benachrichtigungsleiste nach unten zog...


Kookie
Hey^^
Hast du heute zufällig Zeit?


...setzte mein Herz aus.

Hello hello~
Gefühlt ist es schon wieder ewig her...
Aber Oster rückt näher und wenn ich überall Hasensüßigkeiten sehe muss ich erstens immer Geld ausgeben und zweitens ofc auch ständig an diese Story denken ^-^
(Mal ganz davon abgesehen, dass ich eh schon ewig mal weiterschreiben wollte. Aber anyways)

Wie hat euch das Kapitel gefallen?
Ich hoffe es konnte euren Tag ein wenig erheitern~

Und tbh, ich musste so lachen, als ich das Kapitel Probe gelesen hab.
Weil den Anfang hatte ich schon vor Wochen irgendwann mal keine Ahnung wann Uhr morgens im Halbschlaf getippt (den Rest dann gestern).
Und was macht mein Brain, wenn es spät Uhr nachts ist und ich lange nicht mehr in einer Story drin war?
Richtig.
Immer erstmal einen Absatz über Kaffee dropen. xDD
Loved that for me. xD

Uund wir haben unseren ersten Side-Charakter, der actually dafür da ist, ihn auch zu mögen.
Believe it or not, aber in dieser Story ist ein bisschen Sideship-Action geplant.
Ich wette mit euch, dass ihr nicht erratet, welche Rolle Hobis Love Interest in dieser Story haben wird xD
Aber ihr könnt es gern versuchen, wenn ihr möchtet ^^
Ich liebe eure Fantasie x3
(Unf ofc könnt ihr auch Annahmen zu dem Member machen, mit dem Hobi in dieser Geschichte zusammen kommt - aber das werd ich nicht kommentieren ^^)

Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag <3

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