Kapitel 35
Kapitel 35 – Wieder Schule und große Überraschungen
Diesen Morgen ist alles anders, als ich im Auto meines Bruders sitze. Das erste Mal werde ich Jimin gleich als meinen Freund und nicht nur als einen Freund begrüßen. Normalerweise wäre das keine allzu große Sache, allerdings darf man nicht vergessen, dass Jimin immer noch er ist, und ich ich bin. Und dass ausgerechnet zwischen uns beiden etwas läuft, hätte wahrscheinlich wirklich niemand gedacht.
„Gott, Luna, verdammt... du bist echt anstrengend, beruhig dich mal. Das ist ja nicht auszuhalten.", brummt Hoseok, als ich zum gefühlt hundersten Mal meine Positiv wechsele und nervös hin und her rutsche. Ich kann mich einfach nicht ablenken.
„Ich bin nur nervös.", sage ich leise, obwohl ich weiß, dass es die Situation auch nicht gerade besser macht.
„Es wird schon niemand etwas sagen. Und Dalika kannst du ganz einfach ignorieren. Ich bezweifele, dass sie sich je wieder trauen wird dich anzusprechen, nachdem ich mit ihr geredet hatte.", versucht er mich zu beruhigen und ich sehe ihn einen Moment lang von der Seite an.
„Du hast mir bis jetzt immer noch nicht gesagt, was du gemacht hast.", erinnere ich ihn, denn bis jetzt hatte er mir konsequent verweigert zu sagen, was noch passiert ist, nachdem ich mit Jimin abgehauen bin. Aber ich bin mir sicher, dass es nicht sonderlich gut für Dalika gelaufen ist.
Hoseok parkt sein Auto vor der Schule und sieht mich aufmunternd an.
„Sieht so aus als würde Jimin schon ungeduldig warten. Und er scheint nicht weniger nervös, also ist doch alles super. Und jetzt geh da raus und zeig allen, dass Park Jimin dir gehört.", ermutigt er mich.
„Und sorg' dafür, dass ich so etwas nie wieder sagen muss.", grummelt er dann noch hinterher und ich lache. Gemeinsam steigen Hoseok und ich aus und gehen dann zu den Jungs, die schon auf uns warten. Ich bin mir nicht sicher, ob Jimin ihnen schon etwas von uns erzählt hat, aber ich bin mir sicher, dass ich eigentlich ein schelmisches Grinsen auf Yoongis Gesicht sehen müsste, wenn es so wäre.
Hoseok bleibt neben Namjoon stehen, während ich weiter auf den grinsenden Jimin zugehe. Dieser legt mir sofort einen Arm um die Hüfte und gibt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. Sofort spüre ich, dass ich von allen Seiten angeguckt werde, doch trotzdem wünsche ich zuerst Jimin, und dann den fassungslosen Jungs einen guten Morgen.
„So lange wie ihr gebraucht habt, hätte ich nicht mehr damit gerechnet, dass ihr es tatsächlich noch auf die Reihe bekommt. Glückwunsch!", Yoongi ist der erste, der seine Sprache wieder findet und die anderen schließen sich ihm schnell an. Selbst Jin scheint sich wirklich ziemlich für uns zu freuen.
„Ihr beiden hättet Mal die Blicke von den Leuten hier sehen sollen, ihr hättet so sehr lachen müssen, dass ihr euch nicht mehr hättet küssen können.", lacht Taehyung dann plötzlich laut los und wir sehen ihn alle einen Moment lang verwirrt an, dann stimmen wir in sein Lachen mit ein und beschließen, dass wir uns einfach gar nicht mehr wundern sollten, wenn er mal wieder einen von seinen Anfällen hat.
„Habt ihr Dalika schon gesehen?", frage ich dann allerdings in die Runde und sehe mich nervös um. Jimins Griff um meine Hüfte wird etwas fester, so als wolle er mit zeigen, dass er da ist und ich mir keine Sorgen machen zu brauche. Allein diese Geste beruhigt mich schon ungemein.
„Nein, haben wir nicht. Aber das, was sie getan hat, hat schon die Runde gemacht, woher auch immer. Wahrscheinlich hat sie es ihren Freundinnen erzählt und die dann weiter.", antwortet Jungkook mir und ich nicke.
„Sollen die doch alle reden. Ganz ehrlich? Es interessiert mich nicht mehr im Geringsten.", lautet meine Antwort darauf und alle lächeln mich stolz an.
„Verdammt, Luna. Du hast dich in den letzten Monaten echt gut entwickelt." Bilde ich mir das ein, oder war das eben ein Lob von Kim Seokjin persönlich? Ich beginne wie eine Idiotin zu grinsen.
Mein Grinsen verfällt allerdings sofort wieder, als ich niemand geringeren als Jackson Wang persönlich auf uns zukommen sehe.
„Luna?", fragt er nur um meine Aufmerksamkeit zu bekommen, die er allerdings schon die ganze Zeit hatte.
„Was willst du?", frage ich nur schroff.
„Mich bei dir entschuldigen. Es tut mir leid, was ich alles getan habe. Dalika hat mir ja wohl persönlich bewiesen, dass sie einen an der Waffel hat. Ich hätte mich nicht so von ihr beeinflussen lassen dürfen.", meint er und ich sehe ihn einen Moment lang ungläubig an.
„Das ist richtig. Wieso hast du dich von ihr überhaupt so beeinflussen lassen?", frage ich ihn und ernte ungläubige Blicke dafür, dass ich ein Gespräch mit ihm anfange. Jackson atmet kurz tief ein und aus. Das, was er mir erzählen wird, ist ihm offensichtlich mehr als unangenehm.
„Dalika und ich kennen uns noch von früher. Ich war eine lange Zeit mal wirklich verknallt in sie, bevor sie umgezogen ist. Damals war sie noch ein süßes und unschuldiges Mädchen. Scheinbar war ich zu naiv um zu erkennen, dass sie es jetzt nicht mehr ist. Ich wollte bei ihr punkten und habe ihr deshalb sofort geglaubt, was sie mir über dich erzählt hat. Und das hätte ich nicht tun sollen.", sagt er und ich kann echte Reue in seinem Blick sehen.
„Ich verspreche dir, dass ich mich von nun an von dir fernhalten werde und dir nicht mehr zu nahe trete. Ich wollte nur, dass du weißt, dass du das nicht verdient hast und es mir leid tut", fügt er dann noch hinzu und ich beginne zu lächeln, auch, wenn ich nicht weiß wieso.
„Ist in Ordnung. Ich verzeihe dir.", sage ich dann, zur Überraschung aller Anwesenden. Die Jungs, inklusive Jackson, sehen mich ungläubig an. Alle, bis auf Jimin und Hoseok, diese sehen eher so aus, als hätten sie diese Antwort erwartet. Wahrscheinlich haben sie es sogar, denn im Grunde genommen ist es mit Jackson und mir nichts anderes, als mit den Jungs und mir vorher. Ich habe sie gehasst, sie haben mich gehasst. Doch trotzdem musste ich einsehen, dass sie, trotz ihren Fehlern, ziemlich gute Freude sind.
„Danke, Luna. Das bedeutet mir viel. Und ich wünsche euch beiden viel Glück.", er sieht kurz auf Jimins Arm um meine Hüfte.
„Danke.", geben Jimin und ich zurück und sehen uns kurz an.
„Dalika hat sich selber eingewiesen. Sie hat eingesehen, dass ihre Eifersucht krankhaft ist und, dass sie es deutlich zu weit getrieben hat." Ich sehe Jackson ungläubig an, ebenso wie die anderen.
„Das- wow.", stottere ich nur. Eigentlich sollte es mir egal sein, allerdings verspüre ich tief in mir drinnen, dass ich hoffe, dass ihr das helfen kann.
„Ich gehe dann mal zum Unterricht, bis dann.", mit diesen Worten dreht sich Jackson um und geht.
*
Ich stehe neben Mr. Choi im Kunstraum und starre an die Wand. Dort hängt das Bild, das ich vor genau einer Woche beendet habe. Ich hätte nicht gedacht, dass Mr. Choi es direkt neben dem von Jimin aufhängt, doch irgendwie gefällt mir das. Unsere beiden Bilder bilden einen schönen Kontrast. Und in gewisser Art und Weise ehrt es mich auch, dass mein Bild neben dem hängt, was so oft eine Inspiration für mich war, ohne zu wissen, von wem es kommt.
Mr. Choi sieht zu mir herunter, wie ich die beiden Bilder anstarre.
„Sie sind perfekte Gegensätze und ergänzen sich doch so wunderbar. Genau wie ihre Künstler.", sagt er und ich sehe einen Moment lang noch auf die Wand, dann zu ihm.
„Den Platz neben Jimin hast du dir verdient."
Ich weiß nicht, ob er den Platz meines Bildes, oder den als seine Freundin meint, doch ich lächele.
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