Kapitel 34

Kapitel 34 – Jimin

„Ich kann es nicht fassen, dass sie dich verletzen wollte. Tickt dieses Mädchen noch richtig?", flucht Jimin, als er mich in sein Auto führt. Er knallt wütend die Tür zu, als ich sitze, was meine Angst nicht gerade besser macht. Als er sieht, dass ich zusammenzucke, als er die Tür so wütend zuknallt, sieht er mich sofort sanft an.

„Alles ist gut, Luna. Sie wird dir definitiv nichts mehr tun. Nicht, wenn ich dabei bin, das lasse ich nicht zu." Ich beginne zu lächeln und lasse mich etwas tiefer in den Sitz sinken.

„Woher wusstest du, was Dalika getan hat?", frage ich ihn nach einem Moment der Stille. Es war keine unangenehme Stille, doch trotzdem interessiert mich diese Frage zu sehr.

„Man konnte auch durchs Telefon genug verstehen um sich zusammenzureimen, dass Dalika verrückt ist.", lautet Jimins einfache Antwort auf die Frage und ich sehe ihn einen Moment lang von der Seite an, während er sich weiter auf die Straße konzentriert.

„Danke."

Bei Jimin zuhause angekommen, klingelt er, weil er seinen Schlüssel vergessen hat. Daesung macht uns die Tür auf und sieht mich sofort besorgt an. Scheinbar hatte Jimin ihm zumindest gesagt, wieso er so spontan abgehauen ist.

„Dad ist auch vor ein paar Minuten wieder gegangen, also keine Sorge.", teilt er uns mit, als Jimin ihm die Situation kurz zusammengefasst hat.

Daesung lässt uns dann alleine, während Jimin mich nach oben in sein Badezimmer zieht. Dort bedeutet er mir mich auf den geschlossenen Toilettensitz zu setzen, was ich auch gleich tue. Er beginnt in mehreren Schränken zu kramen, was ich allerdings nicht richtig deuten kann, dann kommt er mit einem Verbandskasten und einer Tube zu mir und geht vor mir in die Hocke.

„Wir wollen doch nicht, dass sich die Wunden entzünden, oder?", fragt er und sieht mich kurz sanft an, während er beginnt den Verband, den ich mir eben notdürftig um den Arm gewickelt hatte, abzurollen. Dann macht er vorsichtig meinen Arm mit einem trockenen Tuch sauber und holt das Desinfektionsspray heraus. Ich verziehe das Gesicht, was Jimin leider Gottes sieht und auch richtig deuten kann.

„Ich bin vorsichtig, okay? Du bist doch stark, Luna.", mit einem aufmunternden Lächeln sieht er mich an und ich sehe ihm direkt in die Augen, was sich definitiv als ein Fehler herausstellt, denn ich kann mich nicht mehr von seinem Blick losreißen. Schließlich ist es Jimin, der unseren Blickkontakt unterbricht und meinen Arm vorsichtig einsprüht. Ich verziehe kurz das Gesicht, als ich merke, dass das Spray auf meinem Arm brennt, dann allerdings verschwindet der Schmerz auch schon wieder recht schnell und ich atme innerlich erleichtert auf.

Jimins Hände sind sanft und warm. Vorsichtig greift er erneut nach meinem Arm und reibt ihn mit einer Creme ein. Dann greift er nach dem Verband, den er sich eben schon zurecht gelegt hatte und verbindet meinen Arm.

Als er damit fertig ist, sieht er wieder auf und dadurch, dass er vor mir hockt und ich auf der Toilette sitze, ist sein Kopf auf gleicher Höhe wie meiner. Ich spüre Jimins Hände auf meinen Oberschenkeln, seinen sanften Blick, mit dem er mich besorgt ansieht, atme seinen Geruch ein. Als ich kurz auf seine Lippen starre und anschließend wieder nach oben sehe, kann ich ihn lächeln sehen.

Ich weiß nicht was über mich kommt, aber ich beuge mich langsam ein kleines Stück nach vorne zu Jimin. Dieser beginnt nur noch stärker zu lächeln, dann kommt er mir ebenfalls ein Stückchen näher. Einen Moment lang sehen wir uns noch in die Augen, dann überbrücken wir beide fast gleichzeitig den Abstand zwischen unseren Lippen und ich spüre seine auf den meinen. Sanft und vorsichtig bewegt er seine weichen Lippen auf meinen und ich erwidere den Kuss. Ich schmecke Jimins Pfefferminzkaugummi, den er im Auto noch gekaut hat und lächele in den Kuss hinein. Als wir uns voneinander lösen, lächeln wir uns beide an. Jimins Wangen sind leicht gerötet und einen so schüchternen Gesichtsausdruck habe ich selten bei ihm gesehen. Wir sehen uns stumm einen weiteren Moment an, dann legt er mir seine Hand vorsichtig an den Hinterkopf und zieht mich erneut zu sich, um mich erneut zu küssen, dieses Mal allerdings nicht mehr so schüchtern wie eben. Dieses Mal dauert es deutlich länger, bis wir uns von einander lösen, doch wieder lächeln wir uns beide an.

„Ich hätte niemals gedacht, dass ich meinen ersten, ernsthaften Kuss auf einer Toilette sitzend haben würde.", meine ich dann leise und bringe Jimin somit zum Lachen.

„Wie wäre es, wenn wir in mein Zimmer gehen und ich dich da küsse? Das klingt doch besser, oder?", Jimin ist mir immer noch ziemlich nah und sein Parfüm steigt mir in die Nase.

„Ja, das klingt definitiv besser.", antworte ich ihm nur und lächele.

Abends liegen wir auf Jimins Bett und sehen uns zusammen einen Film an. Ich liege an seine Brust gekuschelt und höre seinen stetigen Herzschlag als ein sehr angenehmes Nebengeräusch.

Unsere Ruhe wird gestört, als mein Handy klingelt. Ich lehne mich halb über Jimin um heranzukommen, dann sehe ich auf den Namen, der Person, die mich anruft. Mein Bruder.

Schnelle gehe ich ran.

„Luna, gehts dir gut?", fragt er mich und ich lächele. Hoseok weiß ganz genau, dass es mir gut geht. Wenn er sich auch nur im Ansatz Sorgen darum gemacht hätte, dass es mir nicht gut geht, dann hätte er schon vorhin angerufen. Er weiß ganz genau, dass es mir gut bei Jimin geht.

„Ja, und das weißt du auch ganz genau.", lache ich und kann förmlich hören, dass er sich verkneifen muss, etwas dazu zu sagen, dass er aufgeflogen ist.

„Ja, du hast ja Recht... ich komme trotzdem vorbei, bin schon auf dem Weg.", mit diesen Worten legt er auf und ich sehe einen kurzen Moment lang mein Handy an um festzustellen, ob das gerade auch wirklich passiert ist.

Mein Blick gleitet zu Jimin, der immer noch neben mir liegt.

„Du weißt, dass ihm sofort auffallen wird, dass zwischen uns etwas anders ist. Was sagen wir ihm?", frage ich und stütze mich auf dem Ellbogen ab, damit ich Jimin besser ansehen kann.

„Wir sollten ihm einfach die Wahrheit sein. Nur die Frage ist, was die Wahrheit ist.", antwortet er und ich sehe ihn einen Moment lang an, dann beuge ich mich wortlos zu ihm herunter und küsse ihn erneut.

„Ist das Antwort genug?", flüstere ich nur. Jimin sieht mich einen Moment lang an, dann zieht er mich zu sich herunter und küsst mich.

„Ich denke schon.", antwortet er mir und will gerade noch etwas sagen, als es klingelt. Einen kurzen Moment lang bleiben wir noch liegen, als wir hören, dass Daesung zur Tür läuft, dann stehen wir beide auf und gehen herunter. Dort unten steht schon mein Bruder, und als er sieht, dass wir beide Händchen-haltend die Treppe herunter kommen, beginnt er provokant zu grinsen.

„Habt ihr's dann auch endlich mal geschafft?", will er dann allerdings wissen und wir beide nicken, wenn auch schüchtern.

„Das freut mich für euch. Aber du weißt, dass du ein Problem mit mir hast, wenn du Scheiße baust, Jimin.", ein warnender Ton schwingt in seiner Stimme mit.

„Das werde ich schon nicht, verlass dich drauf.", versichert Jimin und ich lächele.

Auch Hoseok und Daesung beginnen zu lächeln.

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