Kapitel 33

Kapitel 33 – Dalikas Eifersucht

Als ich diesen Morgen aufwache, spüre ich ein ungutes Gefühl in meinem Magen, was ich allerdings nur darauf schiebe, dass ich heute den Tag zusammen mit Dalika in einem Haus verbringen werde. Hoseok und sie müssen ihren Vortrag erst in zwei Wochen halten, was wiederum bedeutet, dass die beiden noch nicht fertig sind (Wer hätte auch etwas anderes von meinem Bruder erwartet?).

Dalika wird am späten Mittag zu uns kommen, jetzt ist es später Vormittag. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ihre Anwesenheit mehr als nur unangenehm spüren werde, denn sie hat sich mehr oder weniger selber zum Essen eingeladen, was bedeutet, dass ich kochen werde und wir an einem Tisch sitzen müssen. Ich lasse mir nämlich garantiert nicht das Essen mit meinem Bruder versauen.

„Luna, wann kommst du nachher runter, um das Essen zu machen?", stürmt Hoseok plötzlich ins Zimmer, als ich gerade dabei bin mich anzuziehen. Ich halte in der Bewegung inne und sehe ihn nur irritiert an.

„Wenn ich fertig bin mit Anziehen, vielleicht? Hast du mal auf die Uhr geguckt?" Hoseok wirft einen Blick auf die Uhr und scheint jetzt erst zu realisieren, dass es schon so spät ist.

„Oh... ich... gehe mich dann mal anziehen." Mit diesen Worten verlässt er mein Zimmer wieder und ich kann mich in Ruhe weiter anziehen.

Anschließend gehe ich nach unten und beginne dann wirklich zu kochen. Am liebsten würde ich Dalikas Essen versalzen, weiß aber, dass das leider Gottes ziemlich unangebracht wäre.

Nach gut einer halben Stunde, gerade, als das Essen fertig ist, klingelt es. Da ich weiß, dass es Dalika ist, entscheide ich mich dagegen, die Tür aufzumachen, sondern decke einfach nur den Tisch. Alleine schon die Tatsache, dass ich mich gleich mit dem Teufel persönlich an einen Tisch setzen muss, passt mir nicht.

„Hallo, Dalika.", ertönt die unglückliche Stimme meines Bruders aus dem Flur. Sie unterhalten sich kurz, dann öffnet sich die Küchentür und Dalika kommt in die Küche.

„Hallo.", starte ich einen Versuch freundlich zu ihr zu sein, was allerdings nicht so klappen will.

„Hallo.", grummelt Dalika als Antwort, offensichtlich nicht erfreut mich zu sehen und ich verdrehe nur die Augen. Gerade, als sie noch etwas sagen möchte, kommt Hoseok herein – und ich bedanke mich innerlich bei allen Göttern, die mir einfallen.

„Das riecht so gut, Luna.", stellt er fest, als ich ihm den Teller mit dem Essen vor die Nase stelle, als er sich hingesetzt hat. Auch Dalika kann nicht verstecken, dass es gut riecht – was sie natürlich niemals zugeben würde, schließlich habe ich ja gekocht.

Stumm beginnen wir zu essen.

„Bleibt ihr heute den ganzen Tag hier, oder unternehmt ihr noch etwas?", frage ich dann um die Stille zu unterbrechen und bemühe mich dabei wirklich, nicht allzu hoffnungsvoll zu klingen, dass die beiden vielleicht ja doch das Haus verlassen.

„Wir hatten vor hier zu bleiben.", antwortet Dalika mir und ich sehe zu ihr, dann nicke ich. Ich weiß nicht wieso, aber ich fühle mich zunehmend unwohler auf meinem Platz und ich könnte Dalika dafür verfluchen, dass sie es schafft, dass ich mich in meinem eigenen Haus unwohl fühle.

„Stört es dich, wenn wir uns im Wohnzimmer ausbreiten?", fragt mich Hoseok nach ein paar Minuten und ich weiß, dass er nur fragt, weil er Dalika nicht in sein Zimmer lassen will.

„Nein, macht nur. Ich verkrieche mich in meinem Zimmer, dann habt ihr eure Ruhe." Dem Blick meines Bruders nach zu urteilen ist das genau das, was er nicht möchte.

„Das ist wirklich nett von dir, Luna. Was machst du denn dann in deinem Zimmer?", möchte Dalika wissen. Heuchlerin.

„Oh, erinnerst du dich noch an das Buch, das du zerstört hast? Jimin hat es mir neu geschenkt und ich denke, dass ich es gerne weiter lesen würde.", gebe ich ihr nur als Antwort und kann förmlich sehen, dass ihr Blick mit jedem Wort ein Stückchen mehr fällt.

„Das ist... wirklich nett von ihm. Ich dachte, dass ihr euch nur wegen dem Projekt so gut versteht, aber scheinbar habe ich mich da getäuscht." Ich verenge die Augen. Ja, scheinbar.

Gerade als ich darauf etwas erwidern möchte, klingelt Hoseoks Handy. Er zögert einen Moment lang, ob er uns wirklich alleine lassen kann, dann geht er mit seinem Handy am Ohr aus dem Raum, lässt die Tür dabei allerdings nur angelehnt.

„Was haben du und Jimin den Tag im Kino gemacht?", fragt mich Dalika sogleich, als sie sich sicher ist, dass mein Bruder weit genug weg ist. Ich ziehe eine Augenbraue in die Höhe.

„Wir haben einen Film geschaut, was sollen wir denn sonst im Kino gemacht haben?", gebe ich nur trocken als Antwort und lehne mich provokant zurück.

„Du weißt ganz genau was ich meine. Hattet ihr etwa ein Date?" Dalikas Stimme klingt scharf und schneidend, während sie mich weiterhin mit ihren Blicken zu erdolchen versucht.

„Ja, hatten wir." Ich weiß nicht, wieso ich ihr darauf antworte, aber ich glaube, dass allein ihre Reaktion darauf schon Grund genug für mich war. Wütend sieht sie mich an und steht dann blitzschnell auf. Schneller als ich reagieren kann, kommt sie wie eine Furie auf mich zu und greift nach meinen Haaren. Sie beginnt wie eine Wilde an ihnen zu ziehen und murmelt wie eine Irre vor sich hin, dass Jimin ihr gehöre.

„Dalika, lass mich los." Ich stehe auf, um den Zug an meinen Haare etwas zu entlasten, doch das scheint ihr nur Recht zu sein, denn sie kommt mir immer näher. Ich kann ihre spitzen und langen Fingernägel in meinem Unterarm spüren und bin mir ziemlich sicher, dass ich dort jetzt unschöne Abdrücke habe.

„Jetzt lass mich verdammt noch mal los!", fahre ich sie an, doch sie denkt gar nicht erst daran. Ich versuche ihr meinen Arm zu entziehen, doch da sie mich immer noch festhält, zieht sie mir ihre Fingernägel nur über den Arm und ich spüre selber, dass mehrere blutige Kratzer entstehen.

Der Druck an meiner Kopfhaut verstärkt sich, als sie mir immer weiter an den Haaren zieht. Gerade, als ich nach ihr treten will, damit sie mich loslässt, kommt Hoseok mit dem Handy am Ohr in die Küche und sieht uns geschockt an.

„Dalika, lass sofort Luna los!", ruft er dann laut und sofort lässt sie mich, als hätte sie sich verbrannt, los. Sofort sehe ich mir meinen Arm an, der natürlich, wie ich es erwartet habe, wirklich von Kratzspuren aufgerissen ist.

„Sag mal hast du sie noch alle?! Wolltest du meine Schwester verletzen? Sie blutet wegen dir, du Irre!", fährt Hoseok sie weiterhin an, dann erinnert er sich scheinbar daran, dass er immer noch das Handy in der Hand hält.

„Ich rufe dich später an, Jimin."

Sobald er aufgelegt hat, drücke ich mich an Dalika vorbei, ignoriere dabei, dass ich sie leicht mit meiner Schulter zur Seite schubse, und flüchte aus dem Raum.

Ich brauche bestimmt zehn Minuten um mich zu beruhigen, dann allerdings besehe ich mir meinen blutenden Arm und verbinde ihn notdürftig mit den letzten Resten des Verbandes, den wir noch besitzen.

Gerade, als ich wieder nach unten gehen möchte, öffnet sich die Badezimmertür. Ich sehe Jimin irritiert an.

„Was machst du hier?", frage ich ihn nur schwach, dann werfe ich mich allerdings in seine Arme und beginne zu weinen. Wer weiß, was Dalika noch gemacht hätte, wenn Hoseok nicht in die Küche gekommen wäre.

„Ich bin hier, um dich abzuholen. Komm mit.", sagt er sanft, packt ein paar meiner Sachen zusammen und verlässt dann mit mir zusammen das Haus.



There you go Just_Rin xD

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