Kapitel 18
Kapitel 18 – „Jimin ist nicht nach Hause gekommen"
Es ist ein typischer Freitagabend für mich: ich verkrieche mich zu Hause mit meinem Laptop in meinem Bett und gucke Videos. Ich weiß nicht wo Hoseok ist, ich glaube er wollte sich mit Namjoon treffen, aber sicher bin ich mir nicht. Auf jeden Fall ist er nicht da und ich bin alleine zu Hause.
Neben mir steht zwar eine Schüssel Chips, trotzdem werde ich bald nach unten gehen und mir etwas zu essen machen, allerdings noch nicht jetzt, ich bin einfach zu faul um aufzustehen.
Nebenbei schreibe ich noch mit Yugyeom, der versucht hat etwas aus Arya heraus zu bekommen.
Er erzählt mir, dass es Arya gar nicht gut ging, nachdem Yoongi und Dalika sich geküsst hatten, und, dass er ähnlich wie Hoseok handeln musste. Ich beginne zu grinsen.
Früher war ich mal in Yugyeom verliebt, allerdings ist das dann schnell verflogen, als ich realisiert hatte, dass er zu alt für mich ist. Trotzdem denke ich manchmal noch daran, was Arya für ein Glück mit ihm als Bruder hat. Obwohl Hoseok immer der beste Bruder aller Zeiten bleiben wird.
Nach einiger Zeit beschließe ich noch einen Film zu gucken, und gerade, als ich mir die DVD aus dem Wohnzimmer holen möchte, ertönt ein Klingeln. Wer bitteschön klingelt denn um 9 Uhr abends bei uns?! Hat mein Bruder etwa wieder seinen Schlüssel vergessen? Aber es ist doch noch viel zu früh für ihn um wieder da zu sein.
Verwirrt gehe ich nach unten und öffne die Tür, nur um Daesung davorstehen zu sehen. Irritiert sehe ich ihn an.
„Hey, was machst du denn hier?", frage ich ihn und merke sofort, dass irgendwas nicht mit ihm stimmt.
„Darf ich rein kommen?", fragt er mich nur lieb und ich nicke, dann mache ich ihm Platz. Er zieht sofort seine Schuhe und seine Jacke aus und sieht dann zu mir.
„Bist du etwa alleine draußen rumgelaufen, um diese Uhrzeit? Es ist doch schon dunkel!", meine ich dann und er sieht schuldbewusst zu Boden, weshalb ich sofort ein schlechtes Gewissen bekomme.
„Setz dich erst mal hin und erzähl mir was los ist, okay?", biete ich ihm dann an und wir gehen zusammen in mein Zimmer, wo er sich sogleich auf das Bett setzt und mich entschuldigend anguckt.
„Tut mir leid, dass ich jetzt hier bin, aber ich brauche deine Hilfe.", meint er.
„Woher weißt du überhaupt wo ich wohne?", frage ich ihn dann, denn ich kann mich nicht daran erinnern ihm jemals gezeigt zu haben wo ich wohne.
„Jimin hat ein mal irgendwas von deinem Bruder geholt und mir gesagt, dass du auch hier wohnst.", erklärt er mir nur und ich nicke. Dann bedeute ich ihm mir zu erzählen wieso er hier ist.
„Jimin ist den ganzen Tag nicht nach Hause gekommen.", meint er dann und ich sehe ihn erschrocken an.
„Wie meinst du das?"
„Er sollte mich von der Schule abholen, aber das hat er nicht. Ich habe versucht ihn anzurufen, aber er geht nicht ran.", erzählt er und ich sehe geschockt zu ihm. Hat Jimin jetzt wirklich seinen 7 Jahre alten Bruder den ganzen Tag alleine gelassen und ihn nicht mal von der Schule abgeholt?! Hat er überhaupt schon etwas gegessen?
„Hast du schon was gegessen, Daesung?, frage ich ihn dann und er schüttelt den Kopf.
„Also ich meine, ich habe mir ein Brot gemacht, aber das war heute Mittag. Ich hab mir zu viele Sorgen um Jimin gemacht.", fügt er dann hoch hinzu und ich nicke.
„Ich wollte mir gerade etwas machen, dann kannst du mit mir essen. Und danach suchen wir Jimin, okay?", biete ich an und er nickt begeistert.
„Gut, dann lass uns in die Küche gehen."
Gemeinsam gehen wir beide herunter in die Küche und fangen gemeinsam an das Essen zu machen. Erst habe ich mich etwas unwohl dabei gefühlt, Daesung mit einem scharfen Messer herumhantieren zu lassen, doch als er mir versichert hat, dass er das zusammen mit Jimin auch immer macht, habe ich ihn gelassen, sodass er auch etwas klein schneiden kann.
„Kochen Jimin und du immer zusammen?", versuche ich dann ein Gespräch aufzubauen und vielleicht sogar noch etwas über Jimin herauszufinden. Ich hatte schon gemerkt, dass die Beziehung zwischen den beiden nicht zu meinem sonstigen Eindruck von Jimin passt – obwohl sich dieser Eindruck in letzter Zeit auch stark verändert. Doch trotzdem reden wir noch immer von Park Jimin.
„Wir kochen nicht immer zusammen, aber häufiger. Ich verbringe gerne Zeit mit Jimin. Er ist ein toller Bruder.", lächelt Daesung, was mir automatisch auch ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.
„Du, Luna?", versucht er dann meine Aufmerksamkeit zu bekommen.
„Jimin hat mir erzählt, dass er häufiger mal gemein zu dir war und dass er das bereut.", sagt er dann und ich lasse beinahe mein Messer fallen.
„Das hat er gesagt?"
„Ja. Aber du darfst ihm das nicht übel nehmen. Jimin ist eigentlich ganz anders.", versucht er mich zu überzeugen und ich sehe ihn skeptisch an.
„Weißt du, Daesung. Es mag sein, dass Jimin nett zu dir ist. Zu mir war er es eigentlich nie. Deshalb fällt es mir schwer das zu glauben.", sage ich nur und auch, wenn es mir leid tut, wollte ich die Wahrheit aussprechen.
„Er wird irgendwann auch nett zu dir sein, verlass dich drauf.", lächelt er mich dann aufmunternd an und ich kann mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
„Lass uns erst mal essen, und dann suchen wir ihn. Dann kann er ja gleich mal beweisen wie nett er doch ist.", meine ich nur und Daesung nickt begeistert, dann kochen wir gemeinsam weiter.
Nach einiger Zeit ist das Essen dann fertig und wir decken gemeinsam den Tisch. Wenn man in diesem Fall überhaupt vom Decken reden kann.
„Haben Jimin und du so was schon mal zusammen gekocht? Was kocht Jimin denn gerne so?", frage ich Daesung während dem Essen und er beginnt mir erfreut zu erzählen, was Jimin gerne kocht.
Ich höre ihm immer gerne dabei zu, wenn er anfängt über seinen Bruder zu reden, die Beziehung der beiden ist wirklich etwas ganz besonderes.
„Luna? Ist heute in der Schule was passiert, weswegen Jimin nicht nach Hause gekommen ist? War er wieder gemein zu dir?", fragt er mich dann plötzlich und ich sehe von meinem Essen auf.
Unbewusst rutsche ich auf meinem Platz herum und gebe Daesung somit die Antwort, die er wahrscheinlich nicht hören wollte.
„Ich habe Jimin doch gesagt, dass er netter zu dir sein soll." Täusche ich mich, oder schmollt er leicht?
„Das ist lieb von dir. Aber Jimin ist nun mal Jimin... zu mir ist er halt manchmal so. Mach dir deshalb keine Gedanken.", versuche ich ihn zu beruhigen, aber er sieht mich nicht wirklich beruhigt an.
„Aber ich mag es nicht, wenn Jimin gemein zu dir ist. Das hast du gar nicht verdient.", beschwert er sich dann noch und ich beginne zu lächeln.
„Mach dir um mich mal keine Sorgen. Wir bringen jetzt die Teller in die Küche und dann suchen wir deinen Bruder, okay?" Mit diesen Worten stehe ich auf und bringe wie angekündigt meinen Teller weg.
Daesung kommt mir hinterher und reicht mir ebenfalls seinen Teller. Dann ziehen wir uns Schuhe und Jacken an und ich reiche Daesung noch schnell unsere Taschenlampe, dann treten wir aus der Tür.
Ich schließe hinter uns ab, dann greift Daesung nach meiner Hand und wir gehen los.
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