Kapitel 17
Kapitel 17 – Yugyeom
Ich warte gerade an der Bushaltestelle auf meinen Bus, als ich eine Gestalt neben mir wahrnehme. Als ich meinen Kopf drehe, stelle ich fest, dass es Aryas Bruder ist.
„Yugyeom, hi!", freue ich mich und umarme ihn zur Begrüßung. Er erwidert diese Begrüßung sofort erfreut.
„Luna, wie geht's dir?", möchte er wissen und lässt sich neben mir auf die Bank an der Bushaltestelle fallen. Ich verziehe das Gesicht.
„Ich wurde eben in der Schule wieder gemobbt... aber erzähl Arya nichts davon, die macht sich nur unnötig Sorgen.", erzähle ich ihm und kann sehen, dass sich Yugyeoms Blick verfinstert.
„Wer war das denn? Soll ich mich mal wichtig machen gehen?", fragt er mich und ich beginne zu lachen.
„Nein, danke. Es ist alles gut.", wehre ich dann allerdings noch ab. Die Vorstellung, dass Yugyeom sich vor Jimin und Dalika und ihren Dackeln aufbaut ist zwar extrem lustig, allerdings glaube ich nicht, dass sich dann irgendetwas an meiner Situation ändern würde. Auch, wenn es stimmt, dass Yugyeom ziemlich einschüchternd sein kann, denn er sieht älter aus, als er eigentlich ist und ist auch ziemlich groß.
Mein Blick fällt auf Dalika, Dao und Lideya, die gespannt in unsere Richtung sehen, wahrscheinlich formen sie in ihren Köpfen schon die nächsten Gerüchte, mit denen sie mich schlecht machen können.
„Was sind das denn für welche? Wieso gucken die so dämlich hier rüber?", fällt dann auch Yugyeom auf und ich fange an zu grinsen.
„Das sind Dalika, Dao und Lideya. Unsere Schulbitches.", sage ich nur und kann die Erkenntnis in seinem Blick sehen.
„So sehen sie auch schon aus. Lass mich raten, die sind nicht gut auf dich zu sprechen?", kommentiert er das ganze nur und ich beschränke meine Antwort auf ein kurzes Nicken.
„Wann kommt der Bus?" Er versucht vom Thema abzulenken, weswegen ich ihm durchaus dankbar bin.
„Ich glaube in drei Minuten.", sage ich, nachdem ich auf meine Uhr geguckt habe.
Nach drei Minuten kommt dann auch wirklich der Bus, in den wir beide einsteigen. Wir suchen uns einen Platz relativ in der Mitte. Sehr zu unserem Leidwesen, nimmt Lideya vor uns Platz und Dalika und Dao direkt hinter uns. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das extra machen, weil sie hoffen so etwas über uns beide zu erfahren, womit sie mir wieder schaden können.
„Wow, ich fühle mich, als würde ich plötzlich in einer Parfümerie sitzen, das ist ja widerlich." Scheinbar bin ich nicht die einzige, die die drei Mädchen immer schon riechen kann, noch bevor sie in meiner Nähe sind.
„Das ist Normalzustand, keine Sorge.", gebe ich nur zurück. Wir beide verbringen die ersten fünf Minuten der Fahrt im Schweigen, dann allerdings kramt Yugyeom sein Handy und seine Kopfhörer heraus und reicht mir einen davon. Ich stecke ihn mir ins Ohr und warte darauf, dass er das erste Lied anmacht.
Den Rest der Busfahrt unterhalten wir uns über die Musik, die wir gerade hören und über das, was wir am Wochenende so vorhaben. Yugyeom erzählt mir, dass Arya und er dieses Wochenende quasi dazu gezwungen werden, mit ihren Eltern zu den Großeltern zu fahren, und dass beide keinerlei Lust darauf haben.
„Wie geht es ihr eigentlich emotional gesehen? Sie redet mit mir nicht über diese Sache mit diesem Yoongi.", fällt ihm dann scheinbar noch ein und ich verziehe das Gesicht. So gern ich ihm auch etwas erzählen würde – er macht sich immerhin Sorgen um seine Schwester – ich weiß selber auch nichts genaueres.
„Ich weiß es nicht... sie redet mit mir auch nicht darüber. Und wenn sie mit einem von uns redet, dann wahrscheinlich eher mit dir, weil du nicht dabei warst.", antworte ich nur und er nickt.
„Ich versuche mal mit ihr zu reden.", versichert er mir und ich lächele dankbar.
Als wir an meiner Haltestelle ankommen, verabschiede ich mich von ihm, wünsche ihm viel Spaß und steige dann aus.
Zu Hause angekommen, kommt mir sofort mein Bruder entgegen. Irritiert sehe ich ihn an, denn ich hätte nicht damit gerechnet dass er so hyperaktiv drauf ist, wie er es gerade ist.
„Geht's dir gut?", frage ich nur verunsichert und er nickt.
„Ja, tut es. Ich freue mich nur, dass du endlich da bist.", gibt er zurück und ich hebe skeptisch eine Augenbraue, unsicher ob er mich gerade auf den Arm nehmen will.
Dann allerdings wird mir bewusst, dass er wahrscheinlich darauf anspielt, dass er sich Sorgen wegen vorhin gemacht hat.
„Hoseok, mir geht es gut, mach dir keine Gedanken darüber.", versuche ich ihn dann zu beruhigen und er beginnt mich kurz skeptisch anzusehen.
„Wirklich, mir geht es gut, mach dir keine Gedanken.", versichere ich ihm erneut und er lächelt.
„Luna, ich vertraue darauf, dass du zu mir kommst, wenn es dir jemals schlecht gehen sollte, deshalb glaube ich dir jetzt."
Ich fange an zu lächeln, dann gehe ich an ihm vorbei und ziehe mir zuerst einmal Schuhe und Jacke aus.
„Was machst du heute noch so, Luna?", möchte er dann von mir wissen und ich sehe ihn einen Moment lang fragend an, dann zucke ich nur mit den Schultern.
„Ich weiß es um ehrlich zu sein nicht so genau... mal sehen, was der Tag noch so mit sich bringt. Auf jeden Fall werde ich mich jetzt hinsetzen und lernen.", informiere ich meinen Bruder, der nur nickt. Scheinbar war ihm das als Antwort genug.
„Okay, wenn etwas ist, dann ruf mich." Mit diesen Worten verschwindet er und lässt mich verwirrt zurück. Dann allerdings entscheide ich mich dafür, dass es mir ja eigentlich egal sein könnte und gehe nach oben in mein Zimmer. Hunger habe ich momentan keinen, dieses Treffen vorhin mit Dalika und den anderen, hatte mir meinen Appetit ordentlich verdorben.
In meinem Zimmer angekommen schnappe ich mir die Sachen, die ich zum Lernen brauche und setze mich an meinen Schreibtisch, dann fange ich an.
Nach gut einer Stunde höre ich auf und beschließe, dass ich Schule jetzt erst Mal ans Ende meiner Gedanken vergraben sollte.
Mittlerweile habe ich auch ziemlich Hunger, weshalb ich ich nach unten gehen möchte um mir etwas zu Essen zu machen. Dort treffe ich auf meinen kochenden Bruder.
„Na, genug gelernt?", fragt er mich und ich registriere, dass er sofort etwas mehr zu Essen macht, weil er ganz genau weiß, dass ich dieses Essen ziemlich gerne mag.
„Ja, langsam reicht's dann auch mal.", gebe ich ihm als Antwort zurück, dann setze ich mich an den Küchentisch, als ich festgestellt habe, dass ich ihm nicht helfen kann.
„Das heißt du kannst den Tag auch endlich genießen?", grinst er mich fies an, denn ich weiß ganz genau, dass er den ganzen Tag noch nichts anderes gemacht hatte und sich entspannen konnte.
„Ja, sieht wohl so aus. Wird aber endlich mal Zeit.", gebe ich nur zurück und lehne mich dann zurück und kritisiere seine Gemüse-Schneide-Technik, einfach weil ich weiß, dass es ihn aufregt. Natürlich bekomme ich die gewünschte Reaktion von ihm zurück und beginne ihn sogleich auszulachen.
Bruder, es ist jedes Mal wieder eine Freude dich aufzuregen.
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