53 - Daydream Pt. III

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Kapitel 53
»Daydream Pt. III«

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Maya

Meine Haut brannte wie Feuer, während ich mich mit dem Rücken gegen die Tür der Umkleidekabine presste. Es war jene, die ich mir mit Julia teilte und die ab und an auch Yoongi und Taehyung nutzen, so dass wir irgendwie gegenseitig unsere Privatsphäre wahren konnten. Gerade jedoch war ich hier aus einem ganz anderen Grund als dem Umziehen...denn das Training war eigentlich noch lange nicht vorbei.

Eigentlich...denn für mich war es das nun absolut und offiziell. Ich konnte nur beten, dass mir niemand folgte, oder – noch schlimmer – bemerkt hatte, was gerade abgegangen war. Und das alles nur, weil Jimin und Jungkook plötzlich auf die absolut dämliche Idee gekommen waren, dass oben ohne zu tanzen bei der verdammten, nicht ganz funktionstüchtigen Klimaanlage eigentlich ganz nice wäre. Tja, falsch gedacht, Jungs. Jetzt hatte ich den Salat. Und zwar in der verdammten Hose, die mir gerade alles wegdrückte, was Yoongi hoch und heilig war. Wenn jemand das gesehen hatte...Ich würde offiziell sterben.

Ich konnte es jetzt schon ohne weiteres als eine der unangenehmsten Situationen meines ganzen Lebens abstempeln. Als ob mir irgendwer geglaubt hatte, dass ich mal ganz dringend aufs Klo gehen müsste! Und selbst, wenn...ich konnte nicht ewig hier bleiben. Aber zurückkehren und mich wieder den sexy Oberkörpern zweier BTS-Members gegenüberzusehen, würde nichts, absolut GAR NICHTS besser machen.

Meine Vermutung für dieses Schlamassel war gleichermaßen simpel wie beängstigend: Es waren nun fast sechs Wochen seit dem Körpertausch vergangen. Nicht einmal hatte ich es gewagt, die Hände in Yoongis tiefere Regionen wandern zu lassen, wenn es nicht gerade zum Waschen hatte sein müssen. Es hatte sich einfach absolut falsch und widerlich ihm gegenüber angefühlt. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass ich mich mit diesem Geschlechtsteil absolut nicht identifizieren konnte und es auch niemals tun würde. Das Problem war nur...dass es sich so langsam anfühlte, als würde sich da so ein gewisser Druck aufbauen.

Im Prinzip war es nicht wirklich verwunderlich, denn ich kannte das auch aus meinem...nun ja...»alten Leben«. Wenn man nicht irgendwann selbst Hand anlegte, dann konnten die Gedanken und Gelüste einen schon das ein oder andere Mal wirklich überrennen. Warum sollte es also jetzt anders sein? Wenn Yoongis Körper darauf geschaltet war, regelmäßig...urgh, nein, ich konnte es mir einfach nicht vorstellen. Ich durfte nicht. Das war einfach ein zu großer Eingriff in seine Privatsphäre.

Mein Blick wanderte gezwungenermaßen wieder an mir herunter. Natürlich übermannte mich im gleichen Moment wieder eine Welle von Brechreiz und Gänsehaut, als ich die Beule sah, die sich durch die Jogginghose mehr als deutlich abzeichnete. Es war, als hätte sich eine gewisse Hitze dort gesammelt und als würde alles da unten nur darauf warten, dass etwas passierte. Tja, falsch gedacht. Niemals würde ich auch nur wagen –

»Maya? Bist du da drin? Bitte mach die Tür auf!«

Von einem auf den anderen Augenblick ging mir der Arsch auf Grundeis. Das da war nicht Julias, beziehungsweise Taehyungs Stimme gewesen...sondern meine eigene. Yoongi stand vor der Tür. Und irgendwas in seiner Tonlage sagte mir, dass ich jetzt allen Grund dazu hatte, mir in die Hose zu machen.

»Geht nicht«, presste ich hervor und lehnte mich nur noch fester gegen das Holz. »Ich...ich hab ein kleines Problem.«

»Ja, ich kenn dein Problem. War vorher mein eigenes. Jetzt mach endlich die Tür auf.«

Ich hätte am liebsten an Ort und Stelle angefangen zu heulen. Das war so peinlich, dass ich es nicht einmal in Worte fassen konnte. Und obendrauf schien nicht einmal das dabei zu helfen, dass sich alles da unten wieder beruhigte. Hatte mir jemand Viagra ins Getränk gemischt oder was war das hier für ein dämlicher Albtraum?!

Nur mit Ach und Krach schaffte ich es, mich von der Tür wegzubewegen, jedoch nicht, mich umzudrehen. Ich stand mit dem Rücken zum Eingang und den Armen um den Oberkörper geschlungen da, als Yoongi den Raum betrat.

»Ist doch eigentlich nur gut zu wissen, dass deine sexuellen Präferenzen immer noch die gleichen sind, wie davor«, hörte ich ihn sagen, auch wenn irgendwas Seltsames dabei in seiner Stimme mitschwang.

»Toll«, erwiderte ich durch zusammengebissene Zähne. »Das macht es bestimmt noch einfacher, falls diese ganze Scheiße niemals rückgängig gemacht werden kann.«

Ich zuckte heftig zusammen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Der Drang, zwei Schritte vorwärts zu machen, kam in mir auf, doch dann würde ich direkt vor den Bänken an der Wand stehen. Ich zwang mich also, ruhig zu bleiben und nicht einfach wegzurennen.

»Du hast nichts dagegen gemacht, oder? Also in den letzten Wochen.«

Er stellte die Frage ganz sachlich und doch jagte sie mir einen ekelhaften Schauer über den Rücken. Letztendlich schaffte ich es nur, mit dem Kopf zu schütteln. Verdammt, das war so unangenehm.

»Wieso nicht?«

In diesem Moment kam ich wirklich nicht dagegen an, schockiert den Kopf zu ihm herumzureißen. »Spinnst du? Ich kann doch nicht...Ich meine, ich versuche ja nicht mal hinzusehen, wenn ich –«

Die letzten Worte kamen mir so erstickt aus dem Mund, dass ich irgendwann einfach abbrach und schnell wieder das Gesicht abwandte. Yoongi verstärkte unterdessen seinen Griff um meine Schulter und versuchte, mich dazu zu bewegen, mich auf eine der Bänke zu setzen. Unweigerlich wehrte ich mich dagegen, ihm auf irgendeine Weise Blick auf meine Vorderseite zu geben.

»Maya, jetzt chill mal«, sagte er, als er meinen Widerstand spürte. »Das ist nichts, was ich nicht schon gesehen hab. Du hast mich vor zwei Wochen komplett ausziehen und baden müssen, schon vergessen?«

Bei der Erinnerung daran wurde mir augenblicklich wieder speiübel. Allerdings hatte er auch irgendwie recht...Was war das hier im Vergleich zu dem, zu was ich bei ihm gezwungen gewesen war? Letztendlich rang ich mich dazu durch, mich mit ihm auf eine der Bänke zu setzen. Leider nicht sonderlich vorteilhaft, wenn man bedachte, dass mein Hoseninnenleben immer noch hart war und mir nun umso mehr Schmerzen bereitete.

Yoongi warf ungeniert einen Blick auf die Beule, ehe er wieder zu mir hochsah, ohne dabei mit der Wimper zu zucken.

»Du solltest was dagegen machen, sonst wird das nur immer schlimmer«, sagte er mit ernster Miene.

»Ich kann das nicht«, hauchte ich, ohne ihm dabei in die Augen sehen zu können. »Das geht einfach nicht...Das ist dein Körper und ich...ich...«

»Du musst mit meinem Körper auch auf die Toilette, essen und trinken. Manchen Bedürfnissen muss man eben nachgehen, ob man will oder nicht. Ich würde Masturbieren zwar nicht als überlebenswichtig einstufen, aber ab einem gewissen Punkt kann man schon sagen, dass es in gewisser Weise wichtig ist. Je nach Veranlagung des Körpers und der Person, versteht sich.«

Meine Atmung ging flach, als ich es wagte, den Blick ein wenig zu ihm zu heben. »Würdest...du das auch...bei mir machen?«

Yoongi blinzelte ein wenig, verzog jedoch keine Miene. »Wenn es für dich okay wäre, würde ich es unter gewissen Umständen tun, ja.«

Es war beruhigend und gleichzeitig beunruhigend, nun zu wissen, dass Yoongi an meinem Körper keine Hand angelegt hatte. Vielleicht wäre es ganz vorteilhaft gewesen, um mir aus meinem Schlamassel zu helfen. Obwohl ich aus irgendeinem seltsamen Grund gerade absolut keine Ahnung hatte, ob mich die Tatsache absolut anwidern und stören würde...oder auf eine schräge Weise antörnen. Ich meine, Hand aufs Herz...wir sprachen hier immer noch von meinem Bias. Dem Bias, der mich gerade indirekt dazu aufforderte, seinen verdammten Penis in die Hand zu nehmen. War das wirklich zu fassen?!

»Ich kann das wirklich nicht, Yoongi«, wiederholte ich mit zitternder Stimme. »Ich würde mir vorkommen, als würde ich dich komplett bloßstellen. Oder sexuell belästigen. Und zudem kann ich mich ja noch nicht mal...damit identifizieren. Wie soll das...irgendwas bringen?«

»Das liegt letztendlich ganz an dir«, erwiderte Yoongi in ruhiger Tonlage. »Es ist auch eine Kopfsache. Entweder du lässt dich darauf ein und schaltest für eine Weile den Kopf aus, oder du lebst mit dem Druck. Ich kann dir da leider auch nur insofern helfen, in dem ich dir sage, dass es für mich vollkommen okay ist. Vielleicht hätte ich es vor ein paar Wochen noch als absolutes No-Go empfunden, aber gerade nach dieser ganzen Perioden-Sache ist mir bewusst geworden, dass wir uns nur selbst schaden, wenn wir gewisse Grenzen aufrechterhalten. So dumm sich das auch anhören mag.«

»Es hört sich nicht dumm an«, murmelte ich leise und mit gesenktem Kopf. Das Problem in meiner Hose schien sich nach diesem Gespräch zu 90% erledigt zu haben, doch was blieb, waren die schweren Gedanken.

»Maya«, sagte Yoongi leise und er rückte ein wenig näher zu mir heran. »Ich...ich bin echt nicht gut in sowas und mir fällt es echt schwer, das auszusprechen...aber für mich fühlt es sich so an, als hätte ich noch nie eine Person so nah an mich rangelassen. Auch, wenn du mich noch nicht so gut kennst und ich dich schon gar nicht...Ich vertrau dir ohne Wenn und Aber, okay? Ich will nur, dass du das weißt.«

Und dann zog er mich in eine Umarmung, die mich mindestens genauso sehr vor den Kopf stieß wie seine Worte...


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Ich saß am Tisch des Aufenthaltsraums und dachte nach. Natürlich hauptsächlich über die Geschehnisse während des Trainings und das Gespräch mit Yoongi. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich, als würde mich ständig ein Strudel verschlucken, nur um mich dann in den Himmel zu spucken, wo ich für ein Weile wie ein Vogel fliegen konnte. Eine seltsame Achterbahnfahrt, die mich völlig aus dem Konzept brachte.

In gewisser Hinsicht empfand ich genau das, was Yoongi mir gegenüber geäußert hatte, auch für ihn. Wer konnte schon sagen, dass man eine Person hatte, die wirklich wusste, wie es sich anfühlte, in der eigenen Haut zu stecken? Auch, wenn es sich vielleicht auf den ersten Blick nur auf den Körper bezog...die Verbindung, die zwischen ihm und mir entstanden war, einfach weil wir das gleiche, miteinander verbundene Schicksal erlitten hatten, war...unbeschreiblich. Und nun saß ich hier, ganz alleine im Aufenthaltsraum, nur um auf diese neuen Erkenntnisse klarzukommen, während die anderen mit Julia beim Gesangstraining waren.

»Hey, alles klar bei dir? Du hängst da so in deinem Stuhl rum.«

Beim Klang von Hoseoks Stimme fuhr ich ein wenig erschrocken herum. Er war gerade zur Tür hereingeschlendert und das ausnahmsweise mal, ohne dabei viele Geräusche zu machen. Nun wirkte er selbst ein wenig schockiert von der Tatsache, dass er mich erschreckt hatte. Seine Augen waren weit aufgerissen und seine Mundwinkel nach unten gewandert.

»Sorry, wenn ich dich überfallen hab«, quiekte er und riss entschuldigend die Hände in die Höhe. »Ich wollte dich nicht –«

»Schon gut«, unterbrach ich ihn mit einem gezwungenen Lächeln. »Ich war nur in Gedanken. War nicht deine Schuld.«

Hobi musterte mich eindringlich, ehe er mit einer plötzlichen Entschlossenheit in seinem Gesicht auf mich zustapfte und sich schwungvoll auf den Stuhl neben mir sinken ließ.

»Die Frage war übrigens ernst gemeint«, sagte er und sah mich dabei offen an. »Alles gut bei dir? Denn du siehst nicht danach aus.«

Ich presste unweigerlich die Lippen aufeinander und starrte auf die Tasse Tee, die ich mir zuvor gemacht, jedoch noch nicht angerührt hatte. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich Hoseok in dieser Hinsicht anvertrauen konnte...oder überhaupt wollte. Niemand wusste von meinen seltsamen Gefühlen für Yoongi, bis auf Julia und vielleicht ansatzweise Yoongi selbst. Wenn ich vor Hoseok auch nur im mindesten verlauten lassen würde, was in mir vorging, könnte das absolut nach hinten losgehen. Dazu kam noch, dass ich bisher wirklich nicht viel mit ihm gesprochen hatte...Die vom Körpertausch ausgeschlossenen Members, die am meisten Konversation mit mir betrieben, waren Jimin, Namjoon und phasenweise auch Jungkook, wenn er richtig gute Laune hatte. Hoseok war bisher zwar immer die Stimmungskanone gewesen, für die man ihn auch kannte, aber dennoch hatte er sich in persönlichen Gesprächen immer sehr zurückgehalten. Zumindest mir gegenüber. In mir kam das leise Gefühl auf, dass unsere gemeinsame Tour über den Flughafen Incheon vielleicht irgendetwas zwischen uns verändert haben könnte. Vielleicht war so etwas wie eine Mauer gefallen, die bisher noch gewisse Hemmungen verursacht hatte...die ihn aber jetzt nicht mehr daran hinderte, offen auf mich zuzugehen.

»Ach, ich...ich hab manchmal so Phasen, da denk ich viel über diesen ganzen...Körpertausch nach«, versuchte ich schließlich, es so vage wie möglich zu halten. »Das ist schon ziemlich komisch zwischen Yoongi und mir...Ich weiß nicht, ob du dir das vorstellen kannst...«

Ein mitleidiger Ausdruck erschien auf Hoseoks Gesicht und er legte den Kopf etwas schief. »Weißt du...ich wünschte, ich könnte darauf mit "Ja" antworten, aber das kann ich leider nicht. Aber ich kann mir denken, dass es absolut seltsam sein muss. Vor allem für dich, da du ja...nun ja...davor schon ein Fan warst und uns alle quasi kanntest.«

Ich atmete tief durch und schloss die Augen. »Ich hätte mich vor ein paar Wochen niemals getraut, so eine Frage zu stellen...aber das muss doch alles unglaublich unangenehm für euch sein, oder? Eure ganze Privatsphäre...und dann kommen Julia und ich...«

»Hey, so darfst du das gar nicht sehen! Wenn ich ehrlich bin, hatte ich keinen Moment, in dem ich mich von euch in irgendeiner Weise belästigt gefühlt habe. Ihr wart immer so bemüht und das haben wir auch gesehen. Was denkst du denn, warum wir einstimmig dafür waren, dass ihr mit auf Hannam The Hill kommen dürft? Fans hin oder her...Ihr habt uns doch mehr als genug gezeigt, dass ihr vertrauenswürdig seid. Für mich jedenfalls ist es nicht komisch in eurer Gegenwart. Auch wenn die Situation es natürlich immer noch ist und irgendwie auch bleibt.«

Ich blickte auf und konnte nicht anders, als mich von seinem zuversichtlichen, tröstlichen Lächeln ein wenig aufmuntern zu lassen. Die Wirkung, die Hobi im realen Leben ausstrahlte, war nochmal so viel einnehmender als die positive Energie, die man als Fan über die Videos im Internet empfing. Er hatte einfach eine so starke Aura, dass es mich für einen kurzen Moment völlig aus der Bahn warf.

»Yoongi ist aber nochmal ein ganz anderes Kaliber für dich«, sagte er ganz plötzlich, ohne eine Antwort meinerseits abzuwarten. »Er ist dein Bias in unserer Band...oder?«

Natürlich musste ich in genau diesem Moment rot anlaufen. Erst Yoongi selbst und nun er. War es wirklich so offensichtlich, dass er meinen Favoriten aus BTS bildete? Naja...wenn man bedachte, was mir heute noch an Peinlichkeiten widerfahren war, konnte man das wohl noch als das geringste Übel zählen. Ein Glück hatte mir Yoongi versichern können, dass er der einzige gewesen war, der von dem Ständer-Unfall mitbekommen hatte. Letztendlich schaffte ich trotzdem nur, ein klägliches Nicken auf Hoseoks Frage zustande zu bringen.

»Ich habe schon gemerkt, dass er dir auf einer ganz anderen Ebene was bedeutet«, fuhr dieser mit einfühlsamer Stimme fort. »Und ich habe auch gemerkt, dass du das mit allen Mitteln zu verstecken versuchst.«

»Na super«, brummte ich mit peinlich berührtem Unterton.

»Kein Grund, sich zu schämen«, erwiderte Hobi kopfschüttelnd. »Ganz im Gegenteil. Ich finde, du und Yoongi, ihr habt was ganz Besonders. Ihr schafft es, euch gegenseitig auf dem Dampfer zu halten, obwohl das alles total schwer und überwältigend ist.«

»Eigentlich bin es doch sowieso nur ich, die irgendwie auf dem Dampfer gehalten werden muss...Er kommt mit all dem viel besser klar...«

»Ha!«, lachte er auf und verzog belustigt das Gesicht. »Das denkst auch nur du...Hör zu, ich zähle Yoongi jetzt schon seit vielen Jahren zu meinen allerbesten Freunden...wenn nicht sogar zu meiner Familie. Ich kenne ihn gut und ich kann dir versprechen, dass ihn das alles viel mehr tangiert, als er es jemals durchblicken lassen würde. Und genauso kann ich dir versprechen, dass du ihm da wirklich ein unglaublicher Beistand bist. Ihm bedeuten Kleinigkeiten so viel. Das Essen, das du an Seollal mit Jimin organisiert hast. Euer Ausflug. Wie du dir die größte Mühe gibst, ihn vor den Fans nicht blöd dastehen zu lassen. Du kannst dir wirklich nicht vorstellen, wie viel ihm das alles bedeutet. Und er wird es dir auch nie wirklich in Worte fassen können.«

Ich dachte wie automatisch zurück an das, was Yoongi ein paar Stunden zuvor zu mir gesagt hatte. Die Umarmung. Und wie es ihm gelungen war, die absolut peinliche Situation zu etwas Vertrautem werden zu lassen...

»Vielleicht hat er das doch schon...irgendwie«, sagte ich leise.

»Oh, wirklich?« Hoseok wirkte ehrlich überrascht. »Das ist wirklich krass. Normalerweise braucht er seeeehr lange, bis er offen mit jemandem über seine Gefühle kommuniziert. Und selbst dann tut er es meist nur durch die Blume.«

»Ja...durch die Blume trifft es gut.«

Er schmunzelte. »Ich finde es auf jeden Fall gut, dass ihr beide so einen guten Draht zueinander habt. Bei Julia und Taehyung kann man das ja leider nicht behaupten...«

Ich verzog das Gesicht und nickte, woraufhin er schwerfällig seufzte, jedoch dann sofort wieder eine zuversichtliche Miene aufsetzte.

»Ich bin mir sicher, wir finden für all das noch eine Lösung...also für den Körpertausch, meine ich. Mach dir nicht zu viele Gedanken. Mit Yoongi hast du wirklich jemand an deiner Seite, auf den du dich voll und ganz verlassen kannst und er wird immer ein offenes Ohr für dich haben, wenn du Redebedarf hast. Und ich natürlich auch, falls es dir bei ihm aus irgendeinem Grund zu schwerfallen sollte.«

Ich kam nicht drum herum, ein wenig zu lächeln. Seine Worte halfen mir mehr, als ich es mir je hätte vorstellen können. Yoongi hatte damals recht gehabt. Man musste sich nur mehr mit Hobi umgeben und es ging einem automatisch besser.

»Danke dir...«, sagte ich und sah ihm dabei zum ersten Mal direkt in die Augen.

»Kein Ding«, grinste er zurück und tätschelte mir mit genau dem richtigen freundschaftlichen Anstand ein wenig auf den Arm. »Ich kann dir auch gerne dabei helfen, wenn du ihm irgendwas zum Geburtstag besorgen willst. Der ist ja schon in einer Woche.«

„Oh, stimmt ja...Verdammt, das hatte ich total verdrängt."

»Keine Sorge, du musst keinen Geburtstags-VLive machen oder so. Ein Selfie-Posting reicht völlig. Ich denke, wir werden auch nicht feiern, aber vielleicht musst du für Yoongi ein Telefonat mit seiner Familie führen...aber darauf wird er dich, falls es dazu kommen sollte, schon noch selbst ansprechen. Ich jedenfalls kann dir gerne helfen, ihm was zu organisieren, falls du ihm denn etwas schenken möchtest. Du bist hier ja ziemlich eingeschränkt in deinen Möglichkeiten...«

Ich dachte über sein Angebot nach, nur um dann frustriert festzustellen, dass ich absolut keinen Schimmer hatte, was man einem Min Yoongi zum Geburtstag schenken konnte. Dazu kamen noch die Tatsachen, dass ich nicht einmal wirklich Geld besaß, das ich dafür ausgeben konnte, und dass ich Hoseok nicht unnötigen Aufwand bescheren wollte. Doch dann, ganz plötzlich, kam mir eine sehr seltsame Idee...Eine, von der ich nicht so recht wusste, ob sie gut war...doch sie erschien mir genug Potential zu haben, um es wenigstens einmal zu probieren.

»Ehm«, begann ich unsicher und kratzte mich dabei am Nacken. »Meinst du...du könntest mir vielleicht für diese Woche eine Gitarre leihen?«


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author's note:

ICH HOFFE, DIESES KAPITEL WAR EUCH NICHT ZU CRINGY XD Aber mal ehrlich, solche Themen sollten, genau wie die Periode, endlich normalisiert werden. Dementsprechend waren wir uns nicht zu schade, das Thema Masturbation aufzugreifen und...ja...wir werden es auch weiter ausschlachten. Hihi.

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