29 - Burning Up Pt. I
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Kapitel 29
»Burning Up Pt. I«
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Maya
Meine Augen waren geschlossen, als die Klingen an meiner Haut entlangstreiften. Den Anblick im Spiegel mit diesem verdammten Schaum im Gesicht hatte ich mir absolut nicht zumuten können. Genau wie Julia, die die gleiche Prozedur gerade über sich ergehen lassen hatte.
Zugegeben, Rasieren war nichts Neues für eine Frau. Allerdings hatte ich mich noch nie im Gesicht rasieren müssen! Geschweige denn hatte ich je zuvor ein Foto gesehen, auf dem bei Yoongi auch nur ein Barthaar gesprossen war. Klar besaß wahrscheinlich so gut wie jeder Typ in irgendeiner Art und Weise Bartwuchs. Sich aber bei jemand damit zu konfrontieren, bei dem man es noch nie gesehen hatte, war seltsam. Besonders, wenn man plötzlich selbst diese Person war.
»Das ist so gruselig«, murmelte Julia, die meinen Kopf nur dann anfasste, wenn es wirklich sein musste. »Aber immerhin geht das bei dir relativ einfach. Ich glaube, du hast mehr Glück als ich.«
Unweigerlich musste ich an den Ausgang des heutigen Tages denken. Es war unser zweiter bei BigHit gewesen und mindestens genauso anstrengend wie der erste. Angefangen hatte alles mit einem weiteren Arzttermin, für den wir wegen ein paar zwingend benötigte MRT-Bilder dieses Mal sogar ins Krankenhaus gefahren worden waren. Zurück im BigHit-Gebäude war es direkt weitergegangen mit dem Ausdauertest und darauf hatte sich Julia auf dem Flur von einem offensichtlich gut mit Taehyung befreundeten Mitarbeiter einen lustig gemeinten Kommentar eingefangen, ob Bärte bei Idols seit neustem doch im Trend waren. Erst dann war ihr und mir mit aufkochender Panik bewusst geworden, dass uns tatsächlich Haare aus dem Gesicht wuchsen. Und Taehyung hatte, wie Julia schon sagte, beim Thema Bart wohl ein wenig mehr Pech zu verzeichnen. Zumindest, wenn man es aus der Sicht von jemand betrachtete, der keine Stoppeln am Kinn haben sollte.
Bei mir war es weniger auffällig gewesen. Dennoch hatte ich mich beim Blick in den Spiegel gefragt, wie Julia und mir das nicht hatte auffallen können, doch die Antwort kam mir schneller als erwartet. Natürlich. Weil wir es den lieben langen Tag vermieden, unsere Spiegelungen auch nur irgendwo wahrzunehmen.
Nachdem wir um 20 Uhr von Sejin höchstpersönlich wieder zum Hotel gefahren und auf die Zimmer eskortiert worden waren, hatten die Jungs uns – wie auch schon die beiden Tage zuvor – erneut zum Essen eingeladen. Vielleicht aufgrund ihres schlechten Gewissens wegen der vielen zwangsläufigen Torturen, die ihr und damit jetzt auch unser Alltag mit sich brachte. Das hatten sie uns bei dieser Zusammenkunft jedenfalls immer wieder spüren lassen...
Nach dem Essen waren Julia und ich relativ schnell wieder auf unsere eigene Suite geflüchtet. Nicht nur, weil uns der Tag genug Nerven für ein ganzes Leben geraubt hatte, sondern auch, um die verdammten Bartstoppeln loszuwerden! Sicherlich mussten die BTS-Members diese auch schon bemerkt haben, waren bestimmt aber nur zu höflich gewesen, uns darauf hinzuweisen. Und das war so verdammt peinlich.
Was ich für mich selbst bei dieser Session im Badezimmer hatte feststellen dürfen, war, dass es sich absolut seltsam anfühlte, Bartwuchs zu haben. Nun konnte ich nicht mehr aufhören, daran zu denken und mir ständig über das Kinn zu fahren. Auch Julia schien es mehr zu beschäftigen, als sie vorgab. Nachdem wir das Bad wieder verlassen hatten, schnappte sie sich prompt ihren Laptop, verschwand dahinter und sah nicht so aus, als würde sie an diesem Abend auch nur einmal wieder dahinter hervorkommen. Sowas tat sie gerne, wenn sie sich dringend von irgendwas ablenken wollte.
Ich dagegen musste frustriert feststellen, dass meine Flucht vor der Realität – mein Handy – nirgends in unserer Suite aufzufinden war. Ich hatte es wohl beim Abendessen drüben bei Yoongi und Taehyung liegen gelassen...und das machte die ganze Sache noch einmal viel frustrierender. Eigentlich wollte ich nicht nochmal rüber und die beiden stören. Doch es blieb mir wohl nichts anderes übrig, wenn ich das Gerät wiederhaben wollte.
Ich seufzte leise vor mich hin, sagte Julia kurz, was ich vorhatte, schnappte mir eine unserer Schlüsselkarten und verließ unsere vier Wände. Der Security auf dem Gang beachtete mich kaum, als ich mit gesenktem Kopf hinüber zu der Tür der großen Suite huschte und etwas zögerlich gegen die Tür klopfte. Ich erhielt jedoch keine Reaktion.
Unsicher betrachtete ich das edle Holz vor mir. Kein Laut drang von drinnen nach draußen. Ob sie mich überhaupt gehört hatten? Ich klopfte erneut an, dieses Mal etwas herzhafter. Doch wieder regte sich nichts.
Ich trat einen Schritt rückwärts, während ich mir nervös auf die Lippen biss. Vielleicht schliefen sie schon...aber wir waren doch gerademal eine halbe Stunde weg. Eigentlich konnte das nicht sein. Yoongi und Taehyung waren vorhin noch hellwach gewesen. Na gut, vielleicht war das ein wenig übertrieben...aber sie hatten auf jeden Fall nicht so ausgesehen, als würden sie sich danach sehnen, direkt nach dem Essen schlafen zu gehen.
Ich beschloss – obwohl es mich getrost eine ganze Minute Überwindungszeit kostete – es einmal bei Jimin und Hoseok zu probieren. Jimin war immer so nett zu uns gewesen. Er hatte auch heute in jeder freien Minute bei uns vorbeigeschaut und mich tausendmal gefragt, ob ich genug getrunken und gegessen hatte. Irgendwie machte es diese Tatsache einfacher, mich durchzuringen, letztendlich auch an unsere Nachbarssuite zu klopfen.
Erleichterung und eine kleine Panikattacke zugleich durchschossen mich, als die Tür geöffnet wurde und Jimin mir mit frisch gewaschenen Haaren, einem Handtuch um die Schulter und einem verboten gut fallenden T-Shirt die Tür öffnete. Sogar seine Jogginghosen trug er so, als wäre es das sexieste Kleidungsstück der Welt. Dieser Typ würde mich für immer fertig machen.
»Hey...alles gut?«, fragte er mich und musterte mich besorgt.
Ich raffte mich schnell wieder auf und zwang mich dazu, ihn nicht mehr wie bekloppt anzustarren. »Ähhh...ja klar...es ist nur...Ich habe mein Handy drüben liegen lassen...«
Ich senkte etwas beschämt den Kopf und spielte mit der Schlüsselkarte in meinen Händen herum. »Ich habe schon geklopft, aber ich glaube, die hören mich nicht. Meinst du, du könntest vielleicht...«
Ein erleichtertes Lächeln machte sich auf Jimins Gesicht breit, obwohl ich es nicht gewagt hatte, den Satz zu beenden. »Achsooo...Natürlich, wir können kurz drüben rein! Wir haben hier eh eine Ersatzkarte, warte einen Moment...«
»Nein, nein...ich will sie nicht stören...Ich...«, rief ich ihm hinterher, als er im Inneren der Suite verschwand, doch ich brach wieder ab. Letztendlich ergab das alles keinen Sinn. Warum sollte Jimin dort eher reindürfen, wenn sich Yoongi und Taehyung gerade in Julias und meinem Körper befanden? Oder waren solche Gedanken wohl eher eines unserer kleinsten Probleme? Wahrscheinlich schon.
Der lilahaarige Sänger erschien wieder und hielt mit triumphierendem Blick die versprochene Karte in den Händen. Ich machte ihm schnell Platz, dass er nach draußen auf den Flur treten konnte und folgte ihm zurück zur Tür, die in die große Suite führte. Mit einem schnellen, geübten Handgriff hatte Jimin den Schlüssel durch das Lesegerät gezogen und ein grünes Licht mit einem Summen gab an, dass nun offen war.
Ich machte mir in diesem Moment über viele Dinge Gedanken...aber ganz sicher hatte ich absolut keine Vorstellung davon gehabt, was mich in dem Raum vor mir erwartete. Und die Art, wie Jimin, der die Tür komplett aufgerissen hatte, wie angewurzelt stehen blieb, sagte mir, dass es ihm genauso ging.
In der großen Suite herrschte eine so laute Diskussion, dass es ein Wunder war, dass man sie draußen nicht gehört hatte. Sie wurde erst unterbrochen, als die Tür hinter uns ins Schloss fiel. Und das war auch erst der Moment, in dem ich wirklich realisierte, dass alle Augen auf mir lagen.
Taehyung saß auf der Couch und wirkte relativ aufgekratzt. Yoongi stand mit Namjoon im Raum, offensichtlich voll und ganz in die laute Diskussion involviert gewesen. Mein Blick jedoch lag auf der vierten anwesenden Person, die mir durch ihre zierliche Gestalt nicht sofort aufgefallen. Ihre schwarzen Haare schwangen um ihren Kopf, als sie als letzte aller Anwesenden ihre Aufmerksamkeit zu mir wandern ließ.
»Yoongi-oppa!«, rief sie und jagte mir damit einen eiskalten Schauer über den Rücken. In diesem Augenblick überkam mich doch tatsächlich der Drang, mich an Jimins Arm festzuklammern und mich hinter ihm zu verstecken. Wer zur Hölle war das?!
»Nein, Chija! Sag mal, hörst du uns überhaupt zu?!«, drang Namjoons Stimme durch den Raum, doch das Mädchen namens Chija war dadurch nicht aufzuhalten. Sie bewegte sich schnellen Schrittes durch den Raum. Genau auf mich zu.
»Wow wow wow!«, gab Jimin von sich und stellte sich doch tatsächlich in den Weg. Den Drang, mich hinter ihm zu verstecken, musste ich nicht unterbinden. Ich war ohnehin wie festgefroren.
Das Mädchen – sie musste wohl wie ich Anfang 20 sein – starrte mich an wie ihren verloren geglaubten Sohn. Ein Hauch von Verzweiflung lag in ihrem Blick, der mir eine Heidenangst einjagte. Scheiße, musste ich mich jetzt vor Leuten rechtfertigen, die wirklich dachten, ich wäre Yoongi? Wer. Zur. Hölle. War. Das???
»Oppa...«, krächzte sie mir entgegen, offensichtlich absolut verwirrt über die Tatsache, dass Jimin sich ihr in den Weg gestellt hatte. »Bitte, die reden so einen Schwachsinn...Was machen diese Mädchen hier?? Wo kommen die her? Und warum behaupten die, dass sie...dass sie...«
»Chija, verdammt!«, donnerte nun meine Stimme ungewohnt dominant aus Yoongis Mund. »Ich lüge dich nicht an! Das ist nicht Yoongi. Ich bin Yoongi!«
Sein Blick fiel auf mich. Zu meiner Überraschung bemerkte ich, dass etwas darin lag, dass so gar nicht zu seinem Tonfall passte. Es war Schmerz. Und etwas Flehentliches, das ich noch nie in irgendeiner Weise bei ihm gesehen hatte.
»Bitte Maya...bitte sag's ihr...«
Doch noch ehe ich auch nur ansatzweise versuchen konnte, meine Gedanken so weit zu ordnen, dass ich Gebrauch von meiner Stimme machen konnte, hatte Jimin auch schon das Wort ergriffen.
»Ehm, darf ich mal kurz unterbrechen und fragen, was zur Hölle hier gerade abgeht?«, giftete er in den Raum und sah hektisch eine Person nach der anderen an. Erstaunlicherweise war es Taehyung, der als erstes eine Reaktion zeigte, indem er energisch von der Couch aufsprang.
»Du willst wissen, was hier los ist?«, keifte er zurück. »Das da...« Er deutete auf das Mädchen, »...ist Yoongis Freundin! Und er dachte sich wohl, es wäre eine verdammt gute Idee, sie hier her zu bestellen, um ihr die Wahrheit zu sagen! Genauso wie er es für eine wirklich wunderbare Idee gehalten hat, niemandem ausgenommen von Namjoon und Jin von dieser Freundin zu erzählen! Oder wusstest du das etwa, Chim?!«
Yoongis Freundin. Diese Worte hallten wie ein Echo durch meinen Kopf, während die Diskussion vor mir weiterlief. Sie wiederholten sich immer öfter, immer lauter, bis sie alles andere im Raum übertönten. Sie durchdrangen meinen Körper wie Ameisen, fraßen sich in meine Venen und mir verschwamm für einen Augenblick die Sicht vor den Augen. Yoongis Freundin. Yoongi hatte eine feste Freundin. Mit der endgültigen Erkenntnis dieser Tatsache erreichten die Ameisen mein Herz, das sich daraufhin auf eine ekelhafte Weise zusammenzog.
Ich kam erst wieder halbwegs zu Sinnen, als sich Jimin vor mir bewegte. Klarheit erlangte ich jedoch erst, als ich schnallte, dass diese Chija gerade wieder versuchte, mich zu erreichen.
»Das ist doch alles Bullshit«, jammerte sie und verrenkte sich den Hals, um mich ansehen zu können. Tränen der Verzweiflung rannen über ihre Wangen, doch Jimin stand weiterhin vor mir wie ein persönlicher Security.
»Maya, bitte...«, flehte Yoongi erneut und erst jetzt sah ich, dass auch er näher herangekommen war. »Kannst du ihr bitte sagen, dass es stimmt?«
»Ich...ich...«, stammelte ich, doch der Kampf, der in mir tobte, nahm mir jegliche Fähigkeit Sätze zu bilden.
Vielleicht, wenn ich es direkt geschafft hätte, etwas zu sagen, hätte ich verhindern können, was nun passierte. Es war nur ein kleiner Augenblick der Unachtsamkeit Jimins, den Chija dazu nutze, an ihm vorbeizustürmen. Und leider schien er nicht gerade wild darauf, handgreiflich bei diesem fremden Mädchen zu werden...weswegen sie absolut freie Bahn besaß, sich auf mich zu stürzen.
Ich sog scharf die Luft ein und warf mich gegen die Wand, als sie ihre Arme um mich schlang und ihr Gesicht viel zu nah an meins bewegte. Ich konnte ihr süßes Parfüm riechen und noch einmal in allem Detailreichtum die Verzweiflung in ihren Augen sehen. Sie glaubte Yoongi kein bisschen. Das war mir nun mehr als bewusst. Trotzdem konnte ich in diesem Moment nichts tun, als mich selbst gegen die Wand zu pressen. Ich traute mich nicht, sie anzufassen, geschweige denn sie von mir wegzuschieben. Alles, was ich zustande brachte, war ein panisches, heftiges Kopfschütteln.
»Chija, nein!!!«, rief Yoongi und plötzlich stand er direkt neben uns. Ganz im Gegensatz zu Jimin hatte er überhaupt keine Berührungsängste bei dem Mädchen und schlang seine Arme um ihren Bauch, um sie von mir wegzuziehen. Sie kreischte auf, als er es schaffte, nur um ihn dann heftig von sich wegzuschubsen.
»Fass mich nicht an, du Psychopathin!«, schrie sie, ehe sie sich zu mir umdrehte. »Und was ist mit dir los, heh? Was soll dieser ganze Mist? Ist das deine Art, wie du Schluss machen willst? Durch so eine absolut dumme Lügengeschichte?!«
»Chija, bitte beruhige dich«, sagte Namjoon einfühlsam und trat ebenfalls näher heran, woraufhin das verheulte Mädchen einen Satz auf die Tür zumachte.
»Nein, das werde ich ganz sicher nicht!«, quiekte sie. »Er...er hat mir so gut wie gar nicht geschrieben seit Singapur...Seit diesem verdammten Streit...Wenn er Schluss machen will, dann soll er es mir einfach sagen...Aber mir seine...Neue oder was auch immer vor die Nase zu setzen und so einen Schwachsinn labern zu lassen...und du machst da auch noch mit, Namjoon! Ich dachte...ich dachte immer, du wärst vernünftig...Ich habe echt keine Ahnung, was ihr euch hier für Drogen reinpfeifft, um auf so einen Bullshit zu kommen...«
Sie drehte sich zu mir um und sah mir mit schmerzerfülltem Blick in die Augen. Es traf mich so heftig wie eine Abrissbirne.
»Wenn du dich dazu entscheidest, mir die Wahrheit zu sagen, dann melde dich...ansonsten...tue es bitte nie wieder.«
Mit diesen Worten stürmte sie aus dem Raum und ließ uns in einer völligen Schockstarre alleine zurück. Ich stand immer noch wie gelähmt an die Wand gepresst, während mein Herz wieder einmal kurz davorstand, den Geist aufzugeben. Yoongis Freundin. Das war verdammt nochmal Yoongis Freundin gewesen! Und ich wusste einfach nicht, wieso es mir so verdammt schwerfiel, diese Information zu verarbeiten. Wieso sie mir im Rachen hing wie ein bitterer Klumpen.
»Maya, alles in Ordnung?«, fragte Jimin mich besorgt und trat mit besorgter Miene an mich heran. Man konnte ihm anhören, wie schlecht er sich fühlte, dass er es zugelassen hatte, dass Chija an ihm vorbeigekommen war.
Ich zwang mich zu einem Nicken, ehe ich, ohne etwas dagegen unternehmen zu können, den Kopf zu Yoongi drehte. Ihm fielen meine blonden Haare ins Gesicht, die sich aus seinem schlecht gemachten Zopf gelöst hatten...doch man sah eindeutig die Bitterkeit in seinen Augen. Namjoon stand etwas verloren neben ihm und starrte mit einer Mischung aus Mitgefühl und Hilflosigkeit auf ihn herab. Vielleicht hätte er ihm ja unter normalen Umständen den Arm umgelegt...
»Tut...tut mir echt leid...«, würgte er schließlich hervor, als er sich wieder halbwegs gefasst hatte. »Maya, ich wollte nicht, dass sie dich sieht...«
»Und offensichtlich wolltest du auch nicht, dass sie irgendwer von uns sieht!«, gab Jimin etwas schnippisch von sich. »Wie lang seid ihr denn schon zusammen? Und warum durften wir denn bitte nichts davon wissen? Sind wir etwa so unvertrauenswürdig?«
»Ha! Das habe ich ihn auch schon gefragt«, rief Taehyung und funkelte Yoongi beleidigt an.
Namjoon seufzte und drehte sich in die Runde. »Es sind erst ein paar Monate, Leute...Und ich kann verstehen, dass er es erstmal für sich behalten hat. Er hätte es euch schon noch gesagt, mein Gott. Aber nach den bisherigen Erfahrungen weiß man ja, dass ihr sehr gerne nicht ganz so erwachsen mit solchen Themen umgeht...hab ich nicht recht?«
Bei seinen letzten Worten blitzen seine Augen zu Jimin, der entrüstet Luft einsog. »Das mit Jeongyeon ist Ewigkeiten her!«
»Und trotzdem ist es eben passiert«, gab der Bandleader schlicht zurück, ehe er sich mit wehleidigem Blick zu mir drehte. »Tut mir leid, dass du in diesen ganzen Mist reingezogen worden bist. Wir wollten das eigentlich zu dritt klären...aber Taehyung ist eben gezwungenermaßen auch in dieser Suite. Und ihr beide...seid einfach reingeplatzt...«
Er wandte sich mit hochgezogenen Augenbrauen wieder Jimin zu. Sein Blick fragte deutlich »Warum eigentlich?«
Der lilahaarige Sänger rümpfte die Nase. »Maya hat ihr Handy hier liegenlassen. Dürfte sie es denn eventuell suchen?«
Mit dieser Frage schien er die Diskussion wohl zumindest für diesen Abend beendet zu haben. Wenig später verließen Jimin und ich mit dem wiedergefundenen Handy die Suite. Namjoon war noch bei Yoongi geblieben, der allem Anschein nach zu verstecken versuchte, wie missmutig es ihm eigentlich zumute war.
»Hey...ist wirklich alles gut bei dir?«, fragte mich Jimin, ehe ich die Schlüsselkarte durch den Leser an Julias und meiner Suite ziehen konnte.
»Ja...natürlich«, erwiderte ich schnell, ehe ich ein flüchtiges Lächeln hinterherschob.
»Okay...«, murmelte er, wirkte aber nicht überzeugt. »Wenn irgendwas ist...kannst du gerne immer klopfen ja?«
Ich schluckte, ehe ich erneut lächelte. »D-danke dir...«
Ich sah ihm nicht nach, wie er auf den Zimmereingang nebenan zustapfte. Stattdessen verlor ich keine Zeit, die Tür zu unserem eigenen Reich aufzureißen und ins Wohnzimmer zu stürzen. Ehe ich mich versah, stand mir Julia gegenüber. Ihr Beste-Freundinnen-Sensor musste ihr sofort an der Art, wie ich hereingestürmt war, gesagt haben, dass etwas nicht stimmte. Mein Gesichtsausdruck schien ihr das nur zu bestätigen.
»Maya...was ist los? Was ist passiert?«
Ich schaffte es nicht, auch nur ein Wort als Antwort hervorzupressen. Denn ehe ich mich versah, hatte ich auch schon hemmungslos angefangen zu weinen...
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