24 - You Never Walk Alone Pt. II

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Kapitel 24
»You Never Walk Alone Pt. II«

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Yoongi

»Die Zimmeraufteilung war echt eine Odyssee. Letztendlich haben wir es für das Beste befunden, dass Yoongi-hyung und Taehyung-ah hier in der größten Suite zusammenwohnen. Wir haben nur eine Business Suite bekommen, wisst ihr? Jedenfalls hat Namjoon-hyung es geschafft, alleine ein Zimmer für sich zu bekommen. Was auch ganz gut ist, denn er schnarcht manchmal noch echt fürchterlich.«

Hoseoks Stimme klang an diesem Abend ein wenig seltsam. Als versuchte er, sein typisches witziges Selbst irgendwie aufrecht zu erhalten...klang dabei jedoch eher, wie die Kapelle der Titanic. Musik zum Absaufen. So konnte man sein Gerede tatsächlich nennen. Doch er ließ sich nicht stoppen und erzählte unaufhörlich weiter, um zu verhindern, dass sich der Tisch wieder in eine unangenehme Stille hüllte. Lediglich Seokjin und Namjoon konnten sich ab und an dazu aufraffen, ein paar Anekdoten beizusteuern. Doch eines war ganz klar: Keiner wusste so recht, wie man sich in der offensichtlichen Anwesenheit zweier ARMYs verhalten sollte. Wann hatten sie schon mal mit zwei Fans an einem Tisch in ihrem Hotelzimmer gesessen und gemeinsam zu Abend gegessen? Richtig, niemals.

Yoongi starrte mit leerem Blick auf das mit Wein gefüllte Glas vor sich auf dem Tisch. Es stellte den elendigen Versuch Jimins dar, ihn irgendwie zu besserer Laune zu bringen. Er war bei der Flasche, die er beim Zimmerservice vor der Essensbestellung geordert hatte, bezüglich des Preises nicht zimperlich gewesen. Darauf hatte er auch Julia und Maya ein Glas des teuren Tropfens regelrecht aufgedrängt. Doch auch die beiden schienen keinen großen Gefallen an einem Besäufnis mit High-Society-Merlot zu finden und nippten nur ab und zu daran.

Yoongi musste sich davon abhalten, erleichtert aufzuseufzen, als ein Klopfen an der Tür Hobi endlich zum Schweigen brachte und gleichzeitig die Lieferung des Essens ankündigte. Er hatte keine Lust mehr, sich dieses gezwungene Gerede anzuhören. Er wollte einfach nur ein wenig seines Essens herunterwürgen und dann ganz schnell wieder ins Bett verschwinden. Weiterhin die immer mehr werdenden Nachrichten und Anrufe ignorieren, die ihn inzwischen dazu verleitet hatten, sein Handy auf Stumm zu schalten. Immerhin bestand noch eine kleine Chance, dass das Ganze nur ein Traum war und er morgen wohlbehalten in seinem eigenen Körper im Dorm aufwachen würde. Von ihm aus auch gerne mit einem Mordskater. Hauptsache, diese ganze Scheiße hier war nicht echt.

Leider war der Gedanke an sein Handy mal wieder pures Gift. So langsam konnte er diese ganze Sache nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren. Unweigerlich zog er das Gerät hervor, nur um dann schnell wieder zwei verpasste Calls vom Sperrbildschirm zu wischen. Beinahe wäre ihm das auch bei einer relativ frischen Nachricht von Namjoon passiert, die er sogleich verwundert öffnete.

[21:42] Namjoon: Klär das endlich. Sie ruft mich auch schon dauernd an und ich kann das nicht ewig ignorieren. Ich habe ihr gesagt, du bist sehr beschäftigt, aber du meldest dich bald! Denk dran, du kannst das nicht ewig geheim halten.

Yoongi sah fast direkt zum Bandleader. Dieser hatte ihn schon fest im Blick und presste die Lippen zusammen, als sich ihre Augen begegneten. Yoongi schüttelte nur leicht den Kopf, ehe er sein Handy wieder wegpackte und beschloss, dass etwas Ablenkung in Form von Rückbesinnung auf ihre traute Runde ihm doch ganz guttun könnte. Und natürlich das Essen, das gerade hereingebracht wurde.

Sein Blick wanderte schielend zu Maya neben sich. Irgendwer hatte es für eine gute Idee befunden, sie beide nebeneinander zu setzen, genauso wie Taehyung und Julia. Nun beobachtete Yoongi sie unauffällig, während ihre Aufmerksamkeit auf den Hotelangestellten lag, die Wägelchen mit Tellern hereinschoben und am Tisch verteilten. Sie hatte ihre, nein, seine Finger in die Seiten des Stuhls gekrallt und alles an ihr war angespannt. Nur ein Blick ins Gesicht und man konnte sofort sagen, dass dieser Körper nicht von Yoongi selbst befehligt wurde. Um genau zu sein glich sie mit ihrem fast dauerhaften Ausdruck eher Jungkook, wenn er den Memes wieder alle Ehre machte.

Jedes Mal, wenn Yoongi Maya ansah, kroch ein ekelhafter Schauer seinen Rücken hinab. Ein Teil von ihm würde sie so gerne bis zum Geht-nicht-mehr durchrütteln. Solange, bis sie beide wieder im richtigen Körper steckten. Vielleicht war es nicht einmal das Schlimmste für ihn, sie mit seiner äußeren Erscheinung vor sich sitzen zu sehen. Es war wahrscheinlich viel mehr das Unwohlsein, das sie ausstrahlte. Klar, wieso sollte sie sich auch toll fühlen, wenn er sich selbst nicht einmal in diesem Körper wohl gefühlt hatte? Und was, wenn BigHit sie tatsächlich dazu verpflichten würde, sie dazu zu bringen, sein Leben für ihn zu leben? Die Band aufrecht zu erhalten? Klar, irgendwie hatte sie ihm schon gesagt, dass sie bereit wäre, das zu tun... Trotzdem wollte Yoongi eigentlich niemandem seine Bürden aufbinden.

Obwohl seine Gefühle seit Stunden schon eine wilde Geisterbahn fuhren, so war er sich doch in einer Sache ziemlich sicher: Irgendwie tat Maya ihm leid. Mindestens genauso sehr, wie er sich selbst leidtat.

Der Teller mit seinem georderten Essen wurde letztendlich von Namjoon zu Yoongi dirigiert, nachdem er vor lauter Grübelei auf die Nachfrage des Hoteliers nicht reagierte hatte. Plötzlich sah er sich einem Steak mit Gemüsebeilage gegenüber. Wieso hatte er es sich gleich nochmal bestellt? Eigentlich war da kein bisschen Hunger, den er mit diesem Mahl ersticken konnte. Und die Leere in ihm ließ sich ganz sicher nicht mit Essen füllen.

Yoongi schindete Zeit, indem er einen unauffälligen Blick über die anderen schweifen ließ. Alle schienen dankbar, endlich etwas zu haben, mit dem sie sich ablenken konnten. Lediglich Maya neben ihm schien wirklich mit sich zu ringen, auch nur einen Bissen zu sich zu nehmen. Wer konnte es ihr verdenken?

Julia dagegen rührte ihr Essen gar nicht erst an. Ihre Augen waren mit einem seltsamen Ausdruck auf Taehyung gerichtet, der sich rechts von ihr ebenfalls über sein Steak mit Gemüse hermachte. Ihm schien die ganze Situation offensichtlich nicht den Appetit zu verderben. Er war so auf sein Essen fixiert, dass er absolut nicht bemerkte, dass er ganz offensichtlich angestarrt wurde.

Yoongi fasste kurzerhand einen Entschluss und tippte Maya unauffällig unter dem Tisch an. Sie drehte ihm den Kopf zu, die Lider ein wenig verschreckt geweitet. Er nickte mit fragendem Blick in Richtung ihrer besten Freundin und es brauchte tatsächlich nicht lange, bis es Klick bei ihr machte.

»Julia ist Vegetarierin«, hauchte sie, so dass nur Yoongi sie unter dem Geklirr von Geschirr, Stäbchen und Besteck hören konnte. »Sie isst Fleisch nicht nur deshalb nicht mehr, weil es ihr nicht schmeckt, sondern weil sie es nicht mit sich selbst vereinbaren kann, totes Tier zu essen. Das muss grade echt...hart für sie sein.«

Etwas Mitfühlendes legte sich in ihre Augen, nachdem sie erneut zu Julia hinüberschielte und Yoongi verstand sofort. Logisch...keiner von ihnen würde es auch nur im Traum wagen, Taehyung zu bitten, in ihren Körper kein Fleisch zu stopfen. Letztendlich war es auch etwas paradox, so etwas überhaupt zu verlangen...aber irgendwie auch nachvollziehbar. Auch wenn Yoongi selbst nicht wirklich etwas mit dem Konzept des Vegetarisch-lebens anfangen konnte. Er zog es keinesfalls in Erwägung, es jemals auszuprobieren. Dennoch konnte er irgendwie verstehen, dass Julia dieser Anblick ganz schön anekeln musste.

»Taehyung-ah«, rutschte es ihm über die Lippen und Maya zuckte neben ihm vor Schreck zusammen.

Besagter sah verdutzt von seinem Essen auf und starrte Yoongi an.

»Julia ist Vegetarierin«, sagte der Rapper und presste die Lippen aufeinander. Er hatte es absichtlich nicht wie einen Vorwurf klingen lassen. Einfach nur wie einen Hinweis.

Taehyung jedoch nahm es natürlich dennoch als Vorwurf und riss erschrocken die Augen auf, ehe er seinen Kopf zu der hochrot angelaufenen Julia in seinem Körper herumriss. Sie sah aus, als würde sie am liebsten sofort in ihrem Stuhl versinken.

»Echt jetzt?«, platzte es aus Tae heraus. »...Oh verdammt...Äh...I-ich...Shit, das tut mir leid...Ich lass das Fleisch liegen, okay?«

Julia starrte ihn an, als hätte er ihr gerade gesagt, er wäre in Wahrheit der Kaiser von China. Es dauerte eine Weile, bis sie ihre Fassung wiedererlangte und sich verlegen an den Bändern ihres Pullovers herumknibbelte.

»Also...Ich will dich...äh...eigentlich echt nicht einschränken...Es ist nur echt...komisch...weil...naja, ich esse seit Jahren kein Fleisch mehr und...das...« Ihr Blick fiel auf Taehyungs Teller, wo das Steak noch zu zwei Dritteln übrig war, ehe sie tief durchatmete und ihm wieder in die Augen sah. »Weißt du was? Iss es einfach, okay? Sonst wird es weggeschmissen...Ich versuche einfach, es zu ignorieren...«

Ihre Worte klangen etwas wehleidig, jedoch bestimmt. Taehyung starrte sie danach noch lange an, ehe er leise ein »Okay« vor sich hinmurmelte und sich mit augenscheinlich deutlich weniger Appetit wieder seinem Teller zuwandte.

Maya und Julia sahen ab diesem Punkt kein einziges Mal mehr freiwillig von ihren Tellern auf und Yoongi fühlte sich furchtbar schuldig, obwohl er nicht einmal wusste, warum oder wofür. Von da an fiel es ihm noch schwerer, auch nur kleine Bissen von seinem eigenen Essen herunterzuwürgen. Konnte dieser Tag nicht einfach schnell vorbeigehen? Hilfe, wie gerne er jetzt alleine in seinem Zimmer im Dorm wäre. Aber nein, nun durfte er sich mit Taehyung die ganze Nacht daran erinnern, dass ihr Leben komplett am Arsch war.

»Ihr...ihr habt noch gar nichts wirklich über euch erzählt«, meldete sich Jimin irgendwann zaghaft zu Wort, als alle mit dem Essen geendet hatten. Er sah dabei Maya und Julia nicht direkt an, doch natürlich wusste jeder, dass nur sie gemeint sein konnten.

»Ähm...was...wollt ihr denn wissen?«, stotterte Maya neben Yoongi leise vor sich hin. Selbst ein Schlafender hätte in diesem Moment bezeugen können, dass es nicht er selbst war, der in diesem Körper steckte. Maya verhielt sich mit ihrem ganzen Wesen komplett anders und es war so offensichtlich.

Jimin kratzte sich verlegen am Kopf und lächelte etwas. »Naja...als was arbeitet ihr denn in Deutschland?«

Sofort gefror Mayas Miene zu Eis und Julias Blick flog schneller zu ihr als ein Pistolenschuss. Oh oh...ganz offensichtlich hatte der Sänger da einen ganz schön wunden Punkt getroffen.

»Ich war Mediengestalterin...«, presste sie schließlich hervor und senkte den Kopf. »Für einen Verlag. Ich habe Layouts für Magazine designt.«

Yoongi musterte sie unauffällig von der Seite. »...du warst?«

Sie zuckte zusammen und senkte die Stirn noch tiefer gen Tisch. »Naja...Ich konnte mich weder krankschreiben lassen, noch meinen Chef überhaupt anrufen, um mich zu entschuldigen, als...du weißt schon. Selbst wenn bald wie durch ein Wunder wieder alles normal wäre, würde mein jetziges Alibi irgendwann ablaufen und ich eine Kündigung auf den Tisch geklatscht bekommen...«

Oh...So weit hatte Yoongi noch gar nicht gedacht. Natürlich besaßen diese beiden Mädchen auch Leben, die sie ohne Wenn und Aber einfach zurückgelassen hatten. Und das nur, weil sie beide nun die größere Verantwortung auf den Schultern mit sich schleppen mussten. Ungefragt und unfreiwillig. Wieder überrollte ihn eine Welle erdrückender Schuldgefühle.

»D-das wird schon alles, da bin ich mir sicher!«, versuchte Hoseok, der wohl wie alle anderen unauffällig zugehört hatte, die Stimmung zu retten. Leider klang er dabei nicht so überzeugend wie sonst.

Maya warf ihm nur einen scheuen Blick zu, ehe sie sich wieder der Tischplatte zuwandte. Sie musste die Maserung des Holzes inzwischen bestimmt in- und auswendig kennen. Julia dagegen zwang sich dazu, so etwas Ähnliches wie ein Lächeln für Hobis Versuch, sie aufzuheitern, aufzubringen.

In diesem Moment räusperte sich Namjoon und erlangte so die gesammelte Aufmerksamkeit des ganzen Tisches.

»Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gerne ein paar Worte sagen...«, meinte er mit erhobener Stimme und sah jedem von ihnen kurz in die Augen. Als keine Widerworte geäußert wurden, räusperte er sich erneut und fuhr fort: »Ich weiß, das wurde jetzt bestimmt schon oft genug gesagt, aber ich möchte noch einmal betonen, dass das hier wirklich ein Ausnahmezustand für uns alle ist. Wir sind dennoch wirklich sehr froh, dass ihr euch dazu entschieden habt, zu uns nach Südkorea zu kommen...Maya und Julia. Ich denke mal, ihr habt euch das Gleiche aus dem Aufeinandertreffen erhofft, wie wir...jedoch stehen wir jetzt immer noch ziemlich ratlos da und stecken in der gleichen Situation wie zuvor. Mit dem kleinen Unterschied, dass wir jetzt immerhin alle Betroffenen beieinander haben.«

Der Leader machte eine Pause und sah sich um, als wollte er die Chance dazu geben, etwas einzuwerfen...doch keiner gab einen Mucks von sich.

»Nun denn...«, setzte er wieder an, dieses Mal deutlich nervöser. »Aufgrund der gegebenen Tatsachen...müssen wir uns...oder besser gesagt euch, Maya und Julia, die Frage stellen...wie wir nun weitermachen sollen. Wir wissen ja bereits, dass unsere Band euch kein Fremdwort ist und ihr auch eine kleine Vorstellung davon habt, wie unser Leben so aussieht...Das Problem ist, dass BTS nur weiter funktionieren kann, wenn alle Maschinerie-Teile anwesend sind. Und...so ungern ich das ausspreche...Ihr seid momentan die einzigen Personen, die sich nahtlos einfügen können.«

Er senkte etwas betreten den Kopf und fuhr sich mit der Hand über den Hals, während man von Julia ein scharfes Einatmen vernehmen konnte.

»Ihr wollt...dass wir so tun, als wären wir...die Echten?!«

Sie sprach das letzte Wort so ehrfürchtig und zugleich schockiert aus, dass es Yoongi einen Schauer über den Rücken jagte.

Namjoon atmete tief durch. »Ich würde es nicht wollen nennen...Fühlt euch bitte nicht aufgefordert oder gezwungen dazu. Zumindest nicht von unserer Seite. Ich kann mir vorstellen, dass unser Management da mehr Aufwand betreiben wird, euch dazu zu bringen. Man muss auch leider dazu sagen, dass viele Existenzen vom Bestehen dieser Band abhängen. Trotzdem will ich nicht, dass ihr euch verpflichtet fühlt. Ihr habt einen freien Willen, ein eigenes Leben und wenn ihr nicht das von jemand anderem leben wollt, ist das vollkommen legitim. Vor allem, wenn es sich dabei noch um so ein hartes handelt, wie das, was jedes von uns Idols führt.«

Yoongis Gedanken gingen wie automatisch eine Stunde zurück in der Zeit. Zum Moment, als er mit Maya alleine im Schlafzimmer gewesen war. Ich werde alles tun, um dein Leben aufrecht zu erhalten, bis das hier alles vorbei ist, hallten ihm ihre Worte durch den Kopf. Wie auch schon zum Zeitpunkt, als sie diese ausgesprochen hatte, füllte sich sein ganzer Körper mit einem seltsamen Gefühlsbrei. Erleichterung, Schuld, Angst, Dankbarkeit...von allem war etwas dabei.

Seine Aufmerksamkeit fiel auf Julia. Ob sie wohl genauso dachte wie ihre beste Freundin? Ob sie auch bereit war, sich diesem Leben, das sie sich nie ausgesucht hatte, zu stellen? In diesem Moment jedenfalls lieferte sie sich ein Blickduell mit Maya. Yoongi konnte eindeutig ein »Auf was zur Hölle lassen wir uns da bitte ein?!« aus ihrem Gesichtsausdruck lesen. Aus den Augenwinkeln vernahm er ein Kopfnicken Mayas, was ihm wieder ein Kribbeln über die Arme jagte. Julia starre ihre beste Freundin weiter an, ehe sie ihre Lider für eine kurze Weile schloss und sich dann tief durchatmend zu Namjoon umdrehte.

»Das Letzte, was wir wollen, ist diese Band in Gefahr zu bringen. Ich denke, ich kann für Maya und mich sprechen, wenn ich sage, dass wir unser Bestes geben können...um das alles für die Öffentlichkeit aufrecht zu erhalten. Auch wenn wir eigentlich keinen Schimmer haben, was das alles für uns bedeutet. Ich jedenfalls will es zumindest versuchen...« Sie senkte den Kopf ein wenig und wurde rot. »Mir ist eure Band viel zu wichtig, als dass ich sie im Stich lassen könnte.«

»Sie hat recht«, würgte letztendlich auch Maya hervor, ebenfalls knallrot für Yoongis Hautfarbenverhältnisse. »Ich habe es...ihm schon gesagt.« Sie schielte ein wenig zu dem Rapper herüber, ehe sie schnell wieder zu Namjoon sah. »Ich will alles tun, bis wir endlich eine Lösung gefunden haben, dieses ganze Schlamassel rückgängig zu machen.«

Auf dem Gesicht des Leaders machte sich ein gequältes Lächeln breit und Yoongi erhaschte ähnlich erleichterte Ausdrücke bei den restlichen Bandmitgliedern. Nur Taehyung starrte wie ein Fisch zwischen den beiden Mädels hin und her, als könnte er nicht richtig begreifen, was gerade gesagt worden war.

»Danke euch...wirklich«, sagte Jimin aufrichtig und beugte sich nach vorne, um besser zu Maya und Julia sehen zu können. »Ich verspreche euch auch, alles zu tun, um euch zu helfen...Irgendwie ist das alles ja auch mitunter meine Schuld...«

Für diese Aussage handelte er sich einen leichten Schlag auf den Hinterkopf von Seokjin ein, welcher ihn böse anfunkelte. »Jetzt hör endlich auf, das zu behaupten. Du hast dir nicht das hier gewünscht, klar? Wer auch immer deine Bitte erhört hat, hat es wohl für witzig befunden, sie komplett aus dem Kontext zu reißen und lacht sich gerade bestimmt über uns schlapp. Und nein, du fängst jetzt nicht auch damit an!!!«

Sein Blick war auf Jungkook gefallen, der schuldbewusst den Mund geöffnet hatte, nun aber deutlich zusammenzuckte. Unterdessen baute sich Jin in seinem Stuhl neben Namjoon zu seinem größtmöglichen breitschultrigen Selbst auf. Fast hätte man denken können, er wäre plötzlich der Bandleader.

»Das hier ist niemandes Schuld! Auch nicht deine, Jungkook-ah! Vielleicht merkst du dir für die Zukunft, keine seltsamen Spiele von irgendwelchen ominösen Barkeepern in Singapur anzuschleppen, aber ich wiederhole es nochmal: Das macht es nicht zu deiner Schuld. Niemand konnte mit dem Mist hier rechnen. Wir sollten echt damit aufhören, auszukalkulieren, wer am meisten für was verantwortlich ist und lieber damit anfangen, konkrete Lösungspläne zu erstellen, die über das normale Aufrechterhalten der Band hinausgehen.«

»Da hat unser Jinnie-hyung verdammt recht«, pflichtete Namjoon ihm bei und klopfte dem Ältesten auf die Schulter. »Ich würde sagen, für heute erklären wir das hier erst einmal für beendet und schlafen alle eine Nacht drüber. Morgen um 9 Uhr geht es dann weiter mit dem Meeting hier zusammen mit unserem Management. Und sobald sich darauf die erste Gelegenheit bietet, werden wir uns zusammensetzen, Recherche betreiben und nach Lösungen suchen.«

Und damit war die Sache fürs Erste beschlossen.

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