57.Kapitel: Flashback

Namjoon pov.

,,Mama?" Verwundert hebe ich den Kopf.
,,Oh Hi, Hyuna." Begrüßt auch Luhan sie fröhlich.

Meine Mutter lehnt am Türrahmen und steht dort wohl schon eine ganze Weile. Sie lächelt kurz in die Runde, ehe sie zu uns kommt.

,,Ich hab zwar keine Schweigepflicht gegenüber Seokjin, aber er vertraut mir, weswegen Ich euch bitte es für euch zu behalten." Sagt Hyuna und allgemeines Nicken geht herum.

,,Also." Sie überlegt kurz.
,,Wenn euch Seokjin wirklich so wichtig ist, und vor allem dir Namjoon, solltet ihr euch in ihn hineinfühlen können."

Ich nicke nachdenklich,Jimin liegt in Yoongi's Armen, der mehr als besorgt um Jin aussieht, Jungkook schaut gedankenverloren auf die Glasplatte und Luhan streicht kurz beruhigend über meine Hand.

Hyuna schweigt eine Weile, bevor sie wieder das Wort ergreift.
,,Seokjin hat ein schweres Trauma erlitten, dessen Auswirkungen sich auf sein ganzes Leben bezogen haben. Dieses Trauma steckt tief in ihm und er leidet darunter, auch wenn man es ihm nicht anmerkt."

Betroffene Stille herscht im Raum und Hyuna fährt fort.

,,Das Schlimme ist, dass niemand dieses Trauma mitbekommen hat. Seine Eltern haben sich nicht um ihn und sein Verarbeiten mit diesem Traumatischem Ereigniss gekümmert und sowas als kleines Kind erfahren zu müssen, kann einen Menschen zerstören."

,,Wie Seokjin." Sagt Jungkook leise und zustimmendes Gemurmel ertönt.

,,Wie Seokjin." Nickt Hyuna und verschränkt nachdenklich die Hände.
,,Eine der Auswirkungen ist, dass Seokjin Bindungsängste hat, es fällt ihm schwer Menschen zu vertrauen, sich ihnen zu öffnen."

,,Ich denke, Namjoon hat das geschafft." Mischt sich plötzlich Yoongi ein.
,,Aber was ist passiert, dass Jin so geworden ist?"

,,Das kann und will ich euch nicht erzählen." Sagt meine Mutter und steht schließlich auf.
,,Ihr sollt nur wissen, dass Seokjin nicht der ist, für den er sich ausgibt und ihr um ihn kämpfen solltet. Er braucht euch, aber den Grund soll wenn dann er selbst  euch erzählen."




***

Es ist still, fast zu still.

Das Zimmer der Zwillinge liegt friedlich im Mondschein und ein paar Strahlen des Mondlichtes suchen sich ihren Weg durch Vorhangritzen, der nur halb zugezogen ist.

Die Kette mit dem silbernen Anhänger baumelt dem Vierjährigen, der tief und fest schläft, aus der Hand über die Bettkante.

Auch wenn er tief in seinen Träumen versunken ist, hält er sie immer noch so fest, als sei sie das wertvollste auf der Welt. 

Mitten in der Nacht wälzt sich der Kleine unruhig hin und her.
Sein Kopf wirft er mal auf die eine Seite, dann auf die andere.

Ein Albtraum.

Aber kein normaler.

Mit der Zeit wird er immer unruhiger, bis er schließlich erschrocken aus dem Schlaf fährt und sich im Bett aufrichtet.

,,Noona?" Flüstert er leise in die Dunkelheit. Doch es kommt keine Antwort.

,,Hyunrin-Noona?" Seine Stimme klingt weinerlich.

Hoffendlich fressen ihn nicht die Bettmonster, denkt er besorgt, ehe er den Fuß unter der Bettdecke hervor schiebt und ganz vorsichtig aufsteht.

Leise tabst er zum Bett seiner Schwester.

Er ahnt nicht, was ihn erwartet.

Er ahnt nicht, welche Folgen es für ihn haben wird. 

Völlig unwissend und guten Mutes, will er seiner Schwester an der Schulter rütteln.

Hätte er das getan, wenn er gewusst hätte was ihn erwartet?

Jin berührt die Schulter seiner Schwester und schreckt augenblicklich zurück.

Der Körper seiner Noona ist eiskalt, kein Fünkchen Leben geht von ihr aus.

,,Noona warum bist du so kalt?" Besorgt rüttelt er wieder an ihr, doch sie wacht nicht auf.

Schluchzer entfliehen seinen Lippen.
,,Noona, Bitte. Du bist viel zu kalt, soll ich mich zu dir legen? Noona antworte doch!"

Verzweifelt tritt der Kleine einen Schritt zurück, ehe er all seinen Mut zusammen nimmt und den Körper von ihr zu sich dreht.

Ein eiskalter Schauer fährt ihm über den Rücken, fährt in seine Adern und er traut sich nicht, sich zu rühren, so sehr sitzt der Schreck in seinen Gliedern.

Das Gesicht seiner Schwester liegt leblos vor ihm.
Ihre Lippen sind blau, die Augen aufgerissen und farblos, sowie die tief eingefallenen Wangen einen Totenschein ausstrahlen.

Verzeifelt drückt Jin seine Lippen auf die eiskalte Stirn seiner Schwester.
,,Bitte wach auf Noona! Bitte!"

Die Zeit scheint still zu stehen.

,,Suffocatio."

Nur ein Wort und doch hat es Jin
so viel genommen.

Der Arzt blickt seiner Mutter nicht in die Augen, als seine Akte schließt.

,,Es tut mir leid, Ich kann nichts mehr für sie tun."  
Seine Stimme klingt trocken und kratzig.

Jin's Eltern fehlt die Kraft zum Reden.
Ohne viele Worte verlieren, drehen sie sich vom Gerichtsmediziner weg und verlassen zusammen mit dem Kleinen das Krankenhaus.

Auf dem Weg nach Hause ist es still. Keiner redet und Jin blickt nach draußen.

Hinter den Hochhäusern kündigt sich die Sonne mit hellilanen Streifen an. Doch Jin lächelt nicht, ein schwarzer Schleier hat sich über seine Augen gelegt.

,,Hyunrin wacht nicht mehr auf." Wurde ihm gesagt, lieblos zur Erklärung gegeben.

Jin blickt in den noch dunklen Nachthimmel.
Sein Blick erhascht einen hellen Stern.

,,Da schläfst du Hyunrin." Flüstert er leise und Trauer umhüllt den Körper des kleines Jungen.

Trauer legt sich auf seine Schulter und seine Last trägt Jin noch heute.

***

,,Ich muss euch was beichten Leute." Seufzt plötzlich Luhan, als meine Mutter in die Küche verschwunden ist.

,,Du bist schwanger?" Grinst Jungkook und Luhan wirft ihm ein Sofakissen ins Gesicht.
,,Es ist ernster."

,,Du hast das Kind schon bekommen und jahrelang vor uns versteckt." Giggelt Jungkook, aber Luhan lacht nicht.

,,Was ist passiert?" Stirnrunzelnd beuge ich mich vor.

,,Ich bin auf unbestimmte Zeit suspendiert worden." Rückt Luhan schlussendlich mit der Sprache raus und ich ziehe scharf die Luft ein. Das hieß er ist so gut wie von der Schule geflogen.

,,Und was machst du jetzt?" Fragt Jimin besorgt.

,,Hyuna hat mich auf eurer Schule angemeldet. Ich werde also bis Schulende hier wohnen." Klärt Luhan uns auf und ich umarme ihn freudig.
,,Das freut mich mega Lu."

,,Mich auch, aber ich werde die anderen vermissen." Lächelt Luhan traurig und ich strubbel ihm durch die Haare.
,,Wir finden schon eine Lösung, weshalb bist du überhaupt geflogen?"

,,Den Grund würde ich lieber verschweigen." Grinst Luhan gequält und alle fangen an zu lachen.

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Ersticken (auch lateinisch Suffocatio oder deutsch Suffokation, von suffocare „die Kehle zuschnüren, ersticken, strangulieren“) ist die medizinische Bezeichnung für alle Vorgänge, die aufgrund eines unzureichenden Sauerstoffangebots (Asphyxie), aber auch einer beeinträchtigten Sauerstoffaufnahme oder -verarbeitung zum Tod führen.

Uff.....

Gefällt euch die Story bis jetzt eigentlich?

Meine Lieblings-Stimme außerhalb von KPop ist auf jeden Fall Sam Smith. Ich liebe seinen neuen Song und beim Titelsong von James Bond heule ich fast aaaaahhh. Ich liebe seine Stimme so, hört ihn euch auf jeden Fall mal an.

Küßchen und Umarmung euer Bett 💜🐼

~1100 Wörter

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