35.Kapitel: Are you everywhere?

Jin pov.

,,Wo gehst du hin?" Hält die herrische Stimme meiner Mutter mich auf, als ich im Eingangsbereich in meine Schuhe schlüpfe.

,,Ich hab ein Arzt Termin." Richte ich mich auf und treffe auf den kalten Blick meiner Mutter.

,,Warum weiß ich davon nix? Er steht nicht in deinem Terminkalender." Bohrt sie weiter nach und meine Kopfschmerzen kommen immer näher.

,,Weil er spontan ist, ich fühle mich nicht gut und die Ärztin hatte spontan noch einen Termin frei."
Sage ich fest und hoffe dass ich einigermaßen überzeugend rüberkomme.

,,Wenn auch bei ihr Zuhause." Füge ich in Gedanken hinzu.
Ich hatte Hyuna vorhin aus Verzweiflung angerufen, als mir alles zu viel wurde und sie hatte sofort gesagt, dass ich zu ihr kommen könnte. Und diese Gelegenheit hatte ich sofort beim Schopf gepackt.

,,Meinetwegen." Wendet sich meine Mutter uninteressiert ab und ich atme erleichtert auf.

,,Aber du wirst gefahren." Ruft sie dann noch und stöhne innerlich auf. Das hat mir gerade noch gefehlt. Der Fahrer wird nie im Leben glauben, dass die Adresse eine Arztpraxis sei.
Na gut. Auf ins Risiko. 

...

,,Halten sie bitte hier." Wende ich mich an den Fahrer, als dieser in die Straße einbiegen will.

,,Sicher Mr.Kim?" Fragt er zuvorkommend.
,,Ich kann sie auch bis zur Adresse fahren."

,,Nein Danke." Sage ich und öffne die Autotür.
,,Ich will mir ein wenig die Beine vertreten und frische Luft tut auch gut."

,,In Ordnung, aber bitte passen sie auf sich auf." Der Fahrer sieht etwas besorgt aus, als die Tür wieder schließt und ich loslaufe.

Ich ziehe ein paar mal die frische Luft tief in meine Lungen und betrachte beim Spazieren die Häuser und Gärten.

,,Fünfunddreißig, vierunddreißig..." Zähle ich leise vor mich hin. Schließlich stehe ich vor einem weißen Familienhaus und zögerlich drücke ich auf die Klingel unter dem Schild mit der Aufschrift
,,Familie Kim".

Einen Moment später öffnet sich die Tür und ich stehe einer freundlich strahlenden Hyuna entgegen.

,,Guten Tag Seokjin, schön dass du gekommen bist." Begrüßt sie mich und schließt mich in die Arme.
,,Danke dass ich kommen durfte." Antworte ich, als wir uns wieder von einander lösen.

,,Wunder dich bitte nicht." Lacht Hyuna, als wir das Haus betreten.
,,Wir sind erst vor kurzem eingezogen, deswegen ist es hier noch ein bisschen chaotisch."

,,Wir?" Frage ich neugierig und folge Hyuna auf Strümpfen in die Küche.

,,Ja, meine beiden Kinder und ich." Antwortet sie und greift zum Wasserkocher.
,,Möchtest du auch ein Tee, der hilft gegen die Tränen."

Ich muss auflachen.
,,Ja gerne."

Hyuna nickt mit dem Kopf zu den Barhockern an der Kücheninsel.
,,Setz dich doch."
Ihre Stimme ist locker und liebevoll, aber man merkt dass sie kein Wiederstand dultet.

Ich setze mich also und wende mich wieder zu ihr.
,,Du hast Kinder?"

,,Ja, eine Tochter und ein Sohn, beide ungefähr in deinem Alter." Erwidert sie, während sie den Tee aufgießt.

Ich nicke nachdenklich und zeichne mit dem Zeigefinger Kreise auf die Tischplatte.

,,Hier." Hyuna stellt eine dampfende Tasse vor mich hin und setzt sich zu mir.

,,Danke schön." Sage ich ehrlich und nehme ein Schluck.
Hyuna winkt ab.
,,Nicht dafür."

Sie muss nicht viel sagen, da fange ich an zu erzählen und sie hört mir aufmerksam zu.

,,Wie kann es sein, dass manche Familien wie füreinander geschaffen sind und andere dagegen wie auseinander gerissen zusammen leben?" Frage ich verzweifelt.

Hyuna überlegt kurz.
,,Das kann an den Charakteren liegen. Auch wenn man ein Resultat von seinem Vater und seiner Mutter ist, sind die Charaktere so verschieden, dass sie irgendwann aneinander prallen oder es schon immer tun. Ein Mensch ist nicht nur ein Resultat aus zwei anderen Menschen, er ist immer noch ein Mensch und manchmal passt dieser Charakter einfach nicht dort rein. Bei manchen Familien ist es vielleicht so, dass sie wieder so gut miteinander agieren, weil ein Charakter rausgenommen wurde, andere Familien sind vielleicht so geworden, weil er Charakter unfreiwillig gegangen ist."

Ich nicke und Hyuna drückt meine Hand.
,,Man kann diesen Charakter nicht zurückholen Jin, aber vielleicht kommt irgendwann jemand anderes, der diese Stelle einnimmt, was aber nicht heißen soll, dass du Hyunrin vergessen sollst."

Wieder nicke ich nur, aber Hyuna weiß, dass ihre Worte angekommen sind.

,,Danke." Murmel ich in ihre Schulter, als sie mich umarmt.

Bevor sie allerdings antworten kann, werden wir beide von einem Krachen aufgeschreckt.

,,Aika, lass die Schuhe in Ruhe!" Schimpft eine Stimme, die mir sehr bekannt vor kommt und im nächsten Moment tobt ein schwarzer Hund in die Küche und wedelt fröhlich mit dem Schwanz.

Ich kann nur mit aufgerissenen Augen auf den Hund  starren,  während Hyuna dem wuscheligem Etwas durchs Fell wuschelt.

,,Das ist Aika unsere Hündin." Wendet sie sich zu mir und ich nicke langsam.

Ich kenne diesen Hund.
Sehr gut sogar.

,,Jin?" Ich hebe den Kopf nur um in Namjoon's erstauntes Gesicht zu blicken.
,,Was machst du denn hier?"

,,Das könnte ich dich genauso fragen?" Verwundert schaue ich ihn an. Namjoon lacht auf.
,,Ich wohne hier."

,,Namjoon ist mein Sohn, von dem ich dir erzählt habe." Mischt sich Hyuna ein und hat sich inzwischen wieder aufgerichtet.

Ich bin überfordert.
Namjoon ist Hyuna's Sohn? Na super. Damit weiß er noch eine Sache über mich, dass ich hier war und die Sache mit dem Friedhof.
,,Achso." Murmel ich leise.

,,Und woher kennt ihr euch?" Fragt Hyuna und schaut zwischen mir und Namjoon hin und her.

,,Schule." Antwortet Namjoon gelassen und im Inneren könnte ich ihm dafür um den Hals fallen, dass er nur das gesagt hat.

,,Jin ist Klassensprecher von meiner Paralellklasse und ich-" Er nimmt sich grinsend einen Apfel aus dem Obstkorb und wirft ihn hoch, um ihn im nächsten Moment wieder aufzufangen.
,,Bin Klassensprecher von meiner Klasse geworden."

,,Glückwunsch." Grinst Hyuna und wuschelt Namjoon durch die Haare.

,,Danke." Erwidert dieser.
,,Wollen wir was essen? Ich hab Riesenhunger."

Hyuna wendet sich zu mir.
,,Willst du mit Essen Jin?"

Ich zögere lange und offenbar bemerkt das Hyuna.
,,Du isst mit!" Beschließt sie und steht auf, um anfangen zu kochen.

,,Ok. Danke, das ist echt nett von euch." Sage ich und kriege fast ein Herzinfarkt, als sich Namjoon neben mir auf einen Barhocker hieft.

,,Kein Problem." Lächelt er und seine Grübchen kommen zum Vorschein.

..................
Ich sollte aufhören meine Kapitel rauszufeuern nur weil mir Langweilig ist....

Küßchen und Umarmung euer Bett 💜🐼

~1100 Wörter

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